Autor Thema: Zurück aus dem SL-Ruhestand: Zu Hardcore für meine Spieler?  (Gelesen 10408 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Die Siedler haben ja auch noch keinen Plan von der Situation, wenn es passiert. Es hieß vom Nordjäger immer nur, dass er nur noch ungern in sein ihm zugeteiltes Revier geht. Er fühlt sich da immer beobachtet. Unwohl.
Jetzt haben die SC den Typen im Wald genietet und meinten siegessicher mit Unmegenen Loot behängt "Wir haben den Geist vertrieben" protzend durch die Siedlung zu tigern. Noch kein Siedler wusste zuvor, wer oder was im Nordwald stromert oder ob man dem Jäger überhaupt Glauben schenken darf.
Ich glaube da braucht man kein Hellseher zu sein, da hat jemand in einer solchen Welt die Menschen lange und heimlich beobachtet...., dann fangen die anderen Waldis mit ihren Anschlägen an.

Hey gute Arbeit das ihr einen von den Typen erwischt habt, weiter so.

Also mal aus deren Sicht gesprochen: der Waldi  hat sie ausgespäht, bedroht und die anderen führen fort was er begonnen hat.

Naivität, hm stimmt er war so naiv dumm und überheblich so vorzugehen, je mehr du erzählst desto mehr rechtfertigst du die Tat der SCs, wenn du es darauf angelegt hättest das sie ihn töten müssen, hättest du nicht viel mehr tun brauchen.

Nebenbei gesagt müssten die Waldis einen entsprechenden Ruf par excellence als Mörder mit Gift u.ä. haben
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Quaint

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Naja, für mich klingt das schon etwas schwierig. Du betrachtest es als großen Fauxpas und willst diese als falsch empfundene Handlung mit harten, negativen Konsequenzen belegen, mir scheint fast du malst dir schon die große Rache aus.
Aber ich empfinde es als wichtig, mit ein bißchen Abstand und möglichst neutral an die Spielleitung einer Sandbox heranzugehen. Zumal wenn die Welt eher moralisch grau sein soll. Wenn böse oder "falsche" Taten unweigerlich bestraft werden, ist das vieles, aber nicht grau.

Zitat
Menschen sind gefährlich! Einer der unseren hat seine Naivität mit dem Leben bezahlt!

Und die Reaktion auf diese Einsicht ist dann eine Vernichtungskampagne? Wo die Menschen locker 100mal mehr sind und ihr Kumpel durch 3 Hanseln umgebracht wurde? Finde ich eine gewagte Schlußfolgerung ihrerseits, dass sie das gewinnen können. Ich mein die werden ja kaum automatisch wissen, dass die SC halt SC sind und per se wesentlich toller als normale Menschen.

Warum kann die Konsequenz nicht sein, dass die SC für ihre "Schandtat" auchnoch gefeiert werden und weisen Wald-Magie-Hoschis erstmal ne 200 Meilen Sicherheitszone einrichten? Und genauer, aber sehr vorsichtig beobachten, meinetwegen mit Magie oder kanalisiert durch magische Tiere?
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Lichtschwerttänzer

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die Menschen können schon mal

https://www.youtube.com/watch?v=AR-KbvXvBd8

spielen
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Pyromancer

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Vorher lief es ja richtig rund und ich war positiv überrascht, wie gewieft meine Spieler unterwegs waren. Das brachte ihnen viele Vorteile ein. Aber dann so ein Fauxpas!

Es war kein Fauxpas. Es war logisches, charaktergerechtes, in jeder Hinsicht nachvollziehbares Verhalten - was sich nachträglich durch die Racheaktion der Waldleute zu 120% bestätigen wird. Die Waldleute sind brutale, rücksichtslose, eigensüchtige Killer, die unterschiedslos Unschuldige - auch Frauen und Kinder -  töten und eine existenzielle Gefahr für die friedlichen Menschen im Dorf darstellen. Die Charaktere haben also alles richtig gemacht, als sie eines dieser Monster getötet haben.

