Autor Thema: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?  (Gelesen 21346 mal)

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Offline Dark_Tigger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #25 am: 4.05.2015 | 20:18 »
"(H)Exploration" a la Wilderlands kann auch als Kampagne dienen.
Eignet sich das wirklich als "einzige" Motivation für die SCs?
Oder steht da nicht doch eher ein anderes Motiv hinter?
Zitat
Noli Timere Messorem
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Offline Suro

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #26 am: 4.05.2015 | 20:20 »
Es ist natürlich eine schlechte Manier, Fragen mit Fragen zu beantworten, aber warum sollte man mit Fantasy irgendein Thema nicht bespielen können? Fantasy bietet ja gerade die Möglichkeit, alle möglichen Gegenwarts- als auch Zukunftsprobleme zumindest in Analogie darzustellen. Das ist natürlich Satire, aber z.B. Pratchett machte ja vor, dass man allerlei Realwelt-Gegenwarts-Probleme in Fantasy-Gewänder kleiden kann (man muss es ja nicht darauf anlegen, dass es "komisch" ist). Selbst SciFi-Themen bei denen es weniger um die reale Möglichkeit geht, eine Technologie zu entwickeln, sondern darum, welche gesellschaftlichen Auswirkungen es hätte, kann man per Magie in ein Fantasy-Setting übertragen.
Also man verstehe mich nicht falsch: Klar ist die "Dunkle Bedrohung"-Thematik Standard, aber das ist einfach durch Genre-Begründer wie Tolkien eingeleitet, und mit RPG-Systemen wie D&D einfacher umzusetzen. Aber ich sehe nicht, warum einen das Genre davon abhalten sollte, alles Mögliche zu machen.
« Letzte Änderung: 4.05.2015 | 20:23 von Suro »
Suro janai, Katsuro da!

Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #27 am: 4.05.2015 | 20:21 »
"Überleben" als Motiv war ja durchaus Sache von z. B. "Midnight", bei dem man auch eine Kampagne aufziehen konnte.

Klingt jetzt für mich auch wieder nach Einbahnstraße: man kann ja nicht gewinnen, nur versuchen die Niederlage hinauszuzögern. Wie Pacman. Ich zumindest fände das unbefriedigend.

Zitat
"(H)Exploration" a la Wilderlands kann auch als Kampagne dienen.

Oder, wobei ich nicht weiss, wie lange das motiviert: Sinn des Universums "lernen". Chaos und Ordnung, die Planes, die Factions. Great Modron March.  :)

(H)Exploration kann ganz lustig sein, aber auch da braucht man, finde ich, wieder einen roten Faden und ein Ziel. Das könnte zum Beispiel sein, das erforschte Land entweder selber oder für die Krone in Besitz zu nehmen -- siehe wieder mal Kingmaker.

Planewalking: find ich von der Idee her geil, nur bei der Umsetzung fehlt mir irgendwie ein wenig die Inspiration.
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Offline Nocturama

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #28 am: 4.05.2015 | 20:22 »
Du meinst also, dass es ein großes Ding geben soll, um das sich die Kampagne dreht? Okay, da wird das schon schwieriger, weil auch Erforschen a la "wir haben da ein Portal in diese seltsame Welt geöffnet, findet raus, was da so abgeht" nicht passen würde, höchstens "geht in diese fremde Dimension und sichert die Handwavium-Minen (die auch alle anderen wollen und bei denen es natürlich irgendeinen Twist gibt)!"

Mir würde noch eine Kampagne einfallen, bei der wir als diplomatische Vertretung in ein anderes Reich geschickt wurden, um für anhaltenden Frieden zu sorgen. Da gab es aber natürlich viel Politik und kulturelle Missverständnisse, also etwas anderes als klassisches Abenteurern.

High Fantasy Cops fände ich auch sehr cool, aber da hätte man wieder kein "Big Thing" (oder nur, wenn man sich ein konkretes Ziel setzt, wie "das organisierte Verbrechen ausheben").
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Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #29 am: 4.05.2015 | 20:27 »
Äh - worauf willst du eigentlich hinaus? Willst du jetzt Vorschläge zerpflücken oder bist du ernsthaft an möglichen Kampagnenthemen interessiert?

Natürlich möchte ich gerne Alternativen hören; ich wollte nur eben klarstellen dass Kingmaker eben nicht aus dem Standardmuster ausbricht sondern es genau erfüllt. ;)

Meiner Erfahrung nach ist "Machtbereich erobern" durchaus ein valides Thema, aber wenn es dann soweit ist, wird eben die Fortsetzung "Machtbereich erhalten" meist so umgesetzt, dass irgendeine fiese Bedrohung dahergewackelt kommt gegen die man sich wehren muss, und schwupp sind wir wieder im alten Muster.

Kann vielleicht auch anders gehen -- dann eben ohne BBEG, stattdessen vllt eher intrigenlastig oder so, dass man sich mit machthungrigen Adeligen auseinandersetzen muss usw, aber das ist jetzt eben auch nicht jedermanns Sache.
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Offline Rhylthar

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #30 am: 4.05.2015 | 20:31 »
Eignet sich das wirklich als "einzige" Motivation für die SCs?
Oder steht da nicht doch eher ein anderes Motiv hinter?
Es kann reichen, allerdings ist das eine etwas andere Art der Kampagne. Natürlich muss es_irgendeinen_Grund geben, warum man überhaupt anfangen sollte.

Aber dann wird evtl. aus einer Reihe von Mini-Kampagnen, die durch das "Entdecken" ausgelöst werden, die "große Kampagne".
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Offline Weltengeist

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #31 am: 4.05.2015 | 20:36 »
Meiner Erfahrung nach ist "Machtbereich erobern" durchaus ein valides Thema, aber wenn es dann soweit ist, wird eben die Fortsetzung "Machtbereich erhalten" meist so umgesetzt, dass irgendeine fiese Bedrohung dahergewackelt kommt gegen die man sich wehren muss, und schwupp sind wir wieder im alten Muster.

Naja. Bedrohungen wird es in fast jeder Art von Kampagne geben, aber längst nicht jede Bedrohung ist immer gleich der eine, böse, übermächtige Oberschurke.

Meiner Meinung nach sind jetzt schon ziemlich viele Kampagnenmotive genannt worden, die die ursprüngliche Forderung (Kampagne soll zusammenhängen und Kampagne soll nicht der Rettung der Welt dienen) erfüllen. Du scheinst aber an jedem Vorschlag immer noch Haken zu finden - kann es sein, dass dir noch gar nicht so ganz klar ist, was genau du da suchst?
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Offline Mouncy

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #32 am: 4.05.2015 | 20:39 »
Wir hatten zu DnD 3.0 Zeiten eine Kampagne die bis etwa Stufe 12-13 rum lief. Dabei ging es am Anfang so um das übliche Blah Orks hier und Strauchdieb-Goblins dort umnieten, als Motivation galt in erster Linie: Geld und Items  ::) Später so um Stufe 5-6 rum haben wir irgend so ein Dämonen-Vieh geplättet und als das Teil geplatzt ist, ist das Schleim-Blut-Gesabber uns irgendwie auf die Schleimhäute gekommen. Wir hatten uns jetzt eine Art infernalischer Krankheit eingefangen die zwar lange nur leichte Sympthome aufweist, aber im Endeffekt bewirkt, dass die SC ins Gras beisen. Wir sind ab hier wild durch die Welt gereist und haben Infos und Hinweise auf ein Heilmittel gesucht, einfach nur weil wir nicht abnippeln wollten. War recht Spaßig, vor allem deswegen, weil der SL uns einfach die Karte hin geknallt hat und nur so meinte: Na, wo wollt ihr denn anfangen zu suchen? Wir hatten quasi volle Freiheit. Naja, bestimmt viel vorgegaukelte pseudo Freiheit, aber wenn mans nicht merkt, stört mich das überhaupt nicht  ;) Wir bekamen dann nach und nach Hinweise zusammen getragen aus den unterschiedlichsten Quellen, z.B. ein kleiner Dungeon Crawl um an ein Orakel zu kommen das eine Frage beantwortet und so Krams. Das Ende vom Lied war dann halt irgendwann dass wir ein Heilmittel gefunden hatten.
« Letzte Änderung: 4.05.2015 | 20:41 von Mouncy »

Offline OldSam

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #33 am: 4.05.2015 | 20:47 »
Eine Kampagne könnte auch z.B. pure Geltungs-Ziele nutzen, bspw. das ungeschönte Streben nach Ruhm (ideal auch mit einem gewissen ironischen Anstrich ;)) Ich denke grad an sowas wie die Phileasson-Sage (DSA-Kampagne), die im Endeffekt ein riesiges Wettrennen mit verschiedenen Teil-Missionen ist. Am Ende winkt halt unsterblicher Ruhm, viel Geld usw.

Offline Hotzenplot

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #34 am: 4.05.2015 | 21:10 »
Ich denke grad an sowas wie die Phileasson-Sage (DSA-Kampagne), die im Endeffekt ein riesiges Wettrennen mit verschiedenen Teil-Missionen ist. Am Ende winkt halt unsterblicher Ruhm, viel Geld usw.
Ja, die Phileasson-Saga ist mir auch eingefallen, weil ich sie gerade leide. Aber eigentlich - insbesondere wie ich sie leite - geht es aber doch gegen einen BBEG, nämlich den Namenlosen und man rettet ja die letzten Hochelfen. Aber das könnte man natürlich komplett auskoppeln und wirklich nur eine Wettfahrt machen.

@Threadthema:
Ich habe auch schon viel über Alternativen nachgedacht, wobei ich die klassische Fantasy-Kampagne wie von Feuersänger beschrieben durchaus mag.

Ich mag ja den Gedanken, etwas Persönliches aufzuziehen. Der Konflikt wird direkt mit den Charakteren verbunden. Es heißt dann nicht: Rette die Welt!, sondern: Rette dich! Vielleicht geht es aber auch um die Liebe, das große Geld oder eben Ruhm.
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Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #35 am: 4.05.2015 | 21:27 »
Meiner Meinung nach sind jetzt schon ziemlich viele Kampagnenmotive genannt worden, die die ursprüngliche Forderung (Kampagne soll zusammenhängen und Kampagne soll nicht der Rettung der Welt dienen) erfüllen. Du scheinst aber an jedem Vorschlag immer noch Haken zu finden - kann es sein, dass dir noch gar nicht so ganz klar ist, was genau du da suchst?

Ein paar der gemachten Vorschläge gefallen mir durchaus sehr gut, und ich hoffe ich hab sie noch parat wenn wir rundenintern das nächste Mal besprechen, was wir als nächstes spielen wollen. ;)

Allerdings will ich auch nicht verschweigen, dass wieder andere Vorschläge nur für ein eher begrenztes Powerniveau geeignet sind, auch was z.B. Magie angeht. Wenn ich sowas also z.B. mit D&D 3.X bespielen will, muss ich das Levelcap ziemlich niedrig ansetzen. Ich erhoffe mir aber eher Anregungen zu finden, was ich auf höheren Stufen bespielen kann -- eben ohne dass es gleich wieder auf Weltrettung vs BBEG rausläuft.
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Offline Hotzenplot

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #36 am: 4.05.2015 | 21:32 »
Kennst du die Erevis Cale Romane? Das ist ja D&D. Ziemlich hohes Power-Niveau, kommen aber weitestgehend (zumindest die erste Trilogie wenn ich mich recht entsinne) ohne große Schlachten und so aus. Es gibt zwar auch einen Erzbösewicht, aber das Ganze ist eben - persönlicher. :)
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Offline OldSam

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #37 am: 4.05.2015 | 21:35 »
Mir fiel grad noch ein interessantes, diplomatisches Konzept ein... Man könnte die klassische Romeo-und-Julia-Thematik aufgreifen und eine Kampagne darum stricken, dass letztlich zwei verfeindete Häuser/Familien/Klans versöhnt werden müssen - also stark sozial-lastiger Fokus. Von wirtschaftlichen Konflikten (Ressourcen/Territorien), Möglichkeiten zu Bindungen (wie die klassische Heirat) bis zu missliche Lagen wo man Hilfe anbieten kann etc. wäre hier vieles als Mission bzw. Teil-Modul denkbar.

Dies könnte man dann sehr gut damit würzen - um auch noch mehr Action zu haben - das weitere Fraktionen mitmischen und Zwietracht sehen wollen, weil sie davon profitieren, ein Beispiel wären Waffenhändler, die subtil einen Krieg anzetteln wollen. Hier wäre dann auch wieder Gelegenheit durch Kampf gegen die Unruhestifter die Schritte zum Frieden zwischen den Hauptfraktionen voran zu bringen.
« Letzte Änderung: 4.05.2015 | 21:41 von OldSam »

Offline Grey

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #38 am: 4.05.2015 | 21:42 »
Ein Kampagnenthema, mit dem ich ganz guten Erfolg hatte:

Nahe dem Heimatdorf der SCs gab es ein verfluchtes Tal. Dort wohnte schon länger niemand mehr, und von dem Tal ging auch keine Gefahr aus -- außer, man verirrte sich hinein.

Als die SCs als Hilfstrupp einem hineinverirrten Kind folgten, fanden sie heraus, daß der Fluch an einem ruhelosen Geist hing. Um ihn zu erlösen, mußte ein magisches Objekt an seinen angestammten Platz zurückgebracht werden. Dieser angestammte Platz allerdings lag praktisch am anderen Ende der Welt.

Für die SCs gab es mehrere Motivationen: Einerseits, aus purer Güte die arme, ruhelose Seele zu erlösen; andererseits, dieses Tal vom Fluch zu befreien, damit wieder besiedlungstauglich zu machen und sich selbst gleich ein Stückchen Land zu sichern. Es gab auch einen Antagonisten, der besagtes Objekt für sich haben wollte. Das Ergebnis war eine abenteuerliche, gefährliche, am Ende aber lohnende Reise einmal quer über die bekannte Welt und zurück. 18 inhaltlich stringent verwobene Spielsitzungen, ohne daß es auch nur ansatzweise um die "Rettung der Welt" ging.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Moradin

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #39 am: 4.05.2015 | 22:01 »
Hiho,

hab zwar noch kaum nen plan von P&P aber mir scheint es so das du einfach eine endlose Kampagne willst wo die Helden immer eine Motivation haben aber nie einen "Bosskampf" haben ... das geht nicht

Überleben - hast du abgewehrt mit "es macht keinen spaß langsam zu sterben"
Abenteuer/Entdecken, Intrigenspiel und Handlanger sein - mit zunehmender Macht braucht es große Gegner die es im normalfall nicht gibt bzw. fehlt nach dem fünften Plot die Motivation nochmal das gleiche zu machen

und so ist es in jeder Kampagne, entweder bekommen die Helden irgendwann das Gefühl auf der Stelle zu treten oder sie brauchen BBEGs um ihr Habe zu bedrohen.

Das mit der Krankheit ist eine super Idee find ich. Kann die Standarts hier aber auch nicht befriedigen, da es ja irgendwann vorbei ist :P

Noch ein Ding was mir für hochstufige Helden in den Kopf geschossen ist, wo aber sicherlich nicht auf jedes Setting umsetztbar ist: die Charakter gegeneinander setzten. Also nach den ganzen tollen Weltenrettenmissionen oder sonstwas hat jeder Held seinen Machtbereich (ob nun Land, Einfluss am Hofe oder Bauernhof) und bekommt eine Motivation die anderen auszustechen. Jetzt kann sich jeder Held vor der Sitzung ausdenken was er gegen die anderen Unternehme will und das wird dann Stellvertretermäßig ausgefochten. Ist evt. zu sehr Strategiespiel und die tatsächlichen Talente der Helden haben weniger Auswirkung aber als Abschluss einer normalen Kampagne doch nutzbar (und endlos verlängerbar indem der SL dritte Parteien einstreut)

MfG Moradin
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Offline Antariuk

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #40 am: 4.05.2015 | 22:04 »
Planewalking: find ich von der Idee her geil, nur bei der Umsetzung fehlt mir irgendwie ein wenig die Inspiration.

Im Ernst? Man kann aus Planescape/Planeswaking so viel machen, einfach weil es die Limits der "normalen" materiellen Ebene oder Welt des Settings nicht mehr gibt.

- City of Brass: die Spieler haben mit ihren andauernden Versuchen, irgendwelche Djinni zu beschwören und deren Wish-Fähigkeiten auszuntzen, den Zorn der Djinni-Elite auf sich gezogen. Jetzt heißt es Rede und Antwort stehen, plus Wiedergutmachungen in Form von absurden Aufträgen in anderen Ebenen. Das Auffinden des Körpers eines toten Gottes auf der Astralebene, Einsammeln einer bestimmten Substanz aus dem Körper und anschließender Verwendung auf dem so-und-sovielten Layer des Abyss, zum Beispiel. Der einzige BEEG der hier zwangsläufig auftauchen MUSS ist der Oberpascha der City of Brass, und das auch nur im Hintergrund.

