Nun lässt sich dieses Szenario nicht 1:1 in die SF übertragen.
Zum einen: Indien ist längst zu groß und mächtig, um sich abermals dem BE einverleiben zu lassen. Dennoch könnte das BE hier haufenweise Arbeitskräfte / Kolonisten aus den ärmeren Bevölkerungsschichten rekrutieren. Aber der große Bottleneck sind Transportkapazitäten: da das Setting nicht _so_ wahnsinnig weit in der Zukunft spielen soll (maximal ca 250 Jahre), und extrasolare Kolonien erst maximal 100 Jahre lang bestehen, werden die Kolonien viel kleinere Bevölkerungszahlen haben als die Mutterländer. Fragt sich also, welche Dividende aus deren Ausbeutung überhaupt zu erwarten ist.
Gibt es eigentlich auf der Erde noch Länder, die wichtige Rohstoffe haben, aber selbst nicht über die nötigen Mittel verfügen, beim Kolonisieren mitzumischen?
Die könnten von einer Kolonialmacht ausgebeutet werde nach dem Schema "Dritte-Welt-Land liefert billig/kostenlos Rohstoffe, und bekommt dafür Land auf einer Kolonie und ein Transportkontingent von X Personen pro Jahr".
Darüber hinaus hat das Kolonialszenario, das du beschreibst, den Vorteil, dass es einen guten Abenteuer-Aufhänger bietet: Schmuggel! Je nachdem, wie eng das Mutterland die Daumenschrauben anzieht, kann es allemal billiger sein, bei einem Schmuggler Rohstoffe gegen Fertigwaren zu tauschen, als ganz offiziell über das Mutterland - ganz davon abgesehen, dass man so auch an Waren kommt, von denen das Mutterland gar nicht will, dass man sie hat, also etwa Maschinen, mit denen sich Fertigwaren selbst herstellen lassen.