Thema: Erzählt mir vom d6-System

[Infernal Teddy]

Ich weiß, es ist im Grunde das selbe System, welches auch das Star Wars RPG von WEG angetrieben hat, und ich weiß das es mittlerweile auch unter einer offenen Lizenz steht (Welche eigentlich?), aber ich wüßte gerne, wie es funktioniert, wofür es taugt, und was euch daran ge- oder missfällt.

[Selganor [n/a]]

Kurze Recherche sagt: OGL

Homepages scheint es mehrere zu geben:
- http://opend6.wikidot.com
- https://ogc.rpglibrary.org/index.php?title=OpenD6
- http://d6online.com

Welche davon allerdings "die offiziellste" ist konnte ich so nicht rausfinden

[Skeeve]

aber ich wüßte gerne, wie es funktioniert

Also wie D6 adventure / D6 Fantasy / d6 Space funktionieren, steht im Prinzip dort. Laut RPGnow wohl in der Edition 1.0. Gibt's da eigentlich was neueres (von WEG)?

[auerochse]

tach, ich bin der neue! bin aber seit jahren heimlicher mitleser.

über d6-fantasy könnte ich schon ein paar sachen erzählen. mein problem war immer, dass ich die recht simplen regeln recht schwer verstanden habe. liegt wohl am amerikanischen.
mir wärs viel lieber gewesen,  angelsachsen hätten das buch geschrieben.

besonders fällt auf, dass einige wichtige regeln fehlen. im magie-teil steht z.b. nicht, wieviel sprüche ein magier gleichzeitig haben darf. das steht wiederum in d6-magig.

das allerwichtigste: d6 hat eine geniale regel: ich darf mehrere aktionen in meiner runde ausführen...muss aber die konsequenzen tragen (-1d pro weiter aktion).

und da ich immer noch bei der regel zu "intimidaton" fast am verzweifeln bin und nix kapiere... weiß jemand rat?

[Andorian Spaceman]

und da ich immer noch bei der regel zu "intimidaton" fast am verzweifeln bin und nix kapiere... weiß jemand rat?

Was ist den das Problem? Grundsätzlich funktioniert das wie andere Skills auch. Standardmäßig gegen eine Schwierigkeit von 10. Aktive Abwehr nur wenn man sich eines "Angriffs" bewusst ist. Die Schwierigkeit kann von den Rahmenbedingungen beeinflusst werden.

Schwierig ist es vielleicht wenn man versucht alle Möglichkeiten des Einsatzes auswendig zu lernen. Andere erfolgreiche Fähigkeitsproben können bei erfolgreicher Anwendung das Einschüchtern erleichtern (z.B. eine passende Acrobatic-Probe). 

Durch eine Einschüchterung kann man auch entweder einen Angriff oder eien Abwehr beeinflussen.

Die meisten Regeln sind am Spieltisch einfach und intuitiv anzuwenden. Komplexeres kann man nach Bedarf erweitern.

Die Stärke von D6 ist, dass es eher einfach und cineastisch ist. Wenn man die Template Erschaffung wählt kann man einen Chrakter in Minuten machen. Es ist eines der besten Universalsysteme. Leider kaum noch beachtet.

[auerochse]

Was ist denn das Problem?

Die Stärke von D6 ist, dass es eher einfach und cineastisch ist.

bei mir wohl das amerikanische, was mich nervt. habe damals RQ4 (das von vielen "fans" wahnsinnig verrissen wurde) und d6 gleichzeitig bekommen.
rq hat sich wunderbar flüssig gelesen, und bei d6 (echt gutes system) manchmal fast verzweifelt. zumeist nur einige sätze. schaue mir die regel morgen noch mal an, und frage viellecht noch mal.

es ist zwar sehr einfach, aber die regel vom gehen-laufen-rennen-sprinten...-...bis zum abbremsenen sind merkwürdigerweise schon sehr üppig. da war ich erstaunt...=D

[Dr. Clownerie]

Ich hab das System nie in der Praxis gesehen, könnt ihr mal was zum Thema Würfelmenge bei einer Probe sagen? Da würden mich wirklich Meinungen interessieren, da ich den Eindruck habe, man würfelt und rechnet sehr viele Würfel zusammen.

[Selganor [n/a]]

Attribute liegen nach Charaktererschaffung zwischen 1 und 5d6, Skills nochmal bis zu +3d6, also im Normalfall (wenn nicht noch durch was anderes dazukommen) im Hoechstfall 8d6.
Skills sind zwar bis zu +6d6 steigerbar, aber nur wenige Leute werden ueberhaupt auf die Zahlen kommen, von mehr als 10d6 muss mal also eher selten ausgehen.

Da rechnet ein D&D Wizard mit seinem Feuerball ja fast schon mehr

[knörzbot]

Ich hab das System nie in der Praxis gesehen, könnt ihr mal was zum Thema Würfelmenge bei einer Probe sagen? Da würden mich wirklich Meinungen interessieren, da ich den Eindruck habe, man würfelt und rechnet sehr viele Würfel zusammen.

Es gibt auch noch andere Varianten des D6-Systems wie beispielsweise D6 Legend welches im Regelwerk zum Hercules RPG zum Einsatz kam. Dort werden glaube ich keine Würfel zusammengerechnet sondern Erfolge oder ähnliches gezählt. Müsste ich aber erst zu Hause nachschauen.
Für das klassische D6 passt die Einschätzung von Selganor recht gut. Der Würfelaufwand ist etwas hoch, beispielsweise im Kampf. Da würfelt der Angreifer den Trefferwurf, dann noch einmal separat den Schaden und der Verteidiger würfelt mit Stärke dagegen.
Die Mini-Six Variante des D6-Systems beschleunigt das Ganze etwas, da dort vermehrt mit festen Werten anstatt Würfelwürfen gearbeitet wird. Mini Six wäre meine bevorzugte D6 Version.