Diese Lehre werden die Spieler wahrscheinlich mitnehmen.

Selbst würde ich die Sache anders angehen:
In einer harten, rauhen Welt gehört der gewaltsame Tod zum Alltag. Natürlich werden die Waldleute nicht einfach achselzuckend zum Tagesgeschäft übergehen. Aber sie können ja die Dorfbewohner kontaktieren und Wiedergutmachung, Wehrgeld oder sonst etwas verlangen - alternativ die Auslieferung der Übeltäter zur Bestrafung. Damit stehen sie selbst auf dem moralisch überlegenen Standpunkt und können anschließend - falls ihr Angebot/Ultimatum abgelehnt wird - völlig gerechtfertigt den Krieg ausrufen. Und das beste daran: Die SCs stehen mitten drin, und die Spieler können selbst mitentscheiden, wie sie jetzt mit der Situation umgehen wollen. Die Eltern, Brüder und Cousins des Toten auch noch umbringen, die ganze Sippe ausrotten - obwohl deren Forderungen vernünftig erscheinen? Damit die Dorfbewohner in einen Krieg verwickeln? Sich selbst der (wahrscheinlich brutalen) Gerichtsbarkeit der Waldleute ausliefern? Sämtliches Hab und Gut und die tolle Ausrüstung und noch mehr als Wehrgeld bezahlen? Etwas völlig anderes?

Offline Silent

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Bin ich der einzige, der den einzigen Fauxpas in der drohenden Reaktion der SL sieht?

Die Charaktere haben absolut nichts falsch gemacht und sollen nun durch eine solche Arschlochaktion eingeschüchtert und in ihre Schranken gewiesen werden? Damit sie ja aufhören in der Sandbox selbst Förmchen zu nutzen, sondern sich lieber die tollen Burgen angucken sollen?

Um so mehr ich gelesen habe um so mehr muss ich deine Eingangsfrage mit "Nein, du bist nicht Hardcore...eher... beleidigt?" beantworten.

Ich glaube aber, bevor du nicht erkennst, dass die SCs alles richtig gemacht haben und deine gewollte Rache der Fehler ist, du keine Erleuchtung finden wirst ;)
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Offline Lichtschwerttänzer

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Bin ich der einzige, der den einzigen Fauxpas in der drohenden Reaktion der SL sieht?
Ja, denn er macht das absichtlich, von daher ist Fauxpas zuviel Goodwill
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Offline Skyclad

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Da wundert es mich doch sehr, daß das Dorf bis zum heutigen Zeitpunkt überlebt hat, wo doch die direkten Nachbarn das allgemein übliche Maß der Blutrache bei weitem übersteigen und sofort zum vollen Genozid übergehen.

Und wie haben diese Waldleute eigentlich auch solange überlebt. Es ist ja schliesslich davon auszugehen, dass sie im eigenen Volk nicht weniger exzessiv auf Verfehlungen reagieren.

Edit: Wort vergessen
« Letzte Änderung: 3.06.2015 | 11:56 von Skyclad »

Offline Saffron

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Um mich nochmal bei den konstruktiven Vorschlägen einzureihen:

Scheinbar gibt es ingame nicht genug Informationen, die den Spielern klarwerden lässt, was sie durch ihre Aktionen lostreten. Jetzt kannst du sagen: klar gab es die, aber aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass der SL aus seiner Gesamtsicht heraus oft unterschätzt, wie anders die Dinge aus der begrenzten Perspektive der Spieler aussehen. Daher fürchte ich, die Spieler werden sich ungerecht behandelt fühlen, egal wie logisch die Handlungen der NSCs auch sein mögen.

Mein Vorschlag dazu: denk dir aus, wie du ihnen diese Informationen ingame verschaffen kannst, und zwar so, dass ihnen die möglichen Konsequenzen auch wirklich deutlich sind. Damit haben sie eine Chance, angemessen zu reagieren, die Logik der Spielwelt bleibt gewahrt und kein Spieler ist beleidigt.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline K3rb3r0s

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Da wundert es mich doch sehr, daß das Dorf bis zum heutigen Zeitpunkt überlebt hat, wo doch die direkten Nachbarn das allgemein übliche Maß der Blutrache bei weitem übersteigen und sofort zum vollen Genozid übergehen.

