Autor Thema: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?  (Gelesen 6659 mal)

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Fluke Wavedancer

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #25 am: 26.01.2016 | 12:35 »
Wir spielen gerade 7te See und ich lerne die Regeln on the fly. Einer der jetzigen Spieler ist in den Regeln bewandert, hat die ersten zwei Sessions geleitet und ich übernehme gerade. Klappt bislang wunderbar. Die Magieregeln kenne ich noch gar nicht, aber das macht vorerst nix. Das handwedel ich so lange, bis ich die Zeit gefunden habe, mich da fit zu machen. Alles gut.

Insofern kann ich die Ausgangsfrage des Threads auf eigener Erfahrung klar mit "Nein!" beantworten.

Offline Blechpirat

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #26 am: 26.01.2016 | 13:09 »
Ich bin da der Ansicht von Deep_Impact, und widerspreche Conan: In vielen Spielen ist die Regelmechanik eine Abgrenzung des Einflussbereichs der Spieler zu dem SL. Wenn man da die Regeln nicht kennt, verletzt man den (ziemlich ausdrücklichen) Gruppenvertrag, sehr viele Spieler reagieren darauf sehr negativ.

Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass ich mir eine Regelausnahme gekauft habe (Sturmangriff über unebenes Gelände), der SL aber in Unkenntnis dieser Ausnahme entweder die Bodenbeschaffenheit nicht thematisiert oder sogar jedem erlaubt, einen Sturmangriff zu machen - das entwertet Spielerentscheidungen.

Ich bin daher der Ansicht, dass man als SL die Regeln verdammt gut kennen muss.

Offline Orlock

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #27 am: 26.01.2016 | 13:22 »
Ich halte es, wie der Weltengeist. Die Grundregeln habe ich drauf.
Spezialregeln werden vorbereitet, wenn ich davon ausgehen muss, dass sie in der nächsten Sitzung gebraucht werden. Wenn es unerwartet kommt, wird eben mal am Tisch nachgeschlagen.
Talente und Vorteile sollten die Spieler aber schon selber drauf haben. Insbesondere bei Rules Heavy Systemen sollte jeder selber wissen, wenn er die Grundregeln aushebeln kann.

Offline KhornedBeef

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #28 am: 26.01.2016 | 13:32 »
Ich bin da der Ansicht von Deep_Impact, und widerspreche Conan: In vielen Spielen ist die Regelmechanik eine Abgrenzung des Einflussbereichs der Spieler zu dem SL. Wenn man da die Regeln nicht kennt, verletzt man den (ziemlich ausdrücklichen) Gruppenvertrag, sehr viele Spieler reagieren darauf sehr negativ.

Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass ich mir eine Regelausnahme gekauft habe (Sturmangriff über unebenes Gelände), der SL aber in Unkenntnis dieser Ausnahme entweder die Bodenbeschaffenheit nicht thematisiert oder sogar jedem erlaubt, einen Sturmangriff zu machen - das entwertet Spielerentscheidungen.

Ich bin daher der Ansicht, dass man als SL die Regeln verdammt gut kennen muss.
Verstehe ich. Ich war neulich bei einer DSA-Talent-ableit-Orgie auch kurz genervt weil ich dachte "Ok, wofür habe ich da jetzt AP in drin versenkt...". Aber auf der anderen Seite ist auch ok, mal Spielerkreativität zu belohnen, weil langfristig alle was davon haben. Dann muss der Spielstil aber auch etwas Luft lassen für "unnütze" Fähigkeiten.
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Offline Greifenklause

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #29 am: 26.01.2016 | 13:44 »
Verstehe ich. Ich war neulich bei einer DSA-Talent-ableit-Orgie auch kurz genervt weil ich dachte "Ok, wofür habe ich da jetzt AP in drin versenkt...". Aber auf der anderen Seite ist auch ok, mal Spielerkreativität zu belohnen, weil langfristig alle was davon haben. Dann muss der Spielstil aber auch etwas Luft lassen für "unnütze" Fähigkeiten.

Ableiten war an sich ne nette Regel. Nur in der Umsetzung und Klarstellung mau.
"Du darfst mit +10 ableiten" oder gar +15, war ein schlechter Witz.
Adas hätte zu einfaches Ableiten den "wo kann man noch Ap einsparen? Ich bin Regelhecht, daher kostet mein Charakter die Hälfte von deinem"-Wahn noch verstärkt...
Kurz: Manche Regeln sollte man besser nicht wissen.

