Autor Thema: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele  (Gelesen 18967 mal)

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #75 am: 28.08.2015 | 07:25 »
Ich würde da mal von ausgehen, dass optimistisch gerechnet, 50% der Klicks interessierte Zuschauer sind. Egal ob erfahrene RPGler oder Neueinsteiger. Vermutlich eher weniger.
Stell Dir einfach mal vor jeder 5. dieser 50% von 100000 würde sich ein DSA-Regelbuch kaufen. Das wären dann 10000 Regelbücher.
Welche Auflage hat die 5.Edition von DSA?

Du musst sowas immer in Relation sehen. Ich wette Ulisses freut sich über die (für Rollenspiele) phänomenale Reichweite, die diese Lets Plays liefern.

Zu dem vorherigen Teil: 30 Sekunden sind eine verdammt lange Zeit. Ich persönlich würde mir kein Video 30 Sekunden anschauen, nur damit mein Lieblingskanal noch nicht einmal einen kompletten Cent dafür bekommt.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline JS

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #76 am: 28.08.2015 | 08:11 »
Vorstellen kann man sich viel, aber ohne Zahlen und Untersuchungen zur Wechselwirkung bleibt alles nur blinde Spekulation.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Tharsinion

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #77 am: 28.08.2015 | 08:24 »
Sicherlich ist es Spekulation. Aber wenn ich als Rollenspieler mit dem Ziel der Mitspielerakquise die Wahl zwischen Werbung durch Rollenspielforen, -blogs, örtliche Geschäfte, Mundpropaganda und Youtube Let's Plays hab, weiß ich was von allem ich wähle. Der Witz ist ja, dass es auf dem Sektor sonst keine so weitgreifende und interdisziplinelle Alternative gibt. Drakensang als PC-Game mit DSA4 pdf war damals fein, aber mehr kam dann auch nicht. Wenn man potentiellen Spielern überhaupt irgendwie vermitteln kann, dass es sowas wie unser Hobby gibt (egal auf welchem Wege) ist schon viel gewonnen. Nur weil hier eingefleischte Tischrollenspieler sitzen, die verständlicherweise aus einem Let's Play nichts ziehen, weil sie einfach ihre Gruppe anrufen und mit denen ein Abenteuer zocken heißt das nicht, dass jeder die YT Videos langweilig findet. Und solange es keine Alternative gibt, die ähnlich viele Zuschauerzahlen (für 30 Sekunden) vor den Bildschirm zieht (egal ob sies im Hintergrund laufen lassen oder nicht), sind YT-Videos eines der effektivsten Mittel um RPGs den potentiellen Neukunden zu präsentieren.
Spielabend steht vor der Tür und du brauchst noch Trifolds? --> FlatsCreator

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Offline Gorbag

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #78 am: 28.08.2015 | 12:24 »
Nur?   :D :D :D

Manchmal frag ich mich echt was ihr erwartet?! Wann hat denn das letzte mal eine RPG-Werbung so viele Leute erreicht, egal ob der Nichtrollenspieler-Anteil 20-50% beträgt oder evtl. sogar mehr? Das Tanelorn scheint in seinen Ansichten teilweise ja angestaubter zu sein als ich dachte... Liefert doch mal einen Alternativvorschlag, mit dem man mit ähnlich niedrigem Aufwand ein ähnlich großes oder größeres Publikum erreichen kann.

