Wobei da ein wichtiger Punkt für den Film aufgegriffen wird: Nämlich der, dass ein Protagonist einerseits aufgrund des Plots spezifische andere Figuren nicht töten kann, selbst wenn er es nach Kräften versucht (Weil sie beispielsweise weiterhin wichtig sind ...) oder es andererseits ohne ernstlich alberne Verrenkungen nicht möglich wäre, den Tod bestimmter Figuren zu vermeiden.
Mal ehrlich, welche Optionen gibt es für Batman, bei hellem Tageslicht in offenem Gelände eine schwerbewaffnete Übermacht professioneller Schlagetots nonletal auszuschalten, *ohne* dass es arg konstruiert oder gar albern wirkt? Und wie sähe es aus, wenn man jeden Plot daran anpasst, dass sich Batman bei Nacht und Nebel durch die Reihen schleichen kann?
Die klassischen Regeln funktionieren nur im sehr engen Batman-Kosmos der Gassen Gothams und gegen (trotz schillernden Auftritts und Motto) konventionelle Kriminelle, die man noch mittels Muskelkraft, Training und dem einen oder anderen Gimmick *glaubhaft* in die Bewusstlosigkeit schicken oder schlichtweg ausmanövrieren kann und bei den der Schockbonus greift. Schon gegen einen Panzer auf Beinen wie Bane wird das schwierig: Der hat einfach keine Angst vor Batman und es würde diesem Antagonisten schaden, könnte sich Batman einfach hinterrücks an ihn heranschleichen und so lange in den Schwitzkasten nehmen bis er gelobt sich zu bessern oder wenigstens abklappt. Also zieht er ihm bei mehr als einer Gelegenheit die Schläuche, wohl wissen, dass das Bane umbringen kann.
Außerhalb des engeren Kosmos, wenn es gegen Antagonisten wie Darkseid geht, würden die traditionellen Knock-Out-Methoden noch lächerlicher wirken, und Darkseid hat noch nicht einmal spezifische Schwächen. Nur das man gegen eine solche einzelne Figur auch mal ein sehr spezifisches Gimmick (Notfalls im Form einer Schusswaffe, wobei es ja eher eine Art Injektor ist ...) zum Einsatz bringen kann, während ein universales Gimmick gegen bewaffnete Horden zwangsläufig die Frage aufwerfen müsste, warum Batman überhaupt irgendwelche Goons verhaut, wenn er doch ein probates, skalierbares Mittel gegen sie in der Hand hat?
Der langen Rede kurzer Sinn: manchmal würde es die Figur mehr beschädigen, wenn man auf die Einhaltung *eines* Merkmals in jeder Lebenslage pocht, als wenn man einfach mal hinnimmt, dass auch ikonische Figuren dynamisch agieren und in bestimmten Situationen und/oder Gemütsverfassungen (namentlich in Krisen) Dinge tun, die ihrer Persönlichkeit an sich widersprechen.