Bei uns wird die DK-Regel gerne vergessen. Die Spieler kennen sie alle, aber die SL vergessen sie oft... und wir halten dann die Klappe, wenn der Kampf "mit DK" weniger spannend schien (ob zugunsten oder zuungunsten ist egal).

Zu wenig Regeln sind Mist. Zu viele Regeln sind Mist².

Ich echauffiere mich wieder.... puh... genauer vielleicht so:
Regeln, die einem extrem wichtig sind, sollte man drauf haben.
Weniger wichtige Regeln, die zu funktionieren scheinen, kann man an einzelne Spielerexperten auslagern.
Dysfunktionale Regeln: In die Tonne damit.

(DK war nicht per se dysfunktional, im Gegenteil, aber manche Kämpfe wurden dadurch spieltechnisch lächerlich)
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Offline Khouni

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #30 am: 26.01.2016 | 13:49 »
Ich gebe meinen Spielern Belohnungen, wenn sie mir als SL zeigen, wie eine Sache für die Spieler schwieriger gemacht werden kann. Spontanes Finden eines Monsterlagers? Die Spieler nennen Elemente im Lager, die problematisch sind, sowie eine Einschätzung der ungefähren Gefährlichkeit. Alles potentielle Erfahrungsquellen.

Das könnte man bestimmt in Kämpfen und anderen regelgebundenen Situationen ähnlich machen. SL: "So, erkläre mir, wie der Ritter da an deiner Verteidigung vorbeikommen könnte. [Spieler faselt irgendetwas] Aha, soso. [SL notiert, veranschlagt allgemein eine Erfahrungsstufe mehr für den Gegner]"

Offline KhornedBeef

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #31 am: 26.01.2016 | 13:55 »
@Babo Phet:
Bei mir war es eher überraschend einfaches Ableiten, bei konsequenter Anwendung der Logik wäre von DSA eher Barbarians of Lemuria mit aufgepustetem Kampfsystem geblieben ;)

Zitat
[...] Ich bin Regelhecht [...]
Darf ich das bitte bitte als meinen nächsten Charakternamen verwenden?  :d
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Swafnir

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #32 am: 26.01.2016 | 14:47 »
Die Grundregeln sollte ein SL drauf haben. Besondere Situationen kann man dann ja nachschlagen oder man teilt sie einem Spieler zu. In unserer GoT-Runde hab ich einen Spieler der sich gerne mit Kampfsystemen beschäftigt. Wenn ich da ne Frage habe, dann frag ich den. und wenn ich eine Schlacht plane, dann schick ich ihm ne Nachricht, dass er sich das auch nochmal anschaut. Klappt bisher ganz gut.

Luxferre

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #33 am: 26.01.2016 | 14:59 »
Insofern kann ich die Ausgangsfrage des Threads auf eigener Erfahrung klar mit "Nein!" beantworten.

Andere Gründe, aber +1  :d

Ich habe schlicht keine Kapazitäten mehr für 100%ige Regelkenntnis. Daher delegiere ich oft an Mitspieler, was aber systemabhängig ist. Wenn ein System zu aufgebläht ist, dann spiele ich es nur und leite es nicht. Senile Systemflucht oder so ähnlich.

Offline Greifenklause

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #34 am: 26.01.2016 | 15:05 »
@ Khorned Beef
Harhar, touche

Naja, vielleicht ist das Hauptproblem für mich bei DSA4.1 (das ich im Übrigen immer noch toll finde, nur nicht sooo toll wie DSA5 und Splittermond), dass da viele ähnliche Sachen unterschiedlich geregelt sind.
-- Hybridwaffen
-- Hybridwaffentalente
-- Hybridität über Ausweichen bei Kampftalenten
Dazu
-- Spezielles bei profanen Talenten mal über hohen Talentwert geregelt (+15 Kopfwunde geht halt nur mit hohem HKW)
-- mal über Spezialisierungen (Waffenschmied nur bei Spezialisierung)
-- mal in anderes Talent
-- mal über "Berufsgeheimnis", ap-kostenpflichtig
-- mal über ingame Rezepte, die man finden kann
-- mal Überschneidungen

Dadurch wurde auch "Manche Talente sind aktiviert und manche nicht" noch lächerlicher.

