Ein Regelwerk komplett durchgelesen zu haben und regeltechnisch "sattelfest" zu sein, sind zwei Dinge.
Und selbst wenn man alle Regeln kennt, kann immer noch die Erfahrung fehlen, welche Auswirkungen die Anwendungen haben (zum Beispiel bei der Modifikation von Würfen, und ob das Zulassen einer Fähigkeit ggf. den Rahmen sprengt oder nicht).
Da müssen auch erfahrene Spielleiter erstmal ausprobieren, wenn sie ein neues System beginnen.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen totaler Ahnungslosigkeit und grober Kenntnis.
Die Übergänge sind sogar fliessend.
Trotzdem gab es mal eine Zeit, in der es Spielleiter gab, die nicht auf gemachte Erfahrungen (und sei es als Spieler) bauen konnten, und wenig Zeit zum einlesen hatten...
Als ich 1984 DSA das erste Mal spielte resultierte das daraus, dass ein guter Freund das Spiel zum Geburtstag bekam. Auspacken, angucken, und am nächsten Tag haben wir gespielt.
Da war keine große Planungsphase oder Einlesen.
Ganz ehrlich: Wenn die gewesen wäre, wäre das Spiel wahrscheinlich im Schrank gelandet und wir hätten es nie angefasst.
Wir haben es "ausgepackt" und gespielt. Und im Nachhinein: Es war wahrscheinlich grottenschlecht. Aber wir hatten unseren Spaß.
(OT: Vielleicht ist das ein Manko, warum Rollenspiel nur selten Neulinge anzieht. Weil die heutigen Regelwerke nicht mehr das Auspacken und Losspielen ermöglichen. Und die, die es tun sind in deutsch nicht zu haben.)