Autor Thema: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?  (Gelesen 6306 mal)

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Offline Runenstahl

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Re: Waru misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #25 am: 30.11.2015 | 22:10 »
Es ist nur eine Theorie "..." aber ich glaube, dass Spieler, die viel in offeneren Systemen"..." spielen, da deutlich weniger paranoid sind.

Hmm... zur Spielerseite kann ich nicht viel zu sagen. Ich kenne aber definitiv SL's die es schaffen (bzw mit der groben Keule versuchen) auch in "offenen" Systemen die Railroad-Schiene zu fahren.

Was stimmt ist sicherlich das einige alte Systeme (hust DSA hust) sehr energisch daran gearbeitet haben die Gruppen darauf zu trainieren das sie Spielzeuge in der Hand des SL's sind und gefälligst das tun sollten was der will, wie er es will und wann er es will.
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Offline Arkam

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #26 am: 30.11.2015 | 22:31 »
Hallo zusammen,

ich denke das die Leute die schon länger spielen eben auch viele Anfangssünden mitbekommen haben. Die ersten DSA Abenteuern strotzten vor Verrätern, irgendwann traute man keinem NPC mehr, Belohnungen oder Arefakten die man zwar fand aber dann ziemlich sicher nicht behalten konnte, entgangenen Belohnungen und Regeln die teilweise speziell für ein Abenteuer zu Ungunsten der Spieler geändert wurden.
Ich habe es zum Glück nicht mitbekommen aber zu Hochzeiten des Storytellings konnte angeblich schon das herunterlaufen einer Treppe zum tödlichen mit Proben bedachten Ereigniss werden.
Viele Cthulhu Abenteuer haben eine feste Struktur die man schnell durchschaut und wo man dann schon Mal in Konflikt mit dem Spielleiter kommt.
Dazu kommt noch ein Trend Regeln einfach ohne Absprache anzupassen oder durch ein eigenes Konstrukt zu ersetzen.
Gerade wenn man Spielleiter und Mitspieler nicht kennt oder man sich in einzelnen Situationen schon leicht genervt fühlte wächst das generelle Misstrauen schnell an.

Gruß Jochen - Wahlspruch des Tages: Vertrauen muss verdient werden und durch Handlungen bestätigt werden.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #27 am: 30.11.2015 | 22:32 »
Also, als altgedienter SL und Spieler, würde ich sagen, das es sowieso auf das Genre bzw. die Spielweise drauf ankommt. Und da gibt es welche, da ist normales Mißtrauen aus dem Spiel heraus, also der Charakter dem Universum gegenüber, vollkommen rational.  :headbang:

Wenn dagegen Mißtrauen Spieler gegen Spielleiter herrscht... warum spielt man dann zusammen?  wtf?
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Lysander

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #28 am: 1.12.2015 | 16:57 »
Grade bei DSA ist man dem Spielleiter durch viele Detailregeln nicht so ausgeliefert und kann auf seinem Wuerfelrecht bzw Hintergrund argumentieren. Letzteres fuehrt aber auch wiederum doch  zu Diskusion wie man sich etwas nun genau vorstellt. Eigentlich interessant nur mancher beharrt auf  das Typische nach Settingtext als einzige Moeglichkeit.
Ansonsten blokieren sich manche unnoetig mit vermeintlichen  Plot-Sackgassen statt einfach was Neues einzubringen.   

Offline Crimson King

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #29 am: 1.12.2015 | 17:13 »
Die Frage müsste doch eigentlich lauten: Wieso spielt man bei Spielleitern, denen man nicht vertraut? Ich als Veteran mache das z.B. nicht. Bei Spielleitern, die ich nicht kenne, gibt es einen kleinen Vertrauensbonus, der durch das Maß an Sympathie, das sie bei mir erwecken, modifiziert wird und dadurch ggf. bei 0 oder drunter landen kann. Mit denen spiele ich dann halt auch kein erstes Mal.
« Letzte Änderung: 1.12.2015 | 17:15 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Offline Ludovico

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #30 am: 1.12.2015 | 17:21 »
Die Frage ist schon ok.
Die Antwort auf Deine Frage ist meiner Erfahrung nach nicht sehr komplex.
Meist ist meiner Beobachtung nach Gewohnheit und die fehlende Erkenntnis, dass man Zeit verplempert.

