Wenns wirklich um gruselige Dinge gehen soll, würde ich mich aus zwei Gründen näher mit Nürnberg beschäftigen:
1. Historisches Mittelalter. Die Ritteretikette in deutschen Schulgeschichtsbüchern wurde in Nürnberg geprägt.
Die Festung throhnt über der Stadt mit einer Historie blutiger Gefechte.
Der Altstadtbereich darunter mit seinen schmalen Winkelgassen und steilen Hochdächern verbreitet nachts ein beklemmendes Feeling. Dort ist auch das Geburtshaus von Albrecht Dürer.
Noch heute stehen dort auch die Lochgefängnisse, ein berüchtigter Folterkeller.
Direkt nebenan in der Sebaldkirche kannst Du die Knochen von einem Heiligen in einer Altarvitrine bestaunen.
Die Schaffung des zentralen Marktplatzes war ein Streich des deutschen Kaisers in der Zeit der schwarzen Pest und mündete in der Ermordung der gesamten jüdischen Siedlung.
Der Raubritter Enslin entfloh in einem furiosen Pferdesprung von der Festungsmauer dem Urteil am Galgen. Wer von der Sprungstelle in den Festungsgraben blickt, kann das nicht fassen. Das ist der reinste Abrund, über 14 Meter tief senkrecht nach unten.
2. Lieblingsstadt von Adolf Hitler. Sein Hofarchitekt Albert Speer schuf bedeutende Stadtachsen wie das Reichtagsgelände, darauf der Noricus, die Bomberstartbahnen, die Luitpoldarena, die Kongresshalle genannt das Kolosseum, die SS-Kommandantur.
Die meisten Bauten wurden aus Sandstein durch KZ-Häftlinge gebrochen.
Berühmt das Zeppelinfeld. Dort steht die Tribüne für die großen NSDAP-Aufzüge und dem goldenen Saal für sakrale Nazi-Mystik. Von dort wurde die Rede gehalten "Wollt Ihr den Totalen Krieg?" Viele weitere Bekanntmachungen hatten hier ihre Premiere, die als Start des Holocaustes gelten. Wer aus 200 Metern die Sandsteinmauer unter dem Podium genau anschaut, sieht heute noch den rauhen Umriss des riesigen Hakenkreuzes, wo man es herausgemeißelt hat.