Guter Film, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Zack Snyder hat ein gutes Auge für großartige Bilder, kaum ein anderer Regisseur liefert schönere Einstellungen. Das Problem ist aber, dass Snyder gleichzeitig ein mieser Dramaturg ist. Er liefert verdammt feine Sequenzen, weiß sie aber oft nicht adäquat in den Film einzupassen, so dass Spannung und Fluss leiden. So wirkt Dawn of Justice oft holprig inszeniert, wobei die einzelnen Szenen hingegen immer wieder hingegen Highlights sind. So ist die Batmansequenz im Lagerhaus mit die beste Superheldenactionsequenz und die absolut beste Batmanaction, die je gedreht wurde. So muss Batman aussehen und nicht anders. Andererseits ertrinken viele Szenen im Pathos und gerade der überlange Epilog wirkt redundant und kitschig. Zack Snyder halt. Gleiches gilt für Hans Zimmer weitgehend misslungenen Musikbrei, der viele Szenen nahezu erschlagen hat. Da wäre viel weniger mehr gewesen.
Allen Unkenrufen zum Trotz sind Ben Affleck als Batman und Gal Gadot als WonderWoman perfekt gecastet und für mich die Highlights von Dawn of Justice. Es gab nie einen besseren Batman. Und ja, Batman tötet und foltert, nicht nur in der Traumsequenz, die unter Umständen noch nicht mal eine ist, sondern ein Hinweis auf Injustice. Batmans Brutalität ist aber nicht so weit weg vom Comic-Kanon wie viele schreiben, wenn man die Comics von Frank Miller berücksichtigt. Und Frank Millers Dark Knight diente auch für Snyders Batman als Vorlage. Tatsächlich habe ich diese Gnadenlosigkeit Batmans auch als viel passender und stimmiger empfunden als die vielzitierte No-Kill-Policy der alten Comic-Vorlagen.