Autor Thema: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...  (Gelesen 17551 mal)

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Offline Harlekin78

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #100 am: 3.07.2015 | 11:33 »
Ich wollte mal besser darauf hinweisen.
ok

Weil wie gesagt, ich kenne keine Kultur zu deren Kriegerkodex Idiotie gehörte, Fiktional einige wenige Glaubwürdig sind sie nicht gerade!
es gibt Systeme mit Regeln für sowas
Kannst Du mir Beispiele/Systeme für/mit solche Regeln nennen?

Ich bin kein großer Samurai-Kenner oder so, aber war es für einen Samurai ehrenhaft, einen zum Duell(!, nicht Schlacht) anrückenden Zweiten (gleiche soziale Stellung etc.) außer der Ferne, ohne gesehen zu werden mit dem Bogen zu töten?
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Offline ElfenLied

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #101 am: 3.07.2015 | 11:41 »
Ich bin kein großer Samurai-Kenner oder so, aber war es für einen Samurai ehrenhaft, einen zum Duell(!, nicht Schlacht) anrückenden Zweiten (gleiche soziale Stellung etc.) außer der Ferne, ohne gesehen zu werden mit dem Bogen zu töten?

Historisch gesehen waren Samurai lange Zeit berittene Bogenschützen. Da war, gerade im Krieg, nicht viel mit Duellen.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #102 am: 3.07.2015 | 11:45 »
ok
Kannst Du mir Beispiele/Systeme für/mit solche Regeln nennen?
DSA Rondrianischer Kodex(Nicht von Hinten, führt so zu wunderbaren Szenen bei denen der RG hinter dem Dämon steht und nix macht)
Clanner bei BT

Ich vermute mal Nein, bin mir aber bei Samurai nicht sicher.

Aber ein Duell ist keine Schlacht, es ist ein Kampf um die Ehre, der Sieg zählt eigentlich weniger als das man seinen Mut und seine Ehre beweist.
Das hat wenig mit dem Zweikampf a la trojanischer Krieg zu tun
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Harlekin78

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #103 am: 3.07.2015 | 12:14 »
Also keiner weiß es so genau bzw. es passt nicht.  8) @Feuersänger @Elfenlied
Ist aber auch nicht Kern des Themas. War ein Beispiel und ändert nichts an meiner Aussage.

Ich meinte mit Beispielen zu den Regeln, ein Rollenspielsystem, welches im Kampf(sub)system eine Mechanismus beinhaltet.
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Offline Feuersänger

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #104 am: 3.07.2015 | 12:35 »
Was? Ich hab doch gar nichts gesagt. :p
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Harlekin78

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #105 am: 3.07.2015 | 14:17 »
Was? Ich hab doch gar nichts gesagt. :p
Ups....
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Offline YY

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #106 am: 3.07.2015 | 17:53 »
Dabei geht es ja nicht darum, selbst Opfer eines Hinterhaltes zu werden und entsprechend übel auf die Mütze zu bekommen. Wenn ich als SL die Charaktere meiner Spieler umbringen/verletzen/verstümmeln möchte, kann ich das unabhängig vom System auf beliebig viele Weisen bewerkstelligen, dafür brauche ich keine Hinterhalte. Ich gehe eher davon aus, daß der Gruppe keine aussichtslosen Kämpfe aufgezwungen werden.

Ich mache das nicht immer so, aber sowohl als Spieler als auch als SL habe ich einen Heidenspaß daran, mit den richtigen Leuten das ganze Vorfeld eines Hinterhaltes gegen die SCs oder auch diverse Stand-Off-Szenarien ein bisschen genauer zu beleuchten und auszuspielen.
Dabei ist der Knackpunkt gerade der, dass das keine aussichtslosen Kämpfe/Situationen sind und es eben nicht darum geht, die SCs chancenlos ins offene Messer laufen zu lassen.

Die meisten Hinterhalte oder Überraschungsangriffe gegen die SCs sind von SL- oder Autorenseite nicht sonderlich gut durchdacht und werden der Gruppe entsprechend plump aufgedrückt - siehe Feuersängers Beispiel.

