Anstoß des Themas ist dieser Beitrag zur Diskussion um das Lone Wolf Adventure Game auf RPGnet. [Quelle.]
Wie seht ihr das? Ist das Prinzip des Generierungssystems an sich für euch noch von herausragender Bedeutung?
Ist Point-Buy, Zufallsgenerierung, Life-Path, Auswahl aus Optionen (vgl. Apoc.-Engine) grundsätzlich gut oder schlecht?
Rein Zufallsbasierte sind Quark. Die anderen sind vorzuziehen.
Bei Point Buy Systemen kann es einfach lange dauern und die Spieler in dem Design der Charaktere sich verzetteln.
Bei mir ist es so, dass ich bei umfangreichen Point-Buy-Systemen immer noch sekptisch bin. Dafür haben in der Vergangenheit solche Generierungssysteme viel zu häufig zu durchdesignten (auch im Sinne von Min-Maxing) Kunstfiguren [1] geführt, die für mich wenig mit einem lebendigen, interessanten Charakter zu tun hatten.
Hmm. Halte ich für ein Scheinargument. Wenn Dich Min-Maxte Figuren stören wieso stören Dich keine Freak-Rolls nach oben oder unten bei der SC Erschaffung?
Je nach System kann das ein oder zwei Klassen bessere/schlechtere SC hervorbringen.
Auch bei Life-Path a la Traveller kann man am Ende mit einem Tross-Admin enden obwohl man den Super-Duper Space Marine wollte...
Was man halt als SL können muss ist unstimmige SCs ablehnen. Bzw. die Challenge der Fähigkeit der Mitglieder der Gruppe anpassen. Einfach weil wenn sie kompetenter sind werden auch die Aufgaben schwieriger die ihnen zufallen.
Bei Point Buy und einem vereinbarten Genre / Setting / Aufgabenstellung ergibt sich hoffentlich eine Gruppe auf diese Aufgabe hin entwickelte, aber dennoch runde/stimmige, kompetente, SCs.
Grundsätzlich haben aber gerade die letzten Jahre gezeigt, dass die jeweils benutzte SC-Erschaffungsmethode für das jeweilige Spiel häufig genau so sinnvoll ist. Kurz: SC-Generierung und Regeldesign passen zueinander und das erste ist nicht beliebig austauschbar.
Häufig haben sich die Designer NULL Gedanken über Balancing gemacht und gehen davon aus das für den jeweiligen SL "Durchschnittliche" SCs erstellt werden wenn es ein zufallsbasiertes Generationsprinzip ist.
Häufig, wie beim Rolemaster wird mit einem %Wert eine Komplexität vorgegaukelt die gar nicht da ist (Es sind ja normalerweise nur 11 Abstufungen wirksam, das könnte man auch anders abbilden).
Templates mit Manövrierraum und ein, optionales, Point-Buy für SCs die aus dem Rahmen der Templates fallen, sind vorzuziehen.
Die Auswahlmethode in Sagas of the Icelanders (Apoc-Engine) oder die Zufallsgenerierung in DCC RPG oder das Point-Buy-System bei Savage Worlds - das sind alles Generierungen, die so - und zwar genau so! - passen.
Den Wunsch "überall und unbedingt Point-Buy [2]" zu bekommen, sehe ich mittlerweile als veraltete Haltung.
Das ist sooo 2000er!
Wenn ich nur einen der Magna Kai Brüder spielen darf oder jemanden aus diesem Umfeld, dann braucht man kein Point-Buy. Das Problem am Design des Point Buys ist das es immer eine gewisse künstliche Balance herstellen will, da ist dann Diplomatie und Schwertkampf ggf. gleich teuer, aber im jeweiligen Abenteuer nicht gleich wirksam.
Hinzu kommen dann so Spezialisten die Punkte mit irgendwelchen Nachteilen schinden wollen die ihnen in dem Abenteuer nicht weh tun.
Da ist dann SL Haltung und Erfahrung gefragt hier Auswüchse zu verhindern oder genüßlich aus zu nutzen.
Was ist euere Haltung?
[1] Das muss nichts Schlechtes sein. Auch solche SC können im Laufe des Spiels zu echten Persönlichkeiten reifen und Min-Maxing kann systemseitig auch gewollt sein. Schlecht finde ich es aber dann, wenn Point-Buy nur dem Kontrollbedürfnis/dem Wunsch nach dem Wunsch-SC der Spieler Rechnung trägt und keinen anderen Sinn hat.
Versteh ich jetzt nicht. Wenn ich einen ehemaligen Freibeuter der einen Hass auf andere Piraten hat, ein Auge verloren hat und ein sehr guter Entermesserkämpfer ist spielen will, dann unterstützt mich hier PointBuy in der Regel gut weil ich alle Freiheitsgrade habe.
Zumal dummerweise gerade der Freibeuter/Piraten Life Path aus ist.
NATÜRLICH will ich kontrollieren wie mein SC zustande kommt, was er kann und was nicht.
Halt in den Grenzen der Points die allen Spielern gleich zugebilligt werden.
Das hat einfach was mit auf Augenhöhe mitspielen wollen zu tun.
[2] Statt Point-Buy könnte da auch jede andere Generierungsmethode stehen. Das Kaufsystem ist nur das, was am meisten gefordert wird.[/size]
Bei mir wären passende Templates mit Streich- oder Zukaufoptionen an erster Stelle. Ich will mir nicht unbedingt immer den Kopf über die passenden Skills und Advantages machen müssen.
Ist ein, funktionierendes, einigermaßen gebalanctes Point-Buy mit dabei, um so besser, aber das ist m.M. nach ein Nice to Have.
Zufallsbasiert ist dagegen des Teufels. Auch wenn ich hie und da NUTZNIESSER war, und zwar wirklich mit Grossbuchstaben.