Autor Thema: Kartenspiele/Spielkarten ins Abenteuer integrieren - Erfahrungen?  (Gelesen 5110 mal)

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Offline Antariuk

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Moin!

Die Frage kommt meinerseits aus dem Kontext von D&D/Pathfinder, dürfte aber für viele andere Systeme auch interessant sein. Ich bastele aktuell am Nachfolger meines Hexcrawls herum und überlege ob ich zwei-drei Kartenspiele in das nächste Abenteuer integrieren will. Nicht als Spielmechanik oder für Bennies irgendeiner Art (also als Ersatz für Würfel oder Tokens) sondern als tatsächliches Kartenspiel dass zwischen den SCs (und ggf. mir) ausgetragen wird. Wobei das Abenteuer auch einen Fokus auf das Okkulte haben wird und es möglich wäre dass ein wichtiges Kartenspiel auch mal mehr bedeutet als nur 47 Goldstücke zu gewinnen (wer das PC-Spiel "Hand of Fate" kennt, so in der Art vielleicht...)

Ich würde mich dabei auf kleine, schnelle Sachen beschränken die man gut vermitteln und abhandeln kann, aber hat da irgendjemand schon generell Erfahrungen mit gemacht? Gibt es Dinge die man beachten sollte damit es besser läuft? Stört dieser "Fremdkörper" in einem Spiel, oder hängt das doch mehr vom gespielten Setting/Abenteuer ab?
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Offline KhornedBeef

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Intuitive, erste Reaktion: Das stört die Immersion. Dann hab ich nochmal überlegt. Wenn du das Kartenspiel in der Spielwelt ordentlich einführst und die Stimmung in die Richtung auflädst, geht das vielleicht doch ganz gut. Ist auf jeden Fall hilfreich, wenns nicht n stinknormales Skatblatt ist, sondern irgendwie besondere Karten
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Offline Antariuk

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Ich habe hier ein paar Sachen wie Three-Dragon-Ante oder das Harrow-Deck herumliegen die man recht problemlos in das Abenteuer und den gespielten Teil des Settings einbauen kann (wie gesagt, es wird wohl wieder irgendwas D&Diges gespielt). Aber ja, ein Skatblatt für 2,- Euro aus der Kleinkramecke wollte ich nicht auf den Tisch legen.
« Letzte Änderung: 21.09.2015 | 12:57 von Antariuk »
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Offline Bad Horse

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Könnte die Sache spannend machen. Soll das als reiner Mechanismus dienen, um herauszufinden, ob irgendeine Aktion klappt, oder hat das eine In-Game-Entsprechung?

Selbst als reiner Mechanismus kann das gut funktionieren, siehe Dread und den Jenga-Turm. Das unterbricht den Spielfluß zwar ein wenig, aber es ist auch unsagbar nervenaufreibend, weil man ja selbst für Erfolg oder Nicht-Erfolg verantwortlich ist - zumindest mehr als beim Würfeln.

Ich wäre auf jeden Fall neugierig auf einen Bericht, wenn du es ausprobierst.
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Offline Antariuk

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[...] Nicht als Spielmechanik oder für Bennies irgendeiner Art (also als Ersatz für Würfel oder Tokens) sondern als tatsächliches Kartenspiel dass zwischen den SCs (und ggf. mir) ausgetragen wird. [...]

 ;)

Es ist explizit nicht als Lösungsmechanismus für irgendwelche systemmechanischen Dinge gedacht - einfach ein Kartenspiel so wie es in der echten Welt in der Kneipe ums Eck gespielt wird. Der Ausgang oder Spielverlauf könnte irgendwie mit dem Plot verknüpft sein, aber das setze ich erstmal nicht voraus. Mit geht es echt nur darum ob jemand das schonmal getan hat und wie gut das geklappt hat (oder auch eben nicht). Weil das könnte so eine Idee sein die lustig klingt, es in der Realität dann aber nicht ist.

