Autor Thema: Weltmeister im schlechtreden...?  (Gelesen 11521 mal)

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Offline Kowalski

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #25 am: 25.08.2015 | 17:56 »
Der Gedanke vom "selteneren Gut" ist ja etwas irreführend, wenn vor Allem die Sachen verschwinden, die einen ohnehin nicht so recht interessieren.

Du machst den Fehler von Dir auf andere zu schließen.
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Offline Gorbag

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #26 am: 25.08.2015 | 18:08 »
Ich habe mich mit 20 auch vor den älteren Rollenspielern geekelt. Die haben immer versucht meine Freundinnen anzugraben und überhaupt konnte mich mir keinen Grund vorstellen, warum ein Dreißigjähriger was mit uns zu tun haben wollten - außer wegen der Mädels. Ich habe mich dann von denen immer fern gehalten. Erst als ich selbst festestens vergeben war, habe ich mich dann ganz allein auf solche Leute eingelassen. :D Aber da war ich auch schon 27.

Ist wohl ein Altersding. Für einen 18jährigen ist ein 20jähriger mitunter unendlich weit alterstechnisch entfernt. Ich kann mich auch erinnern mit 21 nicht mehr in Clubs zu gehen, wo das Publikum 18 war.

Unsere sonstigen Veranstaltungen werden übrigens sehr gut von Leuten zwischen 16-22 Jahren besucht. Die sind nur meistens kein Vereinsmitglied. Da die meisten P&Pler auch auf den anderen Events rumhängen, nehme ich einfach mal an, dass wir sooooo ekelig nicht sein können :D.
Aber ja, ich verstehe da durchaus deine Ausführungen. Ich erinnere mich da auch an einige Erlebnisse mit älteren Rollenspielern in meiner Jugend die nicht gerade dazu einluden den Kontakt zu denen zu suchen. Ich hoffe einfach das ich besser gealtert bin :D

Offline YY

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #27 am: 25.08.2015 | 18:18 »
Du machst den Fehler von Dir auf andere zu schließen.

Im Gegenteil, ich kaufe tendentiell eher bei den mittleren bis großen Anbietern.

Aber es interessiert eben nicht alle jedes Spiel, bei weitem nicht.
Da bekommt man es ggf. gar nicht richtig mit, wenn Teile des Gesamtangebotes wegfallen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Chiungalla

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #28 am: 25.08.2015 | 18:28 »
Letztendlich finde ich gar nicht so schlecht, dass die Geschmäcker und Marktanteile heute viel weiter gestreut sind als zu Zeiten in denen es (gefühlt fast) nur DSA und D&D gab. Von den 150.000 Exemplaren DSA damals ist doch letztendlich vermutlich recht wenig bei den Autoren angekommen. Man braucht nicht mehr Autoren, weil sich ein Buch häufiger verkauft. Ein Teil ging für Werbung drauf und der Rest war dann zu einem vergleichweise großen Teil Verlagsgewinn.

Verlage und Unternehmer werden in der Branche heute nicht mehr reich. Aber dafür braucht es viel mehr Schreiberlinge, Lektoren u.s.w.


Offline Kowalski

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #29 am: 25.08.2015 | 20:07 »
Letztendlich finde ich gar nicht so schlecht, dass die Geschmäcker und Marktanteile heute viel weiter gestreut sind als zu Zeiten in denen es (gefühlt fast) nur DSA und D&D gab.


Ins deutsche Übersetzt war das so, ja. Sobald man sich an englische Regeln wagte war sogar schon 1984 einiges mehr verfügbar.

Von den 150.000 Exemplaren DSA damals ist doch letztendlich vermutlich recht wenig bei den Autoren angekommen.

Nun, immer noch genug um zu expandieren und einige hauptberuflich einzustellen.

Man braucht nicht mehr Autoren, weil sich ein Buch häufiger verkauft.