Ich habe nicht behauptet, dass die Zahl klein ist. 50% von 120.000 sind immer noch 60.000 Leute, das ist mir auch klar und das ist schon eine Menge wo ich persönlich anfangen muss in "Fußballstadien" umzurechnen, damit die Zahl überhaupt vorstellbar bleibt. Ich wünsche mir auch, dass die Rollenspielszene über so Platformen weiter verbreitet wird und das mit Erfolg, nur sind solche Viewzahlen eine trügerische Sache (und ich selber sehe keinen Reiz in P&P Lets plays, aber das nur am Rande). Die Zahl unreflektiert in den Raum zu stellen sugeriert eine enorme Reichweite dieser Kanäle. Ich habe nur meine Schätzung in den Raum gestellt (die sich auch nur auf eine Mischung Bauchgefühl + IT-News Seiten stützt und damit auch wenig belastbar ist).
Ich wünsche es unserem Hobby von ganzem Herzen, dass die Lets Plays für tausende interessierte neue Spieler sorgen. Wenn die 80.000 Rollenspieler in Deutschland (Zahl wurde in anderem Thread genannt) stimmen, würde sogar bei 60.000 Zuschauern eine erhebliche Nicht-Rollenspieler Quote dabei sein. Fänd ich super. Nur gibt es dazu leider keine einzige brauchbare Statistik. Alles was man hier so tuen kann ist das "rumraten" von Laien auf Basis von Halbwissen, Bauchgefühl und einem Viewzähler, der bei 30 Sekunden hoch springt. Eigentlich bräuchte es im DSA 5 GRW einfach einen Link zu einer Onlineumfrage, vergleichbar mit den alten Karten die den Fanpro Büchern immer beilagen, damit man da endlich mal wieder belastbare Zahlen bekommt, auf deren Basis man hochrechnen kann, was gerade in der Szene passiert.

Online Ludovico

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #79 am: 28.08.2015 | 12:55 »
Na dann koennen wir ja davon ausgehen, dass Ulisses bald fuer Rupert Murdoch interessant wird, wie?

Allerdings glaub ich eher, dass die Absaetze nicht gross erhoehen werden, denn solche Lets Plays werden von Rollenspielern konsumiert und im niedrigen einstelligen Promillebereich dann solchen, die sowieso Interesse an dem Hobby haben, sich aber nix drunter vorstellen koennen.

Es sind halt eher eine neue Form von Rezension, die der Kaufentscheidung dienen. Kaufen tun allerdings dann doch nur ein paar SLs.

Aber so richtig neues Blut kommt dadurch nicht rein (wie bei Rezis).

Offline Bilwiss

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #80 am: 28.08.2015 | 13:45 »
Allerdings glaub ich eher, dass die Absaetze nicht gross erhoehen werden, denn solche Lets Plays werden von Rollenspielern konsumiert und im niedrigen einstelligen Promillebereich dann solchen, die sowieso Interesse an dem Hobby haben, sich aber nix drunter vorstellen koennen.

Die Behauptung dass die Lets plays von Pietsmiet oder Rocketbeans überwiegen von Rollenspielern konsumiert werden halt ich mal für überhaupt nicht haltbar. Dann müsste es ja eine große Anzahl von Zuschauern auf youtube geben die an solchen Formaten interessiert wären und Orkenspalter Lets plays würden nicht bei ungefähr 3000 views stehen. Die Leute die bei Pietsmiet oder Rocketbeans zuschauen tun das weil sie Fans von diesen Persöhnlichkeiten sind. Und bei solchen Lets plays kann man die Persöhnlichkeiten gut ausspielen. Da kann man gut schlagfertig sein und mal nen guten Witz reißen. Bei dem Erfolg von Lets plays kommt es im Allgemeinen mehr darauf an wer was spielt nicht was gespielt wird.

Online Ludovico

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #81 am: 28.08.2015 | 14:28 »
Ich behaupte, dass die rollemspielrelevanten Shows von solchen Jumgs ueberwiegend von Rollenspielern geschaut werden.
Aber ich lass mich gern eines besseren belehren und freue mich natuerlich auch, wenn Ulisses mit Heyne in einer Liga spielt durch traumhafte Absatzzahlen.

Offline tartex

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #82 am: 28.08.2015 | 14:53 »
Ich behaupte, dass die rollemspielrelevanten Shows von solchen Jumgs ueberwiegend von Rollenspielern geschaut werden.
Aber ich lass mich gern eines besseren belehren und freue mich natuerlich auch, wenn Ulisses mit Heyne in einer Liga spielt durch traumhafte Absatzzahlen.

Wir haben in diesem Thread schon einige Male versucht zu erklären, dass sich die These, dass das nur Rollenspieler erreicht, auf Grund der View-Zahlen nicht im Geringsten halten lässt. Kann man gerne weiter oben nachlesen.

Wir haben vielleicht 3,000 Views (siehe Orkenspalter), die sich durch direkte Suche nach "Let's Play DSA" erklären lassen, aber 200,000+ Views für Rollenspiel bei den prominenten Let's-Playern, die sich durch Suche nach dem "Star" erklären lassen.

Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht eins zu eins (oder eins zu zehn) in Verkäufe umsetzen, aber wenn sich Rollenspieler beschweren, dass niemand versucht Nicht-Rollenspieler zu erreichen, und wenn man ihnen dann Gegenbeispiele zeigt, dann werden diese Beispiele halt kleingeredet, weil sie dem zugestandenen Rahmen dessen sprengen, was die Szene-Leuite bereit sind als Rollenspiel anzuerkennen.

Nur ohne Rahmensprengen, lässt sich halt der Rahmen nicht sprengen.  :P

Interessant finde ich auch Reaktionen wie "die spielen mir nicht ernsthaft genug".
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Offline Abaton23

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #83 am: 28.08.2015 | 15:18 »
Ein Mitspieler aus meinem Kreis hat mich auf den Artikel mit der Aussage aufmerksam gemacht: "Ich fand den Artikel witzig, weil er fast genau so von dir kommen könnte..." Fast alle Mitspieler meines Spielkreises denken gerade so, wie es die beruflichen Fachleute in dem Artikel beschreiben. Nur 2 von ca. 15 Leuten wollen immer wieder ihr DSA spielen. Nun sind das eben zwei Sammelwütige, die (nach meiner Beobachtung) die enormen Anschaffungskosten ihrer zahlreichen Quellenbücher vor sich selbst rechtfertigen wollen. Der Rest sind nur langjährige Hobbyisten mit vielfältigen Interessen. Von denen ist außer mir im wesentlichen nur einer im Tanelorn unterwegs.

Dass den Aussagen der beruflichen Fachleute im Artikel gerade in RPG-Foren widersprochen wird, erklärt sich für mich recht nachvollziehbar. Wo sonst sollte man nach Witzmann die Kern-Spieler finden, die mit ihrer  „Sammel- und Regelwut“ ein Problem erzeugen würden?
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Offline Gorbag

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #84 am: 28.08.2015 | 15:24 »
Wir haben in diesem Thread schon einige Male versucht zu erklären, dass sich die These, dass das nur Rollenspieler erreicht, auf Grund der View-Zahlen nicht im Geringsten halten lässt. Kann man gerne weiter oben nachlesen.

Wir haben vielleicht 3,000 Views (siehe Orkenspalter), die sich durch direkte Suche nach "Let's Play DSA" erklären lassen, aber 200,000+ Views für Rollenspiel bei den prominenten Let's-Playern, die sich durch Suche nach dem "Star" erklären lassen.

Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht eins zu eins (oder eins zu zehn) in Verkäufe umsetzen, aber wenn sich Rollenspieler beschweren, dass niemand versucht Nicht-Rollenspieler zu erreichen, und wenn man ihnen dann Gegenbeispiele zeigt, dann werden diese Beispiele halt kleingeredet, weil sie dem zugestandenen Rahmen dessen sprengen, was die Szene-Leuite bereit sind als Rollenspiel anzuerkennen.

Nur ohne Rahmensprengen, lässt sich halt der Rahmen nicht sprengen.  :P

Interessant finde ich auch Reaktionen wie "die spielen mir nicht ernsthaft genug".

Da kommt dann auch hinzu das die Zahl bedeuten würde, dass jeder deutsche Rollenspieler das Video 5 mal gesehen haben muss....

Der Tanelorn-Thread wo mal gefragt wurde was man denkt wie viele deutsche Rollenspieler es gäbe ergab das die meisten Schätzungen sich so um 80.000 Spieler bewegen (Basis für die 5 mal, bei 437.000 Views des ersten Videos). Die RPC, eine Messe die entgegen ihrem Namen nicht nur Rollenspieler zu ihren Besuchern zählt hat in den guten Jahren 40.000 Besucher.
Wenn wir jetzt einfach davon ausgehen das beide Zahlen richtig pessimistisch sind und deshalb 400.000 Rollenspieler in Deutschland annehmen (was ich für absolut unhaltbar halte), dann muss jeder davon das Video gesehen haben. Das würde PietSmite, von dem ich bis vor 2 Tagen nie gehört habe, zu dem Namen der deutschen Rollenspilszene machen. Den würde da jeder kennen. Das wäre der Stargast auf jeder Rollenspielmesse.

