Autor Thema: Fertigkeitsproben sind total egal  (Gelesen 66549 mal)

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Achamanian

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #225 am: 16.07.2015 | 15:58 »
:) Ach nee, die Technik funktioniert doch nur schön, wenn man sie nicht verrät. Wie ich schon sagte, wer sich als Spieler nicht darauf einlassen will, der erfragt die Bandbreite und schwupps muss er sich nicht darauf einlassen, sondern kriegt vom Spielleiter zwei Stufen präsentiert.

Soll das heißen, der betreffende Spieler erzeugt, indem er nachfragt, ohne es zu wissen die Möglichkeit eines Fehlschlags??? Der SC wird also plötzlich - heimlich! - mit einer Misserfolgschance "bestraft", wenn der Spieler fragt, was die Folgen seiner Probe sein können???
Sorry, aber jetzt komme ich echt nicht mehr mit ...

Offline Chruschtschow

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #226 am: 16.07.2015 | 16:01 »
[...]
Klassischerweise überlegt sich der Spielleiter, welche Stufe bei Erfolg und welche bei Misserfolg eintritt, sagt es den Spielern aber nicht -> die erste Gemeinsamkeit mit meiner Technik. [...]

Da der Spieler von alldem nichts mitbekommt, erfährt er erst nach der Probe, welche Bandbreite zur Verfügung stand. [...]

Bisher wusste ich nicht, dass mein Spielstil so sehr vom allgemein gebräuchlichen abweicht. Also ich kenne es seit rund einem Viertel Jahrhundert so, dass es meistens besserer Stil ist, die Schwierigkeit der Probe vor dem Wurf zu nennen, weil die SC und ihre Spieler damit noch ein Mal gesagt bekommen, auf welches Risiko sie sich einlassen. Das vorherige Verbergen von Schwierigkeitswürfen löst bei mir ähnliches Unbehagen aus, wie deine Methode aus genau den gleichen Gründen.

Der Unterschied ist also nicht, dass meine Technik Ergebnisse ausschließt, sondern dass sie mehr Ergebnisse ausschließt, als die typische Herangehensweise. Da der Spieler aber in Gedanken alle Bandbreiten durchgeht (1-4 oder 2-6 oder 5-7 oder...) und sowieso erst hinterher die Bandbreite rückschließt ("Ah, 4 ist Misserfolg, also war es wohl 1-4 oder 2-5 und der Spielleiter hat mir noch die 4 gegeben, weil ich nicht soo schlecht gewürfelt habe"), macht es für ihn keinen Unterschied, wie groß die Bandbreite vorher im Kopf des Spielleiters gewesen ist. Er kann es auch nicht überprüfen. Niemand kann dem Spielleiter in den Kopf gucken.

Drei Sachen zu diesem Absatz:
  • Wenn ich alle bis auf eine Möglichkeit streiche, ist das für mich ein substantieller Unterschied, weil das Ergebnis plötzlich determiniert wird, der Wurf also überflüssig ist.
  • Tatsächlich kann niemand in den Kopf des Spielleiters schauen, weshalb der selbigen ja schon vor der Probe öffnen kann, um für Transparenz zu sorgen...
  • ...und damit sind die Eingriff- und Gestaltungsmöglichkeiten der Spieler wiederum größer, wenn sie einen anderen Eindruck der Situation haben.

Und das erfordert dann einen Würfelwurf, denn wenn ich vorher in Runde klar mache, welche Konsequenz die Ergebnisse habe, dann kann ich das ganze nicht wieder an einen willkürlichen Entscheidungsträger zurück geben, der eben die Vorteile der vorherigen Transparenz wieder aufhebt.

Das schöne an der Technik ist auch, dass sich kein Spieler darauf einlassen muss. Der Spieler kann ja einfach erfragen, was bei Erfolg und Misserfolg passiert.

Das war mir bisher als Alternative nicht so klar. Find ich mal uneingeschränkt gut (siehe den Absatz darüber). Erzählst du deinen Spielern eigentlich vorher - nicht explizit vor jeder Probe, irgendwann mal vorm gesamten Spiel - dass du es so hälst. Dann greift logischerweise, dass jede Runde spielen kann wie sie mag und wenn alle einverstanden sind, ist das gut so. Ich denke viel Gegenwind fußt einfach darauf, dass der Eindruck aufkam, dass du eben diesen Einsatz im Allgemeinen vor den Spielern verheimlichst.