Offline tartex

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #31 am: 1.12.2015 | 17:23 »
Die Frage müsste doch eigentlich lauten: Wieso spielt man bei Spielleitern, denen man nicht vertraut?

Weil sie die einzigen verfügbaren Spielleiter sind?

Und manchmal ist potentielles bad gaming besser als no gaming - zumindest für mich.
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Online Maarzan

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #32 am: 1.12.2015 | 17:33 »
Die Frage müsste doch eigentlich lauten: Wieso spielt man bei Spielleitern, denen man nicht vertraut? Ich als Veteran mache das z.B. nicht. Bei Spielleitern, die ich nicht kenne, gibt es einen kleinen Vertrauensbonus, der durch das Maß an Sympathie, das sie bei mir erwecken, modifiziert wird und dadurch ggf. bei 0 oder drunter landen kann. Mit denen spiele ich dann halt auch kein erstes Mal.

Und dieses angefragte Misstrauen dürfte dann das genauer Hinsehen und das daraufhin ansetzende Prüfen des Eindrucks, den diese Leute hinterlassen, sein.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Sethomancer

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #33 am: 1.12.2015 | 17:49 »
Weil sie die einzigen verfügbaren Spielleiter sind?

Und manchmal ist potentielles bad gaming besser als no gaming - zumindest für mich.
+1

Lieber ein schlechter Spielleiter als überhaupt keiner, daher habe ich da auch eine große Toleranzschwelle, was auch mein Misstrauen in Grenzen hält.
im eigentlichen hat man ja auch nichts zu verlieren (außer ein wenig Zeit) und wenn es ein Spielleiter total versaut kann ich mit meinem Charakter (oder dem Konzept) auch in eine andere Gruppe wechseln.
Aber zumeist habe ich die Erfahrung gemacht, das man auch aus einer schlechten Spielrunde (egal woran das liegt), was positives mitnehmen kann, daher gehe ich meist mit großem Vertrauensvorschuss in neue Runden und schau dann mal.
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Offline Ludovico

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #34 am: 1.12.2015 | 17:51 »
So unterschiedlich sind Prioritäten. Ich spiel nur, wenn ich Spass habe. Schlechte SL mindern diesen extrem, also spiel ich nicht.

Offline tartex

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #35 am: 1.12.2015 | 19:17 »
So unterschiedlich sind Prioritäten. Ich spiel nur, wenn ich Spass habe. Schlechte SL mindern diesen extrem, also spiel ich nicht.

Ich habe mich erst einmal in einer Runde wirklich gelangweilt. Die hat aber auch 12 Stunden gedauert. Die meisten Runden, an denen ich die letzten 10 Jahre teilgenommen habe, waren eher 2 bis 3 Stunden lang. Ist schon mal eine Veringerung des Risikos.  ;)

Falls es mal nicht so klappt, freue ich mich aber das Dysfunktionale am Spiel aufzuschlüsseln und zu analysieren. Damit tut man sich als Spieler eigentlich leichter als als Spielleiter, weil man mehr Zeit.

Mache ich bei Filmen eigentlich auch so. Wenn man sich überlegt, wie man es verbessern könnte, wird eigentlich alles recht interessant. Beim Spiel kann man sogar direkt eingreifen.
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Offline Medizinmann

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #36 am: 1.12.2015 | 19:25 »
So unterschiedlich sind Prioritäten. Ich spiel nur, wenn ich Spass habe. Schlechte SL mindern diesen extrem, also spiel ich nicht.
kommt ja auch drauf an wie schlecht der SL ist ( geht von "Naja, das könnte er auch besser machen "
über "der ist eine Katastrophe" bis hin zu "das ist ja ein Railroader" )
ob er sonst ein guter Freund/Freundin ist und ob man mit Ihm/Ihr reden kann.
Ich denke ebensowenig wie es den" Perfekten guten SL" gibt so gibts auch nicht  "Grottig schlechten SL"
Ich sehe das eher Locker, Ich "ziehe" mir zur Not meinen Spass aus einer Rollenspiel Session selber
und Ich kann auch mal mit/bei einem nicht ganz so guten SL spielen,
aber bei ein paar Punkten mache Ich einfach nicht mit (Railroading z.B. oder Mary Sues)
und Vertrauen ( um wieder zurück zum Thema zu kommen)
das muss sich der SL erstmal verdienen(wie jeder andere Mensch auch)

