Autor Thema: Pen und Paper in großer Runde  (Gelesen 4583 mal)

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Vyllyb

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Pen und Paper in großer Runde
« am: 29.10.2015 | 07:41 »
Da ich nächste Woche meinen Geburtstag feiern möchte, plane ich momentan eine große Pen und Paper Runde mit meinen engsten Freunden. Ich habe bisher immer nur in Gruppen bis zu 6 Spielern gespielt. Nächste Woche werden es wahrscheinlich doppelt so viele. Meint ihr man kann mit so vielen Leuten spielen oder wird das unspielbar? Wäre echt froh über Ratschläge.
Die meisten meiner Freunde haben schon Spielerfahrung und kennen sogar das System(Savage Worlds).
Ich hatte überlegt die Gruppe zu splitten und ihnen die Mission zu geben sich zu finden. So dass alle 15 Minuten ein anderes Viererteam dran ist. Oder man macht einen Wettbewerb daraus. Dass die drei Teams versuchen einen Schatz vor den anderen zu bergen und sicher nach Hause zu bringen. Setting ist Seeräuber und Piraten.
Was denkt ihr? Müsste doch gehen für ein einmaliges Event.

Danke im Voraus für Antworten und Anregungen :)

Offline Saffron

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #1 am: 29.10.2015 | 08:03 »
So riesige Gruppen sind schwierig. Ich hab einmal erlebt, dass es gut geklappt hat: eine kurze Runde, bei der es um eine Zombieapokalypse ging, die Regeln ultraleicht waren und so viel Action war, dass keiner sich gelangweilt hat, selbst wenn er wegen der vielen Spieler nicht so oft an die Reihe kam.

Für deine Runde könnte ich mir eher zwei Gruppen mit je einem SL vorstellen, die z.B. beide versuchen, das selbe Ziel zu erreichen, bevor die andere Gruppe da ist. Das braucht aber einiges an Überlegung vorab, wie man das AB gestaltet, und wie man sich zwischendurch unter den SL abspricht etc.

Was ich ungünstig finde, ist die Idee, abwechselnd in Viererteams zu spielen, weil dann die anderen 8 Leute ständig Leerlauf haben.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #2 am: 29.10.2015 | 08:48 »
Ich stimme meinem Vorredner zu und fürchte, das mit dem Viererteams und dem Wettbewerb und so ist Augenwischerei. Computertechnisch gesagt: Egal wie geschickt du cachest, dein serieller Prozessor (1 Sl) ist der Flaschenhals :) Konflikte müssen abgehandelt werden, und das ist normalerweise mehr oder weniger seriell und bedeutet Wartezeit. Also muss das Abhandeln entweder sehr schnell sein (1 Würfel, kein Kopfrechnen, keine Erfolgsgrade, etc.) oder sehr selten vorkommen (wenige Kämpfe). Bei sovielen Leuten geht das schon stark in Richtung eines darauf zugeschnittenen Systems, das vor allem auch dem SL das Management vieler Randbedingungen erleichtert (Äh, Jürgen, du standest links von Sophia, dann kannst du in der Runde nicht so schnell an die Fackel...ach so, das warst nicht du, sondern Max? Ok, da...wie, "Sophia ist bewusstlos"?).
Vielleicht ein würfelloses System? Das würde nicht nur einiges beschleunigen, sondern auch Platzprobleme lösen (Wenn du nicht gerade König Artus bist, ist recht schwierig, mit 12 Leuten an einem Tisch zu sitzen und Platz und Hände zu offenen Würfeln frei zu haben.
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Offline D. Athair

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #3 am: 29.10.2015 | 09:00 »
Anno dazumal waren so große Gruppen kein Problem.
Und auch heute gibt es wieder Module/Abenteuer für solch große Gruppen. Insbesondere für das DCC RPG.
Beispiele: Doom of the Savage Kings (for 6-12 level1 characters), The Emerald Enchanter (for 8-10 lvl2 characters).