Ok, du hast ja schon geantwortet, dass du die Methode aber vor den Spielern verheimlichst. Endschuldige, aber jetzt komme ich nicht mehr mit. Das klingt für mich nur noch nach Doppeldenk. :o
« Letzte Änderung: 16.07.2015 | 16:03 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #227 am: 16.07.2015 | 16:08 »
@ Rumpel
Für mich als SL kommen die interessantesten Wendungen nicht aus den Würfelergebnissen sondern aus den Aktionen der Spieler.
Klar, ich wurde auch schon ein paar mal von den Würfeln überrascht. Aber nie so, dass ich anschließend gedacht habe: "Coole Szene. Ein Glück, dass der Würfel so gefallen ist." (Viele moderne Systeme haben daher ja auch Gummipunkte, die das Neuwürfeln erlauben.)

Ich wurde dafür schon mehrmals von den Spielern überrascht und habe dadurch interessante Szenen erlebt.

bzgl. SL-Spieler-Antagonismus
Als Spieler gönne ich dem SL und seinen NSCs durchaus auch ein paar coole Momente. Aber wenn ich in die Schlucht falle, habe ich nicht den Eindruck, dass der SL "gewonnen" hat. Klar, ich akzeptiere das, weil ich der Meinung bin, dass Rückschläge auch zum Abenteuer gehören. Aber dennoch sehe ich in diesen Momenten weder den SL noch die Spieler als Gewinner.

@ Chruschtschow
Es gibt Würfel-Profis/Falschspieler, die haben die Abläufe ihrer Hand so verinnerlicht, dass sie ihre Hand mit den Würfeln drauf immer in die gleiche Art und Weise werfen können, so dass das gleiche Ergebnis herauskommt. - Um das zu verhindern wurde ja unter anderem auch die Würfelbecher eingeführt oder verlangt, dass bei manchen Würfelspielen die Würfel die hintere Abgrenzung des Würfeltisches berühren müssen.

Klar, es gibt bestimmte Vorrichtungen, da haben quanten-mechanische Effekte einen Einfluss auf das makroskopische Objekt (z.B. Geigerzähler). Aber bei ganz normalen mechanischen Würfeln ist es nicht der Fall. Da sind die quanten-mechanischen Effekte so gering, dass sie vernachlässigbar sind.

zum wiederholten Patzer:
Da ist die Wahrscheinlichkeit beim Würfeln doch wesentlich größer.
Klar, die Wahrscheinlichkeit, mit Würfeln 5mal in Folge einen Patzer zu würfeln, ist gering. Aber wenn du dir überlegst, wieviele Spielrunden es weltweit gibt und wie häufig diese Spielrunden spielen, dann halte ich es schon für sehr wahrscheinlich, dass dies eintritt.

Beim SL glaube ich dagegen, dass dieser keine 5 Patzer in Folge entscheiden würde. - Und falls tatsächlich unbewusst ein Trauma beim SL ausgelöst werden würde, so würde der SL eher das Spiel unterbrechen, anstatt weiterzuspielen und Patzer zu verteilen. (Unabhängig vom angewendeten Zufallsmechanismus.)

Offline Necoras

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #228 am: 16.07.2015 | 16:18 »
Die "Technik" funktioniert nur, wenn man sie vor den Spielern geheim hält? Dann ist das also doch totale Spielerbevormundung, die sogar darum weiß, dass sie unerwünscht ist, und genau aus diesem Grund verheimlicht werden muss. Sorry, ich versuche wirklich, Euch beide, Steffen und Eulenspiegel, zu verstehen. Aber was Ihr sagt ist für mich nicht widerspruchsfrei denkmöglich...

Offline Steffen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #229 am: 16.07.2015 | 16:20 »
Ja, die Technik ist ein kleiner Mindfuck.