Und wie haben diese Waldleute eigentlich auch solange überlebt. Es ist ja schliesslich davon auszugehen, dass sie im eigenen Volk weniger exzessiv auf Verfehlungen reagieren.
Sehe ich auch so, die Reaktion scheint mir zu unüberlegt.
Den Waldleuten muss klar sein dass sie eine ernsthafte Ausseinandersetzung nicht gewinnen können.
Dass es trotzdem eine Reaktion geben muss ist aber auch klar.

Ich würde es den Menschen aber nicht so einfach machen gegen die Waldleute eine einheitliche Front zu bilden.
Anstatt offen aggressiv aufzutreten würde ich mittels Magie agieren und den Brunnen des Dorfes versiegen lassen sowie ggfs einen Fluß umleiten um ihnen den Zugang zu Wasser zu erschweren. Dann würde ich dafür sorgen dass die Fallen der Jäger leer bleiben und die Sammler ihre angestammten Gebiete nicht mehr finden. Durch das fehlende Wasser besteht natürlich unter anderem die Gefahr dass die Felder verdorren und das Vieh verdurstet.

Irgendwann wird es dann eine Art Krisensitzung im Dorf geben und da könnte dann einer der Waldleute auftauchen und den Menschen mitteilen dass der Wald ab sofort für sie Verboten ist, bis sie die Mörder des Jünglings ausliefern.
„Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“

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Offline Thandbar

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Da wundert es mich doch sehr, daß das Dorf bis zum heutigen Zeitpunkt überlebt hat, wo doch die direkten Nachbarn das allgemein übliche Maß der Blutrache bei weitem übersteigen und sofort zum vollen Genozid übergehen.

Und wie haben diese Waldleute eigentlich auch solange überlebt. Es ist ja schliesslich davon auszugehen, dass sie im eigenen Volk weniger exzessiv auf Verfehlungen reagieren.

Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man als SL sehr schnell glaubt, über den "gesunden Menschenverstand" insgesamt zu verfügen und andere für dessen Fehlen bestrafen zu können, selbst aber kein Deut besser darin ist, Situationen glaubwürdig zu 'simulieren'.

Ich würde davor warnen, mit solchen Maßregelungsexzessen den Spielspaß der gesamten Gruppe zu killen. Das ist am Ende imho deutlich schlimmer als einen nicht als Feind getaggten NSC zu töten.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Just_Flo

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Und wie wäre es wenn die begeisterten Dörfler zum Sieg gratulieren und dann ein paar doofe Fragen stellen. Z. B.: Von denen gibt es nur den Einen? Wie wohl seine Kameraden oder seine Sippe reagieren werden? Wenn einer von denen schon so stark ist ? ... Wenn dann noch erstmal der Jäger, der sich den toten Geist mal genauer anschauen will verschwindet und jemand kommentarlos 1-2 Kindern eine Blume und/oder einen Gegenstand des Jägers sowie eine geschriebene/ gezeichnete Nachricht in die Hand drückt?

Ich fände, dass bei dieser Lösung sich den SCs weitere Fragen stellen, Spannung sowie Paranoia steigen, klar wird da ist jemand sehr, sehr unglücklich. Das Dorf ist sehr verwundbar noch wird dem Dorf wie früher kein Schaden zugefügt aber wie lange bleibt dies so? Wer kann/soll/muss was tun um eine Eskalation zu verhindern.

...

Offline Visionär

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Wie die verbliebenen noch lebenden Waldleute drauf sind und welche Skills sie haben, habe ich ebenfalls vor Start der Runde festgelegt.

