Autor Thema: Kritik an 5E  (Gelesen 72696 mal)

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Offline Mr. Ohnesorge

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Kritik an 5E
« am: 9.10.2015 | 22:57 »
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.
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Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #1 am: 9.10.2015 | 23:14 »
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.
Höh? Ist doch ersichtlich...oder von was Konzepten reden wir hier? :o
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Offline Feuersänger

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #2 am: 9.10.2015 | 23:51 »
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.

Ist das nicht ein bißchen hart formuliert? ^^ Mich würde interessieren, was dich an der 5E stört. Kannst auch gern nen neuen Thread dazu aufmachen.

Ich war ja selber auch zunächst mal relativ skeptisch ggü der 5E, aber mittlerweile bin ich doch ganz gut warm geworden damit. Als echten "Fail" betrachte ich eigentlich nur einzelne Rulings -- meistenteils nachgereicht in Form von Errata oder Social-Media-Kommentaren der Designer.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #3 am: 10.10.2015 | 09:25 »
Ist das nicht ein bißchen hart formuliert? ^^ Mich würde interessieren, was dich an der 5E stört. Kannst auch gern nen neuen Thread dazu aufmachen.

Ich war ja selber auch zunächst mal relativ skeptisch ggü der 5E, aber mittlerweile bin ich doch ganz gut warm geworden damit. Als echten "Fail" betrachte ich eigentlich nur einzelne Rulings -- meistenteils nachgereicht in Form von Errata oder Social-Media-Kommentaren der Designer.

Ich kann mangels eigener Exemplare der Bücher in einem Extra-Thread leider wenig beisteuern. Hatte halt nur in den letzen Tagen die Bücher ausgeliehen.

Höh? Ist doch ersichtlich...oder von was Konzepten reden wir hier? :o

Es ist halt so unfertig. Vieles wirkt wie angedacht und dann nicht bis zum Ende durchexerziert, gerade im DMG. Das hat nicht mit rulings zu tun, sondern mit schlechter Projekarbeit.
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Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #4 am: 10.10.2015 | 09:34 »
Hm, zäumst Du das Pferd nicht von hinten auf?

Ich finde schon, dass der DMG eine gute Ergänzung zum PHB ist, dass natürlich auch irgendwie für den SL gilt. Abgesehen davon, dass ich das PHB immer als wichtiger angesehen habe, auch für den SL.
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Re: Kritik an 5E
« Antwort #5 am: 10.10.2015 | 09:46 »
Ich finde das PHB ja auch schlecht. Insgesamt hat mich die "Arbeit", die in 5E gesteckt wurde von WotC, sehr enttäuscht. Alles halb fertig, halb durchdacht... ähnlich wie bei Shadowrun 5.
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Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #6 am: 10.10.2015 | 09:52 »
Gib mal Beispiele. Es gibt sicher Kritikpunkte, aber hier stehe ich gerade auf dem Schlauch. Gerade beim PHB.
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Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #7 am: 10.10.2015 | 10:10 »
Ich würde Grinder da am Ende eigentlich auch zustimmen, aber irgendwie hab ich mich halbwegs damit arrangiert. Es gibt eine Menge wirklich undurchdachter, auch grundlegender Dinge in der 5e welche von vornherein schief laufen. Bonded Accuracy, Ressourcenplanung, Short Rests, Heilmechanik...die oben genannten Rituale sind ein kümmerlicher Rest des früheren Ritualsystems.

Und zu dem kommen dann noch etliche Einzelprobleme mit schlechtem Balancing von Klassen und einzelnen Fähigkeiten, auch bei den Monstern gibt es durch ein fehlendes Gesamtkonzept natürlich immer wieder Ausreißer.

Eigentlich gibt es wenige Stellen, über die man nicht zum Meckern eingeladen wird. Ich glaube nur nicht das es gut ist. Offensichtlich hatte man nur sehr wenige Ressourcen, so wenige das es schon eine gute Leistung ist überhaupt etwas hingestellt zu haben.