Ich muss das nochmal loswerden: Ich bin echt happy, wie schön hier alle die Technik auseinandernehmen und die Probleme damit aufzeigen! :d

Offline kalgani

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #230 am: 16.07.2015 | 16:25 »
Um es auch hier geschrieben zu haben:

“Fertigkeitsprobenrailroading”

Offline Fredi der Elch

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #231 am: 16.07.2015 | 16:34 »
Der Glaube, dass deine Entscheidung 80:20 oder lieber 90:10 irgendeinen Einfluss hat, war bloß eine Illusion!
Du kannst offensichtlich auch nicht in Wahrscheinlichkeiten denken. Mach dir nichts draus, das geht vielen Laien so. :)

Kurz: wenn man dein Argument zuende denkt, gibt es gar keine Entscheidungen. Denn retrospektiv lag das Ergebnis ja vorher schon fest. Oder so. ;)  Ich verändere nämlich immer nur Wahrscheinlichkeiten. In der realen Welt gibt es nämlich keine rein kausalen Zusammenhänge, sondern nur stochastische. Wenn also die Veränderung von Wahrscheinlichkeiten nichts ändert, kann niemand jemals irgendwas verändern. Dann ist sowieso alles was ich mache nur eine Illusion.

Kann man so sehen, ist sicher ein Weltbild. Aber auf der Grundlage lohnt sich hier keine Diskussion. Als makroskopisches Objekt muss ich also zwangsläufig diese Diskussion beenden. Ist keine Entscheidung, ist Determinismus. ;D
« Letzte Änderung: 16.07.2015 | 16:39 von Fredi der Elch »
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #232 am: 16.07.2015 | 17:04 »
@ Fredi der Elch
Glaube mir, was Wahrscheinlichkeiten angeht, bin ich kein Laie. 8)

Du vermischst zwei Sachen:
1) Ist eine Entscheidung frei oder deterministisch?
2) Ist eine Entscheidung relevant oder irrelevant?

Diese beiden Sachen haben nichts miteinander zu tun.
1) ist je nach Standpunkt eine neuronale, physikalische, metaphysische oder philosophische Frage. Auf alle Fälle ist sie nicht sonderlich relevant für die aktuelle Fragestellung, weshalb ich nicht näher darauf eingehen werde.

2) scheint dagegen für einige Leute hier sehr relevant zu sein.
Daher hier eine kurze Erklärung:
Wenn du dich entscheidest, deine Wahrscheinlichkeit von 80% auf 90% zu erhöhen, und eine 42 würfelst, hatte deine Entscheidung keinen Einfluss auf das Ergebnis.
Wenn du jedoch ein 85 würfelst, dann hatte deine Entscheidung einen Einfluss auf das Ergebnis.

Oder anders ausgedrückt: In 10% der Fälle hatte deine Entscheidung einen Einfluss auf das Ergebnis. In 90% der Fälle hatte deine Entscheidung keinen Einfluss.
« Letzte Änderung: 16.07.2015 | 17:07 von Eulenspiegel »

Offline Fredi der Elch

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #233 am: 16.07.2015 | 17:25 »
Oder anders ausgedrückt: In 10% der Fälle hatte deine Entscheidung einen Einfluss auf das Ergebnis. In 90% der Fälle hatte deine Entscheidung keinen Einfluss.
Waaaas!?!? Eine Verschiebung der Wahrscheinlichkeiten von 10% hat in 10% der Fälle einen Einfluss???!! Jaissesdenndiemöglicheit...  :o  ;D ;D

Und genau davon rede ich doch. Ich (der Spieler, den Charakter lasse ich mal außen vor) treffe die Entscheidung, die Wahrscheinlichkeiten zu veränden. Wenn ich würfele, macht das in 10% der Fälle was aus. Wenn der SL entscheidet, passiert... keine Ahnung, was dann passiert. Auf jeden Fall keine Verschiebung um 10%. Damit ist meine Entscheidung, die Wahrscheinlichkeit um 10% zu verändern, entwertet. Das ist alles. :)
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #234 am: 16.07.2015 | 17:35 »
Wie schon gesagt: Es hat nur in 10% der Fälle einen Einfluss! In 90% der Fälle hat es keinen Einfluss.

Wenn der SL jedoch mein obiges Verfahren einsetzt, dann hat die Verschiebung um 10% immer einen Einfluss.