Dabei ist es gerade in Systemen, in denen ein erfolgreicher Hinterhalt so viel ausmacht, sinnvoll (und wie gesagt aus meiner Warte sehr spaßig), das ganze Drumherum zu beleuchten und zu einem wesentlichen Teil des möglicherweise folgenden Kampfes zu machen.


Das hat mit von vornherein auf der Metaebene unfair angelegten Kämpfen nichts zu tun.

Wenn die Spieler darauf aber keine Lust oder kein Händchen dafür haben, lässt man das freilich besser weg und entschärft ggf. die zugehörigen Regeln im Kampfsystem noch ein bisschen.

"Niemals Hinterhalte gegen SCs" als Grundsatz ginge mir da aber definitiv zu weit.

ich glaube auch nicht, daß die hohe Effektivität von Hinterhalten in einem System irgendetwas damit zu tun hat, daß irgenein Spieldesigner den Einsatz dieser Art von Kampftaktiken fördern möchte. Tatsächlich ergibt sich das meist aus der Gefährlichkeit/Tödlichkeit des Kampfsystems

Da beißt sich die Schlange in den Schwanz.
In einigen Systemen regelt der Designer ganz eindeutig Hinterhalte effektiv in dem vollen Bewusstsein und der Absicht*, dass sie dadurch auch zu einer bevorzugten Taktik werden.

Über welche Maßnahmen genau, ist Nebensache. Das kann man über ein gefährliches/tödliches Kampfsystem machen (was auch die Regel sein dürfte), aber das ist ja dann wiederum kein Versehen und keine unbeabsichtigte Nebenwirkung. Solange der Designer sein eigenes System verstanden hat.


*i.d.R., weil sie im angepeilten Genre auch zentraler Bestandteil sind.
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Offline OldSam

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #107 am: 3.07.2015 | 18:57 »
Da beißt sich die Schlange in den Schwanz.
In einigen Systemen regelt der Designer ganz eindeutig Hinterhalte effektiv in dem vollen Bewusstsein und der Absicht*, dass sie dadurch auch zu einer bevorzugten Taktik werden.

Jo genau und das auch zurecht!  :d

Umgekehrt sieht es ja schließlich  so aus: Wenn z.B. in bestimmten Militärkampagnen o.ä. die Spieler eine kluge Planung durchziehen, um einen schweren Kampf schaffen zu können und sie bekommen praktisch keinen Vorteil dadurch, weil das System so etwas nicht mit Effektivität belohnt, sind die Leute vermutlich sehr wenig begeistert... Gut, ein paar stumpfe Spieler, die nur gedankenlos losstürmen wollen, freuen sich vielleicht, aber da wäre man dann schnell wieder bei der Frage, welches System ist für welchen Spielertyp am Besten passend...

Was die Eingangsfrage der Fairness angeht, finde ich, dass eigentlich grad Systeme die "unfaire" Manöver auch belohnen, hier viel interessanter sind. Wenn ich z.B. einen Gentleman spiele, der niemand in die Klöten treten würde, aber das System sowieso keine Hit Locations anbietet - wo ist der Witz dabei? Ausser dass ich es "sage"?
Klar, man könnte "meta-mäßig" bestimmte Aktionen mit gutem Treffer z.B. von Bad Guys irgendwie als sowas definieren, aber das ist einfach hingedreht und nicht das Gleiche.

Gerade wenn ich meinen Char freiwillig durch Verzicht auf Aktionen benachteile, ist es ja etwas besonderes (vielleicht heldenhaft o.ä.) und bringt meinem Gentleman wirklich Respekt ein. Insofern finde ich es am sinnvollsten so etwas auch als Nachteil des Chars (wie z.B. ein Verhaltenskodex o.ä.) zu definieren ohne das es etwas mit dem Kampfsystem zu tun hat. Idealerweise sollte das System IMHO dann auch eine Belohnung dafür anbieten (z.B. wie mit den höheren Charakterpunkten bei GURPS) und natürlich auch eine Strafe wenn der Spieler sich nicht dran hält (z.B. weniger Erfahrungspunkte o.ä.)