Das zwar nicht, aber man braucht einen Mindestabsatz damit man Layout, Artwork und die Übersetzer, Autoren vergüten kann.
Oder man ist willkommen in der prekären Beschäftigung wo das eigene Gehalt nicht ausreicht und der Partner die eigentlichen Brötchen verdienen muss.
Das macht für die Leute auf Dauer keinen Sinn.

Ein Teil ging für Werbung drauf und der Rest war dann zu einem vergleichweise großen Teil Verlagsgewinn.

Da der Aufwand Rollenspiele zu verlegen recht groß ist kann es nicht so weit her gewesen sein. Schließlich hat Schmidt Spiele 1997 dann Insolvenz angemeldet, sowohl MtG als auch den DSA Büchern geschuldet, vermute ich mal. An den eher langweiligen aber halt auch von Oma und Opa verstandenen Spielesammlungen und den anderen Brett, Würfel und Kartenspielen wird es nicht gelegen haben.

Verlage und Unternehmer werden in der Branche heute nicht mehr reich. Aber dafür braucht es viel mehr Schreiberlinge, Lektoren u.s.w.

Ich sage ja. Willkommen im arbeitenden Präkariat.
Nicht von ungefähr gibt und gab es einen Brain Drain weg von den P&P RPGs hin zu Computerspielen und, weniger aber doch, auch zur Filmindustrie.

Das Lamantieren hilft nichts, man muss das so wie es ist akzeptieren und sich an neue Formen der Vermarktung und Finanzierung wagen.
Kickstarter sind hier ein wunderbarer Ansatz.

Hat man eine Idee kann man die mit spitzem Bleistift durchrechnen damit man ein sowohl erreichbares Finanzierungsziel sowie, und das ist optional, eine leicht über dem Mindestlohn liegende Vergütung der daran arbeitenden hat.
Die Stretch Goals sind dann die Sahne drauf.
Und PoD, weitere Auflagen, etc. dann die Schokostreusel oben drauf.
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Offline Talasha

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #30 am: 25.08.2015 | 20:22 »
http://www.traumthal.de/2014/03/26/hinter-den-kulissen-umsaetze-im-rollenspiel/

Was Prometheus hier über Umsatz und Verkauf aus dem Nähkästchen plaudert sagt schon viel aus.
« Letzte Änderung: 25.08.2015 | 20:27 von Talasha »
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"

Text

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #31 am: 25.08.2015 | 20:35 »
Ich finde es bezeichnend, dass wir bei einer Ausgangsfrage um "Rollenspielkrise und Nachwuchssorgen" jetzt schon wieder bei der prekären Beschäftigungssituation angekommen sind. (Natürlich kann man die prekäre Lage der Rollenspiel-Macher auch als eine Art von "Rollenspielkriese" sehen - aber ich glaube nicht dass der Verge-Artikel darauf hinaus will.)

Glaubt hier ernsthaft wer, dass die prekäre Situation der Rollenspiel-Macher kausal mit einer Krise des Rollenspiel-Hobby oder mit Nachwuchssorgen zusammenhängt? Und falls ja, in welche Richtung ist die Kausalität? ("man kann mit Rollenspielen nicht mehr seinen Lebensunterhalt verdienen, weil uns in den letzten Jahren Millionen von Kunden weggebrochen sind" oder "das Rollenspiel-Hobby stirbt aus, weil der Markt nicht mehr von finanzstarken Firmen mit riesigem Marketing-Budget bedient wird" - beides klingt mir eher nach Wunschdenken)

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #32 am: 25.08.2015 | 20:43 »
Ich finde es bezeichnend, dass wir bei einer Ausgangsfrage um "Rollenspielkrise und Nachwuchssorgen" jetzt schon wieder bei der prekären Beschäftigungssituation angekommen sind. (Natürlich kann man die prekäre Lage der Rollenspiel-Macher auch als eine Art von "Rollenspielkriese" sehen - aber ich glaube nicht dass der Verge-Artikel darauf hinaus will.)

