Erinnerlich ist mir dabei besonders geblieben, dass ausgerechnet der ikonische gewordene Transporter einfach daher rührte, dass man ansprechende Shuttle-Landungen nie so richtig hinbekommen hat und im Gegensatz zu einer im Weltraum vor neutralem Sternenhintergrund herum fliegenden Enterprise auch nicht mit Drehungen und Spiegelungen der Szenen arbeiten konnte.
Ja, das spukte mir auch noch im Hinterkopf herum
Solche Altlasten machen das Ganze natürlich nicht einfacher...
Aber neben Tanks mit volatilen Stoffen, Strahlenquellen und meinetwegen mit dem Warpreaktor im Hintergrund wird man nicht mit durchschlagskräftigen Geschossen arbeiten wollen.
Das wohl nicht, aber das ist wohl eher eine ganz spezifische Einzelsituation, für die es spezifische Lösungen gibt, als dass es das Gesamtbild massiv prägen wird.
Allerdings finde ich so eine Konstellation auch ganz reizvoll; nur weil es selten bzw. nicht der "Normalfall" ist, heißt das ja nicht, dass man da nicht ordentlich was rausholen kann.
Ich gebe zu, da spielt der atavistische Teil meines Gemüts eine Rolle. Es wäre einfach nur verdammt genial, wenn man in einem High-Tech-Szenario aufgrund der spezifischen Situation gezwungen wäre, sich ein Hauen und Stechen nach Altvätersitte zu liefern.
Aber nicht nur deshalb, weil es Gelegenheit für knackige Szenen in Wort, Bild und Spiel liefert, sondern weil auch ein ganzer Rattenschwanz an Aspekten dranhängt, welcher der modernen Kriegsführung verloren gegangen sind. Ein Kontrast zum kalten, technisierten Konflikt von heute, in dessen Fahrwasser man noch eine ganze Reihe weiterer Anschauungen hängen, die ein Setting interessant machen, ohne dass implausibel wäre.
Man muss gar nicht mal so tief bohren, um mehr als genug Stellen zu finden, wo auch heute von kalter Technisierung nicht viel zu sehen ist.
Gerade in asymmetrischen Konflikten steht immer noch der Mensch vor Ort im Mittelpunkt und die verwendeten Waffen sind streckenweise komplett austauschbar.
Ich empfinde das sogar eher anders herum:
Es gibt nur wenige Bereiche militärischer Konflikte, die tatsächlich so komplett durchtechnisiert sind, wie es manche militärisch orientierten Thinktanks gerne hätten und wie man es sich landläufig beim Zerrbild vom modernen "Knöpfchendrückerkrieg" vorstellt.
Und je weiter "runter" man ins Paramilitärische bzw. in low intensity conflicts geht, um so mehr drängt sich die Erkenntnis auf, dass es eben nicht so ist.
Dazu auch:
Aber während man fast jedem Idioten beibringen kann, welches Ende einer Schusswaffe wohin zu zeigen hat, würde ein Scharmützel, das sich auch in Zweikämpfe auflösen kann, ganz anderes Menschenmaterial mit ganz anderer Mentalität erfordern. Man muss zwar einerseits geistig härter sein, um jemanden ins Gesicht zu sehen, während man ihn tötet, aber anderseits hat man auch einen ganz anderen Respekt vor dem Gegner und vor den Umständen, in denen man sich überhaupt dem Kampf stellt.
Diese Trennlinie bzw. diese Unterscheidung halte ich für schwer überbewertet.
Das nimmt sich unterm Strich nicht wirklich viel, wenn man sich mal den Kampfwert entsprechender Einheiten in Relation zur Ausbildung anschaut sowie die psychologischen Spätfolgen und die jeweilige Einstellung zum Gegner.
Und im gesamten 20. und 21. Jahrhundert findet man mehr als genug Beispiele, wo die Unterscheidung in Fern- und Nahkampf faktisch unmöglich wurde, ohne dass dem Ganzen von den Beteiligten eine besondere Bedeutung zugemessen wurde.
Eher wird mMn heutzutage die mentale Belastung im "geordneten" Feuerkampf unterschätzt.
Damit wären - um erneut die Kurve zu kriegen - die Klingonen mit ihrer Kriegerehre gar nicht mehr sooo absurd in einem Setting, in dem man sich üblicherweise ohne direkten Sichtkontakt auslöschen kann (Was Star Trek übrigens auch in Raumkämpfen gar nicht macht, da diese quasi auf Sicht stattfinden ...).
Ja, die Klingonen kommen unter diesem Aspekt gesehen eher schlechter weg, als sie könnten/müssten.
Allerdings tut sich Star Trek auch relativ schwer damit, das passend darzustellen.