« Letzte Änderung: 3.07.2015 | 19:00 von OldSam »

Offline blut_und_glas

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #108 am: 3.07.2015 | 19:02 »
Die meisten Hinterhalte oder Überraschungsangriffe gegen die SCs sind von SL- oder Autorenseite nicht sonderlich gut durchdacht und werden der Gruppe entsprechend plump aufgedrückt - siehe Feuersängers Beispiel.

Oder die Charaktere sind eben entsprechend blauäugig hineingestolpert. ;)

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Eulenspiegel

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #109 am: 4.07.2015 | 00:36 »
Wie ich bereits angemerkt habe, ist die genaue Bestimmung des Genres nicht unbedingt einfach; die Bestimmung, was genau ein bestimmtes Genre "wünscht" oder nicht kann ebenfalls schwierig sein. Ist der "Strahlende Ritter" in einem 08/15-Fantasy-Setting genre-konform ? Ist es der "hinterhältige Meuchelmörder" ? (ich würde sagen, beidesmal "Ja").
Es gibt nicht das 08/15-Fantasy-Setting.

Was es gibt ist z.B. das Aventurien Fantasy-Setting. Oder das Eberron-Fantasy Setting. Oder das Herr der Ringe Fantasy Setting.
Und bei Aventurien würde ich z.B. sagen: Strahlender Ritter ist genre-konform, Meuchelmörder nicht.
Und bei Eberron würde ich sagen: Sowohl strahlender Ritter als auch Meuchelmörder sind genre-konform.
Und bei Herr der Ringe ist der Meuchelmörder als SC auch nicht genre-konform.

Was davon ist nun 08/15 und was nicht?

Offline Holycleric5

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #110 am: 4.07.2015 | 02:37 »
Und bei Aventurien würde ich z.B. sagen: Strahlender Ritter ist genre-konform, Meuchelmörder nicht.

Zumindest in der DSA 5 Beta ist der Meuchelmörder eine offizielle Variante des Spitzels.
Sklavenjäger und Kopfgeldjäger sind dort offizielle Varianten des Jägers.
Der Schläger ist dort eine offizielle Variante des Streuners.

@ Topic
Ich selbst würde in entsprechenden Systemen vermutlich "Unfair" Kämpfen, wenn ich:
- Mich einer Zahlmäßigen übermacht gegenübersehe (z.B. Flächenzauber oder Gezielte Angriffe um entweder wenige Ziele schnell zu töten oder [Wenn das System Wundabzüge verwendet] viele Gegner auf einmal schädigen kann)

- Die (Elite)wachen eines "Endgegners" mit guter Rüstung und Kampffertigkeit betäuben, sodass sie zeitweise nicht in einen Kampf eingreifen können.

- Einen Einzelgegner betäuben, um die Nutzung seiner gefährlichen Angriffe zu verhindern. Durch Betäubung mir selbst oder Verbündeten entweder Angriffe im Allgemeinen erleichtern oder Möglichkeiten für hinterhältige Angriffe oder Feuerwände eröffnen.

"Zwingen" mich Systeme, unfair zu kämpfen?

Ich denke, zunächst kommt es drauf an, ob eine bestimmte Spielweise als "unfair" betrachtet wird:
- Ist es unfair, einen Gegner mit "Person vergrößern" zu belegen, um ihn leichter zu treffen?
- Ist es unfair, sich an einen Gegner heranzuschleichen, um seinen hinterhältigen Angriff einsetzen zu können?
- Ist es unfair, gemeinsam gegen einen Gegner zu kämpfen, da Duelle ehrenvoller sind?
- Sind Flächenzauber gegenüber den profanen Kämpfern unfair um der ansonsten Tödlichen Gegnerhorde wenigstens einen Teil ihres Schreckens zu nehmen?

