Autor Thema: [First Look] Razor Coast (PFRPG)  (Gelesen 1723 mal)

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Offline Rhylthar

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[First Look] Razor Coast (PFRPG)
« am: 15.08.2015 | 17:31 »
Auf Wunsch von Grinder und Weltengeist mal ein erster Eindruck:

Ich war ja etwas verwirrt, als Weltengeist von "Abenteuer" sprach, denn ich hatte ja einen 500-Seiten-Wälzer in der Hand und war mir sicher, ein Campaign Setting gekauft zu haben, ich Nap.
Aber im Prinzip ist das gar nicht so falsch, denn der Aufbau und die Beschreibungen dieser Kampagnen lässt es durchaus zu, das Buch genau so zu benutzen.

Aber von vorne:
"Razor Coast" versteht sich selbst als riesengroße Sandbox, in der es darum geht, die Spieler alles machen zu lassen, was sie wollen und sie trotzdem unweigerlich in die beiden Hauptplots zu involvieren. Dabei gibt sich das Abenteuer wirklich jede Mühe, den SL bei dieser Aufgabe zu unterstützen: Handouts, Tipps, Verknüpfungen, spannende NSC, usw. Es wird versucht, alles in diesem Netz in klaren Strukturen zu halten und es sich nach und nach entwicklen zu lassen. Mein erster Eindruck ist, dass dies auch funktionieren kann, allerdings ist die Vorarbeit (nämlich durch das angedachte System durchzusteigen und es dann auch richtig anzuwenden) für den SL nicht gerade gering. Grundsätzlich kann man die Plots aber auch außen vor lassen; die Informationen lassen auch so Abenteuer an der Razor Coast zu.

Wie man am Cover erkennen kann, geht es hier um Piraten, Seefahrt und alles, was dazugehört. Naja, nicht ganz; wer etwas wie "Skulls & Shackles" erwartet, das es ist eher nicht. Es geht eher um Kolonialisierung, Unterdrückung von Eingeborenen, Freibeuterei, schnelles Geld, leichte Mädchen und Rum. Das alles in einer "dreckigen" Hafenstadt namens Port Shaw (und Umgebung) mit entsprechendem Ambiente: Die untere Schicht will überleben, die Oberschicht noch mehr Geld und Macht erringen. Und Monstern. Seemonstern, wie z. B. Weresharks wie auf dem Cover. Und Undead Pygmie Cannibals!

Die Hauptplots sind von der Grundidee her eher simpel:

1. Priester eines Haigotts will dessen Rückkehr vorbereiten.
2. Dämonischer Kraken (Sohn von Demogorgon und einem Kraken = Riesenkrake mit Fledermausflügeln!) will Stadt zerstören/übernehmen.
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Auf Werte oder ähnliches habe ich nicht geachtet. Macht eh kaum einen Sinn, denn zu dem Zeitpunkt, als Razor Coast rauskam, gab es wahrscheinlich so viele Pathfinder Zusatzwerke, dass die im Buch verwendeten Werte, Feats, etc. den neueren unterlegen waren. Habe nur mal geguckt, ob das Flair erreicht wurde...und ein Chosen eines Haigotts mit 2 Punch Daggers, die aussehen wie Haizähne, passt schon.

Kaufempfehlung? Schwer zu sagen, das Hardcover kostet inkl. pdf, wenn man es hier überhaupt noch bekommt, mal eben 100,00 €. Und es gibt noch Zusatzbücher:

- Freebooter´s Guide mit Optionen und noch mehr Hintergrund zu Port Shaw
- Heart of the Razor mit 4 weiteren Abenteuern
- Fire as She bears! ist für Schiffskämpfe und soll nach den Reviews wirklich gute Regeln dafür enthalten
- Map Folio, welches aber schlecht sein soll

Ich werde mal zwischendurch immer wieder mal in das Buch reingucken, momentan macht mir die Struktur das Lesen ein wenig schwer ("Plot Web"), aber ich beantworte auch gerne Fragen.

Nachtrag:
Ein Review, das mir ganz gut gefällt: *KLICK*
« Letzte Änderung: 15.08.2015 | 17:39 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #1 am: 15.08.2015 | 18:19 »
 :d
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Offline Antariuk

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #2 am: 15.08.2015 | 18:49 »
Danke für deine Eindrücke!