Die größte Zahl an Spielern, die ich mal am Tisch hatte, waren 7. Fand ich anstrengend. Das lag aber u.a. an einem
schwierigen Mitspieler und daran, dass wir die Funktionen von Spielern in der Gruppe nicht gut genug eingehalten haben.
Deswegen: Wenn du mit so vielen Leuten spielen willst, dann würde ich raten: Mach dich (wenigstens ein bißchen) mit der OSR vertraut. Es hilft, wenn Spieler tatsächlich Aufgaben wie "Gruppensprecher", "Schatzmeister", "Kartograph", ... übernehmen.
Andererseits müssen sich deine Spieler auf diese - qualitativ andere - Weise zu spielen einlassen mögen. Die Gruppendynamik
(und damit automatisch auch "player skill") werden deutlich wichtiger als die blanken Spielregeln (die nicht zu komplex/ineinander verschachtelt sein sollten).


Auf dem YT-Kanal von NTRPGCON kann man sich ein paar Beispiele anschauen. Die Aufnahme-Quali ist leider (gerade beim Ton) ziemlich schlecht, sodass ggf. ein bißchen nach einer verständlichen Aufzeichnung gesucht werden muss.


Ob Savage Worlds sich für das Vorhaben als System eignet, da bin ich unschlüssig. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei so vielen Spielern zu Problemen mit dem doch so wichtigen "Bennie-Fluss" kommt.

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Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #4 am: 29.10.2015 | 09:07 »
Anno dazumal waren so große Gruppen kein Problem.
Und auch heute gibt es wieder Module/Abenteuer für solch große Gruppen. Insbesondere für das DCC RPG.
Beispiele: Doom of the Savage Kings (for 6-12 level1 characters), The Emerald Enchanter (for 8-10 lvl2 characters).

Die größte Zahl an Spielern, die ich mal am Tisch hatte, waren 7. Fand ich anstrengend. Das lag aber u.a. an einem
schwierigen Mitspieler und daran, dass wir die Funktionen von Spielern in der Gruppe nicht gut genug eingehalten haben.
Deswegen: Wenn du mit so vielen Leuten spielen willst, dann würde ich raten: Mach dich (wenigstens ein bißchen) mit der OSR vertraut. Es hilft, wenn Spieler tatsächlich Aufgaben wie "Gruppensprecher", "Schatzmeister", "Kartograph", ... übernehmen.
Andererseits müssen sich deine Spieler auf diese - qualitativ andere - Weise zu spielen einlassen mögen. Die Gruppendynamik
(und damit automatisch auch "player skill") werden deutlich wichtiger als die blanken Spielregeln (die nicht zu komplex/ineinander verschachtelt sein sollten).


Auf dem YT-Kanal von NTRPGCON kann man sich ein paar Beispiele anschauen. Die Aufnahme-Quali ist leider (gerade beim Ton) ziemlich schlecht, sodass ggf. ein bißchen nach einer verständlichen Aufzeichnung gesucht werden muss.


Ob Savage Worlds sich für das Vorhaben als System eignet, da bin ich unschlüssig. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei so vielen Spielern zu Problemen mit dem doch so wichtigen "Bennie-Fluss" kommt.
Den Hinweis mit den Aufgaben finde ich besonders hilfreich. Ich würde auch weitergehen und sagen dieser Fall ist prädestiniert für das Abgeben von Spielleiteraufgaben. Ist natürlich lustig wenn sich das verknüpfen lässt, d.h. der "Karthograph" notiert, wo alle ungefähr sind, der "Hofschreiber" notiert die wichtigsten Session-Ergebnisse :).
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Pyromancer

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #5 am: 29.10.2015 | 09:07 »
Savage Worlds? Sie zu, dass du sie möglichst früh alle in einen großen Kampf kriegst, den du dann mit Miniaturen ausspielen kannst. Im Idealfall sind sich die SC-Grüppchen auch nicht grün, so dass sie gegeneinander kämpfen.

Ich stell mir da gerade ein kleines Western-Städtchen vor, eine Räuberbande (SCs), ein Sheriff/Marshal mit Posse (SCs), noch eine dritte SC-Fraktion (Pinkertons? Fahrender Zirkus? Der Saloon-Besitzer mit Angestellten?), eine Hand voll Statisten als NSCs. Dann recht schnellf eine Schießerei provozieren, und nach ein paar Runden ein Indianer-Überfall, so dass die SCs auch einen Grund haben, zusammen zu arbeiten. Das ist schnell, unkompliziert, und nach vier Stunden vorbei. Du brauchst halt einen großen Tisch, um den alle Platz haben.

Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #6 am: 29.10.2015 | 09:23 »
Wenn ich 4 Stunden Schießerei haben will komme ich nicht meinem Rollenspielcharakter, sondern mit meiner 40k-Armee ;)
Kommt natürlich in Wirklichkeit stark auf die Gruppenpräferenz an.
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Pyromancer

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #7 am: 29.10.2015 | 09:27 »
Wenn ich 4 Stunden Schießerei haben will komme ich nicht meinem Rollenspielcharakter, sondern mit meiner 40k-Armee ;)
Das wird mit 12 Spielern halt schwierig.

Mit 12 Spielern hat man meiner Meinung nach nur zwei sinnvolle Möglichkeiten: Entweder flacher Plot und viel Action (dabei kann man immer noch Charaktere ausspielen, Rollenspiel betreiben!), oder gut vernetzte, auf Drama und Interaktion optimierte Charaktere, so dass die Spieler "alleine spielen" können und die SL quasi gar nicht brauchen.

Offline korknadel

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #8 am: 29.10.2015 | 09:35 »
Es gibt für DCC RPG so was wie Turnierabenteuer mit 0-Level-Chars. Es sitzen immer acht Spieler mit jeweils eine. Char am Tisch. Sobald ein Char stirbt, wird er durch den nächsten Spieler/Char ausgewechselt. Der Spieler stellt sich wieder hinten an und kann später mit einem neuen Char wieder einsteigen. Für jeden überlebten Encounter gibt's einen Stempel auf den Charakterbogen, und der Spieler mit dem Char mit den meisten überlebten Encountern am Ende hat gewonnen. Das Abenteuer heißt irgendwas mit "Crucible" und ist speziell auf diese Turniersituation hin designt.

Die von Contains Desease genannten Abenteuer eignen sich nicht unbedingt besonders viel besser für mehr als die übliche Spieleranzahl, es wird nur einfach davon ausgegangen, dass die Spieler mit mehr als jeweils einem Char ins Abenteuer starten.
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Offline Praion

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #9 am: 29.10.2015 | 09:42 »
ICh würde stark zur Nutzung eines Callers raten.
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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #10 am: 29.10.2015 | 09:45 »
Da ich nächste Woche meinen Geburtstag feiern möchte, plane ich momentan eine große Pen und Paper Runde mit meinen engsten Freunden. Ich habe bisher immer nur in Gruppen bis zu 6 Spielern gespielt. Nächste Woche werden es wahrscheinlich doppelt so viele. Meint ihr man kann mit so vielen Leuten spielen oder wird das unspielbar? Wäre echt froh über Ratschläge.
Wir haben zu Spielen an Osterwochenenden mit Doppelrunden gearbeitet (2 SL, inhaltlich gekoppelt aber räumlich getrennt, manchmal mit Austausch der Spieler), aber das braucht recht viel Vorbereitungszeit.

Ansonsten sind 12 Leute verdammt viel — mein Maximum alleine liegt bei 9 Spielern, und das war hart. Hier sind z.B. Eindrücke von einer Runde mit 8 Spielern: http://1w6.org/deutsch/sl-tipps/das-spiel-mit-grossen-gruppen-rueckblick-ideen-und-fragen

Wechselnd aktive Gruppen haben wir früher mal gemacht — mit einer Konsole nebendran. Aber nur für je 2-3 Spieler je Gruppe, und ich würde es heute eher nicht mehr machen.

Da eher zwei Abenteuer in nebeneinanderliegenden Räumen. Oder vielleicht mehrere One-Shots.
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Offline D. Athair

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #11 am: 29.10.2015 | 09:52 »
Die von Contains Desease genannten Abenteuer eignen sich nicht unbedingt besonders viel besser für mehr als die übliche Spieleranzahl, es wird nur einfach davon ausgegangen, dass die Spieler mit mehr als jeweils einem Char ins Abenteuer starten.
Darin, dass sich die Abenteuer nicht automatisch viel besser für größere Gruppen eignen, hast du einerseits Recht. Andererseits lassen sie sich schon besser mit größeren Gruppen spielen. Voraussetzung ist halt (wie bei OSR-Abenteuern im Turnier-Modus üblich), dass die Spieler damit klarkommen, wenn ihr SC durch Ableben aus dem Spiel genommen wird und nicht ersetzt wird. Es gibt eine ganze Reihe guter Techniken Zuschauer - oder zu Zuschauern gewordene Spieler - ins Spiel einzubinden.
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Offline Chiarina