Soweit erstmal meine mehr oder weniger spontanen Gedanken zum Thema.
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Offline YY

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #111 am: 4.07.2015 | 19:09 »
Oder die Charaktere sind eben entsprechend blauäugig hineingestolpert. ;)

Joah, kann auch passieren.

Aber grad in modernen Settings und "aufwärts" kommt öfter mal so ein Snipergewichse auf nach dem Motto "Boah, die sind so krass, da kann man nichts dagegen machen."

Und damit das auch ja wirklich so ist, wird das ganze Drumherum schön ausgeklammert und der ganze Vorgang beginnt mit dem ersten Volltreffer, egal, wie sinnvoll das jeweils gerade ist  :P

Ich denke, zunächst kommt es drauf an, ob eine bestimmte Spielweise als "unfair" betrachtet wird:

Es klang ja schon an:
Das gibt im Zweifelsfall das Setting vor.

Je nachdem, wie wichtig das Ganze ist, müsste man das aber auch entsprechend ausufernd behandeln.
Bei DSA 2/3 fiel uns die Exegese z.B. immer recht schwer, was denn nun genau "rondragefällig" ist und was nicht.

Alternativ legt man das mit wenigen Stichpunkten komplett in Spielerhand, aber dann verfehlt man eventuell das Ziel, wenn es sich um ein eher exotisches Setting handelt, in dem einige Kernfragen von Moralität und Ehre dem modernen "GMV" zuwiderlaufen.
Sieht man ja hier im Thread schon, wo die verschiedensten Vorstellungen unter der selben Überschrift zusammengeworfen werden.
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Offline Erg

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #112 am: 4.07.2015 | 19:38 »

In einigen Systemen regelt der Designer ganz eindeutig Hinterhalte effektiv in dem vollen Bewusstsein und der Absicht*, dass sie dadurch auch zu einer bevorzugten Taktik werden.

Über welche Maßnahmen genau, ist Nebensache. Das kann man über ein gefährliches/tödliches Kampfsystem machen (was auch die Regel sein dürfte), aber das ist ja dann wiederum kein Versehen und keine unbeabsichtigte Nebenwirkung. Solange der Designer sein eigenes System verstanden hat.
...

Ich habe häufig eher den Eindruck, das die Designer sich um Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Systembestandteilen und deren Wirkung kaum (oder gar keine)  Gedanken machen (insbesondere bei Systemen mit Simulations-Anspruch. Kampf ist tödlich, weil er es in der Realität ist, Hinterhalte sind effektiv, weil sie es in der Realität sind etc.). Ob eine bestimmte Wirkung von Regeln so beabsichtigt ist oder nicht, ist also häufig eine Frage, bei deren Beantwortung Vermutungen eine große Rolle spielen.


Es gibt nicht das 08/15-Fantasy-Setting.

Da bin ich anderer Meinung. Forgotten Realms, Midgard, die Pathfinder-Settingwelt (wie immer sie auch heißen mag) sind 08/15, und von meinen selbstgebastelten Settings ist eines so 08/15 wie das nächste. Die haben zwar Gimmicks, die das 08/15-tum tarnen, aber das ändert letztlich nichts. Um Mißverständnisse zu vermeiden: ich bin ein großer Freund der 08/15-Fantasy-Settings. Fast schon ein Fan... da weiß man, was man hat, und bleibt flexibel.
« Letzte Änderung: 4.07.2015 | 19:54 von Erg »

Offline blut_und_glas

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #113 am: 4.07.2015 | 19:50 »
Und damit das auch ja wirklich so ist, wird das ganze Drumherum schön ausgeklammert und der ganze Vorgang beginnt mit dem ersten Volltreffer, egal, wie sinnvoll das jeweils gerade ist  :P

Die Schwierigkeit am "Drumherum" ist dann wiederum gerne der Informationsfluss, gepaart mit der Frage nach Informationsaufbereitung.

