Hatte BvS auch. "Macht und Kontrolle von Macht". Ist durchaus ein reales und aktuelles Thema.
Welches leider immer dort abbrach, wo es interessant wurde. Ich meine, beispielsweise lässt Luthor eine Bombe während einer Anhörung hochgehen, zu der Superman erscheint - und das hat im Film nicht nur keinerlei Konsequenzen für die Handlung, sondern es wird auch nicht so ganz klar, warum er es überhaupt macht. Sollte das auf der Meta-Ebene zeigen, dass Luthor nicht nur ein reicher Kasper ist, sondern ein mordsgefährlicher Irrer? Okay, aber dafür war's angesichts der möglichen Implikationen verschenkt und ergibt auch nicht wirklich Sinn, denn der überlebende Ausschuss wäre ja genau das Instrument gewesen, um - mit ein paar weiteren Manipulationen - einen Keil zwischen Superman und die Öffentlichkeit zu treiben. Der tote Ausschuss ergibt nur Sinn, wenn man es Superman anhängen würde. Genau das hätte ich nach dem ganzen Aufwand erwartet, der darum herum angedeutet wurde - aber nichts da, es bleibt viel Brimborium, das im Sande verläuft. Abgehakt und ein Doomsday ausgebrütet.
Auch Batman hat Bedenken, ob die Macht Supermans durch dessen Ideale ausreichend kontrolliert ist. Das Ganze scheitert nur an zwei Dingen: Superman wird 1.) gar nicht als Idealist dargestellt und 2.) gerade Bruce Wayne ist als superreicher, schwer bewaffneter Vigilant auch nicht gerade öffentlicher Kontrolle unterworfen - oder würde sich auch nur durch besondere Selbstkontrolle auszeichnen. Die unterstellte Diskrepanz ist auch an dieser Stelle nicht plausibel.
Und last but not least: Besonders die Schlussszene soll zeigen, dass sich Luthor womöglich mehr als jeder andere bewusst ist, welche Bedrohungen der Menschheit drohen; ja er sagt sogar explizit, was die Folgen sind, wenn Superman nicht mehr existiert. Andererseits wird er zwar als durchaus anarchisch dargestellt, aber keineswegs als Nihilist, der es einfach nur darauf anlegt, die Welt brennen zu sehen (siehe Joker-Parallele). damit stellt sich die Frage: Was will der Typ eigentlich? Alles, was im Film über seine (zwischen-) Ziele auch nur angedeutet wird, bekommt er auch: Zugang zum Raumschiff, zu den Leichen der Kryptonier; Daten über Metahumans hat er sowieso ... Nur wozu, das lässt der Film offen. Vermutlich aus Gründen.
Kurz, wie man es auch dreht und wendet, weder über die Motive der Charaktere im Allgemeinen noch über das Thema "Kontrolle" im Speziellen ergibt der Film wirklich Sinn. Man gewinnt den Eindruck, als hätte irgend ein niederträchtiger Mensch ohne Sinn und Verstand wesentliche Verknüpfungen aus dem Drehbuch gestrichen, um mehr Spieldauer für Krawall zu haben, der dann jedoch auch gekürzt wurde, weshalb der Film nicht einmal als reiner No-Brainer funktioniert und einfach nur inkonsistent wirkt.
Ja, ich denke, auf zwei bis drei Filme verteilt oder als Miniserie und ohne die Lücken hätte etwas richtig Großes daraus werden können, bei der kleinere Schwächen der Inszenierung gar nicht aufgefallen wären. So aber summieren sich bei mir - und anscheinend auch bei Anderen - die Mängel zu einem negativen Gesamteindruck oder doch zumindest zu einer unterschwelligen Unzufriedenheit mit dem Ergebnis. Diesen Eindruck muss man sicherlich nicht teilen, aber er ist nun einmal da und unterscheidet sich doch sehr von einem pauschalen "Gefällt mir nicht, weil isso ...".