Im Dresdenverse sind Gestaltwandler schlicht Magier, die aber nur einen einzigen Zauber beherrschen: Verwandlung in X. Dies aber so gut, dass sie dafür keine Formeln etc. brauchen und es sich für sie wie eine natürliche Verwandlung anfühlt.
Tatsächlich gibt's da ja
verschiedene Arten von "Werwölfen", mit denen es Harry dann in
Fool Moon (übersetzt als "Wolfsjagd") zu tun bekommt:
-- Gestaltwandler wie oben, die als Menschen angefangen und einen Verwandlungstrick gelernt haben (muß nicht zwangsläufig ein Zauber sein, wie ihn ein Magier verstehen würde). Diese behalten ihre menschliche Intelligenz, müssen aber auch das Wolfsein von der Pike auf lernen.
-- Hexenwölfe, die sich mit einem schwarzmagischen Gürtel aus Wolfsfell verwandeln. Das geht wesentlich schneller und bequemer, da aber die Macht des Gürtels darauf basiert, daß an ihn eine Art böser Geist gebunden ist, der dem Träger in Wolfsform die ganze unbequeme Arbeit abnimmt, wird der Träger in der Regel auch schnell korrumpiert und geradezu süchtig nach der Macht der Verwandlung.
-- Lykanthropen, die sich körperlich eigentlich
gar nicht verwandeln, aber von Tier- oder Rachegeistern besessen sind, die ihnen zu bestimmten Zeiten übermenschliche Kräfte verleihen.
-- Den Loup-Garou, dessen einziges aus dem Buch bekanntes Beispiel Opfer eines ziemlich üblen Familienfluchs ist. Der verwandelt sich bei Vollmond wirklich in ein ausgesprochenes Monster ohne Selbstkontrolle, ist resistent gegen Magie, und ist der einzige, der wirklich nur mit Silber umzubringen ist -- und dann muß es noch
geerbtes Silber sein, sonst wirkt es nicht.
-- Wölfe, die sich in Menschen verwandeln können. Wo die genau ihre Kräfte herbekommen, ist unklar, aber anscheinend fallen sie im Wesentlichen in dieselbe Kategorie wie die zuerst genannten Gestaltwandler -- der Trick ist derselbe und der eine kann ihn dem anderen beibringen.
Daneben gibt's rein theoretisch noch die Möglichkeit, einen Menschen einfach durch Zauberei "von außen" in eine Wolfsform zu zwingen. Das zerstört aber je nach Willensstärke früher oder später die menschliche Persönlichkeit (ähnlich wie beim alten AD&D-Polymorph Other) und ist ein Verstoß gegen die Gesetze der Magie, nach den Regeln des Weißen Rats also ein Kapitalverbrechen, das von den Wächtern und deren Schwertern entsprechend geahndet wird. Das ist die einzige Form, die im Roman zwar angesprochen wird, aber nicht persönlich auftaucht. Infektiös ist keine einzige Version, für so etwas müßte man sich schon an einen Vampir wenden (Roter oder Schwarzer Hof, in den Weißen wird man hineingeboren).
Und das alles in ein und derselben Welt -- Jim Butcher hat sich da für seinen Roman wirklich schon etwas reingesteigert.
Im Dresden Files-Rollenspiel können, nebenbei, Gestaltwandler und Lykanthropen durchaus auch
Spielercharaktere sein; entsprechend ausgearbeitete Regel-Blaupausen sind vorhanden.