Glaubt hier ernsthaft wer, dass die prekäre Situation der Rollenspiel-Macher kausal mit einer Krise des Rollenspiel-Hobby oder mit Nachwuchssorgen zusammenhängt? Und falls ja, in welche Richtung ist die Kausalität? ("man kann mit Rollenspielen nicht mehr seinen Lebensunterhalt verdienen, weil uns in den letzten Jahren Millionen von Kunden weggebrochen sind" oder "das Rollenspiel-Hobby stirbt aus, weil der Markt nicht mehr von finanzstarken Firmen mit riesigem Marketing-Budget bedient wird" - beides klingt mir eher nach Wunschdenken)

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Offline Rentin

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #33 am: 25.08.2015 | 20:49 »
http://www.traumthal.de/2014/03/26/hinter-den-kulissen-umsaetze-im-rollenspiel/

Was Prometheus hier über Umsatz und Verkauf aus dem Nähkästchen plaudert sagt schon viel aus.
Ja, der Christian erklärt das imho sehr gut und da ich ihn zumindest ein wenig kenne, glaube ich ihm das auch.
Auch meine Einblicke in andere Verlage decken sich mit dem, was Christian sagt.

Aber zum Thema:
Rollenspiel hat sich nach 40 Jahren einen Platz in der Spieleindustrie erarbeitet und wird, solange die Kundschaft nicht drastisch steigt oder fällt dort bleiben.
Da unser Hobby zum großen Teil auf Fantasie aufbaut, welche kein (Computer)-Spiel bietet, wird es immer Spieler geben. Was sich ändern wird, ist die Anzahl der Verlage. Da werden Spiele verschwinden, Neue hinzukommen, aber schlußendlich wird es sich wieder einpendeln.
Meiner Meinung nach wird Rollenspiel weiter ein entspanntes Leben als Sachbearbeiter mit einer schönen Wohnung, einem Kompaktwagen und jeder Menge Kindern führen.
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Chiungalla

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #34 am: 25.08.2015 | 21:01 »
@ Kowalski:
Deine Vermutungen muss ich nicht mitgehen. DSA alleine wird Schmidt Spiele nicht ruiniert haben, es sei denn sie haben echt schlecht gewirtschaftet. Und MtG ist kein Rollenspiel, also für diese Diskussion irrelevant.

Die Probleme der vielen kleinen Verlage in der Rollenspielbranche sind ja gerade ganz basale Marktwirtschaft:
Es gibt mehr Anbieter als der Markt tragen kann. Oder besser gesagt, als der Markt tragen würde, wenn vernünftige Gehälter bezahlt werden würden. Das liegt sicher vor allem daran, dass dort viele ihr Hobby zum Beruf machen (wollen). Und das führt letztendlich dazu, dass jeder nur einen sehr kleinen Teil eines eh schon nicht besonders großen Kuchens abgreift.

Und natürlich verdient dann nicht jeder Autor, Layouter, u.s.w. das gleiche Geld wie in der restlichen freien Wirtschaft. Oft auch nichtmal genug um ohne Sozialhilfe oder Wohngeld über die Runden zu kommen. Aber das ist ja letztendlich das Risiko eines jeden Arbeitnehmers der in einem übersättigten Markt sein Hobby zum Beruf machen möchte, oder?

Kickstarter und ähnliches sehe ich da durchaus als gute Lösung für die Verlage. Aber nicht nur um frisches Geld zu mobilisieren, sondern vor allem auch dafür um im Vorfeld am Markt nachzufragen, ob das Produkt überhaupt (zu einem realistischen Preis) benötigt wird. Es ermöglicht einem Verlag einfach eine sehr viel bessere Kalkulation und macht so vieles einfacher. Weil es de facto kein Risiko mehr gibt mehr oder weniger für den Altpapierhändler zu produzieren.

Ganz sicher wird das aber auch dazu führen, dass in der Zukunft das eine oder andere System schon an dieser Hürde scheitert, der eine oder andere Autor gar  nicht erst eine Anstellung findet, u.s.w.

