Nachdem ich mich nun endlich auch durch die erste Staffel gequält habe und die zweite, überraschend gute auch fast durch habe, gebe ich auch nochmal meine Gedanken dazu preis.
Dieses ganze politische Gedöns juckt mich nicht die Bohne. Einzig Sektion 31 war mir schon immer ein Schmerz im Ar..., die DS 9-Secret Agent Julian Bashir-Episoden waren recht unterhaltsam, aber die bloße Existenz dieser Behörde in dieser so positiven Utopie war für mich immer schon Verrat an Roddenberrys Vermächtnis. Das konsequente Infragestellen der Existenzberechtigung durch nahezu alle Protagonisten finde ich deshalb toll.
Die erste Staffel fand ich schrecklich. Exotische Aliens, Roboter, Cyborgs... Und was wird draus gemacht? - Nichts. Der Sporenantrieb? - Alter Vater, ein neues Niveau von Technobabbel-Unfug. Erst in den Spiegeluniversum-Folgen blitzt endlich wieder der Geist von Star Trek auf. Burnhams verzweifelte Logeinträge waren großartig geschrieben. In der zweiten Staffel dann kehrt Discovery sehr gekonnt zum Star Trek-Erbe zurück. In gewisser Weise gehören da ja auch Plot- und Logiklöcher einfach dazu.
Was nun Burnham angeht... Gott, ist die Figur schlecht geschrieben und fehlbesetzt. Wenn man das aber einfach so hinnimmt, geht es wieder.
Den "Crusher-Effekt" hatte ich eher bei Tilly, wobei die Spiegeluniversum-Episoden einiges rausgerissen haben, Killy war der Knaller. In der zweiten Staffel empfinde ich sie auch als weit weniger nervig und eher als schrullig/liebenswert. Insgesamt wurde die ganze Crew massiv überarbeitet und aus der Bande von Unsympathen, Feiglingen und Idioten wurde eine Star Trek-Crew. Außer Burnham.
Georgious Wandlung kaufe ich auch nicht, weil die irgendwie so aus dem Nichts kommt. Michelle Yeoh spielt aber toll, von daher, was solls.
Zwei Dinge noch, die mich richtig genervt haben und auch immer noch nerven:
1. Die Schlägereien. Ja, Michelle Yeoh ist dabei, warum man nun aber gefühlt ständig HKAT-Seilaction braucht erschließt sich mir nicht.
2. Die Klingonen. Das Redesign ist furchtbar hässlich. Und das Genuschele beim Föderationsenglisch mag ja realistisch sein, ist aber auch sehr albern. Ich hätte mir eher gewünscht, dass das J.J. Trek-Design mit den langen Mänteln und den Masken aufgegriffen wird, das fand ich nämlich cool(aber Geschmäcker sind verschieden, das ist mir bewusst).
Ich bin durchaus guter Hoffnung für die dritte Staffel, wobei Star Trek traditionell erst ab der 4. Staffel gut wird.