Die "stormwind fallacy" halte ich für nicht zutreffend. Natürlich gibt es keine binäre Trennung von "Rollplay vs. Roleplay" oder - was ich viel präziser finde - von 'Roleplaying
Game vs Role
play'. Wo gibt es die schließlich jemals?
Ich kann zwar nur von den eigenen Erfahrungen mit unterschiedlichen Systemen, Spielrunden und diesem Thread ausgehen, aber auf Basis dessen scheint mir doch, dass die Behandlung der
Kompetenzen von Charakteren im Vergleich zu dem
Charakter der Charakteree zumeist deutlich in den Hintergrund tritt. Im Vergleich dazu, wie viel Raum Kompetenzen (Attribute, Fertigkeiten, Talente) im Durchschnitt in den Regelwerken einnehmen, ist das Charakterspiel - das "play" - doch, um wieder beim Alten Fritz zu landen, lediglich eine Randnotiz.
Das wiederum lässt drei Schlüsse zu:
a) Charakterspiel ist so selbstverständlich, dass es keiner Erklärung bedarf,
b) Charakterspiel ist so komplex, dass es nicht zu erklären ist,
c) Charakterspiel ist - im Vergleich zum Brettspielanteil - nebensächlich.
a) Deckt sich nicht mit meiner Erfahrung in Rollenspielrunden (ja, subjektiv, aber Untersuchungen gibt es m. W. keine)
b) Scheint unwahrscheinlich, weil zum einen einige Systeme (z. B. Fate) da ja zumindest Ansätze liefern, und diese auch breit erklären, und zum anderen die Brettspielaspekte ja auch zumeist in epischer Breite erläutert werden. Es gibt Dutzende, Hunderte Bücher, wie ich einen Kleriker, Krieger, Dieb, sonstwas spiele - aber ich kenne keines, welches erläuterte, wie ich einen Choleriker, ein Kind, eine Frau (man nagle mich nicht an den Beispielen fest!) spiele.
c) Scheint der mir der Hundelogik ud den wenigen "Fakten", die sich herleiten lassen nach ergo der wahrscheinlichste Grund. Fragt euch doch mal, wie viel Zeit ihr beim Spielen darauf verwendet, auf eure Charaktergeschichte (Vorgeschichte und Sessionlogs) zu sehen, und zu begründen, warum ihr etwas tut und wie viel damit, auf eure Kompetenzwerte und darauf, wie gut ihr etwas tut...
Im Übrigen hab ich Diablo auch benutzt, um zu zeigen, das ich solche Spiele ja auch durchaus mal spiele. Aber die Effekte können mir Computerspiele halt auch liefern, wohingegen menschiches Drame und Konflikte - gerade persönlich auf meinen Charater-Charakter zugeschnitten - eher nur im Spiel mit Menschlichem Spielleiter voll zum tragen kommen. Und schließlich entwickelt sich diese Diskussion hier nicht zuletzt weil:
Vorbemerkung: Das Folgende uist unausgegoren, hastig zusammengetippt und unvollständig. Ich hoffe, der generelle Gedanke kommt trotzdem rüber.
[…]
Mir als SL ist dafür meine Zeit und Energie zu schade...
Die Liste ließe sich sicher beliebig fortführen, hab aber grad nicht die Ruhe dazu - also vorerst "ausgerantet"...
Und beachtet hier bitte auch, dass ich von mir persönlcih als SL ausging, wenn es hieß, meine Zeit und Energie seien mir dafür zu schade - ich habe nirgendwo gesagt, dass ich das für generell doof halte und alle, die das machen auch doof sind.