Falls wir das dann aber tatsächlich spielen berichte ich gerne, wird nur eine Weile dauern weil das Langzeitplanung meiner Seite ist.
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Offline dima

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Ich kann mich dunkel an das Tarot-Deck aus Ravenloft erinnern und habe auch mal was von einen Havenna-Deck gehört zu haben, habe aber leider zu beiden nichts genaues. Evtl. wäre das Decktet-Deck etwas für dich als Grundlage wenn du kein normales Skat-Spiel nutzen willst?

Offline First Orko

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Wir haben mal ein Pokerspiel ausgespielt mit ein paar SciFi-Modifikationen. War aber im Grunde klassisches Hold'Em Poker. Es ging dabei um den Austausch von Informationen und es waren auch nur so 3-5 Hände, hat aber auf jeden Fall spannend und atmosphärisch. Über Schummeln, Bluffen, Provozieren, Scannen (SciFi) und dergleichen kann man auch ganz gut SC-Skills auf den Spieler übertragen, bpw. durch ein erneutes Nachziehen bei Erfolg oder sowas.

In anderen Runden haben wir auch mal vereinfachte Brettspielvarianten probiert, das geht dann aber eher Richtung abstrakt. Wichtig ist, dass die Regeln entweder a) allen bekannt sind oder b) sehr schnell und intuitiv zu lernen sind _und_ die Spieldauer recht kurz ist. Wenn alle am Tisch Skat können funktioniert das bestimmt auch - aber wenn es einer nicht kann ist es zwecklos.

Mit dem DSA-Tarot hatten wir auch Prophezeien abgebildet, was auch sehr stimmig war - aber leider nutzlos für SC, lag aber an DSA und SL.

Ein SL hat auch mal ein Rennen mit einem Metasystem ausgespielt, da wurde dann wirklich über Probenwürfe und Eigenschaften der Fahrzeuge das Rennen auf dem Tisch ausgetragen, also Reihenfolge verschieben, Manöver usw., hat tierisch Laune gemacht aber halt auch locker 2h Zeit gekostet. Da die Konsequenzen dann entsprechend weitreichend waren, hat sich das aber gelohnt!
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Antariuk

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Das klingt ja ziemlich ermutigend, danke für den Bericht!

So in der Art hatte ich das auch gedacht, die SCs sollen vielleicht einmal ein Spiel mitmachen um Informationen/Kontakte zu finden (wenn sie gewinnen, und falls sie verlieren müssen sie halt erst nochwas für NSC A erledigen), ein anderes Mal geht es vielleicht - und hier wäre ein Ansatz um den Ausgang des Kartenspiels weitreichender zu machen - tatsächlich um Vorherbestimmung weil sie mit ihren eigenen Ahngeistern spielen und es um den Fortbestand der Blutlinie geht oder sowas. Oder ein Djinn, der als Einsatz die Erfüllung eines Wunsches verspricht. Aber es sollen dabei in jedem Fall konkret Karten gespielt werden.
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Offline Selganor [n/a]

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Bei Kartenspielen und/mit Uebernatuerlichem muss ich unwillkuerlich an die Huckster bei Deadlands denken die fuer jeden ihrer magischen Effekte ein Pokerspiel gegen irgendwelche "Geister" gewinnen muessen ;)

Was Einbindung von Karten in Abenteuer angeht kannst du (falls vorhanden) ja mal in die Curse of the Crimson Throne Kampagne schauen aus der ja das Harrow-Deck entstanden ist.
Es wurde zwar nicht oft verwendet, aber zu Beginn jedes Abenteuers wurde "der Gruppe" die Karten gelegt mit entsprechenden (aber Tarot-maessig ueblichen schwammigen) Hinweisen auf wichtige Aspekte des Abenteuers.
Wer dann noch Glueck hatte konnte noch irgendwelche "Gummipunkt"-Aspekte verwenden
(Aehnliches in schwaecherer Form - dafuer taeglich wechselnd - hat auch das Harrow-Feat aus dem CotCT-PG gegeben)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Antariuk

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Stimmt, davon hatte ich mal gehört mir den AP aber nie genauer angesehen. Werde ich machen!