Online Ludovico

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #85 am: 28.08.2015 | 15:43 »
Also ich halte 400.000 Spieler in Deutschland fuer sehr gut moeglich.
Es sind danm halt nicht nur aktive, sondern auch ein paar ehalige dazwischen, die wieder spielen wollen.

Ich kann mir vorstellen, dass es manchen nicht gefaellt, aber der demographische Wandel macht auch bei Rollenspielern nicht halt. Viele der Nerds und Freaks sind heutzutage erwachsen, sind im Berufsleben und haben Familie. Sie haben keine Zeit oder Lust auf Con-Besuche, langwierige Diskussionen im Internet,... Sie laufen auch laengst nicht mehr fuer alle gut erkennbar herum, sondern tragen auch mal farbige T-Shirts oder Hemden, haben kurze Haare,... Und auf Veranstaltungen reden sie halt nicht viel ueber ihr Hobby (wenn es keine RPG-Veranstaltung ist), weil sie wissen, dass das eher langweilt oder sie sich sorgen, als Nerds abgestempelt zu werden.

Und deshalb glaub ich, dass es unserem Hobby sauwohl geht.

@tartex
Tja, ich hab die Darstellung gelesen und zweifel sie an. Aber hier laege ich gerne falsch.
« Letzte Änderung: 28.08.2015 | 15:45 von Ludovico »

Offline tartex

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #86 am: 28.08.2015 | 15:48 »
Und auf Veranstaltungen reden sie halt nicht viel ueber ihr Hobby (wenn es keine RPG-Veranstaltung ist), weil sie wissen, dass das eher langweilt oder sie sich sorgen, als Nerds abgestempelt zu werden.

Aber dafür knallen sie sich dann ein 28teiliges Let's Play rein.  ~;D

Ich denke, dass Leute über 30 mit dem Format relativ selten was anfangen können - zumindest was Computerspiele betrifft. Ich frage mich auch, wann sich die Let's-Play-Generation dieses ganze Zeug anschaut. Es muss wohl eher der Berieselung als der vollen Aufmerksamkeit dienen. Aber das ist auch nur eine Mutmassung. Gibt es hier überhaupt junge Leute? Ach nein, die sind ja bei Youtube...
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Just_Flo

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #87 am: 28.08.2015 | 15:51 »
Sagen wir mal nur 1:10 000tel derer, die diese Let's Plays schauen kann vom Rollenspiep überzeugt werden und nur 1:10 000tel der Leute die mit RPG aufgehört haben fangen mit den neuen technischen Möglichkeiten wieder an, dann haben wir 86 neue Spieler durch das erste Let's Play. 

Offline tartex

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #88 am: 28.08.2015 | 17:42 »
Ich habe mir gerade einen twitch-Account geholt. Auf Englisch sind da tatsächlich gerade 5 D&D-Live-Übertragungen am Laufen.

Bei Geek&Sundry schauen gerade 1116 Personen zu.
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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #89 am: 28.08.2015 | 17:50 »
@tartex
Vielleicht hast Du recht und ich hoffe es auch und Lets Play ist der ganz grosse Wurf.

Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.

Waere schoen und hoffe, dass das passiert.
Bin aber halt skeptisch, weil im Netz halt auch viel heisse Luft produziert wird.

Offline tartex

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #90 am: 28.08.2015 | 17:56 »
@tartex
Vielleicht hast Du recht und ich hoffe es auch und Lets Play ist der ganz grosse Wurf.

Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.

Ich denke, dass es einen großen Unterschied gibt, ob viele Leute Rollenspielen (oder dabei zuschauen), oder ob es den Verlagen gut geht. Die Zukunft des Rollenspiels kann auch ohne Verlage möglich sein.
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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #91 am: 28.08.2015 | 18:50 »
Da stimme ich zu. Aber derzeit halte ich den Zustand der Verlage fuer einen sehr wichtigen Indikator fuer die Verbreitung des Hobbies, denn diese stellen Mainstream-Spiele her, die halt Mainstream sind.

