Welches Rollenspiel wäre denn auch nicht narrativ?
Bleibt man im Rahmen des normalen Rollenspiels. hängt das dann von der "Fiction" ab, welche jemand im Sinn hat.
Einige unnarrative Sachen dürften Effekte sein, welche dem Balancing als Spiel geschuldet sind und so Spieler ohne Settingrechtfertigung einschränken.
Eng verwandt wären einfach schludrige Regel, wo im Setting möglíche Verhaltensweisen nicht möglich sind, weil sonst der Regelmechanismus zusammenbrechen würde, bzw trivial auszunutzen wäre.
Ansonsten dürfte es vom Verhältnis des Verständnisses von vorgesehener Fiktion zwischen Spieler und Settingsschaffer bzw. den für letzteres geltenden Regeln abhängen.
Solange die Regeln auf die Spielwelt bezogen und in sich schlüssig sind, ist es eben eigentlich kein Widerspruch zu Narration an sich, sondern zu einer bestimmten Art von Narration.
Wenn Kämpfe z.B. extrem gefährlich sind, Tod, Verstümmelung und Infektion überall lauern und es durchaus öfters auch für kompetente SCs unschaffbare Gegner gibt, widerspricht das zwar knallbunter Heldenaction, aber eben nicht allen Arten von Narration.
Letztlich gäbe es daher kaum unnarrative Spiele, sondern nur solche, welche dem eigenen Geschmack bezüglich der Art der entstehenden Narration nicht förderlich sind.
Bliebe halt noch eine abstraktere Orientierung an formellen Struklturen wie Akten, Spannungsverläufen etc.
So etwas bekommt man aber nur hin, wenn man direkte Kontrolle über den VERLAUF der Handlung erlaubt. Aber auch da bleibt eigentlich nur eine abgesprochene Vorabstrukturierung udn Zielvorgabe des Verlaufs, weil sonst auch mehrere als Autoren für sich selbst so mit den nötigen Mitteln zur Kontrolle ausgestattete Spieler sich bei unabhängig vorhandenen Erzählrechten dann gegenseitig ins Knie schießen könenn udn der tolle Twist des einen dann zum Stimmungskiller des anderen werden kann.
Volle narrative Befriedigung kann daher nur bei einer ausgesuchten seehr kohärenten und/oder anspruchslosenn Gruppe vorkommen (welche so von Systemseite nicht lieferbar ist) oder für den einen, der es schafft die effektive Kontrolle an sich zu reißen - zwangsläufig bei unterschiedlichen Geschmäckern dann auf Kosten der anderen.