Das es mit D&D weitergeht ist erstmal wichtiger als die Frage wie viel Konzept da drin steckt und wie viele Macken.  Und man kann ja auch nicht so tun als ob WotC in letzter Zeit mit einem von Grund auf stabil gebautem Konzept und durchdachten Design so großartige Erfahrungen gemacht hätte, und als ob alle "gebt uns mehr davon" geschrieen hätten.
« Letzte Änderung: 10.10.2015 | 10:14 von Arldwulf »

Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #8 am: 10.10.2015 | 10:14 »
Ich weiss immer noch nicht, was es an BA so grundlegend auszusetzen gibt, wenn man nicht gerade Minions hinterher trauert.

Auch bei den Monstern, Ausreisser ausgenommen, sehe ich durchaus ein Konzept.
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Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #9 am: 10.10.2015 | 10:18 »
Ich weiss immer noch nicht, was es an BA so grundlegend auszusetzen gibt, wenn man nicht gerade Minions hinterher trauert.

Auch bei den Monstern, Ausreisser ausgenommen, sehe ich durchaus ein Konzept.

Das Hauptproblem bei Bonded Accuracy ist die Umsetzung höherstufiger Herausforderungen weitgehend über höhere Trefferpunkte und Schaden. Und solange man das ganze darauf beschränkt funktioniert dies auch.

Alle anderen Effekte laufen aber komplett außerhalb des Konzeptes und müssen anschließend über Immunitäten und dergleichen abgefangen werden, was natürlich nicht immer geht.
« Letzte Änderung: 10.10.2015 | 10:20 von Arldwulf »

Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #10 am: 10.10.2015 | 10:24 »
Das mit den HP/Damage ist kein Fail, sondern ein Feature. Man sollte bedenken, dass diese Gegner auch für die Basic Rules/Spielen ohne optionale Regeln wie Feats/Multiclassing konzipiert sind. Ob das einem gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Was Du mit "andere Aspekte" meinst, erschliesst sich mir gerade nicht.
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Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #11 am: 10.10.2015 | 10:30 »
Was Du mit "andere Aspekte" meinst, erschliesst sich mir gerade nicht.

Mir auch nicht, von Aspekten hab ich doch gar nix gesagt. ^^
Meinst du vielleicht Effekte?

Und ja, natürlich ist es absichtlich so designed. Wirklich durchdacht ist es aber eben nicht. Am Ende erschwert diese Herangehensweise die Verwendung von Gegnern mit hohen Stufenunterschieden.

Offline Rhylthar

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #12 am: 10.10.2015 | 10:39 »
Neues Smartphone....

Effekte natürlich. Und wieso? Man kann doch Hobgoblins ohne Probleme auf höherstufige Charaktere jagen...wird immer noch sehr unerfreulich bei entsprechender Anzahl.
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Offline Kaskantor

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #13 am: 10.10.2015 | 10:42 »
Da würde mich glatt mal interessieren welche Spiele für euch soviel besser konzipiert sind. Vielleicht ist ja die allgemeine Spielweise von DnD nichts für euch.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #14 am: 10.10.2015 | 11:09 »
Neues Smartphone....

Effekte natürlich. Und wieso? Man kann doch Hobgoblins ohne Probleme auf höherstufige Charaktere jagen...wird immer noch sehr unerfreulich bei entsprechender Anzahl.

Klar kann man dies. Wie gesagt, bei allen die nur Schaden machen funktioniert das ganze durchaus.

Mach das Beispiel aber mal nicht mit Hobgoblins, sondern mit einer Feengruppe, oder sonstigen Monstern die nicht vom Schaden oder den Trefferpunkten leben. Gleiches CR, aber völlig andere Ergebnisse. In dem anderem Thread wird der Intellect Devourer angesprochen. Zu recht, das ist ein furchtbar designtes Monster. Aber er ist es auch vor allem deshalb weil niedrigstufige Monster in der 5e lieber keine Effekte haben sollten die über Schaden hinausgehen, sein Effekt ist dabei nur der Extremfall.

