Ich finde erst einmal die Assoziierung von "ernst", "atmosphärisch" und "ernsthafte Regeln" ziemlich schwierig, da gibt es viel aufzudröseln.
Dann schreib ich mal, wo/wie ich das unterscheide...
Zunächst mal: Setting und System sind da keine hilfreichen Kriterien.
Beispiele sind immer schlecht, aber ich nehme mal ein paar Gesellschaftsspiele zur Hilfe.
"Mensch-ärgere-Dich-nicht", "Kniffel" ode "SkipBo" kann ich spielen, während ich ein paar Bierchen trinke, mit Kumpeln quatsche, nebenher ein Film läuft oder wir Pizza Essen...
Bei "Star Craft", "Twilight Imperium" oder ähnliches kann ich das nicht. Da geht mein Fokus voll aufs spielen.
Und bei "Star Wars - Imperial Assault" ist das so ein Misch-Ding...
Beim Rollenspiel (System und Setting ist dabei egal) geht mir das ähnlich. Es gibt Runden, wo ich mich "reinsteigern" möchte und da sind dann "Bier & Brezel" totale Abtörner, weil der Fokus aufs Spiel plötzlich (wenigstens teilweise) verloren geht. Die Frage ist weniger nach dem "ernst" oder der "atmo", sondern eher nach der Frage "Was wird die Aufmerksamkeit gewidmet?" und "Wieviel Konzentration widme ich dem Spiel und wieviel anderem?"...
Und vor allem: Wie fokussiert kann ich überhaupt sein, mit Stress oder Schlafmangel, oder so...?
Beim Gesellschaftsspiel liegt vieles natürlich auch an der Komplexität des Spielsystems, die mehr oder weniger festlegen, wieviel Fokus erforderlich ist, um das Spiel vernünftig spielen zu können.
Ich denke, bei Rollenspiel ist das weniger der Fall, hier legt der "GruppenKonsens" fest, wie man das Spiel spielen möchte und wievel Fokus aufs Spielen gelegt werden soll und wieviel "Ablenkung" es verträgt.
Ob ältere Menschen da schlechter darin sind?
Ich glaube grundsätzlich nicht, aber wahrscheinlich sind ihre Situationen anders, bringen dadurch vielleicht weniger "Fokuskapazität" durch Stress mit
und ich glaube niemand wird der These widersprechen, dass man in jüngeren Jahren Stress schneller abbauen und leichter ignorieren kann.
Naja, und vielleicht ist man in der Jugend auch leichter zu begeistern und in einigen Dingen etwas unkritscher, wodurch sich die Bereitschaft,
seinen Fokus auf etwas zu legen, ja auch beeinflusst.