- Auch wenn das Abenteuer an sich eine absolute Gurke ist, Shattered Gates of Slaughtergarde liefert die Idee: das Wiedervereinen von zersplitterten Teilen einer Ebene, deren Stücke durch Ereignis X auf ganz anderen Ebenen kleben und dort reichlich energetische Unruhe veranstalten. Hier kann der geneigte SL auch sehr gut ein Wettrennen gegen die Zeit einbauen weil man sich beim Zusammensetzen der "Scherben" halt nicht ewig Zeit lassen kann, wenn man zu lange braucht zerdeppert der Laden wieder und die Teile landen wieder auf anderen Ebenen, was dann möglicherweise den dortigen Obermotz auf den Plan ruft.

- Das Suchen und Finden der wahren Namen mächtiger Teufel, entweder weil man selber Diabolist ist oder weil ein solcher dafür gut bezahlt. Kann man als Intrigen- und Versteckspielen in der Hölle aufziehen, oder indem man irgendwelche Teufel beschwört und sich gezielt auf deren Spielchen einlässt - dabei aber (hoffentlich) immer ein Stück cleverer ist und am Ende der Teufel in der Schuld steht. So eine Mischung von Ocean's Eleven und Top Secret, mit Höllenfeuer und Portalen.

- Yggdrasil stirbt. Auch wenn die Pflanze nur einer von mehreren Verbindungswegen der Planes ist, kommt das fürs Multiversum nicht ganz so toll. Also muss ein neuer Baum gepflanzt, gegossen, bewacht, und am Ende in die Kosmologie eingebettet und "angeschlossen" werden. Da muss man schon überlegen welche Götter und Dämonen man im Abenteuer nicht dabei haben will weil es sonst zuviel wird - aber es muss nicht zwingend einen BBEG geben, das kann auch alles Keifen und Zanken auf göttlicher Ebene ohne richtige Gewinner oder Verlierer (außer den SCs) sein.

- Eine Idee die irgendwann mal aus einer dieser "Killt Elminster!" Challenges hervorgegangen ist (spezifisch für die Forgotten Realms): Elminster baut Scheiße und Weave, Mystra und die ganze arkane Magie gehen den Bach runter. Ao scheints nicht zu kümmern und währen Shar, Cyric und Co. schon fleißig die Messer wetzen um sich diese Lücke zu sichern, sollte irgendwer bitte hingehen und eine neue Gottheit installieren damit der Laden wieder läuft. Und man wieder zaubern kann ohne die Shadow Weave anzapfen zu müssen. Parallel dazu muss Elminster, der ebenfalls ein (bescheuertes) Ritual probiert, aufgehalten werden.

Ich denke alle diese Plots bieten sich für epische Kampagnen, vor allem in D&D 3.X, an.
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Offline Rentin

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #41 am: 4.05.2015 | 22:36 »
Planewalking: find ich von der Idee her geil, nur bei der Umsetzung fehlt mir irgendwie ein wenig die Inspiration.
Wir spielen gerade The Deva Spark. Darin geht es um die Regel der Drei und eine sehr drastische Veränderung einer Kreatur (wenn die SC dabei helfen). Wenn Du die Sachen noch nicht hast und Du Dir nichts aus der englischen Sprache machst, nutze Dein Google Fu! DriveThrough hat das ebenfalls im Angebot, ich habe die Sachen damals bei rpgnow.com gekauft.

Zu Deinem Eingangsposting:
Ja, ich erwische mich auch gerade wieder in einer solchen Fantasy-Kampagne mit Weltrettung, etc. Ein großer Unterschied zu den von Dir beschriebenen Kampagnen ist der, das die Spieler dieses Mal im Mittelpunkt stehen. Ja, die Spieler, nicht die Charaktere. Mehr zu verraten wäre allerdings der Überraschung abträglich, nur soviel: Wir spielen schon sehr lange zusammen und viele der langen Kampagnen haben mit dem Tod der Charaktere geendet.
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Offline Anastylos

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #42 am: 4.05.2015 | 23:29 »
Ich muss mich schuldig bekennen im Sinne der Anklage.
Meine Gruppe wollte unbedingt die Welt erkunden und ein klares Feindbild haben. deswegen habe ich die Dämonen eingeführt die alle zweitausend Jahre kommen und die großen Zivilisationen zerstören um die Seelen zu ernten. Die Spieler müssen jetzt also Informationen sammeln um zu sehen ob und wie man die Dämonen bekämpfen kann. Ich hätte ja lieber was mit Intrigen und so gespielt, aber es macht auch so Spaß.

Ich frage mich was an einem BBEG so schlimm ist? Interessante Antagonisten sind doch toll, gerne auch mehr als einer.
Und Macguffins finde ich jetzt auch nicht schlimm wenn es Sinn macht. Drei Fürsten zu vereinen um ein schlagkräftiges Heer zu haben ist das gleiche Prinzip wie wenn man die drei Teile der heiligen Lanze braucht um den Drachen zu töten. Wobei ich die erste Variante bevorzuge wegen Intrige und so^^

Wenn Danerys eine Armee aufbaut um Westeros zu erobern, dann sind die gegnerischen Häuser der BBEG und die Armee und die Drachen das Macguffin. Man kann alles darauf runterbrecht solange es Antagonisten gibt und die Spieler etwas bestimmtes erreichen wollen. Im Beispiel mit der Krankheit wäre die Krankheit der BBEG, der Plot wäre: rette dich selbst und das MacGuffin wären die Informationen.
Daher kann ich deine Kritik in der pauschalisierten Form nicht nachvollziehen. Solange es Hand und Fuß hat ist es doch gut. Schlimm wird es nur wenn es aufgesetzt wirkt. Das ist aber immer suboptimal, egal um was für eine Art Plot es sich handelt.

Offline OldSam

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #43 am: 4.05.2015 | 23:35 »
Ich frage mich was an einem BBEG so schlimm ist?

Sicherlich nichts, eigentlich ne super Sache, ich denke es geht einfach nur um Alternativen, wenn man nicht zum 3. o. 4. Mal den gleichen Grundtyp einer Fantasykampagne spielen will...

Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #44 am: 4.05.2015 | 23:39 »
@Moradin: also einmal nein, es geht mir eben nicht um eine dahinplätschernde Endloskampagne. Es sollte schon irgendwann einen befriedigenden Abschluss geben. Aber ich suche eben Möglichkeiten, um High-Level Play mit anderen Zielen als "Weltrettung" unter einen Hut zu bringen.

Kurz zur Info ein paar Worte zu den letzten paar Kampagnen bei denen ich mitgespielt habe:
- PF: Kingmaker. Nuff said; Standardthema.
- AD&D: erst (auf meinen ausdrücklichen Wunsch) ein eigenes Lehen erspielt, dann dieses gegen Bedrohungen von außen verteidigt. Im Endgame haben wir dann nicht nur den tyrannischen Eroberer von Nebenan besiegt und die Region von seiner Tyrannei befreit, sondern auch seinen Bösen Gott an der Rückkehr gehindert. Also quasi den Full Monty auf der Epic-Skala.
- 3.5: Red Hand of Doom, spielen wir aktuell. Ein Tiamat-Kult hat eine Saruman-würdige Armee Hobgoblinkrieger gesammelt und schickt sich nun an, von Drachen unterstützt, eine zivilisierte Region zu erobern. Also auch wieder Standardthema.

Ich könnte noch weiter zurückgehen und es würde doch immer wieder das selbe Muster zu Tage treten.

Wohlgemerkt beschwere ich mich bis jetzt nicht. Ist alles gut. Die AD&D-Kampagne war wirklich toll und gehört zu meinen besten Rollenspielerlebnissen. RHoD ist eh nur so als Interimslösung gedacht, damit wir mehr Zeit haben uns zu überlegen, was wir als nächstes spielen wollen. Ich bin aber nun in mich gegangen und habe festgestellt, dass ich vom o.g. Standardthema dann erstmal genug haben werde. ;)

@Antariuk, Rentin: danke für die Tips zu Planescape. =) Werd mir das mal bei Gelegenheit zu Gemüte führen.

Zitat
Ich frage mich was an einem BBEG so schlimm ist? Interessante Antagonisten sind doch toll, gerne auch mehr als einer.

Erstmal und für sich genommen ist da überhaupt nichts schlimm daran. Das Problem ist für mich, dass sich dieses Thema immer und immer wiederholt und daher mit der Zeit einfach irgendwann ausgelutscht ist und somit langweilig wird.

Wir haben auch schonmal (Jahre her) bei einer vom SL angesetzten Kampagne komplett gemeutert, als klar wurde, dass es _schon wieder_ dieses "findet die 5 Teile des Macguffins von Soundso, um die Hastenichgesehn-Bedrohung auszuschalten" Thema war. Nachdem wir das gleiche Muster zuvor schonmal quasi genauso hatten. Mich persönlich hat damals vor allem diese "5 Teile des Macguffins" Komponente gestört, weil das einfach schon zu oft da war.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #45 am: 4.05.2015 | 23:58 »
Erstmal und für sich genommen ist da überhaupt nichts schlimm daran. Das Problem ist für mich, dass sich dieses Thema immer und immer wiederholt und daher mit der Zeit einfach irgendwann ausgelutscht ist und somit langweilig wird.

Wir haben auch schonmal (Jahre her) bei einer vom SL angesetzten Kampagne komplett gemeutert, als klar wurde, dass es _schon wieder_ dieses "findet die 5 Teile des Macguffins von Soundso, um die Hastenichgesehn-Bedrohung auszuschalten" Thema war. Nachdem wir das gleiche Muster zuvor schonmal quasi genauso hatten. Mich persönlich hat damals vor allem diese "5 Teile des Macguffins" Komponente gestört, weil das einfach schon zu oft da war.

Ok irgendwelche in X Teile gesprengte Artefakte die jeweils am A**** der Welt liegen um den bösen Erzdämon zu besiegen empfinde ich auch als Beleidigung der Intelligenz der Spieler. das ist genau das was ich mit aufgesetzt meine.
Aber ohne einen großen Antagonisten wird es viel schwerer mit dem roten Faden. Wenn man drei kleine mehr oder weniger tyrannische Fürsten hintereinander besiegt statt dem einen bösen König wirkt es so episodenhaft. Außerdem ist die Frage wann das Ende erreicht ist.
Wenn es einen Antagonisten gibt der andere Ziele hat als die Charaktere werden sie ihn an seinen Zielen hindern wollen, was auch immer man "rettet".


Offline Nørdmännchen

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #46 am: 5.05.2015 | 00:18 »
Ich stelle mal die gewagte These auf, dass ein BBEG dann zu einem langweiligen Klischee verkommt, wenn er entpersonifiziert wird - zwecks moralischer Eindeutigkeit. Der Bösewicht wird zu einer zerstörerischen Naturgewalt - austauschbar mit einem Kometen oder einem Vulkanausbruch. Eine persönliche Beziehung zu der Bedrohung (außer: "Muss verhindert werden!") ist dann nicht mehr möglich.
Es geht dann in diesen Kampagnen eher um Sachzwänge (Schnitzeljagd, Gefahrenherde kaputt schlagen, BBEG in die Luft sprengen), denn um die innere Entwicklung der Charaktere im Angesicht der drastischen äußeren Ereignisse.
Solche Kampagnen sind mMn deswegen so häufig anzufinden, weil sie bis zu diesem Punkt solitär und handlich planbar bleiben. Extrinsische Motivationen kann ich im vorab kalkulieren. An "naturgegebenen" moralischen Werten brauche ich nicht rütteln. Das Spielziel ist ausformuliert. Die Klarheit gibt Spielern, SLs und Kampagnen-Autoren Sicherheit.

Ganz persönlich stehe ich auf epische Fantasy besonders dann, wenn die interpersonellen Konflikte, das Beziehungsnetz und der Entwicklungsbogen der Charaktere dennoch im Fokus stehen. Die große weltumspannende Bedrohung ist dann Katalysator und Spiegel für sehr persönliche Umwälzungen.
Ein Problem für das Rollenspiel ist, dass solch ein Fokus die Kampagne im Verlauf völlig abhängig von der Gestaltung der Spieler macht. Intrinsische Motive und Mangel-Bewusstsein der SC müssten ebenso in den Handlungsverlauf einfliessen, wie moralisch zwispältige Abwägungen.
Einen vorgefertigten Endpunkt, selbst in mehreren Varianten, kann es dann nicht geben. (Trotzdem könnte ein großer Showdown entstehen.)