Neben einen hochstufigen Bossgegner noch einen niedrigstufigen Magier stellen? Das ist keine so gute Idee, zumindest nicht wenn dieser dann nicht mit Feuerbällen wirft, sondern z.B. die Gruppe hypnotisiert.

Und natürlich gilt dies umgedreht genauso. Das Konzept ist halt auf ein Schadens/Trefferpunkte Balancing ausgelegt.

Aber um nochmal zu meinem Ausgangspunkt zurück zu kommen: Es ist für mich ein schönes Beispiel für etwas was zwar im Design ziemlich grob vermurkst wurde und dadurch auch Probleme aufwirft. Aber nichts womit man sich nicht arrangieren könnte, was man nicht berücksichtigen und ausgleichen könnte. Ich glaube man kann die 5e für ihr teils inkonsistent oder undurchdacht angelegtes Design kritisieren, muss aber dabei immer bedenken wie wenig Leute daran wohl schraubten, und das man trotzdem viel Spaß damit haben kann.

Und das D&D so zumindest weiter geht.

Da würde mich glatt mal interessieren welche Spiele für euch soviel besser konzipiert sind. Vielleicht ist ja die allgemeine Spielweise von DnD nichts für euch.

Der Vorgänger in jedem Fall, aber das ist ja auch eines der Grundprobleme. Dort wurde genau dieses von Grund auf konsistente Design, das Balancing und die Dinge welche jetzt etwas fragwürdiger und nur in verkümmerter Form (Heilschübe, Todesrettungswürfe, Kurze Rast, Ritualsystem und Ressourcenmanagement z.B.) übernommen worden ja eher schlecht rezipiert.

Der Tenor ging halt eher dazu man wolle ein Spiel mit mehr "Seele" und auch durchaus weniger Komplexität.

Der Ruf nach guten Konzepten war dagegen eher leise, man hatte ja gerade erst erlebt, das diese auch kein Allheilmittel sind.