@dima: der Link zu Decktet ist ja startk, vielen Dank :d
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Offline Arkam

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Hallo zusammen,

wir spielen gerade Pathfinder mit dem Harrow-Deck. Wir spielen ein Mal monatlich und das Deck hat aus meiner Sicht keinen wirklich interessanten Aspekt ins Spiel gebracht. Eventuelle Hinweise haben wir bisher bei "Curse of the Crimson Throne" aufgrund des Harrow Decks nicht bekommen, oder sie sind aufgrund der langen Pause unter gegangen. Meistens ist aber mit auch nur minimaler Eigeninitiative sowieso klar was als Nächstes passieren soll.
Die durch die gezogenen Karten erhaltenen Boni sidn aber meistens gering und werden dann noch manchmal durch die Spieler übersehen.Das stört nicht wirklich aber ich würde mir überlegen ob ich das Geld anlegen will und eben auch Spielzeit auf das Deck verwenden würde.

Generell sollte man, egal welches Spiel man ins Spiel bringt, für einen Moment eben ein anderes Spiel gespielt wird. Das muss nicht jedem Mitspieler gefallen. Umgekehrt mag es auch Fans des verwendeten Spiels geben die dann am liebsten vom Rollenspiel zum verwendeten Spiel wechseln wollen.
Wenn das System "Falschspielen" oder einen ähnlichen Skill kennt so sollte man sich zudem Gedanken darüber machen wie man die Fertigkeit ins Spiel bringt.

Gruß Jochen
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Offline Antariuk

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Danke für den Einblick, Arkam.

Das mit genügend Zeit zwischen Terminen Details die von sowas wie einem Kartendeck angetriggert werden auch mal verschütt' gehen ist schade, aber das kenne ich aus anderen Zusammenhängen auch zu gut. Leider. In deinem Fall klingt es aber echt so als wenn man (oder ihr) sich die Karten sparen könnte weil sie weder Stimmung noch Nutzen bringen und nur kleinteiliges Extra sind. Da ich sowas natürlich gerne vermeiden will, schaue ich mir CotCT vielleicht nochmal genauer an um zu lernen wie man es nicht machen sollte :)
Ich weiß mittlerweile auch dass z.B. Carrion Crown ebenfalls das Harrow Deck verwendet, und es gibt natürlich noch das Modul "The Harrowing" was sich quasi nur um das Harrow Deck dreht. Was ich bisher so gelesen habe wie da die Verzahnung von Spielkarten mit dem eigentlichen Spielsystem funktioniert, ist das meiste nicht sonderlich interessant, "The Harrowing" geht schon so ungefähr in die Richtung die ich meine.

Ich lese nebenher auch ein bißchen was aus der europäischen und russischen Märchenwelt und glaube da schon ein paar Ideen gefunden zu haben, ich knobel das mal weiter aus und poste das die Tage.
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Offline Vampirwurst

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Auf die Idee bin ich auch schon mal gekommen, weil ich mir dachte, dass es einfach eine nette "Pause" ist, oder auch eine Klasse Meethode um an Informationen zu kommen :)
Ich selber dachte da an ein hübsches Kartenspiel (Und damit Poker, MauMau, Stress oder Bettler(A****loch) oder auch ein Würfelspiel. Für DSA-Runden wäre ja das DSA-Kartenspiel perfekt. Hab das sogar noch i-wo *grübel*

Ich fände das als Spieler toll, als Spielleiter würde ich aber auch noch schauen, wie sehr sich eine Gruppe ablenken lässt. Bei meiner derzeitigen Gruppe könnte ich sowas nicht anbringen, da isie dann so sehr davon abgelenkt wären, dass sie nicht mehr wirklich ins Spiel zurückfänden. Und auch gegen alles sind, wo man nicht durch Würfeln entscheidet, ob was gelungen ist oder nicht (ein Spieler mal ausgenommen, der mag solche Challenges, soviel ich weiß)
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Offline PauerPaul

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Ich habe tatsächlich als SL mal ein Schachspiel gegen einen Spieler gespielt. In- genauso wie Outtime. Es war bei SR, sie haben mit einer Connection gefeilscht und der Spieler hat wertvolle Infos gewonnen, während wir spielten. Das Spiel selber war mehr Medium für die Unterhaltung als alles andere. Die Stimmung in der Gruppe war unbeschreiblich. Es waren alle dabei... War allerdings ein sehr langes Spotlight und barg durchaus die Gefahr, dass es schiefgeht. Für mich und die Gruppe hat es sich gelohnt, aber ich würde es wohl kein zweites Mal riskieren, schon garnicht mit einer Gruppe, die ich noch nicht so lange kenne.