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #12 am: 29.10.2015 | 09:55 »
Zitat von: Pyromancer
Sie zu, dass du sie möglichst früh alle in einen großen Kampf kriegst, den du dann mit Miniaturen ausspielen kannst. Im Idealfall sind sich die SC-Grüppchen auch nicht grün, so dass sie gegeneinander kämpfen.

So haben wir das früher auch zwei, drei Mal gemacht. Wirtshausschlägerei, Marktplatzschlägerei, was auch immer für eine Schlägerei. Jede bekommt einen vorgefertigten Charakter mit eigener Agenda, es werden vereinfachte Kampfregeln verwendet, dann alle zusammen an einen Ort schmeißen und Spaß am entstehenden Chaos entwickeln. Maximum war ein Nachmittag mit 16 Spielern. Das geht. Man darf dann eben keine hochintellektuellen Plots erwarten.
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Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #13 am: 29.10.2015 | 10:01 »
So haben wir das früher auch zwei, drei Mal gemacht. Wirtshausschlägerei, Marktplatzschlägerei, was auch immer für eine Schlägerei. Jede bekommt einen vorgefertigten Charakter mit eigener Agenda, es werden vereinfachte Kampfregeln verwendet, dann alle zusammen an einen Ort schmeißen und Spaß am entstehenden Chaos entwickeln. Maximum war ein Nachmittag mit 16 Spielern. Das geht. Man darf dann eben keine hochintellektuellen Plots erwarten.
Ist dann aber doch rollenspieltechnisch n bisschen "meh", oder nicht? Ich mein ich bin voll für witzige Stunts, aber Police Story - the RPG würde mich nicht sehr lange fesseln.
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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #14 am: 29.10.2015 | 10:14 »
Ja. Ist rollenspieltechnisch ein bisschen "meh". Hat mit Rollenspiel auch nicht so unheimlich viel zu tun. Einen Nachmittag billigen Fun hatten wir damit aber.

Thomas Manns Zauberberg lesen oder auf eine Party gehen?
Die Party ist literarisch betrachtet auch ein bisschen "meh". Darf aber auch mal sein.

(Police Story kenne ich nicht. Was ist das?)
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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #15 am: 29.10.2015 | 10:24 »
Ja. Ist rollenspieltechnisch ein bisschen "meh". Hat mit Rollenspiel auch nicht so unheimlich viel zu tun. Einen Nachmittag billigen Fun hatten wir damit aber.

Thomas Manns Zauberberg lesen oder auf eine Party gehen?
Die Party ist literarisch betrachtet auch ein bisschen "meh". Darf aber auch mal sein.

(Police Story kenne ich nicht. Was ist das?)
Heh, starkes Argument :D

Und wie, Police Story kennst du nicht? Das ist ne Filmreihe aus der guten alten Hongkong-Zeit von Jackie Chan. Handlung etwas "häh?", aber die Stunts :) Aber das mit Abstand Schärfste ist die deutsche Synchro, vor allem bei Police Story 1 jetzt. Das war nämlich anscheinend auch die Zeit, wo man sich nicht groß Mühe mit Übersetzung gemacht hat und die Sprecher stattdessen auch über die Stunts völligen Blödsinn quasseln durften.
tl,dr: Wer auf auf diese Mischung WushuKampfkunst-Slapstick-Stunts von Jackie Chan steht, sollte reingucken.

