Autor Thema: Welche verfuegbaren Settings sind unangemessen bis geschmacklos  (Gelesen 42208 mal)

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User6097

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Das Spielen in den eigenen vier Wänden ist völlig strafffrei. Ohne Außeneinsicht kannst du dir auch Hakenkreuze auf den Kühlschrank malen und im Keller einen Schrein für Sankt Adolf errichten oder eben auch RaHoWa spielen.
Vertreiben oder das öffentlich machen darf man nicht.

ich würde den Akt des Rollenspiels allerdings als öffentlichen Akt bzw. den Versuch der öffentlichen Darstellung werten, auch wenns in den eigenen vier Wänden stattfindet. Auf Cons oder in Vereinsform sowieso.

Der Rote Baron

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Dann ist das, was man mit der Freundin oder Ehefrau im Schlafzimmer macht, öffentliche Unzucht? Das ist doch Quark! In meiner Wohnung ist privat.
« Letzte Änderung: 5.05.2015 | 14:17 von Der Rote Baron »

Offline gunware

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was man mit der Freundin oder Ehefrau im Schlafzimmer macht, öffentliche Unzucht?
Nur das erste. Das zweite sind eheliche Pflichten.


>;D
Sorry, ich konnte nicht widerstehen.  ~;D
« Letzte Änderung: 5.05.2015 | 14:24 von gunware »
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

ChaosAmSpieltisch

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ich würde den Akt des Rollenspiels allerdings als öffentlichen Akt bzw. den Versuch der öffentlichen Darstellung werten, auch wenns in den eigenen vier Wänden stattfindet.

Bei solchen Aussagen hofft ein Teil von mir immer irgendwo, dass irgendwann mal etwas strafbar wird, was solche Menschen als komplett richtig empfinden.

Was ist nur aus dem guten alten "Die Gedanken sind frei" geworden.

User6097

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Wenn du in deiner Wohnung zu strafbaren Handlungen anstachelst bist du trotzdem dran. Nennt sich Volksverhetzung. Und Einladen von Menschen zum Spielen eines Spieles, welches eindeutig zu nationalsozialistischem Handeln auffordert ist IMO definitiv strafbar.

Offline Blechpirat

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Kommt bitte mal zum Thema zurück. Ihr driftet in Richtung SC.

Swafnir

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Also cih bin ziemlich schmetzfrei was die Settings angeht, ich kann da gut abstrahieren. Aber ich hatte auch schon Spieler die mit dem Imperium bzw. der Sklaverei bei Star Wars nicht klargekommen sind und welche die kein DSA spielen wollten, weil man das "andere Götter" anbeten muss.

Sowas ist halt was sehr persönliches, eine allgemeine Norm wird man da nicht festlegen können.

Offline DerEskapist

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Tja, ich muss sagen Reichsflugscheiben und anderes Nazi-Zeug flog bei mir nicht so richtig. Hatte ja mal folgendes setting bespielt was selbst zusammengebastelt war:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,90062.0.html

Das war mal ein Experiment in ganz andere Gefilde. Bei den Spielern waren da jedoch gewisse Hemmungen feststellbar, obwohl ich mit Spitzbergen extra einen abgelegenen Ort gewählt habe um Abgründe wie Ostfrontgräuel zu vermeiden.

Ich musste auch beim Film "Das Leben ist schön" nie lachen. Fazit: Nazi-Zeug, auch wenn man sich als erwachsen und reflektiert einstuft taugt nicht zum Rollenspiel...

Natürlich gibt es auch andere Dinge, bei denen absolut kein Rollenspiel mehr vorstellbar ist, aber die erwähnten tiefen Abgründe brauche ich hier nicht wiederholen.
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Supersöldner

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Swafnir: Wenn die Spiler Problem mit ,,andern Göttern,, haben wird es aber nicht nur bei DsA sondern allgemein bei Fantasy schwierig werden.

Offline murksmeister

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Zitat
und welche die kein DSA spielen wollten, weil man das "andere Götter" anbeten muss

Aus dem Grund spiele ich nicht mit religiösen Hardlinern.
In unserer DSA-Runde gab es eher das Problem, dass die Götter ja durchaus nachweisbar existieren und ein Spieler deshalb rumgenörgelt hat, weil es unschöne Konsequenzen hat einen Atheisten zu spielen.

Religion verhält sich im Rollenspiel nun mal wie Politik und Moral, man sollte abstrahieren können. Wenn ich nicht in der Lage bin in einer fiktiven Realität eine Handlung auszuführen bei der ich im RL moralische Einwände hätte, warum spiele ich dann ein ROLLENspiel? Wer nicht abstrahieren kann sollte stattdessen lieber ethische Gedankenexperimente durchgehen ("ein Zug droht entweder ein kleines Mädchen oder 5 Greise zu töten, du musst die Weiche stellen, für wen entscheidest du dich?"), dies hätte denselben Ansatz wie ein Rollenspiel, nur, dass man ganz man selbst sein kann.
Schlimmer als Blind-Sein ist nicht sehen wollen.