Offline Abaton23

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #92 am: 28.08.2015 | 19:47 »
Da stimme ich zu. Aber derzeit halte ich den Zustand der Verlage fuer einen sehr wichtigen Indikator fuer die Verbreitung des Hobbies, denn diese stellen Mainstream-Spiele her, die halt Mainstream sind.
+1

Oder um es noch deutlicher zu benennen: Die Verlage produzieren allein durch ihre Präsenz, Werbung und Shopauftritte durch Synergieeffekte eine bedeutende Anzahl von Neukunden. Indiespiele, Kickstarter und Fanproduktionen werden im überwiegenden Teil nur von Bestandsspielern wahrgenommen. Brechen die Verlage weg, so bricht auch die Chance für viele Neueinsteiger weg.

Ja, wir Altspieler könnten auch junge Spieler anwerben. Doch wie sieht das dann aus, Vierzigjährige schmeissen sich an 15-jährige ran? Schon steht der Vertrauenslehrer auf der Matte oder der Elternbeirat... Frage ich Vierzigjährige, wie sie ursprünglich ins Hobby gefunden haben, hör ich regelmäßig Stichworte wie "gleichaltrige Kumpel", "hab im Laden gesehen" und "erste Abenteuer am Küchentisch".

Die Verlage sind sehr wichtig für Nachwuchs!
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Online Sashael

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #93 am: 28.08.2015 | 20:18 »
Ja, wir Altspieler könnten auch junge Spieler anwerben. Doch wie sieht das dann aus, Vierzigjährige schmeissen sich an 15-jährige ran?
Du musst nur in der Sonne glitzern, dann darfst du auch über 100 sein und keinen störts, wenn du dich an 16jährige ranmachst.
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Offline Archoangel

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #94 am: 28.08.2015 | 23:11 »
Was haben denn bitteschön die Verlage in Deutschland mit der rekrutierung von RPG-Nachwuchs zu tun? Mag ja sein, dass einst, vor langer langer Zeit Schmitt und ASS tasächlich eine Stange von Spielern geworben haben - schließlich gab es da zunächst einmal nichts nennenswertes. Aber in den letzten 10-15 Jahren? Wenn morgen Ulisses, Pegasus und Co. dichtmachen würden wäre das Hobby übermorgen tot? Bekäme ab übermorgen keinen Nachwuchs mehr und würde schneller aussterben als die Dinos? WER glaubt denn bitte das?

Rollenspiel verbreitet sich vor allem über Munpropaganda - nach wie vor. Und ein Einsteigersystem darf maximal so kompliziert sein, wie es der Spielleiter seinem Neuspieler vermitteln kann. Hat der 2W6 mal gespielt kann er/sie das System; bei gesteigertem Interesse wird es dann gekauft und gelernt. Ist selbst bei DSA4 nicht komplizierter als bei American Football - und bei weitem billiger. Selbst wenn man alles relevantes an Material besitzen möchte.

Der so genannte Werbeetat der Verlage versickert hingegen größtenteils dort, wo wohl auch die Millionen der Tabakindustrie hinwandern: "changing brands". Nee - im Ernst jetzt ... als jemand der lange Zeit erfolgreich seine Brötchen damit verdient hat: Ich habe nicht den Eindruck, dass auch nur ein "großer" Verlag jemals auch nur ernsthaft in Betracht gezogen hätte sich professionell hinsichtlich der Vermarktung ihres Spiel beraten zu lassen. Und die 25k die U. angeblich im Jahr für das Marketing von DSA&Co. Verballert wären da sicher mal besser aufgehoben. Aber lassen wir das - es wird ohnehin nicht passieren. Die Verlage "bewerben" die falsche Gruppe: erstlinig nämlich Leutchen, die bereits im Hobby sind. Zweitlinig jene, die zumindest den Verlag bereits kennen.

Ich zitiere an dieser Stelle mal die Talking Heads:
"Well, we know where we're goin'
But we don't know where we've been"
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Online Ludovico

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #95 am: 28.08.2015 | 23:49 »
@Archoangel
Fuer wie hoch haeltst Du die Chance, dass ein Typ auf Youtube ein Rollenspiel praesentiert oder eine Rezi schreibt oder ueberhaupt Nachwuchs fuer seine Gruppe rekrutiert, ein Mainstream-Produkt propagiert?

