Ich verstehe den Greedo schiesst zuerst Aufstand nicht, als er Han Solo mit der Waffe zu Jabba bringen wollte oder so ähnlich war er für mich fair game.
Das kann ich dir ganz kurz und sehr einfach erklären:
Diese Änderung (Han erschießt Greedo nicht aus eigener Intention, sondern aus Notwehr) ändert die gesamte Rolle des Han Solo. In der klassischen Variante war Han Solo ein rücksichtsloser Outlaw, der in Kneipen Leute erschießt und dann ein paar Credits "für die entstandene Sauerei" auf den Tresen wirft und geht.
In der modernen Variante zieht er sicherheitshalber die Waffe, benutzt diese aber nur in Notwehr.
Das mag in der heutigen Welt, in der eine Supermacht die "der Irak hat mobile Chemiewaffen als Bedrohung für Europa, hier sind die Satellitenfotos" also Invasionslegitimation verwendet und hinterher kalt lächelnd zugibt "es hat nie welche gegeben, die Fotos waren Fälschungen" und das ohne großen Aufstand quittiert wird, egal sein.
Damals beziehungsweise für die Star Wars Fans von damals ist das aber eine entscheidende Änderung.
Denn dadurch wird Solos spätere Wandlung zum engagierten Rebel (zahlt nicht seine Schulden, sondern hilft entscheidend bei der Zerstörung des Todessterns) ziemlich entwertet.
Jeder hätte in Notwehr geschossen. Und jeder umsichtig denkende hätte schonmal die Kanone gezogen.
Damit wird Han Solo in dieser Szene vom Revolverheld und Killer zu "jedermann". Und für "jedermann" ist es nichts besonderes, sich für das richtige zu entscheiden. Für den "selfish rogue" ist es das aber schon, wenn die Alternative "die ganzen Schwierigkeiten mit Jabba loswerden" bedeutet hätte.