Sorry, aber ich erkenne diese schreckliche, Kommunikationsverhindernde begriffliche Unschärfe eines Rollenspielbegriffs, der D&D4, Fiasko, DSA und vielleicht sogar The Quiet Year umfasst, eben nicht. Ich würde die Behauptung wagen, dass das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Spielerwartungen und -vorlieben eigentlich nie damit zu tun hat, dass der Begriff des Rollenspiels zu weit gefasst ist, weil der Begriff des Rollenspiels immer so weit gefasst sein wird, dass eine weitere Kommunikation darüber, was man konkret spielen will, nötig wird. Es sei denn, Rollenspiel ist nur die erste Edition von D&D, oder besser noch, Chainmail, und alles andere ist irgendwas anderes.
Das Herausdefinieren von Spielen mit vorwiegend Story-Mechanismen aus der Obergruppe Rollenspiel erfüllt deshalb keinen sinnvollen kommunikativen Zweck. Auch mit einer irgendwie gearteten engen Definition von Rollenspiel wird es wahrscheinlich mehr Leute geben, die mit "Lass uns am Freitag Rollenspielen!" etwas meinen, worauf ich keinen Bock habe, als welche, die etwas meinen, wobei ich mitmachen möchte.
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Das Du die begriffliche Unschärfe nicht siehst, bedeutet nicht, daß es der Kommunikation mit Leuten, die ebendies tun, nicht dienlich wäre, eine Begriffsschärfung vorzunehmen. (nebenbei: welche Spielart des Rollenspiels bevorzugst Du ? Eher kein Gnurxer, nehme ich an)
Das man keine schärferen Begriffe finden kann, ist eine gewagte (und vermutlich unhaltbare) Behauptung. Das vermutlich nur wenige Leute bereit sein werden, auf die Bezeichnung "Rollenspiel" für ihren Begriff davon zu verzichten, scheint da schon plausibler. Da ich aber genau das vorschlage, ist dieser Unwillen kein gutes Gegenargument ("das hat keinen Sinn, weil es keinen Sinn hat")
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(und warum die Unterscheidung unhaltbar ist, haben hier ja schon mehrere Leute ausführlich dagelegt - auch da hilft dann wieder nur Finger in die Ohren stecken und La-la-la-Machen, wenn man es denn gar nicht hören will ...)
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ja, es wurde ausführlich dargelegt, nur nicht überzeugend (oder gar zwingend). Und daß ich nicht überzeugt bin, hat weniger mit "Finger in den Ohren" zu tun, mehr mit wenig fundierter Kritik am Orginalartikel. Den kann man durchaus ausführlich und berechtigt kritisieren (es wird wenig definiert, und das Wenige nicht klar genug), aber was ich bisher hier an Kritik gelesen habe, geht in die falsche Richtung. Man kann den Definitionen vorwerfen, unklar zu sein, das wird aber nicht getan. Es wird der Vorwurf erhoben, der Inhalt der Definition sollte ein anderer sein, oder Schlußfolgerungen seien nicht haltbar, wenn eine andere Definition verwendet würde... das überzeugt mich nicht. Auch Kritik, die auf Übersetzungsprobleme zurückzuführen ist, überzeugt mich nicht. Meinung überzeugt mich nicht.
Um es klar zu stellen: ass/diss (I like that) als Unterscheidungskriterium reicht vermutlich nicht, vielleicht wenn man das ganze klar definiert und noch ein bißchen aufbohrt... es könnte was draus werden. Und der Ansatz ist interessant, das allein genügt schon für Wohlwollen meinerseits. Ich sehe das Problem mangelnder Unterteilung, der Artikel bietet einen Ansatz, wo man die Unterteilung vornehmen könnte. Möglicherweise nicht haltbar, aber auch kein hahnebüchener Unsinn.
Nachtrag zum Umgang mit Leuten, die an einer gesitteten Diskussion, in der sich Beleidigungen in Grenzen halten, nicht interessiert sind: