Wie genau läuft das dann bei dir? Kommen konkrete Abenteuer dabei zu Stande oder nur Anregungen dafür? Oder klärt ihr nur gemeinsam das Setting?
Puh, gute Frage. Das meiste läuft relativ organisch. Ich weiß auch nicht so recht was du mit konkretem Abenteuer
tm meinst, aber i.d.R. gibt es schon ein Ziel, dass es zu erreichen gilt.
Das kann vor mir kommen oder kann zusammen mit den Spielern erarbeitet werden. Das kann das Ziel des Abends sein (One Shot / Convention) oder ein dickerer Brocken, wo auch den Spielern klar ist, dass sie dafür einige Zwischenetappen zu meistern haben. Gerade der letzte Punkt ist mir wichtig, es muss allen am Tisch klar sein worauf es ankommt und was die Konsequenzen sind, wenn die Charaktere scheitern. Nur daran lässt sich festmachen wie wichtig die Aufgabe den Charakteren ingame ist.
Und dann kommen die Details meinerseits: Wenn klar ist worum es geht, dann kann man überlegen wer noch dafür ist und wer dagegen ist. Den ersten Punkt überlege ich gerne gemeinsam mit den Leuten während ich den zweiten Punkte gerne auch im stillen Kämmerchen auskleide, immerhin will ich auch ein paar gemeine NSCs konzipieren und spielen.
Manchmal kann man tatsächlich einfach in einem Settingband nachschauen, wer 'offiziell' dafür zuständig ist.
Schlußendlich passiert der meiste Teil dann während des Spiels, wo ich den Leuten einfach zuhöre oder an kritischen Stellen einfach den Konsens abklopfe:
Ich: "Nur dass wir uns verstehen, wenn ihr das tut, dann fordert ihr aber X heraus."
Spieler: "Äh, ja. Soll er doch .."
Ich: "Okay, nachdem ihr ihn schon ziemlich geärgert habt sagen ich, dass er auf einer 1-4 auf einem W6 euch in der Zukunft an den Karren fahren wird."
Spieler: "Jo, klingt gut."
*würfel-offen-auf-dem-Tisch*
Ich: "Eine 3. Ist notiert, ich denk mir was aus."
Spieler: "Okay, bloß nicht zimperlich sein!"
Und so läuft das dann ziemlich oft. Immer wenn Spieler fragen, ob da gerade eine Wach steht, ob ein Alarm ausgelöst wurde, ob es einen Hehler in der Stadt gibt, ob da jetzt ... kurz gemeinsam mit der Gruppe den Bereich auf dem W6 abwägen, würfeln, und entsprechend weiter gehts.
Diese Art liegt mir als SL am Herzen, weil es dann auch für mich Überraschungen bereit hält, denn die Spieler meistern dann genau so die Herausforderungen, wie ihnen jetzt die Umstände (das Würfeln) gewogen sind oder nicht. Und das läuft mal wie geschmiert und mal muss der Hammer kreisen. Wichtig ist mir einfach, dass jeder das Gefühl hat, dass es ingame authentisch und konsistent ist was passiert, dann lässt sich auch mit widrigen Umständen besser umgehen.
Am Ende müssen die geschaffenen Fakten natürlich in Erinnerung bleiben und weiter verfügbar sein. Ich finde, so ergeben sich auch viel authentischere Fakten als man es von zu Beginn sich hätte ausdenken können. Denn alles was an Fakten erschaffen wurde ist (einigermaßen) im Einklang mit der Gruppe passiet und man war dabei! Das hat einen ganz anderen Touch, als wenn jetzt die Details auf zwei Seiten in irgend einem Abenteuerband ausgewalzt worden wären mit der Erklärung welches Gefühl das bei den Spielern erzeugen soll.
Gruß,
Klaus.