Damit A gewinnt, muss A sowohl einen eigenen Erfolg haben (75%) als auch besser als B würfeln, oder A hat einen Erfolg und B einen Misserfolg. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 56,7%.
Damit B gewinnt, muss B sowohl einen Erfolg haben (60%) als auch besser als A würfeln, oder B hat einen Erfolg und A einen Misserfolg. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 32,7%.
Die Wahrscheinlichkeit für ein unentschieden (A und B haben beide Erfolg und dasselbe Würfelergebnis erzielt) beträgt 0,6%
In 10% der Fälle haben beide keinen Erfolg.
Glaubt dem Mathe-Prof, der weiß wovon er spricht/was er unterrichtet!
Auch wenn ich die Frage "Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?" gut finde, stellt sich mir eher die Frage "Was bevorzugt der Spielleiter?"
Ein Widerstandswurf auf der BRP-Tabelle geht immer von einer aktiven (gewürfelten) Fertigkeit gegen eine passive (nicht gewürfelte) Fertigkeit aus.
Wobei die aktive Fertigkeit zumeist die des PCs gegen die passive Fertigkeit eines NPCs Anwendung finden wird.
Die prozentuelle Wahrscheinlichkeit und das Würfelergebnis bilden dabei nur das ERGEBNIS der Aktion ab, nicht aber wie es dazu kam.
Waren sowohl der PC, als auch der NPC erfolgreich, aber der PC war einfach besser, oder war der PC erfolgreich, der NPC aber nicht, und hat der PC dadurch sein Ziel erreicht? Bei dieser Art Fertigkeitswerte miteinander zu vergleichen werden wir das nie erfahren.
Bei der Mythras-Methode erhält man ein ähnliches Ergebnis, bekommt aber auch die Erklärung warum dies so ist.
z.B. liegt bei Schleichen 75% vs Horchen 60% auf der Widerstandstabelle die Wahrscheinlichkeit bei 65%, dass der Schleicher obsiegt. Aber hätte der Horchen ihn hören können, nur war sein Schleichen besser, oder hatte der Horcher Tomaten auf den Ohren und selbst ein schlechterer Schleicher wäre ungehört an ihm vorbeigekommen?
Bei der Mythras-Methode erfährt man warum der Schleicher nicht gehört wurde.
Klar kann dem NPC kann egal sein warum er den Einbrecher nicht gehört hat, und auch für den PC wird das Ergebnis nicht erwischt worden zu sein wichtiger sein als der Grund warum, ABER der Spieler am Tisch freut sich doch mehr wenn sowohl sein Wurf, als auch der des NPCs erfolgreich waren, aber sein eigener trotzdem obsiegte, als wenn er einen erfolgreichen Wurf hingelegt, die Wache aber ihren Wurf sowieso vergeigt hat.
Der Wettstreit mittels BRP-Tabelle ist mit einem Würfelwurf erledigt (und für die Amerikaner gibt es noch eine Tabelle, damit sie nicht kopfrechnen müssen).
Der Wettstreit mittels Mythras benötigt zwei Würfelwürfe und das Abgleichen der beiden Würfe miteinander. Es wird doppelt so viel gewürfelt, dafür ist das Ergebnis aussagekräftiger.
Meine Meinung:
Die BRP-Widerstandstabelle ist gut wenn SPIELWERTE miteinander verglichen werden müssen und nur das Ergebnis zählt, die Mythras-Methode ist gut wenn AKTIVITÄTEN miteinander verglichen werden müssen und man nicht nur ein Ergebnis haben, sonder auch erfahren möchte wie dies zustande kam.
Da in den BRPs häufig auf ein vielfaches eine Eigenschaft gewürfelt wird, auch gegeneinander (STR vs STR beim Armdrücken, GES vs GES beim Wettlauf, MAN vs MAN um Magie zu widerstehen etc.; jeweils Wert x 5 und dann ein Wurf auf der Widerstandstabelle), ist die Widerstandstabelle dort sinnvoll. Gerade bei einer so magischen Welt wie Glorantha auf der häufig Magie widerstanden werden muss.
In Mythras wird nicht auf Eigenschaften gewürfelt (auch nicht auf ein Vielfaches davon! Garnicht!), sondern es gibt Fertigkeiten die dies darstellen und auch gegeneinander eingesetzt werden können. Daher erübrigt sich in Mythras wie Widerstandstabelle.