Ich benutze
JabRef. Ich nutze es auf Ubuntu um dort meine ganze Literatur zu sammeln und zu ordnen (die Gruppen-Funktionen sind für mich richtig klasse), Dokumente auf meinem Rechner zu verlinken und mir kurze Zusammenfassungen zu gelesenen Büchern und Artikeln zu hinterlegen oder Notizen zu den Einträgen zu machen. Es gibt vorgefertigte Dokument-Typen, die ich mir aber alle nochmal angepasst habe, so dass die Daten, die ich da sammle, mit denen übereinstimmen, die ich hinterher auch zum Zitieren nach unserer Lehrstuhlvorlage brauche. Ich kann Einträge sowohl automatisiert als auch manuell sortieren, farbig kennzeichnen und durchsuchen sowie auf Duplikate prüfen lassen. Nachdem ich zuletzt für meine Masterarbeit alles noch in Excel zusammengewurstelt habe, ist JabRef einfach ein Segen.
Was leider nicht so gut funktioniert, ist die Nutzung auf mehreren Rechnern mit unterschiedlichen Plattformen. Ich hatte anfangs so die Idee, dass ich dann sowohl mit dem Arbeitslaptop als auch mit meinem Festrechner zuhause einfach JabRef öffne und meine Datenbank auf dem USB-Stick bearbeiten kann. Das geht so nicht, weil die bearbeiteten Dokument-Typen nicht übertragen werden (also ich alle Änderungen an Einstellungen im Programm immer extra nochmal machen müsste). Links gehen dann natürlich auch nicht, weil ja die Dateipfade nicht dieselben sind. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass ich das Programm dann eben doch nur auf meinem Arbeitslaptop unter Ubuntu nutze.
Was auch nervig ist, ist, dass JabRef nicht über diese Paketverwaltung einfach installiert werden kann, sondern dass ich mir halt diese Datei runterlade und dann theoretisch immer per Terminal von Hand öffnen müsste. Hab mir dafür nen "Sesam-Öffne-Dich"-Button programmiert, der mir das Programm öffnet, weil ich mir den Befehl sonst nicht merken kann und es auch unpraktisch finde. Downside dieser manuellen "Pseudoinstallation" ist auch, dass das Programm nicht automatisch updatet, sondern ich jedesmal die Datei neu runterladen muss. Es prüft aber automatisch auf Updates und gibt Bescheid, wenn neue Versionen verfügbar sind. Beim letzten Mal hat er meine Einstellungen aus der Vorversion des Programms dann brav übernommen, aber irgendwie trau ich dem Frieden nicht und traue mich deswegen nicht, die aktuelle Version runterzuladen. Theoretisch sollte das aber auf demselben Rechner zu keinen Problemen führen.
Wie bei so ziemlich jedem Java-basierten Programm auf Ubuntu habe ich auch mit JabRef einen Kleinkrieg darum geführt, welche Java-Version das haben will und welche es dann auch tatsächlich benutzen soll. Hat mich einen entnervten Nachmittag gekostet herauszufinden, dass Ubuntu, nur weil es behauptet etwas zu deinstallieren, selbiges nicht unbedingt restlos deinstalliert (will heißen: Vorsicht vor alten Java-Versionen. Oder zu neuen.)
Was definitiv für mich nicht geht, ist die Verbindung von JabRef mit LibreOffice und die automatische Erstellung von Fußnoten und Literaturverzeichnis. Da kann aber das Programm nichts für. Technisch ist es möglich, wenn auch umständlicher als wenn es mit einem LaTeX-Editor (für welche es eigentlich gedacht ist) verbunden wird. Allerdings sind die vorgegebenen Zitierweisen, die das Programm nutzt, für mich absolut unbrauchbar und sie auf unsere heimischen Richtlinien umzuprogrammieren wäre so umständlich, dass ich auch gleich die Literatur von Hand verwalten kann. Daneben das Problem, dass ich meinem Schreibprogramm irgendwie beibringen müsste, dass es die Angaben nach Quellen und Literatur sortiert... keine Chance...
Untauglich für mich ist auch die interne Literatursuche von JabRef - die durchsucht bloß so naturwissenschaftliche Datenbanken und Google Scholar und ist damit für mich nutzlos.
Mein Fazit ist, dass das Programm als lokales Literaturverwaltungsprogramm sehr gut taugt und sich flexibel an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Ich bin bislang sehr zufrieden.
Am besten informiert ihr euch online mal, welche Literaturverwaltungssysteme es so gibt und welche davon für das, was ihr damit machen wollt, am besten taugen. Eine Übersicht findet ihr zum Beispiel
HIER.