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Online Xemides

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #37 am: 1.12.2015 | 22:43 »
Also ich mißtraue niemandem, auch keinem SL. Bin halt ein sehr gutgläubiger Mensch, der erstmal daspsitive in anderen sieht.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Anastylos

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #38 am: 1.12.2015 | 23:35 »
Wer neu ist weiß gar nicht was es alles gibt und was möglich ist. Ein Veteran kennt verschiedene Systeme und kann daher ein Regelwerk besser oder schlechter finden. Er kennt auch verschiedene Spielleiter und kann diese besser oder schlechter finden als die früheren Spielleiter. Ich würde das nicht als Misstrauen bezeichnen eher als Skepsis.
Ich habe noch nie Veteranen in meiner Rollenspielrunde gehabt und kann daher nicht sagen ob diese mir misstrauen. Wobei ich mir vorstellen kann das mein handwedelnder Stil bei der die geschichte Vorrang hat bei alen D&D oder DSA Spielern nicht nur auf Begeisterung stößt.

Offline Lysander

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #39 am: 2.12.2015 | 00:18 »
Was meint Railroading und Mary Sues ?

Offline teddypolly

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #40 am: 2.12.2015 | 01:48 »
Einige großartige Beispiele für Mary Sues finden sich in DSA.
Mein meist gehasstes Beispiel ist Thomeg Atherion. Er betreibt ein ganz eigenes und "interessantes" Feld der Magie, die Sexualmagie, er trägt sein Magiersiegel in der Iris (!!!), natürlich ist er der beste Magietheoretiker überhaupt (Vll. können Borbarad und Rohal da mithalten, sicher ist das aber nicht), ein genialer Philosph, ein fantastischer Könner in angewandter Magie und angeblich ein wiedergeborener Magiermogul. Das er wohl nicht von Dere stammt fällt da kaum noch ins Gewicht.

Mary Sues sind überall überragend, können alles, haben keine Schwächen, sind ungemein Beeindruckend und haben in der Regel eine Lebensgeschichte  / Hintergrundstory die an Abgefahrenheit kaum noch zu toppen ist.

Solche Mary Sues tauchen gerne als NSCs in Abenteuern auf und spielen dann in Spielleiter_innen Hand die Charaktere der Spieler_innen mühelos an die Wand.   

Offline Antariuk

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #41 am: 2.12.2015 | 02:03 »
Die bekannteste Mary Sue aus dem D&D Bereich dürfte Elminster sein, wobei man ehrlicherweise sagen muss dass die richtig schlimmen Zeiten auch vorbei sind. Aber zur Primetime der Forgotten Realms gab es quasi keine Notlage aus der Elminster nich entkommen und keinen elfischen Rock den er ungelüftet passieren konnte (inkl. der Göttin der Magie, deren Vertrauter er war). Elminster konnte alles, wusste alles, kannte jeden, war schon irgendwie immer da und generell wurden die Realms nur durch ihn zusammengehalten. Weshalb nicht wenige Spieler sich zwischendurch fragten warum sie im Laufe eines Abenteuers entweder a) billigen Pipikram für den Kerl erledigen sollten weil ihn das nur ein Fingerschnipsen kosten würde oder b) warum die Große Bedrohung™ die sich im Verlauf des Abenteuers auftut nicht auf Elminster's Radar aufpingt, weil der im Grunde auch die NSA der Realms war.

Das wirklich schlimme an Mary Sues ist das gestohlene Spotlight weil sie unverhältnismäßig oft im Mittelpunkt der gespielten Ereignisse stehen und den Spielercharakteren Zeit und dramatisches Potential wegnehmen. Manche Spielleiter verlieren sich anscheinend in solchen Mary Sues weil sie damit ein bißchen direkter Einfluss auf das Geschehen nehmen oder auch einfach mal "auf die Kacke hauen" können ohne Bedenken haben zu müssen dass irgendwas passieren kann - eine Mary Sue hat i.d.R. Plotimmunität.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Waru misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #42 am: 2.12.2015 | 05:10 »


Bei Profis kann Misstrauen aus schlechten Erfahrungen herrühren, aber ich wage jetzt auch mal zu behaupten, dass es daher kommt, dass viele Profis gerade in den letzten Jahren mit regelschweren Systemen wie DSA oder Pathfinder groß geworden sind, die detaillierte Regelungen als scheinbaren "Schutz vor Wilkür" vorschieben.
Schlechte Erfahrungen ja, viele von uns sind mit DSA ins Hobby gekommen, wo Regeln der Knüppel des Autors gegen die Mitspieler war bis, ja bis DSA4.