Offline ElfenLied

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #15 am: 10.10.2015 | 11:12 »
Meine Kritikpunkte an der 5e sind eigentlich nur kleine Kritiken, da mir das System eigentlich gut gefällt. Paar Punkte stossen mir aber schon auf:
Rassen
  • Der reguläre Human ist relativ scheißesuboptimal. +1 auf alle Attribute hört sich zwar toll an, aber da die meisten Klassen nur maximal drei Attribute benötigen, landet man auch nur gleichauf mit anderen Rassen, welche meist +3 bis +4 vergeben und die zeitgleich  auch noch weitere Rassenboni erhalten.
  • Im Gegensatz dazu ist der Variant Human zu stark. Auf Stufe 1 mit Polearm Master, Crossbow Expert oder Heavy Armor Master anzufangen erhöht den Schadensaustoss um ~50-100% bzw trivialisiert den Großteil der Kämpfe.
  • Das führt dazu, dass man in Runden mit Feats&Variant Human diese Rasse sehr häufig sieht, während man in Runden ohne Feats auf einmal Menschenmangel hat.
Feats
  • Feats unterstützen mundane Kampfstile nicht im gleichen Maße. Manchmal graben sie anderen Kampfstilen sogar das Wasser ab, wie z.B. bei Polearm Master und Two Weapon Fighting. Letzteres wird von ersterem nahezu komplett invalidiert.
  • -5/+10 Feats sind ein No-Brainer. Nicht jeder Kampfstil bekommt diese, und diese, die ihn bekommen, ziehen die anderen Kampfstile klar ab.
  • Feats sind ein Luxusgut für die meisten Rassen/Klassen. Die Idee mit dem ASI/Feat Tradeoff ist prinzipiell toll, aber dadurch das der Variant Human sie umgeht sind Feats für Klassen vor Stufe 8 ausser Fighter eine teure Investition.
Klassen
  • Ein paar Rohrkrepierer Archetypen sind nur bedingt spielbar. Allen voran der Berserker Barbar. Exhaustion ist eine sauharte Mechanik und viel zu teuer für den vergleichsweise kleinen Vorteil, den es auch per Feat gibt.
  • Intelligenz als Attribut wirkt sich zu wenig auf das eigentliche Spiel aus. Es ist kein reeller Nachteil, als Nicht-Wizard einen niedrigen Wert einzusetzen. Jedes andere Attribut tut als Dumpstat mehr weh.
Magische Gegenstände
  • Die Tabellen sind mit zuviel Schrottsituativen Gegenständen gestreckt. Spielt man rein nach Zufallstabelle dann kann es schnell passieren, dass die Gruppe entweder keine hinreichend passenden Gegenstände findet oder das einige Spieler leer ausgehen.
  • Festwert Statbooster (v.a. Stärke) sind problematisch, da sie die ASI/Feat Ökonomie brechen. Kommt man früh an einen solchen Gegenstand oder kann damit planen, dann bekommt der Charakter quasi Feats geschenkt. Kommt der Gegenstand erst spät und bringt keinen reellen Vorteil (z.B. Attribut 21 Gegenstand bei ausgemaxtem Attribut), dann profitiert davon jemand der nicht investiert hat und der Spieler der investiert hat wird dadurch indirekt bestraft.
  • Unzureichende Preis/Craftingregeln. In Verbindung mit den Tabellen bedeutet das, dass man unpassenden magischen Loot nichtmal umwandeln kann in was brauchbares.
Monster
  • Save-or-Die Monster auf niedrigen Stufen, wie z.B. der Basilisk. Der braucht nur jede Runde Disengage oder Dodge ansagen und sich dann so hinstellen, dass möglichst viele SCs in seinem Radius drinstehen.
  • Resistenzverteilung führt dazu, dass Poison als Schadensart nahezu wertlos ist. Das weiss der normale Spieler aber nicht, bis er das Monsterhandbuch durchgeblättert hat.
  • Zu wenige Monster greifen Intelligenz an. #Dumpstats

Wie gesagt, alles nur kleine Punkte, die im Gesamtbild allerdings doch störend wirken.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

Offline Koruun

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #16 am: 10.10.2015 | 11:36 »
Als jemand, dessen letzte D&D Version 3.0 war, bin ich sehr zufrieden mit der 5e. Keine tausend Builds & Prestigeklassen, keine hundert Supplementbücher, keine Übermagier, Charaktere sind keine Halbgötter mehr weil auch auf Stufe 15 ein Orkpfeil noch treffen kann, kein in Stein gemeißeltes Regeldiktat an den SL wie es in der 4e der Fall gewesen sein soll. Alles in allem unterstützt die 5e mich als SL darin, den Fokus auf die Story zu legen und ist biegsam genug, um hier und da etwas anzupassen an die eigene Kampagne.
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Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #17 am: 10.10.2015 | 11:37 »
Advantage / Disadvantage würde ich noch nennen, und das rudimentäre Skillsystem.

Ersteres ist als Bonus zu leicht zu erhalten und gleichzeitig zu groß um noch Raum für andere Boni/Mali zu lassen, und nur sehr schlecht kombinierbar. (hat aber den Vorteil simpel zu sein, natürlich)

Und beim zweiten haben die Umstellungen im Design natürlich eine Menge kaputt gemacht. Am meisten stört mich dort, das es keine Trennung zwischen Skilltypischen Attributswürfen und nichtskilltechnischen Attributswürfen gibt. Dadurch spielen plötzlich Fertigkeiten einzelner Klassen auch in andere Themen hinein, z.B. initiativwürfe.

