Ich habe mich einmal mit einer ähnlicher Frage herumgeschlagen, allerdings wollte ich den Göttern auf Augenhöhe begegnen mit dieser Schöpfung, und habe danach ein Subpantheon aus Teufeln/Dämonen und Engel entworfen, wobei ich aber die christlichen Bedeutungen etwas ausgehöhlt habe. Teufel sind quasi zum Sinnbild geordneter Sünden, Dämonen ungeordneter Sünden geworden, während Engel für Tugenden stehen; aber beides losgelöst von klassischen D&D-Gesinnungen, in der Idee, dass das Übertreiben einer Tugend ebenso schädlich sein kann, wie das Nachgehen einer Sünde auch nicht unbedingt ins Extreme gehen muss, gleichwohl kann. Aber zurück zur Ausgangssache; die Frage, die ich mir stellte, lautete:
Wie wäre es, wenn die Welt selbst erwacht ist und quasi irgendeine Form göttlicher Macht in sich trägt?Jetzt hatte ich selbst kein Interesse daran, die Welt selbst als einzelne Macht darzustellen. Ich habe also beschlossen, dass die Götter einst einen Schöpfungswettstreit austrugen (wobei ein Gros der klassischen Fantasyvölker und -Monstren entstand), und sich dabei sehr verausgabten. Auf der Welt sammelte sich soviel Schöpfungsmagie, dass diese sich verselbstständigte und die Welt erwachte (während die Götter ihre Schöpfungsgabe verloren, aber das steht auf einem anderen Blatt).
Jetzt wollte ich nicht, dass die Welt eine Art zusammenhängenden Weltgeist hat, sondern eher etwas chaotisches symbolisiert, welches unförmig und zufällig gottgleiche Wesenheiten oder eben schwächere, aber noch divine Entitäten hervorbringt, welche dann jedoch einen eigenen Geist und eine eigene Agenda haben können. Sie werden quasi zufällig, beinahe eruptiv, durch die unkontrollierbare Masse von Schöpfungsmagie hervorgebracht, die über die Welt wabert - zumindest auf meiner Welt. Dort können die Götter die Welt auch nicht mehr ohne weiteres betreten, um sich die Macht zurückzuholen. Sie brauchen Gläubige, und müssen sie in ihre Nachwelt locken, um dort ihre Seelen wieder zu Schöpfungsmagie zu recyclen.
Denkbar wären dadurch quasi-göttliche (vom Rang her gesehen jetzt) Lebensbäume, oder lebendige Berge oder andere Naturphänomene, welche als eigenständige Wesen verehrt werden können. In meiner Welt habe ich die Drachen an diese erwachte Welt gehängt, oder auch bestimmte mythische Riesen, die oben erwähnten Lebensbäume und Berge und dergleichen.
Diese Grundidee dahinter lässt sich also vielleicht mit deiner Feywild-basierten Absicht verbinden. Auch die Leylinien könnten dann in diesem Falle an den groben Hintergrund gebunden werden.
Auch ab davon oder damit verbunden, lassen sich die klassischen Naturphänomene ja durchaus als Quelle göttlicher Magie verstehen, dann eben ein Stück weit personalisierter, wenn man ihnen eine Form oder einen Genius geben will. Neben den oben erwähnten Beispielen könnten dies ja auch bestimmte Tiertotems sein, die eben größer und ideeller gefasst werden. Also, dass man an den großen Bären, den schlauen Fuchs oder den prächtigen Adler glaubt, oder was auch ein auch immer dort an tierischen Attributen einfallen mag. Weiter gefasst, kann dies auf eine ganze Geisterwelt bezogen werden, je nachdem, wie du es mit dem Schamanismus auf deiner Welt hälst.
Man denke aauch an eine Reihe von Schutzgeistern, die zu unterschiedlichen Zwecken angerufen werden und richtet die Gläubigen dann eher pan- oder polytheistisch aus. Chiarinas Heim- und Herdgötter könnten darin subsummiert sein beispielsweise, und die Funktionsweise entspräche den römischen Penaten, Laren, Manen und wie die ahnenhaften Schutzgeister der Vergangenheit dort nicht alle heißen.