[auerochse]

der unterschied zu den meisten anderen systemen ist, dass es fast keine statischen werte hat:
z.b. eine gute lederrüstung wäre bei den meisten systemen: RS von 4. bei D6 jedoch 1d+1.

mir ging es hauptsächlich ums einschüchtern im kampf. da untote einen sehr guten wert darin haben und für mich die regel relativ wichtig ist, habe ich das gefunden:

Creatures and Their Fear Factor
Animals and similar creatures often try to scare interlopers in their territories, either to weaken them or frighten them away. To simulate this, the gamemaster may have the creature make a threatening gesture and make an intimidation attempt. Since the intimidation attempt is an instinctual reaction, it only may be performed once per encounter, but it affects all who witness it. For example, bears rear and often growl or roar, while a bull stamps its hooves and tosses its horns.

Should the intimidation attempt succeed, the target character or group flees, possibly pursued by the creature if it is hungry or provoked enough.

For more details of the game mechanics of intimidation attempts, see page 73 of the D6 Fantasy Rulebook

(erklärt die sache schon mal weitaus besser als im buch...O.O, aber mit was widersteht man? mit "mettle"?)

[Selganor [n/a]]

Auch dazu hat das SRD einen ganzen Abschnitt:

Mental Defenses

In general, the resistance difficulty for any interaction skill equals 10. The target cannot actively resist unless he knows that a psychic or interaction skill is being used on him by another character. If the gamemaster decides that the target suspects but does not know for certain that someone is attempting to influence him, the gamemaster may allow the character to take an action earlier than his turn in the round and roll his mettle or Charisma to generate a new resistance difficulty. Should the character decide to actively defend against mental intrusion or personal interaction, he may devote all of his actions for the round to that task and roll his mettle or Charisma, adding +10 to the score to get the new resistance difficulty. However the interaction resistance difficulty is determined, gamemasters may further modify the number as the situation warrants (such as stress, surprise, or character relationship).

[auerochse]

des wäre jetzt die einzige regel wo ich nicht ganz mitkomme...
die einteilung in passiven und aktiven widerstand bei einschüchterung?!?

anders ein straßenhändler, der mich beeinflussen will. weiß ich, dass er ein schlitzohr ist, könnte ich aktiv widerstehen. gerade eingefallen, nur ein b.s.p. (und ein wenig haarspalterei meinerseits).

[Selganor [n/a]]

Aktive Verteidigung ist eine Aktion (die man evtl. auch in der Reihenfolge vorziehen kann), die "Full Defense" (also sonst nix machen als sich nur gegen den Einfluss zu wehren, nichtmal bewegen o.ae.) gibt ein +10 auf den Wurf.

Sollte man aber diese Beeinflussung gar nicht mitbekommen gilt die "passive Verteidigung" von 10 als Schwierigkeit.
Das waere z.B. jemand dem du vertraust und nicht annimmst, dass er dich anluegt.

[Vargy72]

Ich weiß, es ist im Grunde das selbe System, welches auch das Star Wars RPG von WEG angetrieben hat, und ich weiß das es mittlerweile auch unter einer offenen Lizenz steht (Welche eigentlich?), aber ich wüßte gerne, wie es funktioniert, wofür es taugt, und was euch daran ge- oder missfällt.

Funktionieren: Macht es gut in seiner dafür vorgesehen Spielweise.

Taugen/Spielweise: Für alles was mit heroischer Spielweise zutun hat. Dank der Skalierung kann man auch den Würfelpool klein halten.

Gefallen: Es ist in meinen Augen leicht erlernbar, der RegelMechanismus ist für alle Teilbereiche (Attributswurf, Fertigkeitswürfe, Kampf, Magie/PSI), gleich. Die Skalierung nach oben, Drachen oder Fahrzeuge jeder Größe lassen sich gut mit den Regel abbilden.

Missfallen: Wenig. Das einzige was mir grade einfällt ist, das meistens der körperliche Widerstandswurf über Stärke+Panzerung geht und damit meistens über das Schadenspotenzial der Waffe geht. Aber im Spielleiterschirm/Regeln gibt es Anregungen wie man dies umgehen kann.

Lizenz ist OGL 1.1a.

[Arkam]

Hallo zusammen,

bei Star Wars war es gerne so das die einzelnen Rassen ein paar Pips, also Anteile eines W6 als festen Bonus also W6 +1 bzw. +2 bekamen. Das schwächte den Charakter schon ziemlich im Vergleich zu Charakteren die auf glatten W6 aufbauten.
Darauf sollte man achten wenn man das erste Mal Charaktere oder Fremdrassen im System beschreibt.

Gruß Jochen

[auerochse]

wunderbar. erst mal besten dank an alle!
wenn man selber rumwurstelt...na ja...^^

ich kenne sw nicht, aber...:
was ich übrigens ganz niedlich finde, wenn "savage worlds" bei yt vorgestellt wird. in etwa: "wow, da gibts einen wild-die!"

da möchte man beinahe antworten: "das gabs schon zu kaiser-wilhelms-zeiten bei d6."...=)