Ja, warum nicht? Aber wenn ich das Setting dann kenne, kann ich das mit dem Hochspielen auch sein lassen, oder?
Ja, gerade dann, wenn "nur" eine neue Runde/Kampagne mit gleichem System und Setting startet.
Warum z.B. manch eine Gruppe D&D 3.5-Veteranen nicht auf ihrem Sweet Spot neu anfängt (und dort bleibt!), sondern geradezu zwanghaft von ganz unten hochspielt und in Windeseile dran vorbei zieht, kann wohl keiner vernünftig begründen.
Aber hier klingt in vielen Posts durch, dass sich die Charaktere nur durch ihre Spielwerte (Attribute, Fertigkeiten, Talente) entwickeln. Ihre Persönlichkeit und ihre Erfahrungen scheinen ziemlich außen vor... Es geht nur darum, was sie können, nicht um ihre persönlichen Erfahrungen (im Sinne von Erlebnissen) - außer, wenn sie sich in Powerleveln niederschlagen.
Sind die Geschichten und ihre Auswirkungen auf den Charakter des Charakters wirklich so egal...?
Dazu ist ja schon Einiges gesagt worden, daher nur:
Es gibt diverse Systeme (die teilweise auch schon ein sehr ansehnliches Alter haben), die auch solche Charakteraspekte mechanisch behandeln.
Das finde ich nur konsequent, denn wenn man so will, lassen sich auch Charaktereigenschaften als Fähigkeiten (oder deren Fehlen) betrachten.
Grundsätzlich zum Thema:
Zero-to-hero ist einer der Hauptfaktoren, die mir klassische Fantasy verleiden.
Weder habe ich Spaß an Luschen noch an überlebensgroßen Heldengestalten (jedenfalls dann, wenn sie so unpassend ins Setting geklatscht werden, wie das bei Fantasy meist üblich ist) - damit fällt meist schon mal ein großer Teil der Kampagnenzeit flach.
Steigern - ja, von mir aus.
Aber das sollte nicht einer der zentralen Spielinhalte oder sogar Vorbedingung für irgendwas sein.
Deshalb sind stufenbasierte Systeme eine tolle Sache, weil sie das schnelle Erschaffen von hochstufigen SC erleichtern ("durchsteigern" bei der Charaktererschaffung ist... meh).
Kann man das so pauschal sagen?
Mir fallen einige stufenbasierte Systeme ein, bei denen man gerade linear durchsteigern muss, während man mit Punktekaufsystemen auf direktem Weg zum gewünschten Endpunkt gehen kann.
Das betrifft insbesondere jene, wo beim Stufenaufstieg relevante Entscheidungen anstehen und nicht nur Werte automatisch steigen.
Lifepath-Systeme sind da natürlich eher undankbar - wobei man die Problematik dabei auch reduzieren könnte, wenn man das wollte.
Aber LP-Ansätze begreifen sich ja meist eher als Teil des Spiels und nicht als notwendigen, aber nervigen Verwaltungsakt.