Wer sich der Willkür des Meisters nicht beugte wurde als Grottenbazi von Kiesow verunglimpft und diese Einstellung war und ist bei DSA weit verbreite bei Autoren und Community.
Vom Erzwingen der der Geschichte dieser schlechten Romane die man bei DSA Abenteuer nannte oder bei Cthulhu, vom Erzwingen des Charakterklischees... und da kann man auch mal ins 13 Mann oder Midgard Forum einige Blicke zu werfen.

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Offline Rhylthar

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #43 am: 2.12.2015 | 07:41 »
Zitat
Die bekannteste Mary Sue aus dem D&D Bereich dürfte Elminster sein, wobei man ehrlicherweise sagen muss dass die richtig schlimmen Zeiten auch vorbei sind. Aber zur Primetime der Forgotten Realms gab es quasi keine Notlage aus der Elminster nich entkommen und keinen elfischen Rock den er ungelüftet passieren konnte (inkl. der Göttin der Magie, deren Vertrauter er war). Elminster konnte alles, wusste alles, kannte jeden, war schon irgendwie immer da und generell wurden die Realms nur durch ihn zusammengehalten. Weshalb nicht wenige Spieler sich zwischendurch fragten warum sie im Laufe eines Abenteuers entweder a) billigen Pipikram für den Kerl erledigen sollten weil ihn das nur ein Fingerschnipsen kosten würde oder b) warum die Große Bedrohung™ die sich im Verlauf des Abenteuers auftut nicht auf Elminster's Radar aufpingt, weil der im Grunde auch die NSA der Realms war.
Wobei das so eigentlich gar nicht stimmt bzw. nicht sein musste, denn die Romane und noch mehr das RPG gaben dies gar nicht her. Natürlich hat sich Greenwood in dieser Figur selbst verewigt, aber Elminster als Deus ex machina wurde dann von den SL forciert. Geht eher um die Summe der ikonischen Charaktere in den FR, die nicht gerade gering ist/war und zum "Problem" werden konnten, wenn der SL meint, sie alle auftreten zu lassen.

Ich werde immer dann misstrauisch, wenn ein SL ohne Not der Gruppe einen NSC zur Seite stellt, der sie dauerhaft begleitet. Es ist okay, wenn man z. B. bei Shadowrun, weil keiner Lust drauf hat, vom SL einen Decker als Kontakt bekommt, der jene Arbeit verrichtet. Aber wenn der NSC z. B. bei D&D quasi der Charakter des SL ist, der eine Vielzahl von Spotlights sammelt, dann wird es schnell unschön.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline KhornedBeef

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #44 am: 2.12.2015 | 08:36 »
Ach, immer die Probleme mit "kanonischen" Mary Sues...Newsflash: Es liegt nicht am Fluff, sondern am SL. 100%. Immer. Der SL hat die Freiheit, aus der Welt zu machen was er will. Selbst wenn man sich auf ein umfangreiches und fest gefügtes Setting einigt, hat man Myriaden Möglichkeiten, den Kanon zu umgehen, ohne ihn völlig zu vandalisieren. Einfach alles in-universe-Überlieferung behandeln, und schon wird aus Elminster ein Wizard of Oz, ohne die Geschichte der FR ändern zu müssen.

Ansonsten sehe ich das auch so, dass ein leicht inkompetenter Spielleiter keine Katastrophe ist, vor allem wenn ihm erfahrene Spieler unter die Arme greifen. Wie soll denn irgendwer das Leiten lernen? Beim Rollenspiel-Lehrer in der örtlichen Taverne 10 Goldtaler berappen?
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Offline murksmeister

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #45 am: 2.12.2015 | 08:48 »
Also wenn es darum geht, dass Spieler ihrem SL nicht vertrauen können, dann sage ich raus aus der Runde! Das hatte ich einmal, hat weder mir noch unserer Freundschaft gut getan. Und lieber verzichte ich auf mein Hobby/such mir ne andere Gruppe/leite selbst als mit einem SL zu spielen der versucht mich hinters Licht zu führen und mein Charakterkonzept zu sabotieren. Ich hatte auch mal einen SL der zu mir gesagt hat spiel was immer du willst und dann am ersten Spielabend mir in-game so viele Steine in den Weg gelegt hat, dass der Charakter unspielbar wurde, einfach weil er ihn nicht mochte, da hatte dann ein klärendes Gespräch und ein neuer Charakter geholfen.