Um das Klischee zu durchbrechen, würde ich mehrere Seiten/Fronten/Fraktionen entwerfen, die alle eine nachvollziehbare Agenda mit einer eigenen, in sich schlüssigen Moral verfolgen. Es muss möglich sein, zu jedem Vetreter dieser Fraktionen eine wechselseitige Beziehung aufzubauen. Außerdem sollten die Vertreter selbst nicht in ihrer Weltsicht erstarrt sein.
Das Konzept eines klaren Ziels wird zugunsten eines Aufbruchs verworfen, der sich nach den persönlichen Zielen und Mängeln richtet, die die SC direkt zum Beginn der Kampagne haben.
Für das epische Gefühl spüren nach und nach immer mehr Personen die Folgen der Handlungen, in die die SC verwickelt sind. EDIT: Das heißt insbesondere, dass auch die Fraktionen ohne Eingriff der SC sehr aktiv sind! Da sind schon die Eroberer und Möchtegern-Weltherrscher möglich. Die großen Aktionen dürfen auch durch NSC stattfinden. Nur ist die Frage, wie sehr die SC sich damit befassen.

In letzter Konsequenz könnte es aber bedeuten, dass für dieses Vorgehen nicht mehr die Struktur einer Kampagne erzwungen werden kann. (Je nachdem, wie "Kampagne" definiert wird.) Stattdessen mündet der Aufhänger, in Abhängigkeit vom Spielerinput, vielleicht "nur" in einzelnen, abgeschlossenen Abenteuern.
Nach dem Lesen weiterer Beiträge im Vorschau-Modus noch ein Nachtrag zum Thema Ziel: Es liegt hier eben an den Spielern, sich nach einer "Orientierungsphase" selbst für ein Ziel zu entscheiden, und das kann dann durchaus kampagnenwürdig sein.
« Letzte Änderung: 5.05.2015 | 00:38 von Nørdmännchen »
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Offline Anastylos

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #47 am: 5.05.2015 | 00:53 »
Nordmännchen hat meinen Leitstil gut zusammengefasst, insbesondere dass Fraktionen ohne Eingriff der Spieler aktiv sind und der Verlauf der Kampagne stark von den Entscheidungen der Spieler abhängig ist.

Offline Oberkampf

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #48 am: 5.05.2015 | 06:51 »
Ich glaube, es lohnt sich überhaupt nicht, den Blick auf die Kampagnenziele zu werfen. Ob auf lange Sicht mal wieder die Welt oder die Kuh Elsa gerettet wird, ist doch völlig egal, denn interessant sind die einzelnen Szenen, die Details, die kleinen Abschnitte, die Zwischenstationen.

Der BBEG ist dafür da, die Charaktere bei der Stange zu halten und den Spielern einen einfachen Konsens zu ermöglichen, warum ihre Charaktere zusammenarbeiten. Auf die Art verzettelt sich das Spiel nicht auf Dauer in zehntausend einzelne Unterplots - sowas kann in einem einzelnen Abenteuer passieren, aber in einer zusammenhängenden Abenteuerserie ist es unbefriedigend. Für sowas braucht man ein einfaches Ziel, auf das sich alle einigen können, um die wirklich interessanten Unterabschnitte zu verbinden: Das Ziel, die Welt vor einem BBEG zu retten!
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #49 am: 5.05.2015 | 08:17 »
Hol' Dir das gesamte Material zu Midnight als 3.X Setting  :d

Es gibt so viele BBEG, dass man diese gar nicht mehr als das große Endziel ansehen kann. Sie tyrannisieren eine gesamte Welt. Thema ist also eher das Überleben in diesem grausamen und dunklen Setting. Da sehe ich extrem viel Potential, z.B die Versorgung eines abgeschnittenen Dorfes mit Proviant zu gewährleisten als ziemlich episch an. Oder das Verstecken von -vom Regime gejagten- Dissidenten.
Endziel kann da niemals sein, den bösen Gott zu stürzen. Alle Versuche sollen immer scheitern.
Allerdings ist das kein Setting für zarte Gemüter. Falls Du solche Mitspieler haben solltest.