Offline Feuersänger

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #18 am: 10.10.2015 | 11:39 »
Was die Bounded Accuracy angeht, da hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich damit einigermaßen warm geworden bin. Da hatten wir damals auch einen langen Thread zu dem Thema. Inzwischen hab ich mich damit arrangiert, wiewohl ich mir nach wie vor einen etwas steileren Anstieg wünschen würde.

Inzwischen mag ich die 5E recht gern; ich erkenne einige Qualitäten (was sie auf jeden Fall besser macht als frühere Editionen) und habe mich mit einigem angefreundet, was ich zunächst abgelehnt hatte. Aber deswegen muss man ja nicht gleich fanboy-artig jegliche Kritik mit Fingern in den Ohren abschmettern und so tun, als wäre es Gottes Geschenk an die Rollowelt.
Bei manchen Aspekten (HP-Dmg-Verhältnis) bin ich noch etwas skeptisch, wie das auf höheren Stufen funktioniert, aber bin gespannt darauf, es rauszufinden.

Es gibt noch ein paar Punkte, die ich nach wie vor irgendwo zwischen schade und doof verorte -- meistens Kleinigkeiten, aber wenn wir schon dabei sind, sind das so Sachen wie:
- fehlende Illustrationen von Waffen und Rüstungen im PHB. Manche Menschen wissen eben nicht, wie sie sich eine Glaive vorzustellen haben.
- statistische Doubletten und Lücken bei der Ausrüstung; z.B. Glaive und Halberd haben exakt die gleichen Werte, aber dafür fehlen analoge Piercing- und Bludgeoning-Waffen (z.B. Ranseur, Lucerne Hammer)

Größere Kritikpunkte beziehen sich auf die Klassen. Manche Klassen werden wieder mal abgehängt, manche Archetypen sind einfach unattraktiv. Vor allem:
- Rogue (jenseits eines 2-3 Stufen Dips)
- Monk (plus ça change, plus c'est la même chose)
- Ranger (v.a. Beastmaster, aber offenbar auch Hunter jenseits von Level 11)
- sowie der von EL genannte unspielbare Berserker.

Bei manchen Klassen / Archetypen sind nur einzelne Aspekte kontraproduktiv designt. Zum Beispiel:
- Eldritch Knight ist zu eingeschränkt in der Zauberauswahl - fast nur Abjuration und Evocation. Der EK ist kein Blaster. Statt Evo wäre Transmutation eine viel interessantere und passendere Schule gewesen.
- Paladin hat in letzter Minute (iirc so etwa zwischen letztem Playtest und Release) den Con-Save verloren. Bei einer Klasse, die sich selber buffen und dann an vorderster Front stehen soll. Damit wird Resilient(Con) fast zum Pflichtfeat, wenn man mit seinen Slots tatsächlich zaubern will und nicht nur smiten.

Klar, der Paladin ist schon eine gute Klasse. Aber ich finde grundsätzlich, dass jede Klasse mit den Handwerkszeugen geliefert werden sollte, die für sie am besten funktionieren. Man gibt dem Fighter ja auch nicht nur Medium Armor und sagt "Wenn du Heavy willst, nimmt halt nen Feat, oder fang als Paladin an".

- Dann das leidige Thema TWF. Haben wir ja schon in anderen Threads besprochen. Aber irgendwie zieht sich das so durch alle Editionen von D&D -- irgendein Kampfstil muss wohl immer abstinken.

Zu guter Letzt kritisiere ich noch das, was _nicht_ im PHB steht. Vieles von dem, was bisher so an Errata, "Klarstellungen" oder Rulings kam, ist einfach panne und steht z.T. dem gedruckten Regeltext 180° entgegen (von wegen Klarstellung). Um die Sache abzurunden, gibt es zum Teil zu ein und derselben Frage zwei unterschiedliche und entgegengesetzte Sage Advice.

