Also ich habe mittlerweile auch schon einige Erfahrungen mit "Film, Buch und Serien RPGs" gemacht. Unter anderem Star Wars, Star Trek, Desden Files, Firefly, Marvel Heroic RPG, Babylon 5 und was zur Scheibenwelt.
Ich persönlich finde solche Settings meistens recht angenehm. Spieler haben direkt Vorstellungen davon wie was auszusehen hat und man spart sich oft einiges an Erklärungen. Und wenn Spieler nicht mit der Welt vertraut sind kann man sie meistens mit dem Material an der Hand heim schicken und sie können sich die Welt gut selbst erschließen und so ein angenehmes Grundwissen über das Setting bekommen. Außerdem hat man direkt schon einige NSCs an der Hand, die man wohl dosiert einsetzen kann. Die Spieler haben da direkt schon den Charakter im Kopf und man kann als SL direkt das Image des NSC für sich arbeiten lassen, dass aus Film und Serie bekannt ist.
Lästig wird es eben nur, wenn man mit Fluff-Nazis am Tisch sitzt. Gerade bei den ausladend großen Settings wie Star Wars oder Star Trek gibt es immer Leute, die jeden Roman 3 mal gelesen haben und die sich stundenlang darüber auslassen können warum jetzt Lichtschwerter keine Laserparierstange haben können. Wenn man so Leute vorher einnordet kann man aber auch mit denen gut in einer Runde spielen. Und wenn wir ehrlisch sind, auch in den großen Settings wie DSA und Shadowrun kann einem mittlerweile sowas passieren. Da ist der Hintergrund einfach über die Jahre derart massiv ausgeufert, das man Monate an Zeit und Berge an Geld investieren müsste um das aufzuholen.
Eine andere Sache sind Welten, wo der Unterhaltungswert der Vorlage (fast) nur durch die Hauptdarsteller erzeugt wird. Da stellt sich da schnell Ernüchterung ein, wenn man feststellen muss, dass die Welt doch sehr generisch oder dünn ist. Ich persönliche empfinde das z.B. bei Firefly so. Ich liebe die Serie und mag sogar den Film, aber das Setting ist abseits von den Hauptakteueren doch recht dünn und sehr generisch. Ich habe durchaus Spaß an einer Runde Firefly und mag auch das Spacecowboy vs. Überwachungsstaat Setting, nur finde ich es schwer eine Runde zu spielen in der sich dass RPG wirklich wie Firefly anfühlt. Ich könnte genau so gut jedes andere Weltraumsetting mit Spacecowboy anstrich spielen und wäre am Ende vermutlich bei einem ziemlich identischen Spielgefühl.
Aber unter dem Strich muss ich ganz klar eine Lanze für diese Art von Rollenspielen brechen. Sie bieten viel Potential, nehmen einem einiges an Arbeit ab und man kann mit Ihnen genau so Spaß haben wie mit jedem anderen Rollenspiel. Klar gibt es ein paar neue Stolperstricke die man als SL beachten muss, aber auch einige Möglichkeiten und wenn wir ehrlich sind, die meisten Rollenspiele die mehrere Editionen auf dem Buckel haben neigen auch dazu Romanreihen oder Fluff zu generieren die gefühlt nur noch wenig zu einem solchen Filmuniversum braucht.