Autor Thema: Superhelden-Abenteuer  (Gelesen 2058 mal)

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Offline aikar

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Superhelden-Abenteuer
« am: 21.10.2015 | 12:50 »
Hallo allerseits

Vorweg: Ich liebe Superhelden-Filme und Serien, lese aber zeitbedingt nicht all zu viele Comics. Ich bin vom Lesen her von Superhelden-RPs fasziniert, habe aber nur wenig praktische Erfahrung (Ich habe zweimal das Marvel-RPG geleitet) und würde jetzt gerne mal ein paar Runden mit Worlds in Peril (Powered bei the Apocalypse) anbieten.

Ich finde Superhelden toll, merke aber, dass ich bei der Vorbereitung einer Runde immer eine Blockade habe. Ich bin inzwischen recht gut darin, mir Abenteuer für Fantasy, SciFi etc. auszudenken, aber irgendwie komme ich bei Superhelden-Systemen nicht auf was Brauchbares.

Daher jetzt meine Frage: Wie baut ihr Superhelden-Abenteuer auf? Wovon lasst ihr euch inspirieren? Gibt es immer einen Superschurken? Wie bringt ihr Abwechslung rein?

Vielen Dank im Voraus
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Mondsänger

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #1 am: 21.10.2015 | 13:04 »
Ich versuche meistens schon einen Schurken einzubauen, weil es einfach so schön ins Setting passt . . Das größte Problem, dass man beim schreiben beachten sollte ist IMHO das Powerlevel der Charaktere. Man sollte beim Plot bedenken, welche Kräfte die SCs haben. Um mal ein Beispiel zu nennen: Ein Agatha Christie Murdermystery verträgt sich tendenziell schlecht mit Telepathen, Zeitreisenden oder Nekromanten: ein Einbruchsszenario wird tendenziell witzlos, wenn einer der SCs sich unsichtbar machen und durch Wände phasen kann usw.


 
Hans Hermann Lohenstein
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Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth

Offline Village Idiot

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #2 am: 21.10.2015 | 13:14 »
Das Genre ist eigentlich viel zu vielfältig, als das man da was Konkretes sagen könnte. Themen sind, neben Action, imho vor allem, Drama, Verantwortung, Rassismus/Ausgrenzung, Sopa Opera und Selbstfindung bzw. Die Frage nach der eigenen Identität. Das kann sehr leicht und humorig daher kommen oder eher ernst und dramatisch. Und nein einen Shurken muss man nicht zwangsläufig haben, es ergibt durchaus starke Storys, wenn es sich eher um die Charaktere dreht.
Praktisch habe ich meist ein Szenario Set up aus Problemen, Plänen und Charakteren, dazu ein paar Hintergedanken zu einzelnen möglichen (heißt wahrscheinlichen, aber optionalen)Szenen und deren speziellen Szenen Set ups. Dann beginne ich mit einer konkreten Anfangsszene und lass es von da an laufen. 
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Offline KhornedBeef

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #3 am: 21.10.2015 | 13:19 »
Jo, es gibt bestimmte stereotype Elemente in Superheldenstorys, man sollte sich auch nicht scheuen, die mit einzubauen. Viele Comics haben auch bestimmte Themen, in denen sie wurzeln, die oft mit sozialen und moralischen Konflikten zusammenhängen. Das Diskriminierungsthema in X-Men, dass auf die eine oder andere Weise die meisten Hauptfiguren prägt, "Mit großer Kraft kommt große Verantwortung". Die Leute kommen nicht für Sozialkundeunterricht, sondern für Augenlaser an den Tisch, aber es kann eine starke Wirkung haben, wenn der ganze Krawall auf eine menschliche Schwäche zurückgeht, die sich echt anfühlt.
Vermeide auch Railraoding a la. "Ihr seid die Guten, deswegen arbeitet Ihr jetzt als Gruppe da und da dran." Superhelden sind Freaks, Egoisten, Ausgestoßene. Ihre Unfähigkeit, sich reibungslos in irgendwelche Organisationen einzufügen, sind ebenfalls ein typisches Merkmal. Funktionierende Team-Ups ergeben sich eher durch eine lange gemeinsame Geschichte oder durch einen sehr starken gemeinsamen Antrieb.
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #4 am: 21.10.2015 | 13:33 »
Das einfachste Szenario ist, dass der Superschurke der Woche mit einer Armee von Kreaturen anrückt oder gleich ein Riesenmonster oder Naturkatastrophe auf die Stadt loslässt. Anderesrum geht das natürlich auch, indem die Helden wochenlang nicht da waren und die Stadt jetzt von einem Schurken regiert wird.

Misverständnisse führen oft dazu, dass sich Heldengruppe A mit Heldengruppe B prügelt.

Offline KhornedBeef

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #5 am: 21.10.2015 | 13:47 »
Das einfachste Szenario ist, dass der Superschurke der Woche mit einer Armee von Kreaturen anrückt oder gleich ein Riesenmonster oder Naturkatastrophe auf die Stadt loslässt. Anderesrum geht das natürlich auch, indem die Helden wochenlang nicht da waren und die Stadt jetzt von einem Schurken regiert wird.

Misverständnisse führen oft dazu, dass sich Heldengruppe A mit Heldengruppe B prügelt.
Das einfachste Szenario ist aber nur beim ersten Mal spannend, wenn man von der taktischen Herausforderung absieht. Ok, so ein "Wie knacke ich Superkraft X" kann eine Herausforderung in einem Abenteuer sein, aber da fehlt die Geschichte. Was natürlich für alle Rollenspiele gilt.
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Offline 1of3

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #6 am: 21.10.2015 | 13:55 »
With Great Power hat da einen ganz guten Algorithmus: Lass dir von den Spielern sagen, welche Eigenschaften ihrer Charaktere sie prüfen wollen. Nimm einen oder mehrere Schurken, die diese Eigenschaften haben/zerstören/umformen wollen und mache daraus einen Plan. Fang rückwärts an: Was soll dabei rauskommen. Definiere danach Zwischenschritte.