Will ich beispielsweise den Spielern die Information, dass da ein alter Teekessel am Straßenrand steht, qualifizieren und sie darauf hinweisen, dass es sich um eine Sprengfalle handeln könnte? Oder will ich, dass sie solche Überlegungen selbst anstellen, beziehungsweise sie als Spieler durch echte Spielerfahrung (beispielsweise einen in die Luft gesprengten Charakter) solche Dinge lernen lassen?

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #114 am: 4.07.2015 | 21:06 »
Ich habe häufig eher den Eindruck, das die Designer sich um Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Systembestandteilen und deren Wirkung kaum (oder gar keine)  Gedanken machen (insbesondere bei Systemen mit Simulations-Anspruch. Kampf ist tödlich, weil er es in der Realität ist, Hinterhalte sind effektiv, weil sie es in der Realität sind etc.). Ob eine bestimmte Wirkung von Regeln so beabsichtigt ist oder nicht, ist also häufig eine Frage, bei deren Beantwortung Vermutungen eine große Rolle spielen.

Bei Systemen, die ihrem Simulationsanspruch großteils gerecht werden, stellt sich die Frage aber auch nur sehr begrenzt, weil bei "sauberer" Abbildung die Wechselwirkungen auch weitgehend die selben sind wie in der Realität.


Zu den Vermutungen:
Manche Autoren sagen einem das irgendwo im Buch oder an anderer Stelle.
Und ansonsten kann man nötigenfalls auch einfach fragen :)

Die Schwierigkeit am "Drumherum" ist dann wiederum gerne der Informationsfluss, gepaart mit der Frage nach Informationsaufbereitung.

Auch, aber ein anderer Aspekt sind die Begrenzungen, mit denen die Gegenseite klarkommen muss.
Klar kann da mal alles stimmen und rund laufen, aber das ist dann auch schon wieder eine ziemlich deutliche Ansage, mit wem man es zu tun hat.
Das als SL einfach immer so zu setzen, ist mMn ziemlich daneben.

Es sei denn, bei den SCs klappt auch immer alles wie am Schnürchen  :P
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Offline Anastylos

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #115 am: 4.07.2015 | 21:52 »
Zuerst kommt die Fiktion, dann die Regeln. Wenn es Sinn macht, dass ein Hinterhalt Erfolg hat, warum sollte er keinen Erfolg haben? Wenn es Sinn macht das der Ruf als heiliger und gerechter Kämpfer den Paladin beliebt macht warum nicht? Der Räuber soll keinen Hinterhalt legen weil es von den Regeln her Sinn macht, sondern weil es für den Räuber Sinn macht. Der Paladin kämpft nicht ehrenhaft weil es Regeln gibt die es fördern, sondern weil es für den Paladin die einzig wahre Option ist. Wobei meiner Meinung nach ein Hinterhalt kein Problem ist. Problematisch wird es erst wenn man die Räuber die sich ergeben haben tötet. Die Regeln folgen der Fiktion, nicht umgekehrt.
Aber ich spiele ja auch FAE^^
 

Offline Bad Horse

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #116 am: 4.07.2015 | 22:05 »
Will ich beispielsweise den Spielern die Information, dass da ein alter Teekessel am Straßenrand steht, qualifizieren und sie darauf hinweisen, dass es sich um eine Sprengfalle handeln könnte?

Würd ich von den Charakteren abhängig machen. Wenn jemand einen paranoiden Afghanistan-Veteranen spielt: Ja. Den kann man aber auch auf alles mögliche hinweisen. ;)
Wenn das ein Literatur-Student ist: Eher nicht.

Wenn du nicht sicher bist, lass die Chars eine Taktik-Probe würfeln, wenn es sowas gibt. Das hat keiner? Schade aber auch.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #117 am: 4.07.2015 | 23:05 »
Zuerst kommt die Fiktion, dann die Regeln. Wenn es Sinn macht, dass ein Hinterhalt Erfolg hat, warum sollte er keinen Erfolg haben?

Was heißt denn "Sinn machen" in diesem Zusammenhang?
I.d.R. sprechen ein paar Sachen für den Erfolg und ein paar Sachen dagegen.
Wenn ich ordentliche Regeln dafür habe, kann ich diesen die Ermittlung des Ergebnisses überlassen. Andernfalls muss ich mir das frei Schnauze aus den Fingern saugen - genau das will ich aber nicht.

