Autor Thema: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins  (Gelesen 2992 mal)

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Offline Ginster

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Nennt es schon jemand sein Eigen? Hat es vielleicht sogar schon gespielt?

Edit: http://www.drivethrurpg.com/product/151507/Legacy-Life-Among-the-Ruins?src=hottest

« Letzte Änderung: 22.07.2015 | 08:57 von Ginster »

Offline Tyloniakles

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #1 am: 22.07.2015 | 10:51 »
Ich bin Backer. Habe es durchgeblättert: das Layout ist recht garstig, die wiederholende Hintergrundgrafik sieht aus wie mit MS Paint dahingeschmiert. Viele Illus hingegegen sind klasse, stammen teils von der Fate Core-Zeichnerin.

Offline Ginster

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #2 am: 30.07.2015 | 18:26 »
Mittlerweile habe ich es mal überflogen. Ich muss sagen: hat in meinen Augen viel Potential verschenkt. Irgendwie fühlt es sich unvollständig an. Sicher, wer mit World Systemen vertraut ist hat den Rest schnell improvisiert. Ich finde es etwas schade. Ein Ausrüstungskapitel mit Ideen und Beispielen für Waffen und anderes Zeug oder Artefakte aus dem alten Zeitalter wäre zum Beispiel schön gewesen. Weapon tags werden in einem sidebar bei den basic moves abgehandelt. Beispiele zu einigen moves hätten mir auch gut gefallen.

Also, irgendwie ganz gut, aber der Funke springt nicht direkt über.

Offline Ginster

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #3 am: 17.08.2017 | 18:40 »
2nd Edition Kickstarter läuft bald aus https://www.kickstarter.com/projects/1549920133/legacy-life-among-the-ruins-2nd-edition?lang=de

Vielleicht wird ja einiges besser, die Grundidee gefällt mir immer noch.

Offline Gion

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #4 am: 17.08.2017 | 23:35 »
Die in Twine (?) implementierte Solo-RPG ähnliche Figurenerschaffung, wie sie beim +1Forward Podcast zu Legacy 2e zum Einsatz kam, hat mir super gefallen. Ich hoffe, davon gibt es in Zukunft noch mehr.

Offline KyoshiroKami

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #5 am: 22.08.2017 | 15:22 »
Nach dem Lesen der Preview-Version für Backer haben sich meine Bedenken soweit in Luft aufgelöst. Im Quickstart hatten sich in unserer Proberunde diverse Fragen aufgetan, zu denen wir keine Antworten hatten. Im Regelwerk ist dann aber alles beschrieben und ich bin zuversichtlich, dass bis morgen noch das letzte alternative Setting geknackt wird.
Auf alle Fälle hat James Iles auf die Kritik des Layouts der ersten Edition reagiert, jetzt sieht alles sehr schick aus.

Offline 10aufmW30

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #6 am: 5.11.2019 | 07:51 »
Wir hatten gestern mal eine Proberunde Legacy. Da ich kein Fan der Post-Apo bin, war ich etwas skeptisch. Was glaube keinem von uns so richtig klar war, ist der hohe PvP-Anteil, besonders im Zoom-Out. Die Spielzüge der Fraktionen gehen eigentlich fast alle gegen andere Fraktion. Hätten wir uns dran gehalten, dass nur aus der Fiktion heraus ein Move erfolgen kann, wäre glaube kein einziger ausgelöst worden.
So schaute man wieder auf die Liste, was kann ich machen und drehte sich dann was zurecht, wieso es dazu kommt. Also genauso wie es nicht sein soll.

Auf Charakterebene ist das alles etwas einfacher, aber hier muss ein ganz konkretes Ziel vorliegen, einfach mal eben Zoom-In, dann etwas In-Character reden und dann wieder Zoom-Out funktioniert nicht so richtig flüssig oder glaubhaft, fand ich. Das war aber auch ganz sicher dem Mangel an Erfahrung mit dem Setting und seinen Moves geschuldet.