Das macht es für den SL nicht gerade leichter, weil der intuitive Ansatz fehlt oder durchbrochen wird.
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Offline YY

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #35 am: 26.01.2016 | 16:35 »
Der SL muss das Regelwerk gut genug kennen, um es "bestimmungsgemäß" anwenden können.
Das sehe ich z.B. im Eingangsbeispiel nicht gegeben; manche Systeme funktionieren eben nur, wenn man bestimmte Sachen auch genau so umsetzt, wie sie gedacht sind. Das muss der SL dann auch leisten können.

Systeme, die etwas mehr Freiraum bei der Regelanwendung bieten, sind da deutlich dankbarer.
Von daher kann ich mich dem hier
Ob wir von DSA, CONTACT, FATE, NIP’AJIN oder dem Zettel-RPG reden, macht es einen Unterschied in der Menge der Seiten, die ich lesen muss, aber nicht im Grad der Beherrschung.
nicht anschließen.

Zwischen DSA und FATE besteht mMn ein großer Unterschied, was an "Systemleistung" übrig bleibt, wenn der SL die Grundzüge halbwegs kapiert hat und sich ansonsten was zusammenschwurbelt.




Und zuletzt:
Systeme, die man selbst als begeisterter Tüftler und rules lawyer allein aufgrund ihres Umfangs (und teils ihrer Absurdität) nicht 100% beherrschen kann, gehören in die Tonne.

Weniger Regeln bzw. Regel X weniger strikt anwenden geht immer noch, wenn man alles drauf hat - nur umgekehrt wird es nichts.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

eldaen

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #36 am: 26.01.2016 | 16:57 »
+1

Offline firstdeathmaker

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #37 am: 26.01.2016 | 17:18 »
Ich finde, man sollte die Regeln so gut drauf haben, dass alle damit zufrieden sind. Ganz einfach.

Bei meiner Pathfinder-Runde läuft es so ab, dass ich die Regeln im Allgemeinen besser kenne als jeder meiner Spieler. Spezialregeln versuche ich beim Schreiben der Abenteuer nachzuschlagen und mache mir dann dazu Notizen an den entsprechenden Stellen. z.B. zu Krankheits/Vergiftungsmechanik, zu Identifizierungs-DC's für Gegenstände oder Zauber/Zaubertypen. Wenn ich eine Regel nicht weis und abschätzen kann, dass ich diese nicht so schnell finden werde, dann improvisier ich eine Regel, sag das den Spielern aber auch offen und frage, ob sie damit einverstanden sind. Dabei hat es bisher noch keine Probleme gegeben, im Notfall würde ich dann halt die Regel recherchieren, aber da ist bei uns immer der Konsens gewesen, dass wir den Spielfluss wichtiger finden als die korrekten Regeln. Und die richtigen Regeln schlage ich dann in der Nachbereitung nach, berichte davon am Anfang der nächsten Spielrunde und hoffe, das wenigstens einer von uns sich das richtig merkt...

Wenn ich einen Powerplayer mit extrem guter Regelkenntnis und unfairer Ausnutzung dieser, als Spieler hätte, würde das aber nicht funktionieren. Hab ich aber zum Glück nicht.

Offline Bad Horse

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #38 am: 26.01.2016 | 19:47 »
Ich habe selbst eine D&D-Runde aufgegeben, weil mir das zu frickelig mit den Regeln wurde und ich da wesentlich mehr Aufwand in System Mastery hätte stecken müssen. Als SL kann ich die Regeln ganz gern zumindest gut genug, dass ich mir Rulings aus dem Ärmel schütteln kann, die zum System passen.

Als Spieler ist es mir nicht so wichtig, ob ein SL die Regeln gut beherrscht, solange er nicht beratungsresistent ist und sich von den Leuten, die sich besser auskennen, unterstützen lässt.

Was nicht geht: SL beherrscht die Regeln nicht und handwedelt irgendwas zusammen, wie es ihm gerade passt und worauf man sich nicht verlassen kann, und will dann auch keine Hinweise, wie die Regeln tatsächlich funktionieren.  :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #39 am: 26.01.2016 | 20:03 »
Ich hab auch in 3.5/PF immer noch kein Gedächtnis dafür mir alle Regeln bzw Optionen merken zu können, mit SpliMo ist es ähnlich. Bisher hatte ich nich in jeder Runde jemanden dabei der es im Zweifelsfall wusste oder man hat in den Onlinerunden eben die Regelwerke auf. Bei allen meinen SLs ist das auch so.