P.S.: die meisten von EL genannten Punkte kann ich ebenfalls unterschreiben.
« Letzte Änderung: 10.10.2015 | 11:46 von Feuersänger »
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Offline Arldwulf

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #19 am: 10.10.2015 | 11:44 »
kein in Stein gemeißeltes Regeldiktat an den SL wie es in der 4e der Fall gewesen sein soll.

Ehrlich gesagt geht die 5e da wieder den Weg etwas näher hin zu fixen Regeln bei einigen Formulierungen, die 4e hatte sich viel mehr den "say yes!", "it's your Game, adjust it!" und Improvisationen  zugewandt. Der Ansatz dort war in vielen Dingen sicher noch etwas freier als der jetzige.

Aber in Stein gemeißelte Regeldiktate sind natürlich beide Editionen nicht.

Luxferre

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #20 am: 10.10.2015 | 12:29 »
4E ist NICHT Thema!


Ich habe bisher wenig Kritik an der 5E.
Im Spiel ist sie flüssig und wenig sperrig. Balacetechnisch hatten wir auch keine Probleme.

Offline Lasercleric

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #21 am: 10.10.2015 | 12:56 »
Ohne langes Nachdenken...

Problem 1: Würfelglück spielt eine größere Rolle als inhärente Attribute oder Fertigkeiten eines Charakters.

Problem 2: Advantage/Disadvantage erlaubt keine feine Nivellierung von Vor- und Nachteilen.

Problem 3: das Combat-Minigame wurde auf das Niveau vor "Combat&Tactics" zurückgeschraubt. Monster sind mechanisch unfassbar langweilig.

Problem 4: Charakterentwicklung und -individualisierung wurden extrem zurecht gestutzt. Die Klassen enthalten kaum etwas, was bei mir den Wunsch auslöst, die Umsetzung am Spieltisch sehen zu wollen. Die mechanische Charakterentwicklung ist für mich aber Teil des Spielerlebnisses D&D geworden.

Problem 5: es gibt keinen Settinghintergrund (auch wenn ich das andernorts immer wieder gerne anders darstelle  >;D)

Problem 6: es wirkt auf mich irgendwie steril und lieblos.

Problem 7: ich weiß nicht, was ich damit bespielen soll.

Offline Vigilluminatus

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #22 am: 10.10.2015 | 13:03 »
Mich stören neben bereits genannten Sachen hauptsächlich strukturelle Dinge bei Rassen

- Genasi unausgewogen (Earth schwache, Fire starke Abilities)
- Fliegen ist EXTREM mächtig auf niedrigen Leveln - würde Aarakocra gar nicht zulassen, aber falls sie jemand haben will, kriegt er Disadvantage auf Zaubern und Angriffe während des Fluges, und dafür Spell-like Abilities wie Gust, Warding Wind oder Gust of Wind
- Light Sensitivity der Drow müsste so wie ich es lese Drow-Waffenkämpfer einschränken - Drow-Magier aber so gut wie gar nicht (kaum Angriffswürfe).