In Summe scheint das ganze schon durchdacht zu sein, aber ich bräuchte keine Fortsetzung, da mir der Fraktionsteil (Zoom-Out) einfach zu weit weg vom meiner Immersionsfähigkeit ist. Wären alle in einer Fraktion und würden zusammenarbeiten wäre das was anderes.
In das gegebene Setting wiederum passt es sehr gut, dass die Fraktionen immer darum bemüht sind, die anderen für ihrer Interessen einzuspannen, auf offensivere oder subtilere Art und Weise. Das spielt man aber nicht im Quickstarter aus.

Offline Baron_von_Butzhausen

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #7 am: 5.11.2019 | 09:47 »
Ich möchte mich auch äußern, war von 10aufmW30 der Spielleiter.

Grundsätzlich bin ich ein Fan von Dungeon World und habe dort auch einiges an Erfahrung. Ich würde mich als flüssigen Spielleiter in DW bezeichnen dem wenig Probleme bereitet von dem was Spieler tun. Post-Apokalypse finde ich Geil. Legacy liegt schon sehr lange bei mir rum, nun komme ich endlich dazu es mal mit erfahrenen Rollenspielern zu testen.

Wir haben den Schnellstarter "Titanomachy" benutzt, kann jeder auf DTRPG finden. Dort geht es im Prinzip um eine Welt auf der Titanen für Probleme sorgen, und die Fraktionen dort von den Heimatwelten abgeschnitten hat.

Der PvP Anteil von dem mein Spieler spricht war mir so nicht bewusst, macht aber grundsätzlich Sinn. Das kann funktionieren so lange die Spieler mit solchen Moves leben können und wollen. Theoretisch müsste das aber auch gegen NSC Fraktionen funktionieren.

Mit den verschiedenen Moves war ich nicht vertraut. Das hat etwas zum stocken geführt, weil es den Spielern auch nicht anders ging. Grundsätzlich war ich sowohl Charakter Moves als auch Family Moves nachvollziehbar und würde erstmal nichts daran ändern.

Das Rein- und Rauszommen hat ebenfalls für ein stocken im Spielfluß geführt. Auch der Übergang ist nicht so einfach, vor allem weil man sich auf die Missionen etwas besser vorbereiten sollte. Mir scheint Gear recht wichtig für diese Zoom-Ins, wir haben es vernachlässigt. Damit muss ich mich nochmal intensiver befassen wenn ich es nochmal ausprobieren möchte.

Was mich am Meisten zum Straucheln gebracht hat war das man so unglaublich viele Möglichkeiten als Spielleiter hat. Du musst nicht nur damit Leben das, wie in DW, der Charakter massiv eine Szene verändert weil er etwas bestimmt. Nein, du musst im Prinzip schnell neue Fronten erschaffen und frei geschichtsträchtige Veränderungen durchführen. Das ist im Prinzip spannend, ging mir aber nur stockend von der Hand. Ob das besser gehen kann, gute Frage.

Ich fand auch es wurde zu wenig Rollenspiel betrieben, gut die Charaktere waren noch nicht drin in ihren Charakteren. Werden aber auch immer raus gerissen wenn raus gezoomt wird. Und im Fraktionsmodus war es ein wenig wie ein Brettspiel. Und das ist eher nicht ganz so meines.

Grundsätzlich ist es ein System mit Potenzial. Ich denke ich werde dem nochmal eine Chance geben. Danach entscheide ich ob ich das System behalten möchte oder ob ich es verkaufen werde. Wäre ich ein Spieler würde es mir wie 10aufmW30 gehen, ich würde mir was anderes suchen.

Im Moment spiele ich: leider nix irgendwie
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Offline 10aufmW30

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #8 am: 6.11.2019 | 11:34 »
Naja, ich würde nun nicht gerade "schreiend weglaufen" sagen. Das System hat schon seinen Reiz, man muss nur Spaß an diesem Diplomacy-artigem Meta-Spiel haben.

Desweiteren haben wir ja auch schon erkannt, dass einige Spielzüge wie das "Wrapping up" (Sessionende) einfach unklar sind.
Jede Fraktion würfelt für sich, wie die Stimmung ist und daraus folgen Konsequenzen positiver und negativer Art. Mehrheitlich wird es schlimmer und neue Fronten oder Bedrohungen werden auf der Karte platziert.