Ansonsten haben wir beim klassischen DSA gerne mit Würfeln um Silber oder dergleichen gespielt. Wir haben uns oft spontan Regeln ausgedacht und haben dann immer mal wieder was gemacht. Allerdings war es auch eine riesige Gruppe mit 6 Spielern + SL. Da musste man sich irgendwie beschäftigen...

Wenn du es mit Karten probierst, würde ich gerne wissen, wie es ausgegangen ist.

Offline Antariuk

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Ich fände das als Spieler toll, als Spielleiter würde ich aber auch noch schauen, wie sehr sich eine Gruppe ablenken lässt. Bei meiner derzeitigen Gruppe könnte ich sowas nicht anbringen, da isie dann so sehr davon abgelenkt wären, dass sie nicht mehr wirklich ins Spiel zurückfänden. Und auch gegen alles sind, wo man nicht durch Würfeln entscheidet, ob was gelungen ist oder nicht (ein Spieler mal ausgenommen, der mag solche Challenges, soviel ich weiß).

Da ich gedenke das Element des Kartenspiels auch konkret mit dem Plot und der Athmosphäre zu verbinden, sollte das (hoffentlich) nicht ein Problem werden. Zumal meine Spieler auch immer bereit sind irgendwelchen Schnickschnack mitzumachen, in der Hinsicht spielen wir sehr locker. Ich werde auch vor Spielbeginn eine Sitzung machen wo ich genauer erkläre was wir da spielen werden und mit welchen Sachen die Gruppe zu rechnen hat, das heißt es wird niemand überrascht sein wenn plötzlich Spielkarten auf dem Tisch liegen.

Wenn du es mit Karten probierst, würde ich gerne wissen, wie es ausgegangen ist.

Bad Horse sagte ähnliches schon weiter oben, wenn es soweit ist berichte ich gerne. Das passiert aber keinesfalls vor Februar/März.


Um vielleicht mal zwei konkrete Beispiele zu nennen wie ich mir das Ganze in der Praxis überhaupt vorstelle:

1.) Das Abenteuer wird den sog. Tarnished Souk benutzen, eine Art Traumwelt-Basar der von merkwürdigen Kreaturen und Träumenden des gesamten Multiversums bevölkert wird und wo es alles gibt. Wirklich alles - zu einem Preis. Nicht alle dort sind freundlich und der Ort ist auch Aufhänger für 1-2 Nebenplots, aber der grundsätzliche Gedanke dabei ist dass die SCs dort ihren Ein- und Verkauf von Loot regeln können, auch wenn sie gerade mitten in der Wüste stecken (wie o.g. wird es wohl auf D&D/Pathfinder hinauslaufen weil die Gruppe das gerne spielt). Das Harrow Deck kann hierbei von den Spielern benutzt werden um den Übergang in diese Traumwelt zu ihren Gunsten zu beeinflussen und sich selbst einen Marker zu verpassen der von der prominenten Karte des gelegten Kartenbildes bestimmt wird (d.h. wenn "The Rakshasa" die dominante Karte ist, wandeln die träumenden Spieler unter dem Zeichen des Rakshasas über den Basar). Das hat Auswirkungen auch soziale Interaktionen und welche erweiterten Dienstleistungen zur Verfügung stehen, bzw. mit was diese bezahlt werden können.
Es wird hier also nicht direkt "gespielt", aber die Karten bleiben damit ein wiederkehrendes Element im Spiel. Dass man innerhalb des Tarnishes Souk evtl. ein Kartenspiel absolvieren muss um Informationen zu bekommen ist natürlich nicht ausgeschlossen, aber das plane ich vorerst nicht fest ein.