Ein paar gute Anklänge hatte da der recht un-trekkige ST VI...
Und Sichtlinie/geringe Entfernung hin oder her, Schiffsgefechte sind in ST bis auf wenige Ausnahmen (z.B. TOS: Balance of Terror) relativ abstrakt (und trotz aller geplatzten Konsolen und Plasmaverbrennungen dritten Grades ziemlich steril, aber das ist ein anderes Thema
).
Exkursfortsetzung:
Noch ein Wort zu Lichtschwerttänzers "Beißreflex" und dem spezifischen Thema:
Dennoch, und das ist meine persönliche Erfahrung, gibt es genug Ausbilder, die das - zumeist aufgrund von Lehrgängen bei verbündeten Streitkräfte - vermitteln können. Und da machen sie auch, zumeist während der regulären Ausbildung an entsprechender Stelle. Ich will es mal so sagen: Wenn sogar ich es gezeigt bekommen habe und am Stoffkameraden üben konnte, obwohl für mich gar keine Nahkampfausbildung vorgesehen war und ich deshalb auch keine regulär erhalten habe, kann man davon ausgehen, dass sie für weite Teile der militärischen Spezialkräfte (KSK, KSM, EGB, Kampfschwimmer etc.) praktisch in wechselnder Ausbildungstiefe und Übungsdichte erfolgt ist.
Wie gesagt, das Problem ist da der Stille-Post-Faktor. Gibt es ja streitkräfteintern schon mehr als genug, und das wird auf internationaler Ebene meiner Erfahrung nach immer schlimmer, um so spezialisierter die Inhalte sind und je größer das Missverhältnis zwischen Ausbildungsvorgängen und reality check ist.
Nahkampf ist in der BW ja ohnehin ein komplexes und frustrierendes Thema, wenn man sich mal ein bisschen umschaut.
Wie bei diversen Sachen, die gerade die etwas anderen Kinder so treiben, geht die Spanne da von "Geiler Scheiß!" über "Joah, kann man so machen" zu "Wer hat euch eigentlich ins Gehirn geschissen?".
Im KSK wurde auch mal WT gemacht...´nuff said.
/Exkurs
Katalytischer Rebreather. Hält ewig, die Temperaturregulierung sollte auch nicht schwierig sein..... Und und aus dem Kohlenstoff und Wasserstoff den man ausatmet baut das Ding Proteinriegel...
Mit so einem dünnen Schlafanzug wird man das alles aber dennoch nicht hinkriegen.
Man kann sich ja heutzutage in Nullzeit mit Artwork zu Raumanzügen totschmeißen lassen, die so alltagstauglich wirken, dass man die zumindest im Dienst und bei Alarm durchgehend an hat.
Aber denen sieht man stets an, dass es da eine technische Anwendung gibt.
Das hat Frank Herbert in Dune gut gelöst. Die tragbaren Schilde waren um so effektiver je mehr Energie ein Geschoß/Strahl hatte. Und weil das, technikbedingt, bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht so war machte da Schwert und Dolchkampf für Adelige/Soldaten Sinn.
Das bricht bei genauerer Betrachtung recht schnell zusammen, wenn man sich eine kleine Liste macht, was es da an fernwirksamen Angriffsmethoden gäbe.
Und Herberts großer Fauxpas war die unheilvolle Interaktion mit Laserwaffen - da müssen selbst mäßig begabte Powergamer nicht lange sinnieren, um mit diesem eigentlich schönen atmosphärischen Element Schindluder vom Allerfeinsten treiben zu können.
Im Prinzip je moderner, desto tödlicher, totaler und unmoralischer. Zumindest in unserer Welt, da man, egal was die Militärs sagen, heute mehr denn je auf Vorschlaghämmer denn auf Skalpelle setzt....
Siehe oben - das gilt zumindest für Konflikte, die auf kleiner Flamme köcheln und/oder asymmetrisch sind, nicht so wirklich.
Auf der einen Seite sind diese Konflikte auf lokaler Ebene technisch oft erstaunlich begrenzt, und zum Anderen sind da politische, moralische und soziale Aspekte enorm wichtig.
Die "Vorschlaghämmer" früherer Zeiten kann sich heute kein staatlicher Akteur mehr erlauben bzw. umgekehrt sind die heutigen Vorschlaghämmer 1) im Vergleich ziemliche Lachnummern und 2) nicht nur, aber auch wegen 1) erschreckend ineffektiv.
Das ist jedenfalls keine rein technische Fragestellung; Technik spielt da sogar insofern nur eine sehr untergeordnete Rolle, als dass sie ohnehin viel weiter ist, als die zugehörige Logistik (wenn man das getrennt betrachten will) und vor allem der Wille und die soziale/moralische Fähigkeit zur Anwendung hergeben.