Im Endeffekt:
Mach einfach was für dich am besten ist.
Prinzipiell stimme ich da Orok zu - und dass das ohne Probleme und Aufwand geht, finde ich ja gerade so gut an dem System.
Aber es gibt da schon einen Unterschied: Wenn du anstatt des Würfelpools die Schwierigkeit veränderst, veränderst du (für mich als Mathe-Laie vom Spielgefühl her) die
Zuverlässigkeit. Ein fixer Mindestwurf verändert statisch und hat
in jedem Fall einen Effekt. Eine Veränderung des Würflepools ändert zwar die Wahrscheinlichkeit, aber (gefühlt) kann man es trotzdem schaffen, mit 3 statt 5 Würfeln drei Erfolge zu erzielen. Das ist einer der Punkte, die mich z. B. an FATE stören: Bringst du genug Aspekte ins Spiel kannst du einen Erfolg garantieren, weil es einen festen Bonus gibt. Dasselbe gilt ja auch bei den verschiedenen W20 Inkarnationen, bei denen ab einer gewissen Stufe manches einfach automatisch gelingt. Natürlcih ist das im Endeffekt bei Ubiquity auch so, aber es fühlt sich anders an und man hat vorher gefühlt mehr Bandbreite.
Diese "beschränkte Unberechenbarkeit", die dir ein Poolsystem mit den 50:50 Erfolgen und der gauß'schen Verteilungskurve bringt, macht gerade den Reiz an Ubiquity aus. Und das lässt sich ja noch Steigern: Hast du schon den Teil mit den "Chance Dice" gelesen? Ich kenn den deutschen Begriff nicht, aber im Endeffekt darfst dein Charakter wenn nichts anderes mehr geht, auf volles Risiko gehen - regeltechnisch erhöht er sich freiwillig den Mindestwurf - erhält aber für jeden Punkt Erschwernis zwei zusätzliche Würfel. Er pokert also darauf, dass jeweils beide der zusätzlichen Würfel einen Erfolg bringen. Und je höher man mit dem MW geht, desto gravierender die Ergebnisse bei einem Fehlschlag. Das hat in meinen Runden schon einige Male echte Spannung am Spieltisch geschaffen, weil die Leute echt mit sich hadern, wie hoch sie gehen wollen...
Darüber hinaus hat es eine physisch greifbare Komponente, weniger Würfel zu haben, im Gegensatz zur abstrakten Komponente,einen Mindestwurf zu verändern.
Der Zweite Punkt ist, dass durch die Veränderung des Würfelpools statt des Mindestwurfes feinere Abstufungen möglich sind (da ja 2W ^= 1 MW).
Kann sein, dass das jetzt statistischer und mathematischer Unsinn ist, aber ich habe eh aufgegeben, Wahrscheinlichkeiten genau auszurechnen - die Würfel machen einem imer einen Strich durch die Rechnung.
Und schließlcih könntest du auch einen Unterschied wie folgt ziehen: Alles, was die Schwierigkeit der Aufgabe betrifft, ändert den Mindestwurf (was sich z. B. bei fortgesetzten Proben einfach in einer längeren Dauer auswirken kann), und alles, was die Fähigkeiten des Charakters einschränkt, verändert seinen Pool (VErletzungen, Werkzeug...)