Offline D. M_Athair

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #235 am: 16.07.2015 | 18:01 »
Klassischerweise überlegt sich der Spielleiter, welche Stufe bei Erfolg und welche bei Misserfolg eintritt, sagt es den Spielern aber nicht -> die erste Gemeinsamkeit mit meiner Technik.
Bei mir können die Spieler jederzeit gerne nachfragen. Üblicherweise gilt: Was im Rahmen von Setting, Genre, Gruppenvertrag und Situation denkbar ist, sind die möglichen Ergebnisse. (Das bedeutet gleichzeitig aber nicht, dass für jedes mögliche Ergebnis eine erzählerische "Auswertung"/Auflösung bereit steht. Ggf. überlasse ich die Auflösung auch den Spielern oder übernehme sie für den SL.) Die erwartbaren Ergebnisse sind ja etwas anderes als die denkbaren Ergebnisse.


Da der Spieler von alldem nichts mitbekommt, erfährt er erst nach der Probe, welche Bandbreite zur Verfügung stand. Er hatte zwar das Urvertrauen, dass Stufe 9 nicht ohne Vorwarnung möglich wäre, aber alles andere war aus seiner Sicht möglich. Tatsächlich hatte der Spielleiter aber vor der Probe schon ganz viele Stufen ausgeschlossen. -> zweite Gemeinsamkeit mit meiner Technik.
Warum sollte Stufe 9 anders behandelt werden als alle anderen Stufen? Und: Ggf. wird die Bandbreite der möglichen Ergebnisse (bei mir) mit den Spielern ausgekartet.

[...] macht es für ihn keinen Unterschied, wie groß die Bandbreite vorher im Kopf des Spielleiters gewesen ist. Er kann es auch nicht überprüfen. Niemand kann dem Spielleiter in den Kopf gucken.
Da ich mich als SL nicht Regel-Diktator verstehe, sondern als Exekutive einer parlamentarischen Versammlung, kann ich das so keineswegs unterschreiben. Die Spieler können, dürfen und sollen jederzeit Rechenschaft über die Regelanwendung (wozu natürlich auch die Durchführung von Würfelproben gehört) verlangen und erhalten eine ehrliche Antwort. Im Gegenzug können sie jederzeit auch Vorschläge für Regelmodifizierungen einbringen. Technokratischer Grundsatz ist jedoch: Was für die SC gilt, gilt grundsätzlich auch für die NSC.
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Offline Teylen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #236 am: 16.07.2015 | 18:04 »
Ja, die Technik ist ein kleiner Mindfuck.
Eigentlich ist sie nur ganz normales Railroading bzw. astreiner Illusionismus. Mehr nicht.
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Offline Teylen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #237 am: 16.07.2015 | 18:09 »
Klassischerweise überlegt sich der Spielleiter, welche Stufe bei Erfolg und welche bei Misserfolg eintritt, sagt es den Spielern aber nicht -> die erste Gemeinsamkeit mit meiner Technik.
Ich sehe da keine Gemeinsamkeit mit der "Technik" da sich der Spielleiter bei dem Beispiel nicht überlegt was bei Erfolg oder Misserfolg geschieht.
Einmal davon abgesehen das der Spieler im normal Fall, wenn er nicht darauf vertrauen kann das der Spielleiter ihm nicht direkt in das Gesicht lügt mit einer Würfelprobe oder weil der Spieler die Option bewerten möchte durchaus sich nach dem möglichen Ausgängen erkundigen kann.

Ansonsten ist eine Option keine Bandbreite an Ergebnissen.
Zu einer Bandbreite gehört meines Erachtens mehr als eine Option. Man kann ja auch nicht sagen "Ich bin total binär, nur das es bei mir nur einen Zustand gibt".
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Offline Fredi der Elch

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #238 am: 16.07.2015 | 18:18 »
Wie schon gesagt: Es hat nur in 10% der Fälle einen Einfluss! In 90% der Fälle hat es keinen Einfluss.
Eben. Und das, lieber Eulenspiegel, ist Denken in Wahrscheinlichkeiten. Aber wie ich schon festgestellt hatte:
Du kannst offensichtlich auch nicht in Wahrscheinlichkeiten denken. Mach dir nichts draus, das geht vielen Laien Menschen so. :)
(Änderung von mir wegen deiner Anmerkung ;D )
Aber dann haben wir das doch endlich geklärt. :)


Und noch ein kleiner Nachtrag:
Klar, ich wurde auch schon ein paar mal von den Würfeln überrascht. Aber nie so, dass ich anschließend gedacht habe: "Coole Szene. Ein Glück, dass der Würfel so gefallen ist."
Mein herzliches Beileid! Du verpasst echt was. Du solltest das echt mal ausprobieren. :)
« Letzte Änderung: 16.07.2015 | 18:27 von Fredi der Elch »
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Zitat von: 1of3
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alexandro

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #239 am: 16.07.2015 | 18:56 »
:) Ach nee, die Technik funktioniert doch nur schön, wenn man sie nicht verrät.

