...weswegen sie auch so amerikanische Namen wie Rudolf Wegener haben
Der ist ja der Handelsattache der Deutschen in den Pacific States.
Aber John Smith und der Rest der Meschpoke in New York sind 100%-ig ur-amerikanisch (was man jetzt so von nicht Ureinwohnern behaupten kann).
Klar, die Nazis stützen sich auf Kollaboratuere, auch in hohen Posten, aber die meisten hochrangigen SS-Leute sind dennoch Deutsche.
Nein. Arier.
Die SS war arier-zentriert, deswegen hatte man ja Divisionen mit Ukrainern, Esten, Letten, Norwegern, etc.
John Smith ist KEIN Deutscher und der erste SS-Scherge in New York. Also nach dem GräFaZ Nummer 3 oder 4 in der Hierarchieebene.
Und spätestens als ein Heydrich mit Wegener sogar in Berlin noch weiter ihr deutsch akzentuiertes Englisch miteinander sprechen, war die Glaubwürdigkeit bei mir erledigt. In der japanischen Besatzungszone wurde da deutlich mehr Gewicht ins Detail gelegt.
Also ich bedaure das das deutsch drauf aus war das amerikanische Publikum zu beeindrucken und nicht das deutsche.
Kann es aber 100% nachvollziehen.
In der pazifischen Region hätten die auch Suaheli sprechen können, denke nicht das Authentizität was Sprache angeht so ein großer Fokus hatte.
Auch X-Men: Apocalypse hatte den Versuch von Magneto polnisch sprechen zu lassen gemacht, aber ich kann Dir sagen das war für einen Ausländer okay, für eine polnisch sprechenden Zuhörer ein wenig schmerzhaft für die Ohren. Aber wenn man sich daran und an nichts sonst aufhängt, tut mir leid, dieser Nit ist zu klein und unbedeutend um daran Nit-zu-picken.
In Ostdeutschland sorgte massive russische Präsenz und die fehlende ausländische Unterstützung dafür, dass die Bevölkerung nach Kriegsende die Füße still hielt, bis lokal die politischen und nachrichtendienstlichen Strukturen aufgebaut waren, um sie weiterhin unter Kontrolle zu halten.
Das erklärt daher auch so was von gar nicht, warum sich die Bevölkerung der USA 20 Jahre nach einer Niederlage ohne Schuldbewusstsein und massiv ausgebeutet ebenfalls so sehr mit der Besatzung arrangiert haben sollten, zumal die Besatzungstruppen in jede Richtung durch einen Ozean von ihrem Kernland entfernt sind und die USA nicht durch andauernde Kriegshandlungen widerstandsunfähig, sondern durch ein isoliertes Ereignis (Die nukleare Zerstörung von Washington, D.C., was übrigens in den 1940er Jahren weite Teile der USA zwar menschlich schockiert, aber politisch nicht so sehr beeindruckt haben dürfte ...) in die formale Kapitulation gezwungen wurde.
Wenn die Nazis den latenten Rassismus und Antisemitismus der Amerikaner, vor allem im Süden und mittleren Westen ausnutzen müssen sie nur noch die Großsstädte an der Ostküste kontrollieren und das Vorbild Ostdeutschland oder Vichy-Frankreich bietet sich hier an. Wir können schon davon ausgehen das Kollaboration die Regel und Widerstand die Ausnahme ist. Vor allem wenn sich für einen selbst nichts ändert und man vielleicht den bessern Job eines liquidierten jüdischen Mitbürgers ergattern kann.
Und wenn man lange genug in den gleichgeschalteten Medien berichtet die Juden hätten Amerika in den Krieg gezogen, dann mag diese Legende irgendwann jeder glauben.
In der literarischen Vorlage werden solche Details nicht thematisiert, da steht diese Prämisse einfach im Raum und liefert lediglich einen Schauplatz, weswegen dabei auch nicht der Eindruck entsteht, es würde etwas fehlen. Die Serie visualisiert diesen Aspekt jedoch und baut ihn sogar aus (Zumal die straffe Handlung der Vorlage ansonsten auch kaum Serienpotential hätte ...), versäumt es aber, den Grad an Unterdrückung und dazu nötiger militärischer "Infrastruktur" darzustellen, der eigentlich nötig wäre, wenn man die historisch aufsässige Bevölkerung einer räumlich ausgedehnten Nation mit riesiger Bevölkerung unter Kontrolle halten will.
Gehen wir mal davon aus das die Amerikaner sich weitgehend selbst kontrollieren. Das nehme ich halt an wenn ich mir das anschaue.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich finde das aufgepustete Drumherum bisher es ebenfalls unstimmig, und da zudem die zentrale Handlung auch irgendwie nicht recht voran kommt, hält sich meine Begeisterung in überschaubaren Grenzen.
Ich vergleiche das nicht mir dem Buch, das mag jetzt ein Standpunktvorteil für die Serie sein.