Autor Thema: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP  (Gelesen 1808 mal)

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Offline Nørdmännchen

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[Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« am: 15.06.2015 | 11:15 »
Moinsen Tanelorn,

manchmal spuken mir Gedanken im Kopf, denen ich mich vielleicht mal widme - oder eben auch nicht! Um sie mit der Welt zu teilen, also mal wieder was Neues.

Ich wünsche mir: Ein Detektiv-Rollenspiel
Die Spielmechanik: Eine Anlehnung an das gute alte Memory-Spiel unserer Kindheit
Ich habe: eine große Karte Londons und einen Satz handelsüblicher Rommé-Karten.

Die Karten passen, wie ein ausgebreitetes Memory-Spiel, in einem 9x6 Raster (52 Karten + 2 Joker) verdeckt auf den Plan. So sieht der Spielstart aus.

Wie funktionieren die Regeln?
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline Turning Wheel

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #1 am: 15.06.2015 | 11:33 »
Wer die beiden schwarzen Buben aufdeckt, hat den Mörder geschnappt.  ::)

Offline blut_und_glas

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #2 am: 15.06.2015 | 11:48 »
Ungeordnet:

Memory mit Spielkarten - was für Möglichkeiten haben wir denn da?

Gleiche Farbe (rot/schwarz)
Gleiche Farbe (Kreuz/Pik/Herz/Karo)
Gleicher Wert
Gleicher "Typ" (Bild/Zahl)

Das sind schon einmal verschiedene Arten (je zweimal in "gröberer" und zweimal "feinerer" Auflösung), in denen Karten miteinander in Verbindung stehen können. Mehrere davon können gleichzeitig zutreffen.
Dann können Karten natürlich auch noch ihrem Wert nach benachbart sein oder durch den Plan eine Verbindung haben (liegen nebeneinander, liegen auf Bahnhöfen, liegen an der Themse, ...).

Wir können also deutlich mehr als nur die "einfache" Memory-Operation durchführen.

Wenn die Karten verdeckt ausgelegt werden, und nicht einer der Spielteilnehmer einen Wissensvorsprung erhält, indem er den Plan "aufbaut", dann bietet es sich unabhängig von den möglichen Vergleichen wohl auch an, wenn wir hiermit gemeinsam einen Fall "erzählen", anstatt ihn zu "lösen".

Der Stadtplan als Unterlage für das Memoryspiel bietet sich natürlich an, um jeweils den Ort der mit dem Aufdecken der Karte verbundenen Szene festzulegen. Bei so einem Ansatz könnte dann die Karte noch andere Rahmenbedingungen für die Szene hineinimpfen.

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #3 am: 15.06.2015 | 18:37 »
King's Ransom

Es werden reih um Szenen gestartet. Der Fall beginnt mit einer Tatszene.  In jeder Tatszene wird eine Karte permanent aufgedeckt. Wer an der Reihe ist die Szene zu framen, beschreibt wie ein weiterer Mord passiert. Danach wird eine Runde mit Ermittlungsszenen gespielt. Wenn Spieler 2 zum zweiten Mal an die Reihe kommt, kommt es zur nächsten Tat. Danach wird wieder eine Runde Ermittlungsszenen gespielt. Wenn Spieler 3 das dritte Mal an der Reihe ist, passiert die nächste Tat.

Der Fall ist gelöst, wenn die Ermittler eine Reihe von 2 - 10 in beliebigen Farben haben. Um den Täter auch zu fassen, ist ein As nötig. Beschreibt dazu eine Action-Szene und deckt eine Karte auf, die noch verdeckt liegt. Hat sie die gleiche Farbe, wie das gewählte As, ist der Täter gefangen. Ansonsten entkommt der Täter. Ihr habt dann die Wahl. Entweder ihr lasst den Täter ziehen oder eskaliert die Situation, z.B. indem der Täter Geiseln nimmt. Letzteres geht nur, falls ihr noch Asse für weitere Versuche habt.

Ermittler dürfen ihren Kenntnisstand über die verdeckten Karten nicht expressis verbis weitergeben. Es ist aber OK, durch Hinweise Tipps für die Wahl weiterer Karten zu geben: "Mir will dieses Schlafzimmer nicht aus dem Kopf." - Hoffentlich erinnert sich dann, die Person an der Reihe daran, welche Karten bei der Tatortbesichtigung im Schlafzimmer angeschaut wurden.

Die gesammelten Karten der Ermittler werden sortiert ausgelegt. Die gesammelten Karten gehören allen Ermittlern.

Es gibt folgende Arten von Ermittlungsszenen. Es können nie zwei gleichartige Entwicklungszenen hintereinander gewählt werden.

Tatortbesichtigung: Schaue zwei Karten an. Wenn diese eine Kartenfarbe gemeinsam haben, nimm eine mitt. Hofkarten müssen bevorzugt gewählt werden.

Zeugenbefragung: Schaue zwei Karten an. Wenn diese die gleiche Höhe haben, nimm eine mit. Hofkarten müssen bevorzugt gewählt werden.