Aber wir das nun genau gehandelt wird ist unklar. Nach unserer Lesart kann das bedeuten, dass plötzlich zwei neue Titanen, eine Pest und eine Naturkatastrophe auftreten.

Grundsätzlicher Fehler war hier glaube zu denken, dass das vergleichbar ist mit etwas was zwischen zwei Abenteuern passiert. Hier reden wir aber ja nicht von Tagen oder Wochen in denen die Helden ihren Reichtum in der Taverne versaufen, sondern von Jahrzehnten!

Zitat
Wrapping up
Once these stakes have been answered to the group’s satisfaction, it’s time to bring the session to a close. Every family rolls +Mood.

On a 10+ the player says one fortune the family experiences over the next few decades, and the GM offers another. On a 7-9, they describe either a fortune or trial they face, and the GM says the other. On a 6-, they say one trial they face and you say another.

Fortunes: New insights, intermarriage, trade, resource windfall, building safety, wars of conquest, a web of influential agents.
Trials: Enslavement, plague, persecution, self-sacrifice, internal division, natural disaster, titan attack.


Damit verliert man auch fast instant die Bindung zu seinem Charakter, denn bestenfalls wird man seine Nachkommen weiterspielen.

Bedeutet das aber, dass man eigentlich fast eine ganze Kampagne im Zoom-In spielen kann ohne sich einmal auf die Meta-Ebene zu bewegen oder bricht man damit dem Spielkonzept mit Schmackes das Genick???

Offline 1of3

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #9 am: 6.11.2019 | 14:56 »
Ich denke die Idee ist, dass dein Charakter eher die Familie ist. Deshalb hast du ja in der zweiten Edition neben dem jeweils aktuellen Hauptcharakter auch noch die Möglichkeit Quick Characters zu spielen.

Mein Problem ist, dass ich nicht so weiß, was jetzt während des Spiels eigentlich passieren könnte, also im Grunde konkrete Abenteueransätze oder wie die Interaktion der Spieler untereineander aussieht. Deshalb hab ich das Spiel noch nicht aus dem Regal geholt.

Offline Alexandro

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #10 am: 6.11.2019 | 21:08 »
Habe es mal testgespielt, weil mir eines der Settings (Generation Ship) gut gefallen hat und ich die Idee generell mochte. Leider war diese World of Legacy auch die am schlechtesten ausgearbeitete, wo es noch an allen Ecken an den Moves geknirscht hat.

Die Charakterebene scheint eine normale Rollenspielgruppe zu sein (nicht notwendigerweise ein Charakter pro Fraktion - man kann auch eine Mono-Fraktionengruppe spielen (besonders wenn die Fraktionen verfeindet sind bietet sich das an) und regelmäßig die Viewpoint-Charaktere rotieren, um andere Fraktionen zu bespielen), während das "Zoom Out" eine Art halb-kollaborative/halb-PVP Settingerschaffung im Stile von "Kingdom" oder "Microscope" ist.

Was ich problematisch fand war die große Anzahl der Moves. Schon bei anderen PbtA-Spielen habe ich festgestellt, dass diese nicht funktionieren, wenn die Spieler die Moves nicht kennen - als SL den Überblick zu behalten und den Spielern zu sagen welchen Move ihre Aktion auslöst funktioniert in der Praxis einfach nicht. Und Legacy hat nochmal einen Haufen mehr Moves, Ausrüstungs-Tags und Special Events, welche selbst efahrene PbtA-Spieler (von denen ich drei in meiner Runde hatte) an ihre Grenzen bringen.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Little Indian #5

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Re: [Erzählt mir von] Legacy: Life Among The Ruins
« Antwort #11 am: 7.11.2019 | 18:03 »


Die in Twine (?) implementierte Solo-RPG ähnliche Figurenerschaffung, wie sie beim +1Forward Podcast zu Legacy 2e zum Einsatz kam,

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