Spätestens wenn der Spieler mal eine Regel falsch anwendet, fliegt das ganze auf:

SL: "Du fliegst also gegen die Abbruchkante und kannst dich gerade noch so hochziehen. Als du dich umdrehst..."
Spieler: "Halt, warte! Der Bonus war nicht +2, sondern +7 - hatte ich schlecht aufgeschrieben, sorry."

Je komplexer das System ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert (Schicksalspunkte kann man in diesem System sowieso vergessen).
« Letzte Änderung: 16.07.2015 | 19:09 von alexandro »

alexandro

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #240 am: 16.07.2015 | 19:07 »
Und spiele mit einem einheitlichen Regelkomplex sind zum Beispiel:
DSA 1, Gurps, Cthulhu,
Unterschiedliche Fertigkeiten, unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, Sonderregeln für alles von Ertrinken&Stürze bis hin zu (natürlich) Kampf.

Es macht also (bei einem ehrlichen SL) einen DEUTLICHEN Unterschied, welche Entscheidung der Spieler trifft.

Zitat
DitV,
Unterschiedliche Regelabstufung nach Konfliktstufe, Benamung der Eigenschaften - immer noch nicht einheitlich. Es macht eben einen Unterschied, ob ich eine Eskalation riskiere oder ob der SL diese in jedem Fall durchdrückt und wie sich die Situation weiter entwickelt (da davon abhängt, welche Eigenschaften ich einsetzen kann).

Zitat
PtA etc.
Benamung der Eigenschaften (s.o.)

Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #241 am: 16.07.2015 | 22:08 »
@ Fredi der Elch
Wenn viele Menschen nicht in Wahrscheinlichkeiten denken können, wieso ist es dann so relevant?
Es wäre doch höchstens für die Wenigen wichtig, die in Wahrscheinlichkeiten denken können. (Das sind erstmal die Menschen, die das überhaupt so wahrnehmen. Ob es sie stört, ist dann nochmal eine ganz andere Frage.)

Der Mehrheit, die nicht in Wahrscheinlichkeiten denkt, wäre es aber egal.

@ alexandro
Klar, es macht einen Unterschied, welche Entscheidung der Spieler trifft.
Aber die Spielerentscheidung macht ja auch ohne Würfel-Berücksichtigung einen Unterschied. Es macht nur keinen Unterschied, was der Würfel anzeigt.

Offline Teylen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #242 am: 16.07.2015 | 22:25 »
Ich traue der Mehrheit der Menschen durchaus zu Wahrscheinlichkeiten konzeptionell zu realisieren und nicht auf den Determinismus zu verkürzen.
Hinsichtlich der Systeme hat es durchaus eine Relevanz was der Würfel anzeigt.
Es sei den der Spielleiter bescheisst beim Spieler und setzt die Relevanz damit aus.
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #243 am: 16.07.2015 | 22:36 »
Ich traue den Menschen auch zu, Wahrscheinlichkeiten zu realisieren. Es war Fredi, der das bezweifelt hatte.
Und meine Überlegung war halt: "Angenommen Fredi hätte Recht, was würde dann gelten?"

Aber ansonsten stimme ich dir durchaus zu, dass Menschen Wahrscheinlichkeiten zumindest halbwegs verstehen.

zur Relevanz:
Die Würfel haben auch keine Relevanz, wenn der Spielleiter nicht bescheißt sondern Illusionismus oder Railroading anwendet.

Offline Teylen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #244 am: 16.07.2015 | 22:44 »
Aber ansonsten stimme ich dir durchaus zu, dass Menschen Wahrscheinlichkeiten zumindest halbwegs verstehen.
Ich würde Fredi dahingehend zustimmen das du, nach deiner Aussage hier, nicht zu den Menschen zu gehören scheinst die Wahrscheinlichkeiten verstehen.

Zitat
zur Relevanz:
Die Würfel haben auch keine Relevanz, wenn der Spielleiter nicht bescheißt sondern Illusionismus oder Railroading anwendet.
Meines Erachtens fällt sowohl das eine als das andere unter Bescheißen.
Mit der Einschränkung das Illusionismus noch abgesprochen sein kann.

