Erstmal vorweg: ich hab die neue Edition (DSA5) nicht kritisiert. Im Gegenteil, ich freu mich drüber, weil ich damit hoffentlich um die 4.Edition rum komme (die ich wiederum völlig misslungen finde, aber das gehört nicht hierher).
Und ich stimme euch zu, dass beim Entwickeln einer neuen Edition keine Rücksicht auf alte Editionen genommen werden muss. Trotzdem schadet es nicht, Konvertierungsregeln vorzuschlagen, als Service und um den Umstieg zu erleichtern. Vor allem für Leute, die umfangreiches Material der vorherigen Edition haben, das diese ja nicht unbedingt wegschmeißen wollen.
Ich hab schon den Anspruch, dass ein konvertierte Charakter sinngemäß das Gleiche wie vorher kann und auch sein Machtniveau hält. Ob das Kind nun anders heißt oder unter dem Begriff mehr fällt als vorher, ist mir dabei völlig egal. Wenn ich vorher kein Seiltanzen und einen hohen Wert in Klettern hatte, beides in der neuen Edition aber unter Akrobatik zusammengefasst ist (willkürlich konstruiertes Beispiel zur Illustration), heißt das ja noch lange nicht, dass der Charakter nach der Konvertierung Seiltanzen kann. Ich würde einfach davon ausgehen, dass der Spieler in der Lage ist, den Akrobatikwert entsprechend sinngemäß umzusetzen. Insofern sehe ich keinen Widerspruch darin, dass Charaktere vor und nach der Konvertierung das gleiche können.
Für eine neue Edition neue Runden zu eröffnen ist ja schön und gut, aber für Gelegenheitsspieler wie mich keine sinnvolle Option. Meine Runde ist mitten in einer Kampagne, die vermutlich noch Jahre laufen wird. Also steigen wir entweder jetzt um und konvertieren, oder die neue Edition hat sich für uns auf Jahre hinaus erstmal erledigt.
Ich habe früher viel DSA3 gespielt, bin inzwischen aber in Bezug auf DSA reiner Gelegenheitsspieler, mit im Mittel drei Stunden Spielzeit alle zwei Monate. Und das spiegelt sich in meinen Ansprüchen an das System wieder.
Für mich muss der Aufwand für die Spielvorbereitung überschaubar sein, ich will mich schnell zurechtfinden, wenn ich eine neue Charakteridee habe. Ich will den Charakter einigermaßen vernünftig bauen können, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein und ohne mich erst durch ewig viel Material lesen zu müssen. Und dazu gehört für mich eben auch, bestehende Runden schnell und einfach konvertieren zu können, statt mir mühselig alles anzulesen und bei Null anzufangen.
Dazu kommt, dass mein Interesse an DSA5 allein darauf beruht, dass ich DSA4 loswerden will, mit dem ich nie warm geworden bin. Weil es eben nicht möglich war, einen vernünftigen, interessanten Charakter schnell und ohne Hilfe zu bauen. Erst recht nicht, ohne intensivstes Studium aller möglicherweise relevanten Regelwerke (die ich nicht besitze und für einen Charakter, der nur sporadisch zum Einsatz kommt, auch nicht alle lesen wollen würde).
Ginge es nach mir, würde ich immer noch DSA3 spielen, das reicht für meine Ansprüche, aber die Runde spielt halt DSA4. Und nun hoffe ich, dass sie sich von einem besseren DSA5 überzeugen lassen. Was mit Konvertierungsregeln einfacher wäre.
edit:
das war BDI DSA4 Designziel und sollte sich bei DSA5 nicht geändert haben, fähiger zu Anfang aber nicht so überladen im Endbereich
Was ist BDI? wer denkt BEIm Lesen muss nicht fragen
Hm, interessant, ich empfinde die es genau anders, ich hab’s Gefühl, die 4er Charaktere können nix bzw. sind one-trick-ponys, zumindest im Vergleich zu vorher.