Luxferre

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Aus dem Grund spiele ich nicht mit religiösen Hardlinern.
In unserer DSA-Runde gab es eher das Problem, dass die Götter ja durchaus nachweisbar existieren und ein Spieler deshalb rumgenörgelt hat, weil es unschöne Konsequenzen hat einen Atheisten zu spielen.

Religion verhält sich im Rollenspiel nun mal wie Politik und Moral, man sollte abstrahieren können. Wenn ich nicht in der Lage bin in einer fiktiven Realität eine Handlung auszuführen bei der ich im RL moralische Einwände hätte, warum spiele ich dann ein ROLLENspiel? Wer nicht abstrahieren kann sollte stattdessen lieber ethische Gedankenexperimente durchgehen ("ein Zug droht entweder ein kleines Mädchen oder 5 Greise zu töten, du musst die Weiche stellen, für wen entscheidest du dich?"), dies hätte denselben Ansatz wie ein Rollenspiel, nur, dass man ganz man selbst sein kann.

Das Gute bei Rollenspielen ist doch, dass Du nicht mit denen spielen musst. Und dass die nicht mit Dir spielen müssen.
So wie Du denen vorwirfst, Hardliner zu sein, kann man Dir vorwerfen, mangelnden Respekt vor deren Überzeugungen zu haben.
"Jedem das Seine" soll man ja nicht mehr sagen, aber hier passt es.
Abgesehen davon denke ich, dass Du das Thema etwas sehr übertrieben zerdenkst ;)

Offline murksmeister

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Ich respektiere durchaus Überzeugungen, ich bin auch selbst ein religiöser Mensch. Nur sehe ich es halt so, wie das was in meiner Signatur steht  ;)

Generell sage ich mir aber auch jedem das seine und wie gesagt, ich spiele eben nicht mit hardlinern  ;)
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Luxferre

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War ja auch nicht böse gemeint. Religion kannst Du laut Deines vorletzten Postings ja durch jedwede Überzeugung (politisch, moralisch) ersetzen.

Ich denke auch, dass eine gesunde Asuwahl der Mitspieler für einen langfristigen Spielerfolg und -spaß elementar sind. Für alle Seiten. Ist doch gut, wenn jemand von vornherein ausschließt mit Atheisten zu spielen. Es ist ja alleine sein persönlicher Horizont, der sich nicht erweitert ;)

Ich spiele zum Beispiel nicht mit Leuten, die ich gar nicht kenne. Da entgeht mir sicherlich noch viel mehr ...

Offline Darius der Duellant

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Es ist ein Rollenspiel, mMn braucht es da keine künstlichen Taboos oder moralisierende Erziehungsmaßnahmen mit erhobenem Zeigefinger.
Wer nekropädophile Nazivampire im alten Rom spielen will, soll das meinethalben machen.
Personen die das dahinterstehende ernsthaft gut finden und das RPG einzig als Ventil zum zelebrieren ihrer Phantasie nutzen, mag ich aber einfach nicht an meinem Tisch haben.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Aus dem Grund spiele ich nicht mit religiösen Hardlinern.

Vielleicht OT, aber gibt es tatsächlich religiöse Hardliner, die Rollenspiel betreiben? Ich hatte bisher eher den Eindruck, für solche Leute ist dieses Hobby ein Feindbild unter vielen.
Bin übrigens selber durchaus religiös, aber so ziemlich in der gleichen Ausprägung wie Murksmeister  ;)
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Swafnir

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Aus dem Grund spiele ich nicht mit religiösen Hardlinern.
In unserer DSA-Runde gab es eher das Problem, dass die Götter ja durchaus nachweisbar existieren und ein Spieler deshalb rumgenörgelt hat, weil es unschöne Konsequenzen hat einen Atheisten zu spielen.

Religion verhält sich im Rollenspiel nun mal wie Politik und Moral, man sollte abstrahieren können. Wenn ich nicht in der Lage bin in einer fiktiven Realität eine Handlung auszuführen bei der ich im RL moralische Einwände hätte, warum spiele ich dann ein ROLLENspiel? Wer nicht abstrahieren kann sollte stattdessen lieber ethische Gedankenexperimente durchgehen ("ein Zug droht entweder ein kleines Mädchen oder 5 Greise zu töten, du musst die Weiche stellen, für wen entscheidest du dich?"), dies hätte denselben Ansatz wie ein Rollenspiel, nur, dass man ganz man selbst sein kann.

