Ja, natürlich. Und ich spiel ja selbst auch noch regelmäßig meine AD&D 1st Edition Runde, so einmal die Woche oder aller zwei, je nachdem wie es passt.
Insofern kann ich dem Spielstil schon etwas abgewinnen. Inzwischen würde ich aber sagen: Rollenspiel hat man eher wenn die Charaktere in möglichst vielen Situationen erkennbar bleiben. Oben hatte ich ja das Beispiel mit den 4 Assassinen. Es ist für das Rollenspiel durchaus wichtig, dass ich nach einem Kampf sagen kann welcher von ihnen eigentlich was gemacht hat, ansonsten sorgt man dafür das während der Kämpfe (oder allgemeiner gesagt in Situationen in denen Regelmechaniken ins Spiel kommen) das Rollenspiel endet. So etwas wäre dort halt nicht der Fall, einfach weil die Charaktere immer noch erkennbar bleiben durch ihre verschiedenen Handlungsweisen in dieser Situation, ihre verschiedenen Herangehensweisen. Es ist eine Verwöhntheit, und auch vielleicht in dem Fall übertrieben, aber Charakteroptionen und Individualisierung kann helfen bei diesem Thema.
AD&D hat nun viele kleine Macken und Kanten, und für mich übernehmen diese ein wenig diese Funktion die anderswo von Charakterindividualisierung erfüllt wird. Man muss oft Entscheidungen treffen im Spiel, und dadurch wird der Charakter wieder hineingetragen in das Geschehen. Das ist ein anderer Ansatz, und oft funktioniert er für mich auch. Und wenn nicht, so ist es ja auch nicht tragisch.
In der 5E hatte ich schon Runden bei denen ich überhaupt nichts über die Charaktere hätte sagen können, weil sie eigentlich kaum echte Entscheidungen trafen und sich ihre Aktionen oft ähnelten und kaum Bezug zur Situation hatten. Das sind dann natürlich kurzzeitige Erlebnisse, man nimmt das mit und geht woanders hin. Und ich will da auch nichts verdammen, Spaß macht es ja trotzdem.
Aber dennoch sehe ich inzwischen Regeln und Charakteroptionen als etwas was gut gemacht beim Rollenspiel helfen kann, Spieler und Spielleiter darin unterstützen. Und ich halte es für schlecht für das Rollenspiel wenn Charaktere zu sehr nach Schema F gestrickt sind, und einem schon bekannt - austauschbar - erscheinen.