Wichtig ist, die Grundsätzlichen Regeln zu wissen und wo man nachgucken/wen man fragen kann.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Rhylthar

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #40 am: 26.01.2016 | 20:13 »
Ich denke, man sollte ein wenig zurück auf den Ausgangspost gehen oder zwischen den Rollenspielen differenzieren.

Für mich ist ganz klar:
Komplett D&D 3.5/Pathfinder im Kopf ist so ziemlich unmöglich. Ein Regelleichtgewicht wie <Setze Namen> kann/sollte man aber doch in den größten Teilen beherrschen.

Rollenspiele, die durch zahlreiche Zusatzbände mit Regeln glänzen, teilen sich ja (hoffentlich) auf einen Regelkern und eben die zusätzlichen Regeln auf. Ersteres sollte man als SL gut beherrschen, bei zweiterem ist doch eh nur das relevant, was am Tisch vorkommt. Niemand muss Psionics-Regeln kennen, wenn keiner einen Psionic spielt (auch nicht als NSC).
« Letzte Änderung: 26.01.2016 | 20:17 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Chruschtschow

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #41 am: 27.01.2016 | 12:48 »
Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass ich mir eine Regelausnahme gekauft habe (Sturmangriff über unebenes Gelände), der SL aber in Unkenntnis dieser Ausnahme entweder die Bodenbeschaffenheit nicht thematisiert oder sogar jedem erlaubt, einen Sturmangriff zu machen - das entwertet Spielerentscheidungen.

Ich bin daher der Ansicht, dass man als SL die Regeln verdammt gut kennen muss.

Jain. Es gibt wirklich ein paar üble Regelschwergewichte, die das nicht leicht machen. An der Stelle ist mir eine SL lieber, die sich vom Spieler sagen lässt, wie gerade die Regel ausschaut und das auch akzeptiert. Da gibt es ja gerne auch Spielleitungen, die in Ermangelung der Regelkenntnis sagen: "Wir machen das jetzt so, wie ich das sage, und schauen später nach," ohne eben die vorhandenen Regelkenntnis von Spielern zu akzeptieren.

Nicht falsch verstehen, ich will da auch keine Diskussion am Spieltisch in der Situation. Es wäre nur schön, wenn manch einer da über seinen Schatten springt und sagt: "Wir machen das jetzt so, wie Spieler X das sagt, und schauen später nach." Damit werden auch die Entwertungen wegfallen oder weniger, wenn X auf den holprigen Boden hinweist.
« Letzte Änderung: 27.01.2016 | 13:04 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de

Deep_Impact

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #42 am: 27.01.2016 | 13:03 »
Diskussionen am Spieltisch sind die Hölle. Mag ich gar nicht. Aber man durchaus kurz sagen: "Kann das jemand erklären oder hat jemand eine schnelle Idee wie wir das abhandeln?".

Bei den typischen Geht-Das?-Fragen mag ich es am liebsten immer noch: W6 werfen und gerade geht und ungerade geht nicht. Fertig!

Gestern haben wir auch wieder gespielt.
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Offline Amromosch

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #43 am: 27.01.2016 | 15:46 »
MMn ist eine gute Regelkenntnis der SL eine Voraussetzung, um dauerhaft zu spielen.

Ohne gute Regelkenntnisse kann niemand gut handwedeln / improvisieren. Einfach weil das Handwedeln dann nicht im Sinne der Regeln (Balancing etc.) möglich ist. Und so entwertet die SL automatisch Spielerentscheidungen.
Und das versaut mir persönlich schnell den Spielspaß. Das finde ich bspw. erheblich schlimmer als Story-Railroading.

Aber: Mit guter Regelkenntnis (keinesfalls 100%iger) kann die SL viele Situationen auch handwedeln/improvisieren. Und dadurch kann dann flüssiges Spielen ohne Frust und ohne viel Nachschlagen stattfinden.

Daher mMn: Absolut notwendig für häufiges Spielen (abseits vom System-Ausprobieren).

Offline Ginster

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #44 am: 27.01.2016 | 15:59 »
Bin da leider gebranntes Kind, hätte mir bei einigen SL durchaus mehr Regelkenntnis gewünscht. Allerdings erwarte ich kein Lexikon oder extremes Wissen. Ein gutes Grundverständnis des "Regelgerüsts" ist mE aber unerlässlich. Eine gutes Handwedelgefühl ergänzt das fehlende Wissen auch gut. Achja, ein wichtiger Skill ist meines Erachtens auch: "wissen, wo es steht" und Ressourcen (Bücher, Online-Nachschlagewerke, PDFs) schnell und gezielt zu nutzen.