Früher hatten wir wenige große Verlage. Jetzt haben wir viele kleine. Das Angebot für die Spieler ist größer und diverser geworden.
« Letzte Änderung: 25.08.2015 | 21:03 von Chiungalla »

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #35 am: 25.08.2015 | 21:40 »
@ Kowalski:
Deine Vermutungen muss ich nicht mitgehen. DSA alleine wird Schmidt Spiele nicht ruiniert haben, es sei denn sie haben echt schlecht gewirtschaftet. Und MtG ist kein Rollenspiel, also für diese Diskussion irrelevant.
Ich glaube Kowalski war hier sarkastisch. Schmidt-Spiele ist an seinem Warensortiment jenseits von DSA "drauf gegangen". DSA spielte damals nur eine sehr geringe bzw. garkeine Rolle.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #36 am: 25.08.2015 | 21:41 »
Werner Fuchs sagte, ich glaube es war bei den Drachenvätern, dass Schmidt Spiele die Einführung eines neuen Logistiksystems das Genick gebrochen hat, das Hunderte falsche Auslieferungen und entsprechende Retouren verursachte.

Hier bei Google Books nachzulesen:https://books.google.de/books?id=67atBQAAQBAJ&pg=PA55&lpg=PA55&dq=schmidt+spiele+drachenv%C3%A4ter&source=bl&ots=mTJyvEOgWT&sig=sjj4eIcQdcmH_Q6qm_apcuGQHBE&hl=en&sa=X&ved=0CDAQ6AEwAGoVChMImqLosP7ExwIVgZUsCh1KjQoY

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #37 am: 25.08.2015 | 21:48 »
Oder so. Man beachte die damaligen Gesamtumsatzzahlen von Schmidt-Spiele(120 Mio DM!). Da war DSA nur eine sehr kleine Nummer.
Btw. bei WotC haben sogar einen noch höheren Umsatz (durch MtG). 2013 oder 2014 war er bei 320 Mio $.
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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #38 am: 25.08.2015 | 23:33 »
Au contrair: DSA war damals eines der Zugpferde bei Schmidt, weshalb sich FanPro auch bei der Übernahme der Marke (vom Insolvenzverwalter) finanziell fast das Genick gebrochen hat: dieser Name wurde nämlich für sehr viel Geld verkauft ...

... das nur so am Rande.
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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #39 am: 25.08.2015 | 23:53 »
Das heisst DSA hätte einen Löwenanteil an den 120 Mio DM Jahresumsatz gehabt?
Sorry, aber das glaube ich nicht.

Werner Fuchs schrieb ja selber, dass er mehrere Hunderttausend DM auftreiben musste, um an die Marke und vor allem an die Lagerbestände ranzukommen. Das ist ein paar Hausnummern kleiner.

EDIT:
Hab mal in dem Dokument nachgelesen: Laut Fuchs: DSA-Umsatz am Ende von Schmidt ~ 7 - 8 Mio. Also um die 6% - 7%. Verdammt gut im Vergleich zu heute, aber für Schmidt damals nu echt nicht die Welt.
« Letzte Änderung: 25.08.2015 | 23:58 von 6 »
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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #40 am: 26.08.2015 | 11:20 »
Kommt darauf an, wie du dies lesen möchtest: bei 7-8 Mio. und 120 Mio. Jahresumsatz => 18 Marken. ich denke mal Schmidt hatte mehr als 18 Marken. Und ich denke mal, dass Schmidt nicht gerade 120 Mio. Umsatz in dem Jahr hatte in dem sie Konkurs angemeldet haben. Ergo: DSA war zu Zeiten des Konkurses eine Marke mit der man nochmal Geld reinholen konnte, also eines der Zugpferde = etwas das noch Gewinn erwirtschaft hat (im Gegensatz zu vielen anderen Teilen). Die Aussage kann also so stehen bleiben.
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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #41 am: 26.08.2015 | 12:09 »
Kommt darauf an, wie du dies lesen möchtest: bei 7-8 Mio. und 120 Mio. Jahresumsatz => 18 Marken. ich denke mal Schmidt hatte mehr als 18 Marken.
Kommt drauf an, wie Marke definiert ist. Brettspiele (ohne Puzzle) alleine dürfte sicherlich bei Minimum 30 - 40% gelegen haben (und das dürfte vom Ausstoss an verschiedenen Material sicherlich mehr als vergleichbar zu DSA sein).
Zitat
Und ich denke mal, dass Schmidt nicht gerade 120 Mio. Umsatz in dem Jahr hatte in dem sie Konkurs angemeldet haben.
Die 120 Mio waren die Aussage aus dem Dokument.
Zitat
Ergo: DSA war zu Zeiten des Konkurses eine Marke mit der man nochmal Geld reinholen konnte, also eines der Zugpferde = etwas das noch Gewinn erwirtschaft hat (im Gegensatz zu vielen anderen Teilen). Die Aussage kann also so stehen bleiben.
Aussage des Dokumentes: Insolvenz durch Logistikprobleme. Die Verluste kamen also durch den Vertrieb auf allen Ebenen (auch DSA). ->Kein Gewinn durch was auch immer (auch DSA nicht).