Worlds in Peril schlägt eigentlich ganz ähnliches vor.

Supersöldner

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #7 am: 6.11.2015 | 17:59 »
Klassiger die Helden treffen auf ihre Bösen gegenstücke aus der Anti Welt !

Offline Galatea

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #8 am: 7.11.2015 | 12:42 »
Klassiger die Helden treffen auf ihre Bösen gegenstücke aus der Anti Welt !
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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #9 am: 16.11.2015 | 12:42 »
ein verückter Wissenschafftler erschafft Alien/mensch Hybriden und sie entkommen aus dem labor . Machen in der stadt probleme . Zb menschen essen.

Supersöldner

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #10 am: 7.04.2016 | 15:52 »
Intelligente Dinosaurier von einer  Parallelen Erde greifen mit Hilfe ihrer Überlegene Technologie an. was erst mal zu Kampf Mission für . Dann zu Aufklärens  einsetzen. Schließlich zu Diplomatie Abenteuern.

Online nobody@home

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #11 am: 7.04.2016 | 16:50 »
Superhelden unterscheiden sich vom 08/15-D&D-Abenteurer in der Regel durch ihre seßhaftere Lebensweise. Die ziehen nicht in die Welt hinaus, um zu gucken, wo vielleicht das nächste Abenteuer auf sie warten könnte, sondern die stecken ihr Revier ab (ihre Stadt, ihre Nation, ihr Planet...) und verteidigen das dann gegen Übeltäter und Eindringlinge; gelegentliche Ausflüge sind durchaus drin, aber sie kommen immer wieder (und meistens schnell) nach Hause zurück, weil mit tollen Superkräften auch große Verantwortung einhergeht und sie "ihre" hilflosen Normalbürger nicht zu lange alleinlassen wollen. Damit will ich jetzt nicht unbedingt behaupten, daß sie sich immer und überall zwingend so verhalten müssen, aber der verbreitete Standardmodus ist es halt schon.

Damit ist das grundlegendste Superheldenabenteuer schon mal "ein Schurke taucht in eurem Gebiet auf (eventuell auch mit Freunden) und fängt an, Ärger zu machen". Wer dieser Schurke ist, was er kann, und was sein Plan und sein Motiv sind (und wen er gegebenenfalls dabei hat, so daß sich dieselben Fragen dann auch für seine Kumpel stellen) ist dabei die Hauptquelle der Abwechslung: eine Super-Juwelendiebin wird hinter anderen Dingen hersein als ein verrückter Wissenschaftler, ein Möchtegern-Weltherrscher, oder jemand, der sich einfach nur an treulosen Freunden rächen will und neuerdings Superkräfte entwickelt hat.

Daneben sind Beziehungen ein gerne genommenes Standardthema -- Superheldencomics können sich durchaus schon mal zu regelrechten Seifenopern entwickeln. Wie steht die Stadtverwaltung zu den Helden? Wie sieht das der Polizist, mit dem sie am besten zusammenarbeiten? Wie sieht's mit Familie, Freunden und Bekannten aus, und wie kommen sie eigentlich so mit ihren Geheimidentitäten (oder wahlweise ihrem Mangel daran) zurecht? Da kann man, wenn die Gruppe mitspielt, auch so einiges herausholen...was nebenbei ein Grund ist, warum zu verbissen-biestige Einzelgänger gar nicht so besonders gut ins Genre passen. Kein Grund, sich von Wolverine und Batman täuschen zu lassen, die haben bei aller vorgetäuschten oder echten Grummeligkeit bei genauerem Hinsehen doch auch ihre recht gut ausgestatteten Bekanntenkreise...

Okay, im Moment gehen mir ein bißchen die Gedanken aus, und dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob's überhaupt soviel hilft. Also hier erstmal stopp. :)

Supersöldner

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #12 am: 7.04.2016 | 17:16 »
vielleicht müsse die Helden für eine Ermittlung  eine weil versuchen sich als Söldner oder  Schurken mit Superkräften aus zu geben. Doch das dauert länger als gedacht und ist Komplizierter als erwartet. So das sie ihn einer Halb gesetzlose Stadt der Piraten,Schmuggler ,Waffenhändler,Drogenbauern und andern  Kriminellen Leben müssen.  Was sie ein Blick darauf werfen Lässt  wie die andre Seite Lebt. Werden sie ihre Mission erfüllen oder Korrumpiert werden?

Offline Jed Clayton

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Re: Superhelden-Abenteuer
« Antwort #13 am: 7.04.2016 | 18:06 »
Ein wunderbares Thema für einen Thread!

Ich werde bestimmt das eine oder das andere dazu sagen können. Im Moment habe ich kaum Zeit zu schreiben - darum nur kurz als Denkanstoß:

Eine klassische frühe Folge von Jimmy Neutron - "Der Tag, an dem die Hosen kamen ..." (am besten einfach mal googeln)

Geht ungefähr so: Das kindliche Supergenie erfindet nebenbei aus Langeweile einen Nano-Virus, der seine Hose befähigt, sich im von allein anzuziehen. Der Nano-Virus wird allerdings intelligent und macht sich selbstständig. Die Hose des Genies läuft ihm plötzlich davon und rennt durch die Stadt. Sie kommt in einem Bekleidungsgeschäft oder in einer außerhalb der Stadt gelegenen großen Hosenfabrik an und infiziert dort alle anderen Hosen, die nun auch "intelligent" sind ... Bald wird die Stadt von einer Armee aggressiver Hosen angegriffen!
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)