Moralisch ist mir das egal, was die Spieler mit ihren Charakteren anstellen. Aber sie sollen wissen oder besser gesagt Erfahren, dass all ihre Handlungen (ob nett oder nicht nett) ihren Einfluss in der Welt hinterlassen werden. Meinetwegen können sie sich auch nach dem Beef mit den Waldis zu den letzten Militärdiktatoren in der Menschensiedlung aufschwingen oder aber Harmoniesuchende werden. Ich bin diesbezüglich wertneutral.

Das sind doch gute Voraussetzungen zum leiten einer Sandbox: Ergebnisoffenheit. Wenn die Waldmenschen so aggressiv drauf sind und den Tod einer der ihren mit einer extremen Vergeltungsmission quittieren, gut so. Dann wissen die SC woran sie sind. Ich würde mir aber die Argumentation Pyromancers nochmal anschauen. Offensichtlich hat die Psychologie und die Reaktion der Waldmenschen einige pathologische Züge, da würde ich mich als SC in dem Setting auch fragen, ob es so verkehrt war den sofort zu killen. (Und ggf. ist nach einem harten Krieg die Versöhnung noch möglich: Siehe den "Earth-Minbari-War" in Babylon 5 als blaupause. Angriff wegen Missverständnis => Tod eines Minbari-Anführers => Überzogene Vergeltungsaktion => Aussöhung)
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Offline Chiarina

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[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline bobibob bobsen

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Zitat
ut, die SC konnten ernsthaft looten. Aber war es das wert? Nein.

Ich denke, dass ich ihnen kommende Sitzung einen verstärkten Spiegel vorhalten werde. Meine Welt ist weder schwarz, noch weiß. Ich mag grau. Und so sollen die Spieler auch mal durch ernsthafte Konsequenzen lernen, dass man sich nicht wie die Axt im Walde verhalten kann - auch wenn die SC eigentlich mächtige Abenteurer sein sollen. Deren Aktion war einfach dermaßen blöd... Ich habe tagelang überlegt, wie die fremde Spezies darauf reagieren wird, wenn man mit einem einzigen Kill 20-30 % ihrer dortigen Population eliminiert. Auge um Auge war aus meiner Sicht am naheliegendsten. Also werden die Fremden wohl 20-30 % der Menschenpopulation meucheln, vergiften, aus dem Hinterhalt überfallen, etc.

Ob es das Wert war können nur die Spieler entscheiden. Solle Bewertungen stehen aus meiner sicht einem GM nicht zu.

Wenn es nur 3-4 Waldmenschen gibt das handelt es sich offensichtlich um eine aussterbende Spezies. Die könnten sich auch pathetisch in ihr Schicksahl ergeben.
In einer dreckigen und bedrohlichen Welt würde ich Jeden der sich an mich anschleicht auch als Feind betrachten. Ob die Reaktion in der Nachbetrachtung angemessen war würde ich die Spieler entscheiden lassen.

Offline Thandbar

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So krasse Vergeltungsaktionen würden den SCs tatsächlich im Nachhinein einfach recht geben. Die Frage ist, wie sich dann später anderen Spezies gegenüber verhalten würden. Vielleicht würden sie dann superängstlich auf alles reagieren und am Ende gar nichts mehr machen, um kein Risiko einzugehen, oder erst recht die Opposition ausrotten, ehe die sich erst zu erkennen gibt.

Umgekehrt fände ich es eigentlich fast spannender: Die Waldmenschen sind fast übertrieben friedlich, stellen nur zum Jagen überhaupt Waffen her und werden von Krankheiten, die die Menschen verbreiten, langsam dahingerafft.
Am Ende bleiben nur Zeugnisse einer Kultur, die völlig harmonisch und friedfertig gewesen sein muss. So würden die SCs vielleicht tatsächlich ein schlechtes Gewissen entwickeln, so auf eine Spezies reagiert zu haben, die im Ganzen so aggressiv wie Dronten gewesen waren.
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Offline Erg

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Zunächst möchte ich mich den meisten meiner Vorredner anschließen: In einer als hart und gefährlich angekündigten Welt würde ich es nicht als Fauxpas bezeichnen, Anschleichen als feindseligen Akt anzusehen und entsprechend zu reagieren.