Edit: Kampfstil falsch beschrieben :)
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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #16 am: 29.10.2015 | 10:37 »
Da ich nächste Woche meinen Geburtstag feiern möchte, plane ich momentan eine große Pen und Paper Runde mit meinen engsten Freunden. Ich habe bisher immer nur in Gruppen bis zu 6 Spielern gespielt. Nächste Woche werden es wahrscheinlich doppelt so viele. Meint ihr man kann mit so vielen Leuten spielen oder wird das unspielbar?
Das kann funktionieren-muss aber nicht. Ich habe damals in jungen Jahren, zu den Anfängen meiner P&P-Zeit
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in einer solchen XXL-Runde gespielt; in "Spitzenzeiten" saßen da teilweise bis zu 15 Leute an 2 großen Tischen und haben Rollenspiel gespielt. Naja, zumindest haben sie etwas gespielt, das für sie damals Rollenspiel war. Was wir damals im Endeffekt gespielt haben war immer ein groß angelegter Dungeoncrawl. Aber richtig ernsthaftes Rollenspiel, so wie wir es heute kennen & betreiben hat  damals natürlich nicht stattgefunden. Und sowas geht auch nicht mit der Masse an Spielern. Wie gesagt, ein großer Dungeoncrawl in Reinkultur. Das würde ich dir empfehlen, zumal du den Plot wirklich sehr einfach (gestrickt) halten solltest. Dann kann das,wie gesagt, durchaus funktionieren.
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Offline Chiarina

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #17 am: 29.10.2015 | 10:44 »
Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Das ist allerdings ziemlich viel Arbeit in der Vorbereitung.

Wir haben mal für Ars Magica ein Freeform Tribunal veranstaltet. Jeder bekam einen Magus, der sich mit den anderen zum großen, alle 33 Jahre stattfindenden Tribunal trifft. Dort werden Vier-Augen-Gespräche abgehalten, Abmachungen getroffen, Bündnisse geschlossen und gebrochen, Mehrheiten gesucht, Konflikte geschlichtet... kurz: Politik gemacht. Nach einer Weile begann dann die eigentliche Tribunalssitzung mit Reden, Abstimmungen usw.

So etwas geht auch als Senatssitzung o. ä. in irgendeinem anderen Setting.

Wir hatten damals knapp 20 Leute am Start und ein ganzes Wochenende dafür Zeit. Ein Tag Verhandlungen, ein Tag die Sitzung selbst. War eines der echten Highlights, die ich so miterlebt habe.
« Letzte Änderung: 29.10.2015 | 10:46 von Chiarina »
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Offline Anastylos

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #18 am: 29.10.2015 | 13:28 »
Ich würde vorschlagen dass die Spieler zu verschiedenen Fraktionen gehören und es Reibereien gibt oder das es Saboteure gibt die enttarnt werden müssen. Dann können sich die Spieler selbst beschäftigen. Ein Tournier klingt nach einer guten Sache, eventuell ein Magierduell oder so. Wer am Ende die meisten Kämpfe gewonnen hat gewinnt.

Das System sollte extrem simpel sein und mit einem Würfelwurf ein verständliches Resultat erzielen. Eventuell Lasers and Feelings oder so.

Pyromancer

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #19 am: 29.10.2015 | 13:48 »
Oder ein LIRP. 12 Spieler sind dafür eine angenehme Größe.

Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #20 am: 29.10.2015 | 13:56 »
Oder ein LIRP. 12 Spieler sind dafür eine angenehme Größe.
"Live Inaction Role Play"?
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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #21 am: 29.10.2015 | 14:16 »
"Live Inaction Role Play"?

Live Indoor Roleplaying. Sowas wie LARP, nur kleiner, drinnen, für weniger Leute und kürzer. :)

Ein Beispiel wäre Watch the Skies! von Bully Pulpit Games.

Offline KhornedBeef

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #22 am: 29.10.2015 | 14:18 »
Live Indoor Roleplaying. Sowas wie LARP, nur kleiner, drinnen, für weniger Leute und kürzer. :)

Ein Beispiel wäre Watch the Skies! von Bully Pulpit Games.
Danke
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Offline Anastylos

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #23 am: 29.10.2015 | 15:33 »
Gibt es eigentlich eine Seite wo man Lirps finden kann?

Offline Bad Horse

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Re: Pen und Paper in großer Runde
« Antwort #24 am: 29.10.2015 | 19:09 »
Ich würde auch zu einem LIRP oder irgendwas in der Art raten, wo sich die Charaktere hauptsächlich miteinander beschäftigen und gar nicht so viel SL-Aufmerksamkeit brauchen. Alles andere klingt nach zu viel Leerlauf.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?