So, gestern hat der zweit Fate-Termin stattgefunden. Dies mal, ohne es anzusprechen, haben sich einige Dinge anders dargestellt als letztes Mal.
Zum Einen hat diesmal der Spielleiter alleine die Umgebung beschrieben. Dies war beim ersten Mal noch bisschen anders, da hat er uns beschreiben lassen, so lange es ihm gepasst hat, dann nicht mehr. Diese, wie sich anschließend herausgestellt hat nicht bewusst vom SL durchgeführte Änderung, hat mir als Spieler doch sehr viel mehr zugesagt.
Zum Anderen wurde das Prinzip mit dem "Überzeugen" ganz anders gelöst. Letztes Mal habe ich versucht einen Mitspieler davon zu überzeugen aus einer aussichtslosen und zum Tode führenden Situation abzuhauen, das Auto zu wenden und wegzufahren. Der dritte Spieler fuhr wie ein verrückter mit seinem Auto auf den Vorhof einer vom Feind besetzten Festung. Hier hatte ich meinen Skill-Check (Mein "Überzeugen" Skill gegen seinen "Empathie" Skill) locker gewonnen. Dennoch hatte der SL es nicht zugelassen ihn überzeugt zu haben, da er kurz zuvor einen FP dem eigentlich überzeugten Spieler gab, da er dessen Aspekt "Hilfe ist unterwegs" angespielt hatte und das doch viel mehr wert sei. Wie bereits von mir gesagt, total bescheuert.
Dies hatte ich auch angesprochen vorab. Gestern haben wir es ganz anders gemacht. Es lief nun als geistige Attacke ab, analog einer Attacke mit Waffen oder Fäusten. D.h. ich habe meinen "Überzeugen" Wurf gemacht, der zu Überzeugende dann einen "Empathie" Wurf und dann eben sich überzeugen lassen oder Konsequenzen geschluckt.
Dieses Prinzip, und an sich das Kampfprinzip, von Fate ist in meinen Augen totaler Schrott, wie gesagt in MEINEN Augen. Denn:
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1. Habe ich versucht einen Mitspieler zu überzeugen, hat er einfach Konsequenzen genommen, und gut war. Dann wurde mir gesagt, dass das nicht so clever ist einen Mitspieler Stress zuzufügen, da, wie in letzter Session schon vom SL gesagt wurde, man nicht gegen die Gruppe zu arbeiten habe bei Fate. Und außerdem bleibt dieser Stress oder Konsequenzen oder wie das heißt teilweise bis zum Ende eines Szenarios oder sogar bis zum Ende der nächste Session. Geht man nun in einen Konflikt mit einem "echten" Gegner habe man ja nicht mehr so viele Möglichkeiten Konsequenzen zu nehmen. Somit wurde mir "untersagt" meinen Mitspieler zu überzeugen, da er sich nicht überzeugen lassen wollte.
2. Zudem haben wir gegen einen "Endgegner" "gekämpft". Es lief so ab, dass er uns versuchte zu überzeugen und wie ihn versuchten zu überzeugen. Eine geistige Attacke nach der nächsten, bis eben die Konsequenzen voll sind. Rundenlang, immer mal Aspekte erschaffen (dazu später mehr) und überzeugt überzeugt überzeugt - Konsequenzen genommen usw.
3. Dann ist das allerbeste passiert. Mein Charakter, ein Priester, überzeugter Katholik mit Bibel und Kreuz in der Hand. Alles und jeden von Gott bekehrend verlor das "Überzeugen-Duell" gegen den Anführer der anderen Interessenpartei. Also alle Konsequenzen belegt nix mehr zu machen. Was kam? ich bekam einen neuen Dauer-Aspekt "Der Andere ist die Wahrheit. Ich habe es gesehen" sprich ich erkenne ihn als neuen Glaubensführer an. Hallo? Was ein Schwachsinn...Nur weil die Felder voll sind, sowas? Naja...
Das mit dem Aspekte erschaffen ist auch so eine komische Sache. Wir waren gefangen und haben eine Feuerschale, nein zwei Feuerschalen umgeschmissen. Diese großen Schalen mit Kohle usw. fielen auf Teppich. Nun, der gesunde Menschenverstand sagt, dass nun ein Feuer entsteht. Logisch sag ich mal. Aber nein, man hat nur den Aspekt erschaffen "Überall ist Feuer". Aber letztendlich bringt es mir nur etwas, wenn ich diesen Aspekt anspiele. Wir hatten also ein Feuer zwischen uns und den Gegnern entfacht. Es brannte, überall Rauch. Die Gegner konnten unbeeindruckt auf uns schießen als wäre das Feuer nicht da, da man den Aspekt ja erstmal reizen muss. Tut mir leid, aber das ist total bescheuert
Entweder es brennt oder es brennt nicht mit allen Konsequenzen. Ein Feuer und den Rauch aber nur dann als gegeben anzusehen, wenn man ihn braucht oder anspielen kann, erscheint mir einfach schwachsinnig.
Wir waren natürlich auch noch in der super Lage keinerlei FP mehr zu haben, so dass uns dieser Aspekt rein garnichts brachte. Ähnliche Situationen gab es mehrere an diesem Abend.
Jeder Charakter gleicht dem anderen, dadurch dass man 30 Fertigkeitspunkte auf 27 Skills (max. 4 auf eine Fertigkeit) packen konnte. Zudem hatte ein Spieler ja ein Universalaspekt mit dem alles begründet wurde und dies zu einem sich immer wiederholenden und immer gleichen Ablauf in jeder Situation führte. "Ach ja ich habe ja Aspekt "Nerd der Apokalypse" das ist ja nun wie in einem Videospiel. FP weg *peng* +2 oder neu würfeln und dann wieder das gleiche. Es gibt überhaupt keine Tiefe im Charakterspiel. Alles gleich. Es reicht bei Fate ja aber auch so aus. Und das ist nicht zufriedenstellend für mich.
Mit dem Würfelprinzip kam es eigentlich in fast allen Fällen dazu, dass man bei einem Check immer seinen Fertigkeitswert +/- 1 erreichte. Das Würfeln ist eigentlich total unnötig, so selten hier was passiert und man ja eh immer die gleichen Aspekte entsprechend anspielt (wenn FP am Start).
Eventuell ist es immernoch eine Frage des Spielleiters. Vielleicht aber auch einfach, dass ich auf Logik in Verbindung mit coolen Beschreibungen stehe. Fate (wie wir es spielten) pfeift auf Logik (siehe die Geschichte mit dem Feuer oder die Situation in der ich mich hinter eine Säule versteckte. Dies aber wurscht war, da ich keinen Aspekt erzeugte und somit die Gegner durch das Feuer/den Rauch im Stile von "Wanted" um die Ecke schießen konnten...)
Ich bin nach dem gestrigen Abend zu dem Ergebnis gekommen, dass Fate totaler Blödsinn ist...für mich. Es mag für viele ein gutes oder sogar das beste System sein. Davon bin ich überzeugt. Für mich ist es das auf gar keinen Fall.
Was mich jedoch interessiert ist, ob es so wie wir es spielten bzw. ich es beschrieb tatsächlich regelkonform ist?!
LG
Maras