Wie ist das Verhältnis Fluff/Crunch?
Wie groß ist der Anteil wirklich neuer Monster?
Wie abhängig vom Setting sind sie?
Ich bin kein Splittermondspieler, aber ich habe gute Bestiarien gerne als Konvertierungsbasis für Fate oder das Cypher System.
Je mehr Fluff und neue Monster umso interessanter wäre der Band für mich.
Deine Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten. Was bspw ist ein "wirklich neues Monster"? Ich bspw habe vier Monster beigesteuert, davon sind drei komplett neu erfunden (Finsterwasser, Minenveit, Stein- oder Knochenseuche) und eines (Sirene) habe ich mit einem Twist versehen, so dass es so gewiss noch nie veröffentlicht wurde. Es gibt viele andere Wesen, von denen ich sagen würde, dass sie so noch nie da gewesen sind (aber ich mag im Einzelfall falsch liegen). Da haben sich die Autoren schon Mühe gegeben. Davon abgesehen gibt es natürlich auch viele Klassiker: Drachen, Riesen, Trolle, bekannte mythische Wesen wie die Sirene und den Satyr, der übrigens total verzwiebelt und wirklich super ist, eben weil sich der Schöpfer etwas dabei gedacht hat. Und da das System Splittermond ist: Viele Wesen sind Feenwesen, was teils zu deutlichen Aha-Erkannt-Effekten führt, teils zu einer kompletten Neuschöpfung. Und da auch der Osten Lorakis' thematisiert wird: Auch in der asiatischen Mythologie wird klar gewildert. Hier ist der Penanggalan übrigens so ein Beispiel dafür, dass ich dachte "Ai, supi! Ein neu erfundenes Wesen und dann auch noch so ein geiles!" und dann vom Autor belehrt wurde, dass er eigtl nur hatte abschreiben müssen.
Kurz: Ich weigere mich, Dir zur Frage, wie hoch der Anteil "wirklich neuer Monster" sei, eine konkrete Auskunft zu geben!
Verhältnis Fluff / Crunch: Wir spielen Splittermond, also ist der Crunch-Anteil hoch, dh der Wertekasten ist oft ziemlich dick. Andererseits war Teil der Aufgabe, für jedes Wesen eine runde Beschreibung abzuliefern. Du musst auch bedenken: Viele Autoren kommen aus dem DSA-Bereich, die können fluffen. Ich hätte dazu zwar gern immer zwei Seiten pro Wesen gesehen statt nur vereinzelt, aber ich würde schon sagen, dass da ordentlich Fluff enthalten ist. Die Beschreibung ist allerdings "objektiv", nicht aus der Perspektive einiger lorakischer Personen, wie es zB entsprechend in der Hacklopedia of Beasts der Fall ist.
Woran machts Du Abhängigkeit vom Setting fest? Der Fluff-Anteil erhöht die Verankerung im Setting freilich, und das ist ja so auch erwünscht.
Ich zitiere aus dem Splittermond-Forum einfach mal abschließend meine Glanzlichter des Bandes:
- Farnschlinger: (nur) in meinen Augen das "weirde" Gegenstück zum Krakenmolch (für alle, die DSA kennen) (Dämmerwald)
- Staubmorle: ein singender Flugleguan mit Startschwierigkeiten (Savannen Pash Anars)
- Stein- und Metallfresser: eine Plage mit Feenflügeln (Überall)
- Dünenschwimmer: Ein Herdenwesen der besonderen Art. (Surmakar)
- Mottenmaki: Ein Kombi aus Niedlichkeit und Nervfaktor. Und lecker ist der Mottenmaki auch. (Pash Anar)
- Penanggalan: Ein ganz besonderer Vampir, der kein Vampir ist. (Osten)
- Sandwächter: Eine unheimlich-gefährliche Begegnung in der Wüste. Ganz klassisches Flair. (Surmakar)
- Satyr: Für mich der Wahnsinn schlechthin. Die Aufgabe, ein mythenbeladenes (und in meinen Augen langweiliges) Geschöpf sinnvoll und spannend in Lorakis zu integrieren, wurde mE übererfüllt. (Albensee und Anrainer)
- Skia: Ein gruseliger und furchtbarer Gegner im geschäftigen Treiben Iorias, für den das Ioria-Hauptthema gut eingefangen wurde.