Bei einem Spiel wie Pathfinder brauchst du keine nuancierten, vielschichtigen, "tiefen" Charaktere. Sondern du brauchst prägnante Charaktere. Wenn ich als Spieler einen Pathfinder (D&D, Savage Worlds, Dungeonslayers, etc.) Charakter erstelle, bin ich inzwischen dazu übergegangen, recht dick aufzutragen und durchaus mit Humor heranzugehen. Nicht klamaukig, aber auf jeden Fall eher witzig als todernst. Dann überlege ich mir zwei, drei Angewohnheiten / Zitate mit hohem Wiedererkennungswert, die ich im Spiel häufiger mal anbringen kann. Denn beim Pathfindern steht das Charakterspiel ja eher nicht im Mittelpunkt und soll es ja auch nicht, wenn man also einen Charakter mit Wiedererkennungswert haben möchte, dann muss man mit wenig viel erreichen.
Beispiel: Halbling-Schurke (D&D4). Konzept: Der Erol Flynn unter den Halblingen. Furchtlos, prahlerisch, Frauenheld. Neigt zur Selbstüberschätzung. Zitate: "Hahahaha!" "En Garde!" Angewohnheit: Zwirbelt seinen Bart.
So was funktioniert bei einem missions-/kampfzentrierten Spiel meiner Erfahrung nach viel besser, als sich lange Gedanken zu machen über Vater, Mutter, Geschwister, verflossene Liebschaften und innere Überzeugungen und Zweifel. Das alles wird im Spiel dann doch immer zu kurz kommen, denn darum geht es bei Pathfinder einfach nicht.
Wie du nun deine Spieler dazu animierst, naja. Gut wäre natürlich, wenn sie selber daran Interesse hätten, das muss aber von ihnen ausgehen. Dann kann man ihnen einfach mal den Tipp geben. Oder vielleicht anhand von NSCs mit gutem Beispiel vorangehen.
Edit: Und gerade wenn ihr komplett neu seid beim Pen & Paper, reicht es erst mal völlig, den Adventure Path zu spielen, so wie er geschrieben steht, und das Charakterspiel auf die ein oder andere Frotzelei zu beschränken. Mehr kann, muss aber nicht!
Edit2: Und wenn man einen Adventure Path spielt, ist das letzte, was man braucht, Flag Framing! (Sorry Hotzi.)
Edit 3: Ach ja, wo bleiben meine Manieren? Willkommen im Tanelorn!