Der Räuber soll keinen Hinterhalt legen weil es von den Regeln her Sinn macht, sondern weil es für den Räuber Sinn macht.

Am Besten doch beides. Sonst passt das Ganze in irgendeiner Richtung nicht zusammen; es gibt kaum etwas, was mir ein Regelwerk schneller und nachhaltiger verleidet als solche "disconnects".

Würd ich von den Charakteren abhängig machen. Wenn jemand einen paranoiden Afghanistan-Veteranen spielt: Ja. Den kann man aber auch auf alles mögliche hinweisen. ;)

So wie ich BuG verstanden habe, geht es ihm da zumindest auch um die Spieler, nicht (nur) um die SCs.

Gerade bei Sachen wie SR kann man das ruhig für jeden SC so weit voraussetzen, um das vollständig bei den Spielern abzuladen.
Mache ich immer so, wenn die Spieler da Spaß dran haben.
Es sei denn, es will jemand explizit einen Grünschnabel spielen oder so was.
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Offline Bad Horse

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #118 am: 4.07.2015 | 23:12 »
So wie ich BuG verstanden habe, geht es ihm da zumindest auch um die Spieler, nicht (nur) um die SCs.

Ja, so meinte ich das ja auch. Wenn der Spieler einen Char hat, der entsprechend paranoid und erfahren ist, dann sollte man den Spieler auch auf Sachen hinweisen, die dem Char auffallen würden. Außer - wie du sagst - die Spieler wollen da selber drauf kommen.

@Hinterhalt und so: Lieber YY, magst du mal ein paar Beispiele für fehlgeschlagene Hinterhalte und die Konsequenzen erzählen? Ich finde es relativ wichtig, dass es solche Konsequenzen geben kann, und freue mich über fiese Ideen. :)
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Offline blut_und_glas

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #119 am: 4.07.2015 | 23:33 »
Außer - wie du sagst - die Spieler wollen da selber drauf kommen.

Genau das ist die Frage (die das Spiel beziehungsweise die Gruppe natürlich für sich selbst beantworten muss). Geht es hier um Spielerfähigkeiten, beziehungsweise um welche geht es?
Und abhängig davon kann dann auch das Stolpern in den Hinterhalt, bei dem die Gruppe chancenlos vollkommen ausradiert wird, auftreten. Wer sich auf ein Spiel einlässt, indem Informationen nicht direkt "mitqualifiziert" werden (beispielsweise in Abhängigkeit von Charakterhintergründen oder -werten, oder Würfelwürfen), sondern selbst - vom Spieler - bewertet werden müssen, der darf sich eben auch nicht wirklich beschweren, wenn er am erwähnten Teekessel vorbeiläuft und sich dann einen neuen Charakter bauen darf. Oder den Teekessel einfach mal so aufhebt und sich einen neuen Charakter bauen darf.

Oder aber - um auch noch den Einwurf aufzugreifen, dass für die Gegenseite vielleicht auch nicht immer alles perfekt laufen sollte - davonkommt, weil es ein Blindgänger war. ;)

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #120 am: 5.07.2015 | 11:38 »
@Hinterhalt und so: Lieber YY, magst du mal ein paar Beispiele für fehlgeschlagene Hinterhalte und die Konsequenzen erzählen?

Warum ein Hinterhalt genau fehlschlägt, hängt von den Umständen ab - Technik, Taktik, Skala (Anzahl der Beteiligten) usw..

Grob kategorisieren kann man aber schon.

- Hinterhalt fällt aus:
Das Ziel hat auf irgendeinem Wege von dem Hinterhalt erfahren (Spione, Späher, schlecht getarnter Hinterhalt, im ursprünglichen Sinne "Lunte gerochen" u.Ä.), was den Leuten im Hinterhalt aber nicht bewusst ist.
Wenn das Ziel nun nicht anrückt, hat man erst mal "nur" Zeit verschwendet, während der aber andere wichtige Sachen passieren können.
Ebenso kann das Ziel zufällig einen anderen Weg gewählt haben bzw. die Reise auf einem eigentlich zwingenden Weg aus irgendwelchen Gründen gar nicht angetreten haben.


