Ich grabe diesen seelig eingeschlafenen Thread mal aus, weil ich beim traditionellen Pfingstmontags-Mediathek-Aufräumen den Pilotfilm der Serie aus dem Jahre 2008 gefunden habe. Da ich ohnehin keine Lust zum Sortieren mehr hatte, habe ich das teil kurzerhand eingeworfen und wusste sofort wieder, warum die Serie über ein Staffel nicht hinaus gekommen ist: Das Ding ist unheimlich verkrampft auf cool gebürstet, kommt aber bei der Inszenierung nicht über Baywatch-Ästhetik und bei der Charakterdarstellung nicht über eine beliebige Highschool-Klamotte hinaus.
Nach einem kurzen Intro mit Bösewichte(l)n im Dutzend billiger, die alle bemüht sind, auch ohne spezifischen Anlass besonders böse und entschlossen zu kucken, während der Oberschurke sämtliche seiner (natürlich ungeniert perfiden) Gedankengänge laut ausspricht, damit auch der dümmste Zuschauer sich nicht erst zusammenreimen muss, wohin der Hase läuft.
Der Protagonist wird als Tortenheber par excellence eingeführt, der ganz uninspiriert gleich mit zwei Hühnern nicht aus den Federn kommt, obwohl ein ein wichtiger Termin mit Investoren ansteht. Okay, wir haben es begriffen, der Typ ist hochintelligent, dabei massiv unangepasst und hat Schlag bei Frauen - ein Genie, gefangen im Körper eines Gigolo.
Die nächste Blende zeigt dann gleich die zweite Hauptfigur, eine FBI-Agentin, die nach dem Aufstehen mal schnell eine Runde Surfen einlegt, um sich eine Bikini-Dusche (in Zeitlupe!) später von ihrem weiblichen One-Night-Stand verabschiedet, weil sie zum Dienst gerufen wird. Ach so, sie füllt auch gleich den Colored-Character-Slot, der Besetzungseffizienz wegen. Mehr Etiketten hätten aber echt nicht mehr draufgepasst.
Kurz, Holzhammer und Fanservice grüßen in praktisch jeder Einstellung und wenn ich mich richtig entsinne, hat sich das in späteren Episoden auch nicht sonderlich geändert. So müsste ein etwaiges Wiederaufleben des Franchise nicht unbedingt aussehen.