EDIT: Aber ja. DSA müsste zu dem Zeitpunkt noch gewinnträchtig gewesen sein. Sonst hätte das Wagnis von FanPro sicherlich nicht funktioniert.
« Letzte Änderung: 26.08.2015 | 12:32 von 6 »
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Offline Boba Fett

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #42 am: 26.08.2015 | 12:18 »
Können wir bitte mal zurück zum Thema kommen...
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Chiungalla

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #43 am: 26.08.2015 | 12:19 »
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Offline Boba Fett

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #44 am: 26.08.2015 | 12:26 »
Ich finde es bezeichnend, dass wir bei einer Ausgangsfrage um "Rollenspielkrise und Nachwuchssorgen" jetzt schon wieder bei... angekommen sind.

Boba fängt das Thema positiv an und 3 Posts später wird nur noch geheult über alles...

Genau das ist es, was ich mit "Weltmeister im schlechtreden meine"...

Rollenspiel hat sich nach 40 Jahren einen Platz in der Spieleindustrie erarbeitet und wird, ... dort bleiben.

Genau das fasst meine Meinung gut zusammen (danke!) und damit komme ich zum Schluß, dass wir eigentlich ziemlich dumm sind,
wenn/daß wir uns ständig unser Hobby kleinreden (lassen) und dystopische Zukunftsperspektiven an die Wand zeichnen.
Warum eigentlich?
Wir haben ein echt geiles Hobby, ein Spiel, dass man zusammenspielt, dass Fantasy und Kommunikation zum Kerninhalt macht und das sonst seinegleichen sucht.
Trotzdem zeichnet ständig seit 25 Jahren irgendwer den Untergang des Ganzen auf oder macht es madig.
Ist doch kein Wunder, dass sich Leute (besonders) junge, entgeistert abwenden...



Durch so eine Grundhaltung zieht man doch niemand in seinen Bann...

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #45 am: 26.08.2015 | 12:28 »
Also bei den Rollenspielen ist sicherlich nicht alles eitel Sonnenschein. Dafür gibt es sehr unterschiedliche Gründe:

