@ Chiarina
Klar, das wäre eine weitere Option: Anstatt zu laufen, schwebt der Magier einfach in die erhöhte Position. Vorteil: Es geht schneller. Nachteil: Es wird als Magier enttarnt.
Dann muss der Spieler sich halt entscheiden, ob er lieber dorthin schweben will oder ob er lieber den Umweg zu Fuß auf sich nimmt. Ist halt eine weitere taktische Sache.
Und bei Fate gibt es im Prinzip drei Formen von Magie:
1) Du machst beim Gegner Schaden.
2) Du erzeugst einen Aspekt.
3) Du änderst einen Fakt.
Und das ist halt nicht sonderlich taktisch.
Und dass du Fate nicht als Nonplusultra der Taktik bezeichnen würdest, ist ja schön und gut. Aber ich widerspreche ja auch nicht dir sondern dem Threaderöffner. Und der bezeichnet Fate als Nonplusultra der Taktik! (Schau einfach mal in den Threadtitel.)
Zu deinen einzelnen Punkten:
- Vorteil erschaffen oder Angreifen: Ja, das ist tatsächlich ein taktischer Aspekt. Dies hat aber nur sehr geringe tiefe, da in eigentlich fast allen Situationen gilt: Erschaffe 2-3 Vorteile und greife dann erst an.
- Kann ich Spielweltaspekte, Situationsaspekte oder eigene Aspekte aktivieren: Das ist keine taktische Frage sondern eine situative Frage. Eine taktische Frage wäre: "Sollte ich einen Aspekt aktivieren, wenn ich ihn aktivieren kann?"
Und diese Frage ist auch nicht allzu taktisch, da grundsätzlich gilt: "Ja, wenn du den Aspekt aktivieren kannst, dann nutze es." (Die Ausnahmen, wo man einen Aspekt nicht aktivieren sollte, obwohl man es kann, kann man an einer Hand abzählen.)
- Kann ich Spielweltaspekte, Situationsaspekte oder Aspekte des Gegners reizen: Hier gilt genau das gleiche wie weiter oben. Ob ich es kann, ist eine situative Frage. Taktische Frage wäre: "Hilft es mir weiter?" (Wenn ich es kann.)
- Lässt sich die Kampfsituation durch die Erschaffung eines Spielweltdetails verändern (unkonventionell, aber warum nicht?): DAS hätte tatsächlich das Zeug dazu, taktisch zu werden. Hier habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass SL+Mitspieler einen schief ansehen, wenn man diese Fähigkeit taktisch nutzt. (Was irgendwie fies ist: Da gibt es im Prinzip nur eine Möglichkeit, wo man taktisch agieren kann. Und dann wird man von den Mitspielern angehalten, diese Möglichkeit nicht taktisch zu nutzen.)
- Boni durch Teamwork oder kämpft lieber jeder als Einzelkämpfer: Hätte theoretisch das Potential, zu einer taktischen Entscheidung werden zu können. Fate ist allerdings so aufgebaut, dass Teamwork immer besser ist als Einzelkampf.
- Weiterkämpfen, Flucht oder Concede: Ja, in einigen Situationen ist das tatsächlich eine taktische Überlegung. Aber das kommt doch recht selten vor. Und vor allem: Wenn du dich in einem Konflikt einmal für Concede entschieden hast, dann war das quasi deine letzte Entscheidung für diesen Konflikt.
Zu deinem letzten Satz:
Es geht nicht darum, ob eine Taktik erfolgreich ist! Es geht darum, ob die Taktik sinnvoll ist!
Eine Taktik kann ja durchaus sinnvoll sein, obwohl sie fehlschlägt.
Das hatten wir schohnmal im Nachbarthread:
Wenn du vor den Orks fliehst und eine 99% Chance hast, über die Schlucht zu springen (aber nur eine 1% Chance, den Kampf gegen die Orks zu gewinnen), dann ist es eine sinnvolle Taktik, über die Schlucht zu springen.
Selbst wenn du den Sprung nicht schaffst und tot am Boden der Schlucht liegst: Deine Taktik "Ich springe lieber über die Schlucht, anstatt gegen die Orks zu kämpfen", war dennoch sinnvoll. (Sie war halt nur nicht erfolgreich.)