Wenn es darum geht, dass Spieler in-character Paranoia entwickeln, dann ist das normal und je nach Setting sogar begrüßenswert. Verrat war schon immer ein beleibtes Stilmittel im Drama. Ich hatte mal einen Spieler so weit, dass er auf der Meta-Ebene Angst bekam weil ich gelächelt hab  >;D Das haben wir dann damals auch in Ruhe besprochen (ich lächel nunmal weil mir mein Hobby halt Spaß macht und ich bestimmte Spieleraktionen saulustig finde), danach blieb zwar sein Charakter paranoid (die damalige Kampagne hatte Verrat als zentrales Thema und war insgesamt ziemlich dreckig), aber er als Spieler hatte keine Angst mehr.

Generell glaube ich, dass das was die meisten hier schon gesagt haben zutrifft. Wenn man schon Pferde hat kotzen sehen, entwickelt man eine gewisse Paranoia.

Erschreckend finde ich die Entwicklung von so vielen Regelwerken mit Regeln die klar der SL-Willkür entgegensteuern, da diese wohl nicht unbegründet geschrieben wurden. Ich breche als SL oft Regeln und entscheide spontan, aber immer so, dass es eine Bereicherung für die Gruppe und das Spiel ist (ich höre zumindest keine Beschwerden, eher wird genau dieses Verhalten von mir erwartet). Es ist sehr bedauerlich, dass es wohl schon so viele SL gab die gegen ihre Gruppe gespielt haben  :o
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Offline Rhylthar

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #46 am: 2.12.2015 | 08:53 »
Zitat
Es ist sehr bedauerlich, dass es wohl schon so viele SL gab die gegen ihre Gruppe gespielt haben  :o
Ich finde diese Aussage bedenklich, denn es wirkt immer so, als wäre der SL der "Buhmann" in der Geschichte.

Habe aber auch durchaus erlebt, dass die Gruppe gegen den SL gespielt hat. Nicht immer unbedingt absichtlich, aber auch das kam schon vor. Und hier kann imho nur helfen, dass man SL und Spieler nicht getrennt voneinander betrachtet, sondern insgesamt als Gruppe. Wenn es da bei den Vorstellungen heftige Ausreisser, egal von wem, gibt, kann es zu Problemen kommen.
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Offline murksmeister

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #47 am: 2.12.2015 | 09:05 »
So wollte ich das nicht darstellen. Bin ja selber öfter SL als Spieler.

Und Spieler die gegen den SL spielen kenne ich auch. Da hilft immer nur reden und ansonsten getrennte Wege gehen.

Aber ich denke diese Systeme wo es quasi Regeln gibt die nur für den SL sind, sind ein Zeichen dafür, dass zu häufig SL gegen ihre Gruppen gespielt haben. Wenn die Geschichte andersrum läuft, nutzen Spieler ja gerne bestehende Regeln aus, da hilft also kein dickeres Regelwerk (außer um den Spieler damit zu verprügeln  >;D )
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Offline Rhylthar

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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #48 am: 2.12.2015 | 09:12 »
Zitat
Aber ich denke diese Systeme wo es quasi Regeln gibt die nur für den SL sind, sind ein Zeichen dafür, dass zu häufig SL gegen ihre Gruppen gespielt haben.
Kann sein, muss nicht.
Ich glaube, viel mehr sollen es Hilfen sein, um einem SL das Leben einfacher zu machen. Schließlich muss ein Gehirn gegen mehrere antreten.  ;)

Wenn Spieler gegen SL gespielt haben, waren Regeln meist das geringste Problem. Ich kenne es nur so, dass vorher getroffene Absprachen in Bezug auf die Art und Weise, wie gespielt werden soll, nicht eingehalten werden.
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Re: Warum misstrauen Rollenspielveteranen mehr?
« Antwort #49 am: 2.12.2015 | 09:17 »
Ich breche als SL oft Regeln und entscheide spontan, aber immer so, dass es eine Bereicherung für die Gruppe und das Spiel ist
und mit der oft dahinter stehenden Einstellung und Umsetzung habe ich ein Problem.
Story Protection, Story durchsetzen und doppeltes Netz mit Zuckerwatte Polsterung für SCs (well meant ist not the same as well done)
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