Für die Frage, was als Nächstes passiert, ist das aber recht unerheblich (oder sollte es sein). Wenn das Waldvolk als hart und gnadenlos Vergeltung für erlittenes Unrecht übend konzipiert ist, dann wird ebendies vermutlich geschehen.

Mich würde viel mehr interessieren, wie die Entwicklung denn ursprünglich (bei der Gestaltung des Settings) geplant war. Irgendwann trifft man die Waldleute, und wenn die so "mies drauf" sind, ist ein gewalttätiger Konflikt doch recht wahrscheinlich (der Kontakt fremder Kulturen wird sicherlich zu Mißverständnissen, ungewollten Tabubrüchen/Beleidigungen etc. führen; evtl. ist ja schon das Eindringen der Menschen in das Revier der Waldleute Grund zur Feindseligkeit; wobei sich dann die Frage stellt, warum nicht schon lange vor der Ankunft der SC ein Krieg begonnen hat). War also ein Kampf bis aufs Messer von vorneherein angelegt, oder ist im Konzept des Waldvolks noch Platz für langsamere Eskalation der Gewalt ?

Extreme Rache des Waldvolks als "Strafe" für unüberlegtes/falsches Vorgehen der SC widerspricht doch eher dem Gedanken der Sandbox, würde ich sagen. Um den Spielern klar zu machen, das die Handlungen der SC Konsequenzen nach sich ziehen (gute wie schlechte), genügt wahrscheinlich auch eine gemäßigtere Reaktion des Waldvolks

(Nebenbei: rechnen die das bei "Auge um Auge" wirklich in % ihrer Population ? Das nenne ich mal fremdartig...)

Offline Boba Fett

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@ Visionär: Konstruktiver Beitrag ohne unnötige Schuldzuweisung! Hat mir gefallen!

In dem Sinne sollten wir auch konstruktiv weitermachen...
Ewige "wie hätte es besser laufen können" bringen genauso wenig weiter, wie lange Vorwürfe.


"Die ersten 2 INGAME Abende nach Rundenstart wurden gut gemeistert. Sie sind jetzt trotz der rauhen Art mit wichtigen NSC angefreundet oder zumindest gut bekannt."

Wie wäre es denn, wenn die Charaktere von diesen wichtigen NSCs den Auftrag bekommen würden, die Verursacher der Vergiftungen zu finden und die Guerillia-Taktik zu beenden.
Möglichst, in dem man sich friedlich einigt, aber falls notwendig eben auch gewaltsam.
Immerhin waren die SC ja auch diejenigen, die im Wald waren und dort schon was bewirkt haben, während der Jäger sich dort nur "unwohl" gefühlt hat.

First Contact Szenario mit schlechten Vorzeichen...
Vielleicht können die SCs ja was richten.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Scimi

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Ob man die Reaktion der Waldwesen für übertrieben hält oder nicht, an sich ist das doch eine Situation, wie man sie im Rollenspiel tausendmal erlebt hat:
Unheil befällt irgendein Kaff, weil irgendwer Bockmist gebaut hat (Tabu wurde verletzt, jemand hat am Hügelgrab rumgefummelt, die Garantie eines 500-jährigen Bannspruchs läuft ab) und die Charaktere dürfen es irgendwie richten. Ist doch ein uralter Hut aus der SL-Mottenkiste, nur das diesmal halt die Gruppe der Auslöser ist.
Muss man halt nicht rausfinden, dass Klein-Erna vor zwei Wochen im Verbotenen Wald gespielt hat, macht aber noch nix kaputt. Wenn der weitere Handlungsverlauf von da aus ergebnisoffen ist, klingt das nach einer ganz spielbaren Geschichte.