Festnahme eines Verdächtigen: Schaue bis zu drei Karten an. Beachtet: Ihr nehmt nie den eigentlichen Täter fest, bis der Fall gelöst ist, oder aber ihr lasst ihn nach einem Verhör laufen. Du darfst ein As abwerfen, um bis zu zwei der drei Karten mitzunehmen.

Verhör eines Verdächtigen: Wähle ohne hinzusehen eine Karte vom Feld. Der Verdächtige muss nicht in einer expliziten Festnahme-Szene festgenommen worden sein.

Laborszene: Tausche eine gewählte Karte durch eine offen liegende vom Feld aus. Die gewählte Karte wird abgeworfen. Hofkarten können auf diese Weise nicht abgeworfen werden.

Briefing / Pressekonferenz: Lege eine Königskarte ab, sofern die gesammelten Zahlenkarten entweder nur die Farbe des Königs oder nur andere Farben haben.


Kartenbedeutungen:

Bube: Wird der erste Bube genommen, wird der Täter auf die Ermittler aufmerksam. Wahrscheinlich ruft er an oder schreibt Briefe. Das ist vielleicht verstörend, aber noch nicht schlimm. Wird ein zweiter Bube genommen, ist ein Ermittler das nächste Opfer.

Dame: Als Ermittler kannst du eine Dame für eine illegale Aktion ablegen. Du darfst sofort zwei Karten ansehen und eine oder beide davon beliebig wählen. Du darfst danach keine Ermittlungsszenen mehr rahmen, denn die Vorgesetzten steigen dir aufs Dach. Kommst du an die Reihe eine Ermittlungsszene zu rahmen, setze einfach aus. Tatszenen rahmst du normal.

König: Der Täter eskaliert das Geschäft. Bei der nächsten Tatszene wird es GRÖSSER. Je mehr Könige desto besser.

Joker: Joker haben, solange sie verdeckt ausliegen, keine Eigenschaften. Sie können also weder bei Tatortbesichtigungen noch bei Zeugenbefragungen gewählt werden. Sobald sie in den gesammelten Karten liegen, können sie als Zahlenkarte oder As verwendet werden.


Gute Polizeiarbeit: Wenn eine Teilnehmerin gute Beschreibungen liefert, Charaktere engagiert ausspielt und generell positiv zur Runde beiträgt, sollte sie das erfahren. Bescheinigt ihr Gute Polizeiarbeit. Sie darf dafür eine Karte anschauen und ggf. auswählen. Jedem Kollegen darf nur einmal gute Polizeiarbeit bescheinigt werden. Erst wenn alle Gute Polizeiarbeit geleistet haben, dürfen alle erneut ausgezeichnet werden.

Offline Edvard Elch

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #4 am: 15.06.2015 | 19:08 »
King's Ransom


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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #5 am: 15.06.2015 | 20:41 »
Fehlt eigentlich noch Recherche am PC / im Archiv.

Offline Nørdmännchen

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #6 am: 16.06.2015 | 10:10 »
Wow - cool  :pray:

Das klingt ja schon beta-reif. Was ich sehr schön finde (und mir insgeheim gewünscht habe), ist die Existenz einer Informations-Bedrohungs-Spirale. Je mehr Karten aufgedeckt werden, desto höher die Gefahr einen Buben zu erwischen. Ob sich die Spirale "intensiv" genug anfühlt, müsste ich testspielen.
Was mir auch gut gefällt, ist das Beobachten der Handlungen meiner Mit-Ermittler. "Hmm, ok - er hatte doch bei der Zeugenbefragung die 10 mitgenommen - dabei hat er auch die Karte aufgedeckt, da finde ich also auch eine 10."
Die Tatortbegehung ist wahrscheinlich immer ein erster Schritt - da die Chance auf einen "Treffer" höher ist als bei einer Zeugenbefragung? Aber das macht ja narrativ durchaus Sinn...

Fehlt eigentlich noch Recherche am PC / im Archiv.

Ich könnte mir vorstellen, dass man per Recherche eine Karte auf der Ermittler-Hand gewichtet[1]. (Sie wird quer gelegt, heraus gestellt o.ä.)
Wenn nun die Partner-Karte aufgedeckt wird (gleicher Wert, Herz & Karo oder Pik & Kreuz), schaltet sie einen Effekt frei. Z.B. können Tatortbesichtigung und Zeugenbefragung kombiniert werden: sowohl Farbe als auch Höhe gelten. Oder es darf einfach eine weitere Karte angeschaut werden? Oder die Partner-Karte bleibt einfach offen liegen?
EDIT: Die Recherche Möglichkeit kann auch schön kommuniziert werden: "Ich denke wir sollten bezügl. des Funds an der Brücke nochmal recherchieren. Etwas an Mr. Simmons sagt mir, dass er damit in Verbindung steht..."