Ansonsten haben die Würfel Relevanz.
Wenn der Charakter einen Treffer erhält und der Schaden basierend auf dem Würfelresultat eine Wundstufe erreicht oder den Daseinszustand des Charakters verändert (Liegend, Bewusstlos, Tod,.. etc.) hat das Ergebnis eine Relevanz. Einerseits bezogen auf die taktischen Optionen, andererseits bezogen auf die Charakterbeschreibung und letztlich bezogen auf die Narrative.

Wenn das Ergebnis den Ausgang einer Handlung bestimmt hat es eine Relevanz. Es setzt taktische Gegebenheiten fest und bzw. oder gestaltet den Fortgang der Geschichte.
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #245 am: 16.07.2015 | 22:54 »
@ Teylen
Ich würde sagen, dass es eher die Laien sind, die Wahrscheinlichkeiten nicht verstehen. (Laien ist hier nicht wertend gemeint sondern meint Leute, die Wahrscheinlichkeiten nur in ihrer Freizeit, nicht aber professionell einsetzen.)

Wenn man sich mal im Science With(out) Fiction umschaut kriegt man da eine recht gute Einschätzung, wer sich in Wahrscheinlichkeiten besser auskennt und wer nicht.

Aber anstatt jetzt eine ad hominem Argumentation zu starten, könntest du ja vielleicht sachlich auf meine oben erwähnten Argumente eingehen.

Bescheißen ist heimliches brechend er Regeln zum eigenen Vorteil.
Railroading ist schonmal nicht heimlich und damit kein bescheißen.
Außerdem machen wohl die wenigstens SL Railroading, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, sondern um die Story in eine Richtung zu lenken, von der sie denken, dass sie den Spielern gefällt.

zur Relevanz:
Ja, wenn du sagst: "Immer wenn die Würfel nicht irrelevant sind, dann haben sie Relevanz.", dann stimmt diese Aussage.
Und klar, das hast du nicht wortwörtlich gesagt. Aber das ist quasi die Quintessenz deines Absatzes zur Relevanz.

Offline Teylen

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #246 am: 16.07.2015 | 23:14 »
Hinsichtlich der Argumentation ist die Aussage das es keine Wahrscheinlichkeit gibt weil das Ergebnis in seiner deterministisch ist derart absurd das eine vernünftige Entgegnung neben der Feststellung hinsichtlich des Verständnis nicht möglich ist.

Railroading benötigt als konstituierendes Element der Begriffsdefinition das sich eine am Spiel teilnehmende Person gegängelt sieht.
Illusionismus wiederum kann in Abspreche vorgenommen werden. Bei dem hier gegebenen Szenario wird jedoch hervorgehoben das es ohne Absprache geschieht.

Hinsichtlich der Relevanz von Würfel habe sie diese.
Sofern man die Relevanz nicht wie im eingangs beschriebenen Szenario, fern der Regeln des Spiels oder Umgangs, entfernt.
Das heißt deine Aussage das die Würfel in den von dir gelisteten Spielen allgemein keine Relevanz haben ist m.E. unzutreffend.
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Eulenspiegel

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #247 am: 16.07.2015 | 23:31 »
Ich habe nie behauptet, dass es keine Wahrscheinlichkeit gibt. Im Gegenteil, ich habe sogar mehrmals gesagt, dass es Wahrscheinlichkeiten gibt.

Ich habe gesagt, dass die Wahrscheinlichkeiten bei Pseudo-Zufallsgeneratoren retrospektiv den Wert 0 oder 1 annehmen.

Ich habe weiterhin gesagt, dass es keinen echten Zufallsgenerator im Hobby-Bereich(!) gibt. Alles, was wir im Hobby-Bereich(!) kennen, sind Pseudo-Zufallsgeneratoren.
Siehe auch:
- Quanten-Physiker baut echten Zufallsgenerator
- Quanten-"Würfel" sorgt für echten Zufall
- Pseudozufall
- Zufall: Einleitung

zu Railroading:
Ich will hier keine Begriffs-Definition Streitereien. Von mir aus heißt das Teil dann eben nicht Railroading sondern Partizipationismus.
Ersetze in meinem obigen Text also überall Railroading durch Partizipationismus.

zu meiner Spielliste:
Meinst du die Liste aus Post #184?
Ich habe nie behauptet, dass die Würfel in den von mir gelisteten Spielen keine Relevanz haben! Ich habe behauptet, dass die von mir gelisteten Spiele einen einheitlichen Regelkomplex haben.

