Davon kannst du zu 99% ausgehen.
Und das weißt Du woher? Kennst Du 99% aller Trekking-, Mountainbiking- oder Was-Auch-Immer-Guides? Tatsächlich denke ich, dass die Leute, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, auch durchaus noch Spaß an der Sache haben können. Die Frage kann man nur individuell beantworten und sicher nicht mit so einer unsinnigen Pauschalisierung.
Ja doch in dem Szenario gibt es Probleme.
a.) Es wird halt alles durchkommerzialisiert
b.) Bezogen auf den Guide (MTB, Klettern, etc), in der Regel wird jeder zahende Kunde immer irgendwie mit durchgezogen, auch wenn die Kunden noch so ungeignet für das Hobby sind.
c.) Aus Punkt b.) erwachsen dann für die Umwelt und die Nicht-Kommerziellen erhebliche Probleme (siehe Mount Everest)
Ob man das jetzt 1 zu 1 aufs RPG übertragen kann, ist eine andere Sache.
zu a) ja, es gibt sicher Probleme mit der Kommerzialisierung der Gesellschaft. Aber auch hier gilt, dass eine Pauschalisierung falsch ist.
zu b) in der Regel? Wieder so eine Annahme, die Unsinn ist. Tatsächlich gibt es genügend bezahlbare Aktivitäten, in denen zuvor eine Eignung vorausgesetzt wird. Ein professioneller Guide wird sicher keinen untrainierten Anfänger auf eine anspruchsvolle Klettertour mitnehmen, allein schon aus versicherungstechnischen Gründen. Gleiches gilt auch für Fallschirmspringen, Skifahren, Tauchen etc.
zu c) Da Punkt b) wie gesagt Unsinn ist, ist Deine Schlussfolgerung auch falsch, zumal mir noch nicht ganz klar ist, was Du in dieser Hinsicht mit Nicht-Kommerziellen meinst.
Und bei dieser Diskussion braucht man auch eigentlich nicht die Grenzen unseres Hobbies verlassen, um zu klären, wie schädlich eine "Kommerzialisierung" eines Hobbies ist. Denn wenn nicht in den Siebzigern ein paar Typen ihr Hobby zum Geschäft gemacht hätten, würden wir diese Diskussion gar nicht führen.
Natürlich ist am Ende die kommerzielle Entwicklung unseres Hobbies in den letzten Jahren nicht unproblematisch gewesen. Nur grundsätzlich die Monetarisierung eines (unseres) Hobbies zu kritisieren, ist ebenso dumm wie kurzsichtig.
FATE hat von Hause aus ein System zur gemeinsamen Ausarbeitung des Settings. Unser Birthright-SL (System: Pathfinder) arbeitet mit einer Sandbox für die er von einigen von uns bereits voll ausgestaltete NSCs und Locations erhalten hat. Ich habe als SL schon mehrmals zu von Spielern ausgestalteten Szenen geführt.
Heck! Ich leite Traveller mit Vorliebe indem ich die Spieler ihre Charaktere auswürfeln lasse. Danach wird die Spielwelt ausgewürfelt und als allerletztes der Storyhook. Das wird dann alles mit den Verknüpfungen, die die Spieler schon gemacht haben, verknüpft und los gehts. Mein eigener Input als SL ist dabei eben nicht größer als der der anderen Spieler.
Und natürlich ist das ist alles "traditionelles" Rollenspiel mit SL.Und da ist glaube ich der Knackpunkt: Ich sage nicht, dass der SL nutzlos wäre, sondern nur, dass der SL einfach "nur" ein Mitspieler ist. Aber natürlich spiele ich D&D mit SL.
Ich bezweifel ja nicht, dass dies alles auch so möglich ist. Nur spiegelt Eure Art, Rollenspiel zu spielen, eben nicht den Standard für D&D/DSA/Shadowrun-Runden wider, wie Ginster und Rhyltar schon an anderer Stelle angemerkt haben. Man kann so spielen wie Du skizzierst, nur bedient es eine Nische und ist deshalb nicht repräsentativ.