- Hinterhalt wird aufgerollt:
Aus ähnlichen Gründen wie oben wird der Hinterhalt ohne Wissen der eigentlichen Angreifer entdeckt.
Statt einfach Abstand zu halten, wird der Hinterhalt aber zerschlagen, indem z.B. mehr Kräfte nachgeführt und die im Hinterhalt Liegenden überfallen werden.
Militärisch kann dies auch durch Artillerie oder Luftunterstützung erfolgen; im nichtmilitärischen Umfeld auf kleiner Skala wird - wenn es die Situation hergibt - vielleicht einfach die Polizei gerufen.

- Hinterhalt greift nicht richtig:
Kleine und große Fehler in der Ausführung (zu früh oder zu spät zugeschlagen, im letzten Moment entdeckt worden, Killzone bzw. generell Lokation schlecht gewählt, keinen brauchbaren Rückzugsweg vorbereitet, zu große Einheit angegriffen, ungeeignete Waffen usw.) machen aus dem Hinterhalt einen "normaleren" Kampf, der also eher auf Augenhöhe stattfindet.
Auch ein sehr früh entdeckter Hinterhalt, bei dem die eigentlichen Angreifer merken, dass sie entdeckt sind und sich für ein Begegnungsgefecht entscheiden, fällt hier drunter.

Das deckt also einen ziemlich weiten Bereich ab und kommt recht oft vor.


Als Sonderfall für einen Ausführungsfehler wird das falsche Ziel angegriffen. Das kann ziemlich weitreichende Konsequenzen haben, bis hin zum Verschieben von Allianzen u.Ä..



So weit mal recht abstrakt; für eine kleinteiligere Betrachtung müsste man sich auf einen Satz Umstände festlegen, sonst ufert das zu sehr aus.
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Eulenspiegel

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #121 am: 5.07.2015 | 15:05 »
@ Anastylos
Die Räuber sollen einen Hinterhalt legen, wenn es vom Genre her Sinn macht.

Macht es für den Superschurken Sinn, dem Superhelden erst seinen Plan zu erzählen, um ihn dann in eine hochkomplizierte Todesmaschine einzusperren, aus der der Superheld entkommt? Nein, es macht für den Superschurken keinen Sinn. Aber es ist genre.typisch. Und deswegen macht er es.

Macht es für Superhelden Sinn, in einem Strampelkostüm herumzulaufen? Nein, aber es ist genre-typisch. Deswegen machen sie es.

Macht es für Verfolgte in einem Horror-Setting Sinn, sich zu teilen? Nicht unbedingt, aber es ist genre-typisch. Deswegen machen sie es.

Ob bestimmte Personen etwas tun oder nicht, hängt weniger davon ab, ob es Sinn macht sondern vielmehr von den Genre-Konventionen. Und hier hatte ich weiter oben schon erläutert, wieso es sinnvoll ist, wenn die Regeln die Genre-Konventionen unterstützen.

Offline Glühbirne

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #122 am: 5.07.2015 | 15:15 »
Ich stelle mir Regeln in einem Horror-RPG vor die es belohnen wenn man sich trennt.  ~;D

Eulenspiegel

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #123 am: 5.07.2015 | 15:23 »
Man würde dafür zum Beispiel einen Gummipunkt (Fate-Point, Bennie) bekommen. Eventuell gibt es auch eine Gefahrenstufe, die dadurch heruntergeregelt wird.

Offline Glühbirne

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Re: Hilfe! Mein Kampfsystem zwingt mich, unfair zu kämpfen...
« Antwort #124 am: 5.07.2015 | 15:51 »
Bedrohung senken klingt ideal für mich. Gummipunkt mag ich zwar, aber aber die andere Lösung ist cooler.