Zu Conan:
Zumindest der erste Film zeigt eine Charakter- UND Kompetenzentwicklung. Himmel, die erklären sogar, wo er das kämpfen gelernt hat und woher sich seine viehische Ausdauer entwickelte oder zumindest das erste Mal zeigte.*
Film: Das ist aber eine Rückblende, das ist etwas anderes. Das wäre eher mit der Vorgeschichte eines Charakters zu vergleichen.
Literatur: Null.
Es gibt kaum einen Film, wo ich keine "Lernprozesse" sehe.
Und "Lernprozesse" werden bei den meisten Systemen nun Mal durch Erfahrungspunkte und Fertigkeitsverbesserungen dargestellt.
Und charakterliche Lernprozesse oft kaum oder gar nicht.
* Nur weil der "Entwicklungsprozess" nicht in jedem Kompetenzbereich ersichtlich ist, heißt nicht dass er gänzlich in Abrede zu stellen sei.
Ich stelle ihn nicht gänzlich in Abrede, sondern schreibe "in vielen Filmen" - und im Gegenzug zu deiner sicher richtigen Aussage
muss ich aber auch wieder sagen, dass nur weil sich ein Entwicklungsprozess in (der "Hintergrundgeschichte") einer Filmfigur (re-) konstruieren lässt, muss es nicht zwangsläufig so sein, dass es das ist, worum es in dem Film geht, das Thema des Films. Und schon gar nicht das, warum ich einen Film gucke.
Nehmen wir als Beispiel "Ich, einfach unverbesserlich I". Natürlich ist Gru durchgehend ein Supertechniker. Aber auch er kann zu Anfang noch kein "Rakete zum Mond" bauen. Der Gedanke der Improvisation kommt ihm erst später.
Und dass sein Wert in "Kindererziehung/beaufsichtigung" iRd Folge steigt, wird erst recht keiner in Abrede stellen.
Aber Gru hat einfach neue Ideen - ihm fehlt doch am Anfang nicht die Kompetenz (jedenfalls nciht mehr, als sie am Ende auch fehlt, weil IIRC sein Mad Scientist das Ding baut und nicht er). Und ja, er lernt sicher etwas dazu, was die Kindererziehung angeht - aber das Entscheidende ist die Einstellung, seine Haltung, seine emotionale Entwicklung, die stattfindet. Wenn man es bloß als Gewinn an Kompetenz sähe (womit ich nicht sage, dass du das tust!), dann wäre das ein gutes Beispiel dafür, was ich meine, was viele Regelwerke fördern: Sie tendieren dazu durch ihren kompetenzfokus dne Blick auf die Charakterliche Entwicklung zu verstellen. Auch in Despiccable Me sind diese Kompetenzen schmückendes Beiwerk - nicht Fokus des Films. In vielen RPGs sind sie - den Regelwerken nach zu urteilen sehr wohl der Fokus.
Und manches lässt sich halt nicht erkennen:
Ob Bruce Willis am Anfang des ersten Teils nur "Verbergen 8" und "Feuerwaffen 10" hat und am Ende des vierten Teils vielleicht beides auf 15.... wie sollte man das darstellen, wenn man wollte....
Weil es für die Geschichte und den Charakter unerheblich ist. Is doch mein Reden: Charaktersteigerungen werden zu wichtig gemacht gegenüber coolen, spannenden Geschichten (Ja, spannend ist für jeden was anderes) und charakterlicher Entwicklung. Sicher ist für einige auch spannend zu sehen, ob man on den Spielwerten her Situationen lösen und Gegner besiegen kann. Aber dann ist es eben ein Spiel. (Und bevor jetzt wieder kommt "Aber es ist doch ein RollenSPIEL!" - Ja, das ist es. Aber es ist eben auch (!) ein RolePLAYing Game - und mir passt häufig das Verhöltnis der beiden Aspekte zueinander nicht.)
Deshalb führt in meinen Augen der Verweis auf Filmgenres und ihre angeblich Statik zu nichts.
Und wegen oben genanter Gründe tut es das doch.
Im realen Leben habe ich auch wieder keine Statik.
So verbietet sich Statik im Charakter und seinen Kompetenzen an sich schon per se.
Hab ich doch auch gar nicht gesagt?
Die einzige Frage ist also, ob
a) Das Aufleveln "übertrieben liquide" in jenem oder diesem System ist
b) Ob diese Liquidität in einem Bereich in einem krassen Kontrast zu Korsetten in anderen Bereichen steht
Da kann ich dir ncht ganz folgen - magst du mal erklären was du mit liquide meinst?
Ich bin gegen Korsette und für Charakterentwicklung.
letzteres sowohl in Spielwerten als auch in sozialen Aspekten. Der weltfremde Elf der 20. Stufe ist - als Spielercharakter - ein schlechter Witz!
Ja, das sehe ich auch so. Aber das ist für mich (auch wenn es das für viele andere nicht ist) der Stufe 1 Dieb auch. Wenn aber für jemanden beides uninteressante Aspekte sind, wa ist so schlimm daran, im mittleren Bereich zu spielen? Und was ist verwerflich daran, zu sagen, anstatt auf eine Kompetenzprogression zu fokussieren lieber auf charakterliche Entwicklung?
Und dass man als SL einen Elfenkönig NSC kaum nach den Regeln auf Level 20 durchsteigert ist denke ich bei fast allen so. Warum ist es dann doof, wenn man das für seinen Charaktere auhc nciht möchte und es nicht mag, wenn einem regelwerke so etwas oktruieren?
Losgelöst davon ist das Problem, keine "Anfängercharaktere" spielen zu wollen.
A) Erstell sie auf höherem Level
Ich. Will. nicht. steigern! Steigern. finde. ich. doof.
Ich weiß ja, dass ich nerve, aber liest eigentlich jemand, was ich schreibe, bevor er antwortet?!
B) Wähle Systeme, wo sie im Kernbereich schon einiges können ohne woanders als Vollkrüppel zu gelten.
Spontan würde ich das Splittermond oder DSA5 (bis auf Zauberer) empfehlen.
Da wirken die Chars schon anfangs recht kompetent und das in mehr als einem Bereich.
Sicher gibt es aber noch andere Systeme, die einem da noch mehr entgegen kommen
Ganz sicher...
Ich such doch gar keine neuen Systeme - ich hab mehr Systeme gelesen, als ich jemals in meinem Leben spielen werde. Ich brauche wirklich keine Tipps zur Spielwahl oder zum Finden einer Gruppe. Ehrlich nicht. Danke.