Ach das war damals zu Schulzeiten als wir auf Exkursion waren - nicht in einer regulären Runde.  8)

Offline Darius der Duellant

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Vielleicht OT, aber gibt es tatsächlich religiöse Hardliner, die Rollenspiel betreiben? Ich hatte bisher eher den Eindruck, für solche Leute ist dieses Hobby ein Feindbild unter vielen.
Bin übrigens selber durchaus religiös, aber so ziemlich in der gleichen Ausprägung wie Murksmeister  ;)

Definiere "Hardliner".
Ich hatte einen Mitspieler der leider ausgestiegen ist, weil er die positive Darstellung von Magie und Hexerei nicht mit seinem Glaubensverständnis vereinbaren konnte.
Eine andere hat mit der Darstellung von Götterwirken Probleme, wenn es auf das durchführen christlicher Liturgien (oder Dinge die diesen stark ähneln) durch Spieler rausläuft.

Jeder hat halt irgendwo seine Schmerzgrenze (n).
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Puhh, ohne jetzt das ganze zu sehr ins OT zu führen, aber positive Darstellung Hexerei und Zauberei als mit seinem Glauben nicht für vereinbar zu halten ist beim Standard-Christentum, so wie ich es in unserer Kirche kennen gelernt habe, kaum unter einen Hut zu bringen.
Ebenso wie die Sache mit "Liturgien" (die es nun mal in jeder Religion gibt, also logischerweise auch in Fantasyreligionen).

Für mich sind "Hardliner" Leute, die sich an formelle Oberflächlichkeiten ihres Glaubenssystems klammern  (oder sogar vollkommen abstruses Zeug reininterpretieren) und die wesentlichen Inhalte (die meistens explizit erklärt sind) dabei ignorieren.

Aber da will ich jetzt keine theologische Diskussion mit anfangen, nur mal so aus meiner Warte angemerkt.

Wobei ich mich dann aber immer noch frage - warum haben die dann eigentlich überhaupt Rollenspiel machen wollen? Gerade in religiösen Kreisen mit solchen Ansichten sind Rollenspiele doch schon seit Ende der 80er als satanismusverherrlichende Hexereipropaganda verschrien (ich hab damals etliche Flyer zu dem Thema gesehen).

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Offline Turgon

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Wobei ich mich dann aber immer noch frage - warum haben die dann eigentlich überhaupt Rollenspiel machen wollen? Gerade in religiösen Kreisen mit solchen Ansichten sind Rollenspiele doch schon seit Ende der 80er als satanismusverherrlichende Hexereipropaganda verschrien (ich hab damals etliche Flyer zu dem Thema gesehen).
Gibt/gab es das tatsächlich bei uns?
ich habe das immer als us-amerikanisches Phänomen wahrgenommen.

Offline Ludovico

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Gibt/gab es das tatsächlich bei uns?
ich habe das immer als us-amerikanisches Phänomen wahrgenommen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es da einige gibt.
Allerdings ist das grundsätzlich eine verschwindend geringe Minderheit, denn solche Leute fühlen sich nicht zum Rollenspiel hingezogen.
Die meisten Religiösen sehen Zauberei und Hexerei im Rollenspiel als reine Fiktion und somit nicht schlimmer als Harry Potter.

Offline pharyon

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..., moechte ich hier fragen, welche Settings, die in Rollenspielen behandelt werden oder wurden, fuer euch nicht spielbar sind, weil ihr sie als unangemessen oder geschmacklos erachtet.
Für mich stellt Rollenspiel ja eine wunderbare Quelle persönlicher Unterhaltung dar, in der ich in gewissem Abstand von meinem "richtigen" Leben spannende Abenteuer "erlebe". Für mich entsprechen dem Handlungen zwischen (alt-)griechischer Tragödie und den gängigen Hollywood-Actionfilmen.

An Horror-Settings habe ich wenig gefallen, bspw. ist mir beim Cthulhu-Spiel aufgefallen, dass mich die dort immanente "Trostlosigkeit" eines psychisch degenierenden Helden (ver-)stört. Das wäre für mich ein Beispiel für "hat einen gewissen Geschmack, der mir aber nicht gefällt".

Eine Geschmacksgrenze liegt bei mir in der Glorifizierung von Leid, d.h. die Darstellung und Botschaft, dass das Verursachen von Leid etwas ästhetisch oder ethisch Werthaltiges/Wertvolles ist.

Unangemessen geht da noch einen Schritt weiter (für mich): das Ergötzen an real existierendem Leid im Spiel bzw. als Zweck der Unterhaltung halte ich für arg bedenklich respektive: unangemessen. Ich bin schon nicht begeistert, wenn man ohne Zögern/Bedenken Orks (bzw. per Definition "bösen Rassen") abschlachtet. Die Vorstellung so etwas bei real existierenden Minderheiten zu "spielen" entzieht sich meinem Verständnis für Unterhaltung bzw. so etwas kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass wir hier über persönliche Meinungen und Einstellungen reden - ich finde das sogar dahingehend gut, dass es mich daran erinnert, dass dieses Thema nicht so selbstverständlich ist, wie es im Spieletrott manchmal erscheint.

p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Offline Urias

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Gibt/gab es das tatsächlich bei uns?
ich habe das immer als us-amerikanisches Phänomen wahrgenommen.