- Die Unzahl an Systemen bedient immer noch den gleichen Markt. Sprich: alle wollen ein Stück vom Kuchen, aber niemand arbeitet ernsthaft daran, den Kuchen zu vergrößern. Das ist auch einer der entscheidenden Punkte von D&D. D&D kann mit der Marketingmaschine von WotC/Hasbro im Rücken, den Markt (Kuchen) vergrößern.
- Rollenspiele sind die einzige Branche, die daran arbeitet, sich selbst zu de-professionalisieren. Es gibt eine unglaublich große "Kostenlos-Mentalität", bei der man an Gewinn quasi schon gar nicht mehr denken darf.
- Rollenspiele sind von Anfang bis Ende ein sehr zeitintensives Hobby. Regelschinken mit 300-400 Seiten wollen erstmal gelesen werden. Und es wird auch nicht kürzer, weil:
   * Unterpunkt a): Rollenspielautoren nach Wörtern bezahlt werden, nicht nach Designarbeit. Wer schwafelt hat am Ende mehr Geld in der Tasche.
   * Unterpunkt b): Gerade in der heimischen Szene wollen die Leute dicke Regelschwarten und Charakterblätter wie Steuererklärungen. Also wird bedarfsgerecht produziert.
- Rollenspiele zu spielen kostet Vorbereitungszeit, Charaktererstellungszeit und v.a. Spielzeit. In der gleichen Zeit kann ich 6-8 launige Gesellschaftsspiele spielen.
- Es gibt leichtfüßigere Konkurrenz mit erheblich schnellerem Vergnügungsfaktor: Computerrollenspiele, Gesellschaftsspiele, Sammelkartenspiele. In der Hochzeit der Rollenspiele (Mitte 80er bis Mitte 90er) gab es keine Computer mit faszinierenden Grafik, kein WoW, kein Magic. Da waren Rollenspiele gerade im Bereich der Phantastik alternativlos. Heute ist die Konkurrenz riesig und auch noch leichter zugänglich.
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Offline tartex

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #46 am: 26.08.2015 | 12:37 »
Durch so eine Grundhaltung zieht man doch niemand in seinen Bann...

Rate mal, warum gefühlte 50% der deutschsprachig entwickelten Spiele Endzeitsettings haben.  ~;D

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Offline tartex

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #47 am: 26.08.2015 | 12:39 »
Sprich: alle wollen ein Stück vom Kuchen, aber niemand arbeitet ernsthaft daran, den Kuchen zu vergrößern. Das ist auch einer der entscheidenden Punkte von D&D. D&D kann mit der Marketingmaschine von WotC/Hasbro im Rücken, den Markt (Kuchen) vergrößern.

Also ich habe D&D4 als ernsthaften Versuch angesehen den Kuchen zu vergrößern. Das ist dann wohl nicht so gut bei der bestehenden Spielerschaft angekommen...
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Chiungalla

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #48 am: 26.08.2015 | 12:42 »
@ Boba Fett:
Wie dieser Thread hier ja zeigt wird die Zukunft des Rollenspiels von verschiedenen Leuten sehr unterschiedlich eingeschätzt. Und letztendlich bist Du ja auch zu pessimistisch, wenn Du in Deinem Beitrag die wenige Pessimisten als Status Quo darstellst.  >;D

Pessimistisch zu sein hat aber durchaus eine nützliche Funktion: Man ist vorsichtig und wird selten von negativen Entwicklungen überrascht. Oft wird man sogar positiv überrascht. Nur leider sind Pessimisten selten gute Verkäufer (außer vielleicht für Luftschutzbunker).

Die meisten Menschen sind eher optimistisch veranlagt, und das führt dann zu so Fiaskos wie Stuttgard 21, dem neuen Berliner Flughafen oder der Elbphilamonie. Weil man zu optimistisch kalkuliert und die Problem ignoriert bis sie nicht mehr zu ignorieren sind.

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Weltmeister im schlechtreden...?
« Antwort #49 am: 26.08.2015 | 12:44 »
Also ich habe D&D4 als ernsthaften Versuch angesehen den Kuchen zu vergrößern. Das ist dann wohl nicht so gut bei der bestehenden Spielerschaft angekommen...

Das war eine Bauchlandung. Und eine, die richtig übel nach hinten losgegangen ist. WotC hat seine Spielerbasis gespalten und gleichzeitig Pathfinder zur umsatzstärksten Marke befördert. WotC hat dadurch die Marktführerschaft verloren (und trotz D&D 5 auch immer noch nicht wirklich wiedererlangt, weil D&D jetzt eine Marke ist und das Rollenspiel nur noch als Grundlage dient).
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