Klassen

- Der Mond-Druide ist durch seine THP zäher als jeder andere Tank (THP beschränken, dafür Combat Wild Shape-Heilung als Reaction zulassen, wenn einen ein Gegner in die Humanoid Form zurückprügeln würde?)
- Der Barde ist ein fast so guter Vollcaster wie der Wizard UND ein besserer Skill-Monkey als der Rogue (Expertise auf Level 3 streichen?)
- (Improved) War Magic des Eldritch Knight machen die eigentliche Stärke des Fighters (3 Extra Attacks/Runde) zunichte - der Fighter sollte bei Einsatz von (I)WM zumindest Advantage auf seine einzige Attacke bekommen, ev. weil Gegner von Magie abgelenkt sind.
- Der Mönch ist eine ziemlich seltsame Mischung aus sehr starken, weil sehr billigen Attacken (äußerst billiger Stun, Shadow Step dank fehlender Ki-Kosten fast unlimitierter Teleport, Quivering Palm bis zu 6x/Kampf einsetzbar) und ziemlich wertlosen Fähigkeiten (nur 1d8 HP als Nahkämpfer, Tongue of the Sun and Moon, Timeless Body, Deflect Missiles auch auf hohen Levels nicht gegen Spells einsetzbar, ganz zu schweigen vom viel zu Ki-teuren Avatar-Archetype)
- Der Beastmaster-Ranger generell
- Das Death-Strike des Assassins ist ziemlich lächerlich - Gegner muss surprised sein, hat einen Save und dann nur Double Damage, während der Open-Hand-Mönch HP mit Quivering Palm auf 0 setzen kann?
- Der Sorcerer ist mit nur 15 Sprüchen für einen Vollcaster lächerlich eingeschränkt in seinen Möglichkeiten (praktisch nur zum Nuken gut). Ich würde ihn nicht mächtiger, aber vielseitiger machen, indem ich ihm so was wie das Magical Secrets des Barden gebe und ALLE Arten von Metamagic von Anfang an verfügbar machen - sonst nimmt ja doch nur jeder Twinned und Quickened Spell und die anderen werden nie genutzt.

und Skills

- Animal Handling und Survival wären auch zusammengenommen nur ein halbwegs nützlicher Skill, während Arcana unentbehrlich ist (würde ich persönlich in Arcana, also Monster- und Planes-Knowledge, und Spellcraft, also Zauber, Artefakte erkennen und Spruchrollen lesen, aufteilen)

Aber ich bin zugegebenermaßen ein Balance-Freak, der genauso gern Hausregeln austüftelt wie er spielt.

Offline Archoangel

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #23 am: 10.10.2015 | 16:32 »
Ein Vorschlag zur Lösung:

wenn man den W20 durch 2W10 ersetzt, lösen sich viele der genannten Probleme einfach auf. Vor allem in Kombination mit adv/dis 3W10 K2 (einmal die besseren beiden, einmal die schlechteren). Vor allem werden aber die Punkte aus ATT/Skill deutlich höher bewertet.

Nur so als Anmerkung ...
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Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Runenstahl

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Re: Kritik an 5E
« Antwort #24 am: 10.10.2015 | 17:22 »
Ich kann die meisten der Kritikpunkte nicht nachvollziehen. Ist wohl auch Geschmacks- und Ansichtssache.

Wo ich zustimme / was ich selbst kritisiere:

- Ungleiches Multiclassing. Erst Fighter und dann Wizard und man hat alle Fähigkeiten beider Klassen. Aber erst Wizard und dann Fighter und man kann nicht mit schweren Rüstungen umgehen... das macht keine Sinn.

- Der Index ist Mist. Wenn ich etwas nachschlage und dann zu einem anderem Punkt im Index verwiesen werde, der mich zu einer Stelle im Buch führt in der nur steht "das steht in einem anderen Buch" dann fühle ich mich verarscht.

- Den Eldritch Knight ohne Hilfsmittel zu Spielen ist harte Arbeit weil man nur Zauber aus 2 Schulen wählen kann, das Buch aber keine Liste enthält aus der hervorgeht welcher Zauber zu welcher Schule gehört. Ohne das Internet zu nutzen müßte man also ALLE Zauber durchlesen um zu wissen welche Sprüche man nehmen darf.

- Die Ausrüstungspakete sind eine tolle Idee. Aber warum muß ich für mein Reittier immer noch jeden Kleinkram einzeln kaufen ? Ein "Reittier Paket" und ein "Lasttier" Paket wären wirklich angebracht.

- Die Regeln zu Reach sind ein einziges Chaos wo scheinbar niemand (einschließlich der Designer) mehr durchblickt.

Das sind allerdings alles nur Kleinigkeiten. Insgesamt ist die 5te für mich sehr gut gelungen.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")