Kennst du zufällig Freeport, das Äquivalent von Green Ronin? Mich würde sehr interessieren inwiefern sich die beiden Settings oder Abenteuerlinien unterscheiden. Mein bisheriger, sehr vager Eindruck war dass Razor Coast mehr karibisch angehaucht und auch irgendwie dreckiger ist. Bei Freeport finden sich viele bekannte Aspekte aus den bekannten D&D-Settings und ein bißchen Cthulhu, aber ich fand das entwickelte sich dort nie so richtig zu einer eigenen Richtung.
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Offline D. M_Athair

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #3 am: 15.08.2015 | 18:54 »
Muss ich verstehen, warum Razor Coast - im Gegensatz zu so ziemlich jedem anderen RSP-Produkt - für einen ersten Eindruck ein eigenes Thema braucht und nicht dieses nutzen kann?
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Offline Rhylthar

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #4 am: 15.08.2015 | 20:47 »
Muss ich verstehen, warum Razor Coast - im Gegensatz zu so ziemlich jedem anderen RSP-Produkt - für einen ersten Eindruck ein eigenes Thema braucht und nicht dieses nutzen kann?
a) *shrug* War mir nicht bekannt. Steht Dir frei, es mittels C&P rüberzuholen.
b) Hat es beim First Look vom Giantslayer AP auch keinen interessiert.
c) Es ist Pathfinder, hier ist Pathfinder. Passt.

@ Antariuk:
Kenne nur die 4 Freeport-Abenteuer und die gehören zu den Dingen, bei denen ich es nicht bereue, sie verkauft zu haben. Hat bei mir nicht gezogen.

Dein Eindruck täuscht nicht, ich würde Port Shaw eher mit Five Fingers (Iron Kingdoms) vergleichen, was die "Dreckigkeit" angeht. Auch das Karibik/Hawaiianische Feeling würde passen, eben auch mit dem Hintergrund der Kolonialisierung und Unterdrückung der Eingeborenen. Und eine Vulkangöttin mit ansehnlichem Artwork gibt es auch noch, wenn ich mich recht erinnere:

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Offline Antariuk

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #5 am: 15.08.2015 | 21:29 »
Die ist wohl... "heiß" 8)

War das eigentlich Razor Coast wo in der Einleitung was über den Begriff Kampagne im Wandel der Zeiten steht, oder verwechsel ich dass gerade? Falls ja, was steht denn da bzw. was meinst du zu dem was da steht? :)
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Samael

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #6 am: 15.08.2015 | 21:33 »
Muss ich verstehen, warum Razor Coast - im Gegensatz zu so ziemlich jedem anderen RSP-Produkt - für einen ersten Eindruck ein eigenes Thema braucht und nicht dieses nutzen kann?

Hast du Angst, dem Tanelorn geht der Platz aus?? Der Beitrag ist jawohl ausführlich genug, dass ein eigener Thread gerechtfertigt ist.

Rhyl: Ist ne Posterkarte und/oder ein map booklet dabei? Gibts das auch für Andere Systeme? Rappan Athuk gibts ja auch für dieses ODND Klon, dessen Name mir grad entfallen ist.

Offline afbeer

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #7 am: 15.08.2015 | 21:47 »
Gibts das auch für Andere Systeme?
Annähernd textgleich für Swords & Sorcery Wizardry (oops).
« Letzte Änderung: 15.08.2015 | 21:55 von afbeer »

Offline Rhylthar

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #8 am: 15.08.2015 | 21:49 »
@ Samael:

Großes Manko: Keine Postermap!
Und das Map Folio soll nicht so prickelnd sein...

Es gibt auch eine Sword & Wizardry Version.

@ Antariuk:
Muss ich nochmal nachlesen nachher.
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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #9 am: 16.08.2015 | 07:38 »
@ Antariuk:
Also sowas steht da nicht gerade.

Es stehen einleitende Worte, welche Probleme häufig bei größeren Kampagnen (AP) auftreten und wie sie versuchen wollen, dies bei Razor Coast zu verhindern. Und der Ansatz gefällt mir sehr gut.
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Offline Antariuk

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #10 am: 17.08.2015 | 11:54 »
Ah ok, dann war es das vielleicht auch oder ich hab wieder was durcheinander bekommen. Danke!
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Offline Guennarr

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #11 am: 21.08.2015 | 23:15 »
Annähernd textgleich für Swords & Sorcery Wizardry (oops).

Üblicherweise sind Froggod-Produkte ja sehr auf "Old School" getrimmt. Daher ging ich auch bei Razor Coast davon aus, dass die S&W die "Vorlage" bildet und dann in Pathfinder konvertiert wurde. Ein Irrtum: In der S&W-Fassung wird man als erstes darüber belehrt, dass die Aufstiegsgeschwindigkeit etwas schneller als üblich sei und an wie vielen Stellen man noch Abstriche vom üblichen S&W-Spielgefühl machen muss. Daher für S&W/ Classic D&D-Spieler nur empfehlenswert, wenn sie mit diesen Besonderheiten leben können.