2.) Einer der mächtigeren NSCs im späteren Abenteuerverlauf ist ein Efreeti (eine Art Dschinn), der in einer Demiplane residiert die aber zugleich auch sein Gefängnis ist. Da er viele Agenten in der Welt umherlaufen hat besitzt er sowohl Informationen als auch Schätze und Artefakte. Wer sein Reich betritt, muss sich seinen Prüfungen stellen die mit einem Kartenspiel gespielt werden, deren Auswirkungen aber real sind (zumindest für die Besucher). Die SCs müssen also mit weitaus mehr Wetteinsatz spielen als nur ein paar Goldstücken. Geplant ist dass reihum jeder eine Runde gegen den Efreeti antreten muss und die anderen währenddessen die Ergebnisse des Kartenspiels ausbaden müssen (wobei die Fähigkeiten der Charaktere hier natürlich immer auch einsetzbar sind wenn das passt).

Das erstmal als zwei von mehreren Beispielen, an denen ich gerade bastle.
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Offline blut_und_glas

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Die SCs müssen also mit weitaus mehr Wetteinsatz spielen als nur ein paar Goldstücken.

Wobei ich auch mit ein paar Goldstücken schon gute Erfahrungen gemacht habe - der Verlust von Vermögen (eventuell auch in Form von verpfändeter Ausrüstung) taugt als spürbare Konsequenz recht gut (für den Charakter selbst sowieso und für Spieler, die auf bestimmte an Gold hängende Spieloptionen Wert legen, gleich auch noch). Haus und Hof, Niere und Kinder sind alle noch völlig mundane und trotzdem spannende Einsätze.

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Offline Skeeve

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@dima: der Link zu Decktet ist ja startk, vielen Dank :d

Ebenfalls von hier vieln Dank  :d
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline OulSmonk

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Ein Kartenspiel, dem sich die Charaktere nicht entziehen können & bei dem der Einsatz das Leben ist (du willst ja sowieso etwas okkultes machen) - so bringst du deine Spieler zum schwitzen.

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Ein Kartenspiel, dem sich die Charaktere nicht entziehen können & bei dem der Einsatz das Leben ist (du willst ja sowieso etwas okkultes machen) - so bringst du deine Spieler zum schwitzen.

Davon würde ich eher absehen, gerade wenn die SCs sich der Sache nicht entziehen können. Ansonsten heißt das nämlich: Falls der Spieler verliert, ist entweder sein Charakter tot oder du musst bescheissen.
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Zitat von:  Bad Horse
Falls der Spieler verliert, ist entweder sein Charakter tot oder du musst bescheissen.
Kommt halt drauf an, wie die grundsätzliche Einstellung dazu ist. Wenn sowieso nie jemand stirbt, dann braucht man so auch nicht damit anfangen, dann wär's absurd brutal. Zum Bescheissen: Richtig cool fände ich es ja, wenn die Spieler bei dem Kartenspiel zu bescheissen anfangen würden, um nur ja nicht ihren Charakter zu verlieren. Das würde mir gefallen...

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Also ich bin ein großer Freund von Hart aber Fair: ich drehe niemals Würfel zugunsten der Spieler und ein Critical Hit der einen Spieler tötet wird nicht plötzlich zu einem normalen Treffer weil das "dramatisch gerade passt". Was ich aber - zumindest in Pathfinder - mache ist den Spielern entgegenkommen wenn sie wissentlich (!) etwas wirklich riskantes oder wahnsinniges probieren. So geschehen neulich in meiner wöchentlichen Runde als die Gruppe zerteilt war und einer ca. 250 ft. unterhalb der anderen in einer Höhle angegriffen wurde und der Rest trotz nicht ausreichender Länge aller vorhandenen Seile da so schnell wie möglich runtergeklettert sind. Es bestand nach wie vor die Chance abzustürzen und tödlich am Boden zu zermatschen, aber ich kam den Spielern mit den Abseilwürfen dann doch entgegen weil ich so beeindruckt war.