Just_Flo

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #45 am: 27.01.2016 | 18:03 »
Am Anfang reicht ein Grundgerüst. Dies sollte aber dann halt stark zunehmen, bzw. manche Teile an andere ausgelagert werden.

Offline Feuersänger

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #46 am: 27.01.2016 | 19:49 »
Und dann gibt es natürlich noch den Fall, dass ich mir eine Regelausnahme gekauft habe (Sturmangriff über unebenes Gelände), der SL aber in Unkenntnis dieser Ausnahme entweder die Bodenbeschaffenheit nicht thematisiert oder sogar jedem erlaubt, einen Sturmangriff zu machen - das entwertet Spielerentscheidungen.

Da setze ich noch einen drauf:
Ich habe schonmal mit einem SL gespielt, der erstens keine große Lust hatte sich mit irgendeinem System zu beschäftigen -- und dann auch gleichzeitig nichts zuließ, was er selbst nicht kannte. Um also bei deinem Beispiel zu bleiben, das wäre bei ihm ungefähr so gelaufen:
SL: "Du kannst hier keinen Sturmangriff machen, da ist schwieriges Gelände"
Du: "Aber ich habe doch Nimble Charge, das erlaubt genau das."
SL: "Nein, hast du nicht."

Kurzum, bei dem war die Spielleitung weitgehend Handwedelei, und egal wie gut oder schlecht der eigene Charakter etwas auf dem Papier konnte, in der Praxis gelang ausschließlich das, was dem SL in den Kram passte.

Entsprechend zur Ausgangsfrage: ja, ein SL muss hinreichend regelfest sein. Nicht unbedingt 100% -- je nach Regelwerk ist das eh illusorisch. Aber mindestens 80%, besser >90%. D.h., Rückfragen / Nachschauen nur maximal jedes 5. bis 10. mal, sonst geht ja gar nichts vorwärts am Tisch. Und _wenn_ ein SL da Lücken hat, die er zu bequem ist zu schließen, muss das _sein_ Problem sein und nicht das der Spieler.
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Offline Greifenklaue

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #47 am: 27.01.2016 | 20:08 »
@Ausgangsfrage: Wenn der SL ein System nicht mag, hat es keinen Sinn, es zu spielen.

Wenn ich D&D 5 also leite, um zu zeigen, dass Kämpfe optionsloses Runtergewürfel sind, kann ich das wohl zeigen, Spaß macht das aber keinen.

Eine gewisses Mindestmaß an Beschäftigung mit dem Regelwerk, aber auch eine gewisse Begeisterung für das Regelwerk (ich würde sogar sagen, letzteres kann ersteres in Teilen ersetzen) ist vonnöten.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

http://www.greifenklaue.de

AcevanAcer

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #48 am: 27.01.2016 | 22:06 »
Ein Spielleiter sollte neben den Charakteren die bei ihm Spielen, eine Verhältnismäßig genaue Vorstellung von dem besitzen was sie können. Nichts ist frustrierender als mit einer guten Idee zu scheitern, nur weil der SL dies in seinem Abenteuer nicht bedacht hat.

Offline Arkam

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Re: Muss die Spielleitung zwingend regelfest sein?
« Antwort #49 am: 27.01.2016 | 22:49 »
Hallo zusammen,

ich sollte als Spielleiter einer Runde regelfest sein. Natürlich gibt es genügend Ausnahmen, last uns Mal eben System X ausprobieren oder auch neue Spielleiter die das System als Spieler zwar kennen aber eben als Spielleiter noch ein paar Regel Lücken haben.
Eine Prozentzahl will ich garnicht angeben. Aber der Spielleiter sollte die Regeln beherrschen die die Spieler nutzen können. Natürlich kann er auch Teilgebiete delegieren aber dann wird auch ein anderer Mitspieler zum Teilspielleiter.
Aus meiner Sicht darf die Regel Unkenntniss des Spielleiters nicht dazu führen das die Wahl des Spielers was die Möglichkeiten seines Charakters angeht entwertet wird oder aber durch hangewedelte Regeln vorhandene Regeln entwertet werden. - OK wenn alle einverstanden sind und keiner Lust zum Nachschauen hat geht das dann doch in Ordnung. Da reicht dann aber aus meiner Sicht ein einziger Widerspruch aus um auf die gegebenen Regeln zurückzufallen.

Gruß Jochen
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