PS:
Oder spielst du auf den folgenden Satz von mir an:
"Aber die Spielerentscheidung macht ja auch ohne Würfel-Berücksichtigung einen Unterschied. Es macht nur keinen Unterschied, was der Würfel anzeigt."
Hier habe ich extra die Spieltechnik aus dem Eingangspost erwähnt. Und gesagt, dass mit der Spieltechnik aus dem Eingangspost die Würfel nicht relevant sind. (Als Gegenüberstellung zum Spiel mit Würfel-Berücksichtigung, wo natürlich die Würfel relevant sind.)
« Letzte Änderung: 17.07.2015 | 00:03 von Eulenspiegel »

Offline D. M_Athair

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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #248 am: 17.07.2015 | 02:12 »
Ich habe gesagt, dass die Wahrscheinlichkeiten bei Pseudo-Zufallsgeneratoren retrospektiv den Wert 0 oder 1 annehmen.
Das kann man wohl durchaus so darstellen. "Echter Zufall" ist ein spannendes Thema, das jedoch in der Diskussion mMn wenig zur Sache beiträgt. Würde ich lieber in Science without Fiction diskutiert sehen. Bei konkretem RPG-Bezug auch im Theorie-Bereich.

Hier kommt es doch vielmehr darauf an: Welche Funktion sollen und können Proto-Zufallsgeneratoren (wie Würfel) in einem kohärenten Spiel(prozess) haben? Die von Steffen vorgestellte Technik beantwortet das mit: >>Sie soll dramaturgisches Mittel des SL sein, das Spannung ausschließlich für den Spieler erzeugt. Dem Würfelergebnis selbst wird keine essentielle Eigeninformation zugebilligt. Egal ob das der Spieler nun erwartet oder nicht.<<

Diese Antwort lässt sich in einer Vielzahl von Spielstilen nicht kohäret umsetzten und führt, wenn bestimmte Prämissen nicht erfüllt sind, schnell zu erheblichen Problemen in der Spielrunde. Kurz: Der mittel- und langfristige erfolgreiche Einsatz der Technik ist an eine Vielzahl von Vorbedingungen geknüpft, die in vielen Runden einfach nicht herstellbar sind.

Eine der Voraussetzungen wäre z.B. die "Auslegung der Regeln durch ausschließlich den SL nach Gusto".



[... verlorene Gedanken ... ]


Wobei es mir bei einer Fertigkeitsprobe geht ist, dass die (konkreten) Informationen, die sich aus ihr ergeben!! und die dann als FAKTEN ins Spiel implementiert werden, im Vorhinein weder Spieler noch SL bekannt sind.
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Re: Fertigkeitsproben sind total egal
« Antwort #249 am: 17.07.2015 | 05:29 »


Klassischerweise überlegt sich der Spielleiter, welche Stufe bei Erfolg und welche bei Misserfolg eintritt, sagt es den Spielern aber nicht -> die erste Gemeinsamkeit mit meiner Technik.
Nicht so wirklich zutreffend oder geradeaus sehr  Falsch!

Wenn ich mit Qualitäten arbeite, mich an die konsistenten Regeln halte, dann können die anderen Spieler am Tisch abschätzen wie objektiv schwer das ist, mit den Ressourcen ihrer SCs vergleichen und dann eine fundierte Entscheidung unter Einbeziehung der Risiken treffen.
Bei dir muss ich ausbaldowern wie dein Drehbuch geschrieben ist und Trappings ich hinzufügen darf, was mache ich da eigentlich?
:) Ach nee, die Technik funktioniert doch nur schön, wenn man sie nicht verrät.
Das Ammenmärchen erzählen mir DSA Meister seit Jahrzehnten, den Beweis blieb jeder schuldig.

Ein DnD GM

Wer nicht rausfindet ob er gerailroadet wird, ist nicht geeignet für meine Kampagne
Dennoch erwarten viele Spielleiter (und Spieler) eine Probe.
Welche? Warum? Show me!
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”