Das heißt beim Kartenspiel, egal wie das jetzt genau integriert ist, bescheiße ich auf keinen Fall nur weil ein Charakterleben gefährdet ist. Ich bescheiße eventuell ganz generell offen weil der NSC oder das Monster das tun würde, aber das läuft dann auf Metaebene eh so dass das klar ist und die Spieler wissen dass der NSC nichts gutes im Schilde führt. Und bezüglich der Frage wie fair es ist den SCs ihr Leben als Spieleinsatz aufzuzwingen - dort wo das tatsächlich passieren kann ist das Spiel im Spiel optional, d.h. die SCs können es auch bleiben lassen und müssen dann einen anderen Weg zum Ziel finden, bzw. auf die glitzernden Schätze verzichten. Ich mache das halt so attraktiv dass die sich mindestens 10 Minuten quälen bevor sie Nein sagen ;)

Kommt halt drauf an, wie die grundsätzliche Einstellung dazu ist. Wenn sowieso nie jemand stirbt, dann braucht man so auch nicht damit anfangen, dann wär's absurd brutal. Zum Bescheissen: Richtig cool fände ich es ja, wenn die Spieler bei dem Kartenspiel zu bescheissen anfangen würden, um nur ja nicht ihren Charakter zu verlieren. Das würde mir gefallen...

Ja, sowas würde ich auch gerne sehen. Ich bastele gerade an einer Nebenquest herum wo genau dass sogar ein Muss ist: die Spieler können, wenn sie wollen, drei Spukerscheinungen in der Stadt aufklären die von den unruhigen Geistern einer ermordeten Gruppe von NSC-Abenteurern rühren. Es gilt herauszufinden warum und wieso die Morde passiert sind und danach die Spukerscheinungen aufzulösen, idealerweise indem man die unvollendeten Dinge der Geister beendet. Im Falle des NSC-Schurken ging es um ein Pokerspiel mit hohen Einsätzen, bei dem er vergiftet wurde. Die Spieler müssten also jetzt idealerweise die originale Besetzung des Spiels zusammentrommeln und das durchziehen (und gewinnen). Da die meisten der Spieler alles Gauner und Halunken sind ist mit Mogelei zu rechnen, und nur wer am besten bescheißt der gewinnt.
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Zitat von: Antariuk
Im Falle des NSC-Schurken ging es um ein Pokerspiel mit hohen Einsätzen, bei dem er vergiftet wurde.
Topidee, grundsätzlich. Nur würde ich an deiner Stelle auf keinen Fall Poker nehmen, weil es da nicht wirklich einfach ist, zu bescheißen. Oder, naja, kommt drauf an, ob deine Spielerrunde auch eine gute Pokerrunde ist. Geschickt zusammenspielen kann man schon. Aber bescheißen ist schwierig. Und dann stellt sich auch noch die Frage: Wer spielt die ganzen NSC? Denn wenn du die alle gleichzeitig in der Pokerrunde spielst, dann bescheißen die NSC ganz offensichtlich durch kollektives Kartenwissen. Schwierig, schwierig. Cool, cool.

Offline Antariuk

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Gedacht war es so dass (ich werde wohl 4-5 Spieler haben) max. 2 SCs für die Gruppe antreten können und die anderen Spieler dann einen der NSC übernehmen für das Kartenspiel. Das benutze ich als Technik ziemlich selten, aber bisher kam das immer recht gut an (vor allem wenn die Situation entweder a) eh total von den Fähigkeiten der SCs entkoppelt oder b) ganz speziell auf einen oder zwei SCs zugeschnitten war). Ich komme mir als SL nämlich immer reichlich bescheuert vor wenn ich durch die Verkörperung mehrerer NSCs Selbstgespräche führen muss...

Das gutes Mogeln beim Pokern schwierig ist stimmt natürlich, da feile ich auch noch dran herum. Wahrscheinlich wäre ein anderes Kartenspiel am einfachsten. Ich habe mir alternativ auch ein paar Würfelspiele angeschaut, das würde vielleicht besser funktionieren, vor allem weil erfolgreiches Schummeln im Grunde eine der Erfolgsbedingungen ist.
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Mir ist gerade eingefallen, dass man neben Skat, Schaf Kopf oder MauMau doch auch Stress, Arschloch/Bettler, Schnipp Schnapp oder Ligretto auch nehmen könnte.
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