Offline Guennarr

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #12 am: 21.08.2015 | 23:28 »
Kennst du zufällig Freeport, das Äquivalent von Green Ronin? Mich würde sehr interessieren inwiefern sich die beiden Settings oder Abenteuerlinien unterscheiden. Mein bisheriger, sehr vager Eindruck war dass Razor Coast mehr karibisch angehaucht und auch irgendwie dreckiger ist. Bei Freeport finden sich viele bekannte Aspekte aus den bekannten D&D-Settings und ein bißchen Cthulhu, aber ich fand das entwickelte sich dort nie so richtig zu einer eigenen Richtung.

Also rein formal gesehen ist Razor Coast eine Sandbox/ Spielwiese, während der gerade erst erschienene neue Pathfinder-Freeport-Hardcover-Band vom Umfang her ähnliche Ausmaße erreicht, aber ein reiner Setting-Band bleibt.

Zu den Abenteuerbestandteilen beider Settings: Für mich ist der Hauptunterschied, dass sich Razor Coast innerhalb einer Region abspielt, während zumindest die ursprüngliche Freeport-Trilogie doch sehr stark auf Freeport konzentriert. Als allzu klassisch empfand ich Freeport eigentlich nie. Klar, es werden jede Menge klassischer Clichés miteinander vermengt. Aber vor Paizo kam eigentlich kaum ein Anbieter auf die Idee, diese Elemente so frech miteinander zu verquirlen. TSR hatte z.B. für alles ein eigenes Setting.

Aus heutiger Sicht würde Freeport wahrscheinlcih keinen Innovativitätspreis mehr gewinnen, aber ich mag es noch immer und es scheint ja auch unausrottbar zu sein, wenn man bedenkt, wie viel Material über die Jahre inzwischen entwickelt wurde.

Zur Ausgangsfrage: Überlege dir eher, ob du an einem Ort spielen willst oder lieber in einer Sandbox. Als dritte piratenlastige Alternative gäbe es auch noch den Skulls & Shackles-/ Unter-Piraten-AP von Paizo/ Ulisses, für den mit Plunder & Peril/ Tödliche Gezeiten ein "andockbares" Großmodul herausgekommen ist.

« Letzte Änderung: 21.08.2015 | 23:31 von Guennarr »

Offline Antariuk

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Re: [First Look] Razor Coast (PFRPG)
« Antwort #13 am: 24.08.2015 | 16:02 »
Aus heutiger Sicht würde Freeport wahrscheinlcih keinen Innovativitätspreis mehr gewinnen, aber ich mag es noch immer und es scheint ja auch unausrottbar zu sein, wenn man bedenkt, wie viel Material über die Jahre inzwischen entwickelt wurde.

Freeport dürfte das langlebigste d20 Setting überhaupt sein weil nichtmal die Forgotten Realms quasi ununterbrochen seit 2000 zu haben sind (wenn man die Lücke zwischen D&D3.5 und D&D4E als solche zählt). Klar waren mal Pausen dabei, und manche Sachen wie die Anniversary Edition der ersten drei Abenteuer waren auch nur Re-Releases, aber offiziell war Freeport seit der Geburt von D&D3E dabei. Und es gibt das Setting mittlerweile für d20, Tru20, Pathfinder und FATE :) Ich finde das richtig cool.

Zur Ausgangsfrage: Überlege dir eher, ob du an einem Ort spielen willst oder lieber in einer Sandbox. Als dritte piratenlastige Alternative gäbe es auch noch den Skulls & Shackles-/ Unter-Piraten-AP von Paizo/ Ulisses, für den mit Plunder & Peril/ Tödliche Gezeiten ein "andockbares" Großmodul herausgekommen ist.

Bah, nee, S&S finde ich nicht so pralle. Wie bei allen APs mindestens ein paar gute Ideen, aber da baue ich mir lieber selber was - habe ich ja auch gemacht mit meinem Neuaufguss der "Isle of Dread" als Pathfinder Abenteuer mit karibischem Flair. Da sind auch etliche Sachen aus Freeport drin verwurstet, u.a. eben Freeport als Startpunkt. Razor Coast ist mir (noch) zu teuer für das was es an wirklichem Mehrwert bietet wenn man eh schon so viel selber gebastelt hat. Aber danke trotzdem für deine Einschätzung, dann lag ich ja nicht so wirklich daneben was den Unterschied zwischen beiden Settings betrifft.
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