Mein ehemaliger Rollenspielverein hatte in seinen Anfangszeiten Probleme mit dem örtlichen Pfarrer weil der echt glaubte die würden da im Vereinsraum schwarze Messen feiern. Wurde aber relativ schnell geklärt und ich kenns auch nur aus Erzählungen weil ich damals noch nicht dabei war
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

Offline Feyamius

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Definiere "Hardliner".
(...) ausgestiegen (...), weil er die positive Darstellung von Magie und Hexerei nicht mit seinem Glaubensverständnis vereinbaren konnte.
(...) hat mit der Darstellung von Götterwirken Probleme, wenn es auf das durchführen christlicher Liturgien (oder Dinge die diesen stark ähneln) durch Spieler rausläuft.

done. >;D

Offline rillenmanni

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Gibt/gab es das tatsächlich bei uns?
ich habe das immer als us-amerikanisches Phänomen wahrgenommen.

O ja! Das gab/gibt es bei uns. Und ich kenne das nicht nur aus Erzählungen, ich wurde x-fach von diversen gläubigen Personen ermahnt (Gefahr! bzw Seelenheil!) oder verdächtigt (Satanist!). Ich war und bin über ein derartiges Ausmaß an Hinterwäldlertum, mit dem ich da konfrontiert wurde, wahrlich schockiert.
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

I scream! You scream! We all scream! For ice-cream! (Roberto Benigni)

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Offline Irian

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Persönlich sehe ich nicht per se irgendwelche Settings als Geschmackslos an. Ich kann problemlos Charaktere spielen, die Sachen tun, die ich weder gutheiße noch selbst tun will. Genauso könnte ich auch nen Film mit Nazis anschauen, wo eben die Bösen nicht auf karmatisch korrekte Art und Weise am Ende durch die eigene Bösartigkeit zugrunde gehen, sondern gewinnen. Klar, die meiste Zeit bin ich Happy End Fan, die Nazis fallen in die eigene Fallgrube o.ä. - aber das muss ja nicht immer so sein in Geschichten. Es ist nicht so, als bin ich nun scharf drauf, KZ Wächter zu spielen, schlicht, weil mir das nichts gibt - aber unangemessen? Nö. Ich würde mit Leuten, denen der Gedanke daran, das real zu sein, Spaß bereitet, nichts zu tun haben wollen, aber mit Leuten, die das nur spielen können, habe ich kein Problem. Klar würde ich bei so nem Setting darauf achten wollen, dass kein anderer Spieler sich daran gestört fühlt, aber mich pers. stört so schnell nichts. Unangemessen fände ich, wenn sowas aus den falschen Gründen gespielt wird, also wenn jemand nen Elfenhasser spielt, weil er real Ausländerfeindlich ist - aber gut, sowas passiert nicht, weil ich mit so jemandem eh nicht spielen wollte. Wenn jemand als Spieler problemlos anerkennen kann, dass das Verhalten des Charakter bösartig, moralisch verwerflich, etc. ist, sehe ich da kein Problem, rein persönlich. Meine Charaktere sind weder ich noch jemand, der ich sein will. Ich kann als überzeugter Atheist problemlos nen fanatischen Christen spielen - mit leichter Sorge, ob ich das unabsichtlich zur Karrikatur abgleiten lasse, natürlich - oder nen muskelbepakten Barbaren, ohne dass ich real den Wunsch verspüren, in die Kirche zu gehen (außer als Tourist) oder das Blut meiner Feinde auf dem Steppenboden zu verteilen...

Gedanken sind frei. Phantasie und Spiele sollten es auch sein. Natürlich, das gilt, solange es privat bleibt. Auf nem Con sehe ich das schon wieder anders, da würde ich nun nicht gerade die Nazi-Flugscheibenpiloten-Kampagne spielen wollen. Und nur, weil ich so schnell nichts unangemessen finde, bedeutet es nicht, dass es mir Spaß machen würde - aber das gilt ja nun auch für das Spielen von aventurischen Reisbauern-Alltag.

Ich bin auch kein Freund davon, Rollenspiel zu über-interpretieren. Für mich ist es zu 99% ein Spiel, nicht mehr. Eventuell ergibt sich daraus auch ne Diskussion zwischen Spielern, ok, aber ich fände es doppelplus ungut, wenn sich an jeden Rollenspiel-Abend eine politische Diskussion anschließen muß, wo dann alles politisch korrekt interpretiert wird und sich alle versichern, was für Gutmenschen sie doch trotzdem sind.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.