[1]"fokussieren", "analysieren"? Das Wort lautet übersetzt: highlight.
« Letzte Änderung: 16.06.2015 | 10:32 von Nørdmännchen »
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
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Offline blut_und_glas

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #7 am: 16.06.2015 | 10:44 »
Immernoch unsortiert:

Durch den Stadtplan sinkt vermutlich die Schwierigkeit beim Merken der Karten, da zusätzliche Orientierungspunkte vorhanden sind. Andererseits lenkt die Erzählung ab. Die Frage ist also, wie gut oder schlecht das Memoryprinzip überhaupt anwendbar ist (wird es durch den Stadtplan trivial? wird es durch die Unterbrechungen zum reinen Ratespiel? - selbstverständlich massiv von den Beteiligten abhängig, trotzdem einer Betrachtung wert).

Wenn kooperativ (das Memoryprinzip könnte sich auch gut für Konkurrenz eignen - beispielsweise verschiedene Ermittler mit eigenen Interessen und/oder Ermittler und Täter) gespielt wird, ist es dann überhaupt notwendig aufgedeckte Paare (oder andere Verwandtschaften) vom Plan zu nehmen, oder sollten sie nicht vielleicht liegen bleiben um damit einfacher (weil in der Tischmitte zugänglicher) für alle Spieler gemeinsam zu verwenden.
Bei so einem Vorgehen könnten dann vielleicht die "anderen Verwandtschaften" benutzt werden, um zu entscheiden, ob eine Karte offen liegen bleibt, während dem Aufdecken des exakten Gegenstücks noch eine besondere Bedeutung (ganz einfach: Auflösen des Falls) zukommen könnte.

Bei Konkurrenz könnten rot und schwarz natürlich dazu dienen Ermittler und Täter in ihren Einflussmöglichkeiten voneinander abzugrenzen.

Das ginge auch im kooperativen Spiel, wenn wir ohne feste Rollen arbeiten, dann könnte die Farbe angeben, wer in der Szene beleuchtet wird. Auch durch die Kombination, zum Beispiel so: Zwei rote Karten sind eine Ermittlungsszene, zwei schwarze eine Tatszene, eine rote und eine schwarze eine Konfrontation zwischen Ermittler und Täter (Verfolgungsjagd, Verhör, Duell auf der Towerbridge, ...).

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Offline Tarin

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #8 am: 16.06.2015 | 11:04 »
Ich hab was ähnliches beim Winter OPC eingereicht. Hier als Wildniserkundung, das Prinzip könnte aber als Inspiration dienen.

[gelöscht durch Administrator]
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Nørdmännchen

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Re: [Baut mir] Ein Detektiv-RSP
« Antwort #9 am: 16.06.2015 | 11:10 »
Durch den Stadtplan sinkt vermutlich die Schwierigkeit beim Merken der Karten, da zusätzliche Orientierungspunkte vorhanden sind. Andererseits lenkt die Erzählung ab. Die Frage ist also, wie gut oder schlecht das Memoryprinzip überhaupt anwendbar ist (wird es durch den Stadtplan trivial? wird es durch die Unterbrechungen zum reinen Ratespiel? - selbstverständlich massiv von den Beteiligten abhängig, trotzdem einer Betrachtung wert).

Jepp, der Stadtplan erleichtert natürlich das Merken. So können eben auch Landmarken benannt werden um die indirekten Hinweise zu geben. Außerdem schafft die Karte hoffentlich Anlass zum Erzählen. (Meine Vorlage hat leider keine hervorgehobenen Landmarken, ich überlege ob ich das einbaue.) Aber wie Du implizierst: Testspielen ist jetzt eigentlich schon der nächste Schritt. (EDIT: Und zu leicht darf es den Detektiven natürlich nicht gemacht werden.)

Wenn kooperativ (das Memoryprinzip könnte sich auch gut für Konkurrenz eignen - beispielsweise verschiedene Ermittler mit eigenen Interessen
Das ginge auch im kooperativen Spiel, wenn wir ohne feste Rollen arbeiten, dann könnte die Farbe angeben, wer in der Szene beleuchtet wird. Auch durch die Kombination, zum Beispiel so: Zwei rote Karten sind eine Ermittlungsszene, zwei schwarze eine Tatszene, eine rote und eine schwarze eine Konfrontation zwischen Ermittler und Täter (Verfolgungsjagd, Verhör, Duell auf der Towerbridge, ...).

So ein Vorgehen würde u.a. auch erlauben Hinweise durch Fiktion zu geben. Wenn die anderen Spieler im kooperativen Spiel nicht direkt die Karten benennen dürfen.

Zu Kooperativ vs. Kompetitiv grundsätzlich: ich könnte mir zu 1of3's Modell auch vorstellen, eine Sonderregel einzuführen. "Wenn der Täter entkommt, gilt ein Spieler der den Platz der Verschwörer-Karte (z.B. Pik-As) nennen kann als Gewinner." Das würde dann einen potentiellen Verräter einführen.
« Letzte Änderung: 16.06.2015 | 11:17 von Nørdmännchen »
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