Und wer produziert die Mainstream-Produkte im Rollenspielbereich?

Offline KlickKlack

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #96 am: 29.08.2015 | 00:04 »
Nerds sind jetzt schon seit einer Weile hip und in dem sie plötzlich zu 'Helden' des Mainstream werden, ihre eigenen tv Shows etc haben wurde auch dem Rollenspiel eine ganz neue Aufmerksamkeit zu Teil.
Leider greifen, zumindest die deutschen Verlage dies überhaupt nicht auf. Betrachtet man die Art und Weise wie z.b. Community Rollenspiel präsentier (dramatisch, Fokus auf Zwischenmenschliches, Charakterplay, Gemeinschaft, Kreativität) sieht DSA5 oder Splittermond daneben einfach fade und langweilig aus.
Ich möchte damit gar keine DSA, Splittermond Diskussion beginnen, sondern nur darauf hinweisen, wie wenig die deutschen Verlage/Spiel dafür tun um diese große Chance zu nutzen.
Weder das Design, noch die Texte die man online findet haben etwas Geheimnisvolles oder Besonderes. Versetzt euch mal in jemanden der noch keine Rollenspiele gespielt hat, der mit der bildwelt der 2000 aufgewachsen ist und nun, dank einschlägiger tv Shows aufs Rollenspiel aufmerksam geworden ist...
Und dann seht ihr das Design von DSA5 oder Splittermond? Dann lest ihr die ersten greifbaren Beschreibungen? Man muss kein Fachmann für Werbung oder Kommunikation sein um zu erkennen, dass hier das Thema Neukunden 'neugieriger' zu machen völlig verfehlt wurde.
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.

Offline JS

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #97 am: 29.08.2015 | 00:39 »
Subjektiver könnte eine Aussage zu deutschen Rollenspielen nicht sein.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Just_Flo

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #98 am: 29.08.2015 | 00:47 »
Warum? Weil anscheinend die Produkte, die diese Anforderungen erfüllen entweder nicht in der Breite da oder nicht in der Breite bekannt sind oder sich anscheinend nicht rechnen.

Ja, es gibt eine Einsteigerbox bei Splimo. Ja, die ist wahrscheinlich gut. Ja, es wird garantiert Einsteigermaterialien für DSA5 geben (da wette ich einfach mal nen 20 € Gutschein bei Amazon drauf, dass es soetwas dies binnen 11 Monaten geben wird).

Das Problem ist doch, dass viele von uns (ja auch ich) solche Boxen oder Einstiegssysteme als Übergangsprodukte und nicht als Spielprodukte wahrnehmen.  Heißt, wir freuen uns drüber, dass es sie gibt, aber wir kaufen sie kaum und spielen tun wir mit ihnen sowieso nicht, weil sie für uns keine vollwertiges Rollenspiel sind.

Offline tartex

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Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
« Antwort #99 am: 29.08.2015 | 00:55 »
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.

Man muss halt trotzdem der Tatsache ins Auge blicken, dass Rollenspiele nach einem interessanten und spannenden Konzept klingen können, aber dass für die Vorbereitung und das Abhalten einer Spielrunde doch erheblicher Aufwand nötig ist. Die Frage ist, ob die Leute, die mal schnuppern möchten, bereit sind diesen Aufwand hineinzustecken.

Den "echten" Nerds bleibt evtl. halt die Möglichkeit verwehrt woanders ihre sozialen Energien umzusetzen. Da gehört schon eine Prise Verzweiflung dazu, es durchzuziehen. Wobei heute wahrscheinlich doch viele über MMORPGs und ähnlichem abgeholt werden.

Die Leute hier im Forum haben die Kulturform Rollenspiel halt schon jahrzehntelang intus. Uns ist die (auch die organisatorische) Lernkurve, es sich selbst beizubringen, gar nicht mehr bewußt. Aber ich kann es ungefähr erfühlen, wenn ich merke, wie schwer ich mir tue eine Online-Hangouts-Runde zu organisieren, weil mir da einfach die grundlegendsten Erfahrungen fehlen. Sowas schiebe ich dann immer hinaus.
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