Die Frage ist eben, ob das bei den Spielern so ankommt. Müsste man sie mal fragen. Es kann immer sein, dass man völlig anders rüberkommt, als man denkt und es kann immer sein, das Infos, von denen man ausgeht, dass die Spieler sie haben, halt nicht angekommen sind oder nicht die erhoffte Beachtung finden. Und dann kann die ganze Situation halt rüberkommen als "Ihr Spackos habt etwas FALSCH gemacht und zur Strafe mache ich willkürlich das ganze Setting kaputt, bis ihr wieder alles in Ordnung gebracht habt." Da sollte man vielleicht kommunizieren, dass man als SL total spannend findet, was passiert ist und sich darauf freut, mit den Spielern gemeinsam herauszufinden, wie es jetzt weitergeht...

Offline Anastylos

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Ich finde die Reaktion auch nicht unbedingt übertrieben. Denn Waldmenschen muss halt nur bewusst sein, dass sie vermutlich nicht überleben werden.

Just_Flo

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Ich sehe es auch so, dass man positiv einsteigen sollte. Quasi:

" Also letztes Mal ist ja was spannendes passiert. Ihr freut euch sicherlich genauso darauf wie ich zu erforschen, wo euer Gegner herkam, ob er alleine war und wie oder ob eventuelle andere Vertreter seines Volkes auf seinen Tod reagieren und was dies für euch, eure Umgebung und die fremde Spezies bedeutet. Ich bin gespannt ob der Weg des Konfrontation weiter geht, eskaliert oder sich im Kontakt zwischen euch und den Fremden etwas ganz anderes entwickelt. 

Offline Lichtschwerttänzer

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Das Problem ist ja nicht die Szene, sondern die Einstellung des TE dazu und was er deshalb daraus machen will!

Ansonsten wäre das ein netter Kicker mit Folgen

siehe

http://www.tanelorn.net/index.php/topic,94128.msg1976020.html#msg1976020

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Richtig. Aber es gab IT Informationen. Es wurde berichtet, dass man sich dort beobachtet fühlt.
Wahrscheinlich werde ich vor der nächsten Runde besser einen knappen 2-Zeiler los. Nach dem Motto:
"Okay, bisher habt ihr euch clever angestellt. Für die unbedachte Aktion vom letzten Mal gibt's heute Abend die Quittung und

QED durch mich
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Online Ludovico

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@Schwerttaenzer
Mach Dich mal locker!

Aus ein paar Zeilen irgendein Persoenlichkeitsprofil erstellen zu wollen, ist anmassend.
Es kann gut sein, dass Stagger noch einen frischen und emotionalen Eindruck hatte, als er den Thread erstellte.
Zudem gibt er selbst zu, dass es fuer ihn eine neue Form der Kampagne ist.

Also probier es doch mal mit konstruktiven Posts. Das waere mal eine tolle Abwechslung.

@Stagger
Wichtig halte ich nach wie vor, dass Du Dir vor allem ueber die Reaktion und Gegenreaktion im Klaren wirst und dabei versuchst, einen guten Weg zu finden. Wenn Du zu hart bist, koennten die Spieler angenervt sein und wenn Du zu lasch bist, ist es langweilig.
Es wurden schon tolle Sachen hier genannt.

Persoenlich wuerde ich versuchen, es langsam zu eskalieren bis zu einem echten Krieg, wobei dann auch dunkle Waldgeister oder so eib Zeug eine Rolle spielen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ich will gar kein Persönlichkeitsprofil erstellen, sehe aber das Problem laut den Posts des TE in der Einstellung des TE und wie diese sich auswirkt verortet.
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Ich will gar kein Persönlichkeitsprofil erstellen, sehe aber das Problem laut den Posts des TE in der Einstellung des TE und wie diese sich auswirkt verortet.

Und ebendies empfinde auch ich als anmaßend angesichts der dürren Informationen in Kombination mit dem Medium. Schau Dir die Beiträge von Just_Flo, Boba Fett, Visionär und Pyromancer an. Da steckt sehr viel an schlauen Ratschlägen und alternativen Interpretationen, da sammelt sich Erfahrung und ein bisschen Advocatus Diaboli. Etwaige Kritik ist hervorragend verpackt und nachvollziehbar begründet. Das empfinde ich als tollen Nachweis für die konstruktive Schaffenskraft des Tanelorn. Daran würde ich mich an Deiner Stelle orientieren, denn dort wird dem TE auf coole Weise wertvoller Input geliefert.

