Wenn ich Blutschrei richtig verstanden habe, besteht sein Problem darin: Seine Spieler orientieren ihr Handeln fast ausschließlich am religiösen Dogma des Settings; und er hätte es lieber, wenn sie ihr Handeln öfter wieder einfach zielorientiert planen. (@Blutschrei: Korrigier mich bitte, wenn ich dich falsch verstanden habe.)
Daher meine Idee: Man bringe einige NSCs ein, die vom Konzept her "das Dogma verkörpern" (Paladin, Nonne, Heilerin, Priester) und lasse gerade diese NSCs dann "locker agieren", wie es einfach der gesunde MenschenverstandTM gebietet. Auf diese Weise ließe sich gut aufzeigen, daß auch in einem altertümlichen Setting nicht zwingend das religiöse Dogma alles andere verdrängen muß.
Beispiel aus der Literatur: Bruder Cadfael läßt sich zwar seine Ziele von der christlichen Moral vorgeben, befolgt aber bei der Wahl seiner Mittel durchaus die Maxime: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott." Ob man die Romane jetzt mag oder nicht: Cadfael ist in dieser Hinsicht ein sehr lebendiger, herrlich unkomplizierter Charakter.
EDIT: Beispiel 2, ggf. noch näher an einem Fantasy-Götterhimmel: Die SPQR-Romane von John Maddox Roberts. Die Charaktere verhalten sich sehr selbstverständlich gemäß der völligen Gewißheit, daß die Götter existieren; das hindert sie aber nicht daran, ihre Entscheidungen meist sehr bodenständig und pragmatisch zu fällen. Gerade die oberste Vestalin ist alles andere als eine weltfremde Jungfer, und das Machtgeschacher um den Posten des Pontifex Maximus hat auch nicht viel mit frommen Dogmen zu tun ... ohne daß dabei je die geringste Mißachtung der Götter spürbar wäre.