Offline Chruschtschow

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@Stagger:
Vielleicht hilft bei der Einordnung auch noch ein Blick auf deine Kolonisten. Die Leute sind nach deiner Angabe ca. zweieinhalb Generationen da, rund 50 Jahre. Die meisten Einwohner kennen nichts anderes als diese Umgebung, nur noch die Alten kennen die alte Heimat. Und die Kolonisten sind immer noch da. Es ist unwahrscheinlich, dass es da nicht einige Leute gibt, die schon über Anzeichen deiner Waldbewohner gestolpert sind. Vielleicht nichts konkretes, aber so ein paar wettergegerbte, kompetente Waldläufer wird es da geben.

Das wäre vielleicht mal eine gute Möglichkeit. Die Jäger / Pelzjäger / Fallensteller sind möglicherweise eine eigene kleine verschworene Gemeinschaft innerhalb deiner Dorfgemeinschaft. Die laden die SC am nächsten Abend mal zu einem Bier ein und plaudern über ihre eigenen Informationen über die Waldwesen.

Willst du eher ein aggressives Bild der Waldwesen zeichnen?
  • Die Jäger berichten von zerstörten Fallen.
  • Provisorische Seilbrücken über Flüsse, Bäche und Buchten wurden zerstört.
  • Lager im Wald wurden verwüstet, Wasserschläuche in Abwesenheit zerschlitzt.
  • Immer mal wieder verschwindet einer auf Nimmerwiedersehen. Keine Spuren. Er wird gesucht, aber die Spur bricht einfach irgendwo ab. Vielleicht hat man noch einen zerbrochenen Bogen, Blutspuren, zerrissene Kleidung oder andere Überbleibsel gefunden, die auf einen Kampf hinweisen.
  • Ein Jäger holt einen seltsamen Pfeil hervor, der in der Fertigung der Beute der SC entspricht. Der ist knapp über ihm in einen Baum eingeschlagen, als er auf ein Beutetier anlegte - eventuell ein Tabu für das Waldvolk?

Wenn du ein friedliches Bild des Waldvolkes zeichnen möchtest:
  • Ein Jäger ist sich im Wald verletzt und hat das Bewusstsein verloren. Als er wieder erwacht, beginnen seine Wunden schon zu heilen, offene Blutungen sind gestillt und mit sind mit einem Moos belegt, dessen heilende Wirkung bis dahin keinem Kolonisten bekannt war.
  • Ein Jäger holt einen seltsamen Pfeil hervor, der in der Fertigung der Beute der SC entspricht. Der hat ein Raubtier niedergestreckt, dass einen der Jäger fast getötet hat.
  • Markierungen auf Bäumen haben einen verdurstenden Fallensteller mal aus der Tiefe des Waldes zum Dorf / zu einem Bach geführt.

Sollten die Waldwesen zu einer untergegangenen Hochkultur gehören, gäbe es noch die Möglichkeit Hinweise auf alte Ruinen oder Gräber unterzubringen. Und sollten die Waldwesen übrigens als hilfreiche Geister wie oben dargestellt aufgetreten sein, so werden die Jäger / Fallensteller / Waldläufer den ein oder anderen vorwurfsvollen Blick parat haben, frei nach dem Motto: "Nun habt ihr die Geister des Waldes gegen uns aufgebracht. Mal sehen, wie wir das wieder gutmachen können..."

Ich vermute, dass ein großer Teil deines Problems mit der Entscheidung der Spieler letztlich auf massiver Informationsasymmetrie beruht. Die könntest du so ein wenig ausbügeln und im Gespräch der Waldläufer mit den SC heraus bekommen, wie die Spieler die Waldwesen wahrgenommen haben.
« Letzte Änderung: 3.06.2015 | 13:34 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de